Man sollte nie einen Satz mit einem "ich" anfangen. Jedoch: Ich glaube, durch das, was ich schon von Euch lesen konnte, dass wir etwas Gemeinsames in unserer Leben haben. Vor Allem die Freude und dem Leid, zu uns lieber Menschen. Mich begleitet dieses wiederkehrende in Familie, Heimat, Liebe, Freundschaft, Beruf und damit auch oft das Finanzielle, schon von Geburt an. Hier ein paar Auszüge. ....Und vielleicht hat jemand von Euch soviel Zeit dazu, dies zu lesen. Es ist spannend und vielseitig. Selten wird jemand so viele Auf und Abs in so großen Sprüngen erlebt haben. Noch ein paar Jahre so, und ein Buch wird damit voll. Denn es wird nicht so bleiben, wie es zurzeit ist. Wieder ein Mal in einem so großen und tiefen Loch. Familie: Von Geburt an werde ich für 3 Jahre in ein Säuglingsheim gesteckt, da weder meine Mutter, noch mein Vater Zeit für Ihr Kind hatten. Oder anders gesagt. Abtreibung nach der zufälligen Zeugung gab es noch nicht. Meine Eltern heirateten zwar wegen mir, noch bevor ich geboren werde, leben aber schon 1 Jahr nach meiner Geburt wieder getrennt, und lassen sich ca. 8 Jahre später endgültig scheiden. Mit 4 werde ich umgehend wieder in einen Tag/Nacht-Hort verfrachtet, weil ich mir in einem Kaffe, wo sich meine Mutter, mein Vater und ich trafen, abrupt die Schuhe nicht mehr anziehen will. ...noch heute achte ich sehr darauf, keine Schweißfüße zu bekommen. Mit 5 holt mich meine Großmutter, vaterseitig, aus diesem Gefängnis, bevor ich noch verhungere, wie sie damals sagte. Anschließend in der Volksschule war ich der Dickste in der Klasse, ohne dies selbst zu registrieren. Im Ohr habe ich jedoch noch die Nachrufe: "Dickerl". Wenn es auch nicht gestört hat. Mit etwa 14 lerne ich zum ersten Mal bewusst meine Mutter kennen. Da war ich schon im 3. Kloster-Internat untergebracht. Diesmal mit Zugang zu einer öffentlichen Hauptschule. Zuvor verbringe ich je 1 Jahr in 2 verschiedenen Klosterinternaten mit integriertem Gymnasium. Und nach der Hauptschulzeit für ein Jahr in einem so genannten weltlichen Internat, für den Polytechnischen Lehrgang. Irgendwann in dieser Zeit fällt auch folgender Satz von meiner Mutter. Besser ich wäre nie geboren worden. ...Ich war halt schwierig. Und bin es heute noch. Mit 15 lerne ich dann auch meine um 6 Jahre ältere Halb-Schwester, mutterseitig, die damals schon Irr stolz war, dass sie einen jüngeren Bruder hat. Und anscheinend dies auch noch heute ist. Mit 19, nach dem Bundesheer und nach den Lehrjahren als Koch, bei denen alle Froh waren, dass ich Koch lerne, ...Meine Großmutter, weil sie mir schon während der Volksschule das Kochen, und Abwaschen beibrachte. Mein Vater und meine Mutter weil sie für 3 Jahre fast immer Ihre Ruhe von mir hatten. Meine Halb-Schwester, weil ich Koch werde. Und ich weil ich untergebracht und versorgt bin. In Freiheit..., ziehe ich von meiner Familie mit einer Tragetasche als Gepäck endgültig aus. Und bin seitdem auf mich Alleine gestellt. Die ganzen familiären Zerwürfnisse hinter mich lassend. Ach Ja. Meine Halbschwester wird Lehrerin. Zuerst in einer Volksschule. Nur Nebenfächer. Und, dann für 2 Jahre in der Berufschule für das Gastgewerbe. Genau in der Zeit, als auch ich dort zur Schule gehe. Im 3. Lehrjahr. Sie wird meine Lehrerin in Hauswirtschaftskunde. Bekomme umgehend einen 5er in diesem Fach. Als einziger dieser Schule auf Jahre hinaus. Die 3. Klasse wiederhole ich dann auf Ansuchen beim Bundesschulrat in einem andern Bundesland, wo ich dann auch den Abschluss schaffe. Später bei Ihrer Hochzeit, 5 Jahre später war ich wohl auch dabei, und irgendwann auch zu einem eingeladenen Besuch nach Paris, wo sie nun mit Ihrem Mann wohnte, und ihr erstes Kind dort bekam. Zu Ihrem 60. Geburtstag, voriges Jahr, will sie mich nun endlich meinen Neffen, bzw. Ihren Kindern vorstellen. Schließlich hat sie ja einen Bruder, wie sie immer zu sagen pflegt. Dieser Geburtstagsfeier habe ich mich herzlich, aber dankend entsagt. Mein Vater bekommt Jahre nach meiner Geburt mit knapp 60 noch ein Mädchen mit einer um 30 Jahre jüngeren Koreanerin. Dies erfahre ich per Zufall, da war ich schon 16, und das Mädchen im Alter von 4, schon seit längerer Zeit durch einen tragischen Treppensturz verstorben. Dieses Mädchen und dessen Mutter, seine Freundin, dürfte er sehr geliebt haben. In der Zeit, als ich es erfuhr, sah ich seine Freundin nicht mehr. Wohl aber Jahre zuvor. Liebe, Freundschaft: Mit 19, lerne ich meine 1. große und echte Liebe kennen. Blond und äußerst Hübsch undLeidenschaftlich. Leider trennt uns, durch die Trennung im Beruf, 1 Jahr später die Freundschaft und Liebe wieder. Ich bin auf Saison. Sie im Ort zu Hause auf einem Bergbauernhof. Eines von 11 Kindern. Und schon war sie weggeschnappt. Für mich ein großer Schmerz. Jener der sie weggeschnappt hatte, hat sie 2 Jahre später dann geheiratet. Zum Glück für mich, wie ich 20 Jahre per Zufall später erfahre, und über sie noch zu hören bekommen solle. Mit 21, dann die vorerst nächste große Liebe. 1 Jahr jünger, blond, sehr hübsch mit guter Figur, ebenfalls wie ich, kein richtiges zu Hause. Viel Internatsleben hinter sich. Wir wohnen in einer 26 m² Wohnung 4 Jahre zusammen. Bis wir einfach nicht mehr können. Im letzten Jahr beieinander sein habe ich einen Nachtjob als Hausmeister, Sie in einem normalen Tagesjob. Da sehen wir uns nur noch gelegentlich in der Früh. Wir trennen uns einvernehmlich. Monate später treffen wir uns wieder und es wird eine lange, rein platonische, Freundschaft daraus. Nur von kurzen Unterbrechungen geprägt, für die nächsten 15 Jahre. In dieser Zeit lerne ich auch 3 meiner Nachfolger kennen. Jedoch wurde es immer auch ein gutes, freundschaftliches Verhältnis zu ihren neuen Freunden. Mit 27, entdecke ich eine Frau, die um 2 Jahre älter ist als ich, und schon vier Kinder hat, aber seit 2 Jahren geschieden ist, zu lieben. Leider nur für ein ¾ Jahr. Denn dann findet der schon seit längerem ausstehende Besuch meiner Schwester in Paris statt. Als ich nach 14 Tagen wieder zurückkomme, ist die Liebe meiner Freundin bei einem Anderen. Der gleich aussieht und sonst auch gleich sein soll, wie ich. Es ist reiner Zufall wie sie Ihn zwischenzeitlich kennen gelernt hat. Meint sie. Der nächste große Schmerz für mich. Wir blieben aber dennoch über die nächsten 10 Jahre gute Bekannte. Hauptsächlich über Telefon. 2 Jahre nach der Liebe mit mir, kommt sie dahinter, dass jener Freund, den sie damals in meiner Abwesendheit kennen gelernt hat, ein Doppelleben mit ihr führt. Er ist verheiratet. Aber auch seine Frau weiß nichts von seiner 2. Beziehung. Mit 28, lerne ich wiederum eine Frau mit 4 Kindern kennen. In einem andern Bundesland. Meine Arbeit ist gerade in diesem. Nach 1 Jahr war Schluss. Wir haben zuviel gegensätzliche Interessen, und daher auch zuviel Streit miteinander. Ich ziehe aus, obwohl ich von ihr aus, gar nicht musste. Mit 33, dann wieder eine Große Liebe. Fast 1 Jahr dauert es bis wir endlich einmal zusammen sind. Aber ich hab nie aufgegeben. Diese oder keine. Kaum hatten wir uns, verlies sie mich auch schon wieder. Alle Versuche halfen nichts. Nach 2 Monaten kommt sie wieder von Alleine, und gesteht mir, dass sie Schwanger wurde. Von mir. Aber einen Abortus hatte. Wir ziehen zusammen. Ein ¾ Jahr später, zieht sie nach Streitinszenierungen wieder aus. Zurück bleibt großes Unverständnis bei mir. 2½ Monate später, dann der Grund. Sie ist Schwanger und gesteht Lesbe zu sein. Und wolle nur ein Kind für sich Alleine. Heute ist mein Sohn über 20. Ich habe ihn noch nie gesehen und berührt. Aufgrund von Jugendamtbestimmungen, denen ich nicht zusagen kann. Die nur das Leben meines Sohnes, und das von mir selbst, durch die nur im Intervall durchzuführenden Besuche, noch zusätzlich erschwert hätten. Besuchsrechtliches Einverständnis von der Mutter aus gibt es keines. Erst mit 42 wieder eine Liebe. Aber ohne zusammen zu leben. Sie ist verheiratet. Und noch dazu in einem anderen Bundesland. Kennen gelernt haben wir uns bei einer Taxiführerscheinprüfung. Wir verbringen immer wieder wunderschöne, abwechslungsreiche Zeiten zusammen. Sogar die Urlaube. Diese meistens an Stränden im Ausland. Nach 7 Jahren inniger Zärtlichkeiten und Freundschaft sehe ich aber ein, dass ich nur geheimer Geliebter einer Verheirateten bin, und dies bei dieser Freundin, auch für immer bleiben werde. Diesmal beende ich das Verhältnis. Diese Freundin berichtet mir auch immer von den Streitigkeiten in Ihrem Nachbarhaus. Es ist jenes von meiner 1. großen Liebe und dessen Mann. Meiner Freundin Schwager. Gleich darauf mit 49 die nächste Beziehung. Die Dame zieht gerade in dem Haus ein, in dem auch ich zurzeit und noch immer eine kleine 45 m² Mietwohnung habe. Sie ist zwar um 8 Jahre älter als ich, aber voll rüstig und mit Datendrang. Führt sogar selbständig ein kleines Geschäft in einem nahe gelegenen Fremdenverkehrsort. Doch ein Zwilling nicht nur im Horoskop. Auch im wirklichen Leben. Beharrlich ist das immer weit aus mehr Wollen als Können. Dies führte immer wieder zu Konflikten. Die Faszination über den Datendrang meiner Freundin, der dann doch nur teilweise erfüllt werden kann, ergeht sich in Ernüchterung und Ratlosigkeit. 3 Jahre später beende ich wieder ein Mal enttäuscht die Liebe, und noch Mals 2 Jahre später auch endgültig die Freundschaft zu dieser Beziehung, die noch bis dato, oft mit Bauchweh, geblieben ist. Man wohnt ja im gleichen Haus, wenn auch jeder nur noch für sich Alleine. Und es gab auch viele schöne Zeiten zusammen. Mit 52 komme ich mit einer ehemaligen Wohnungsnachbarin aus einem anderen Wohnhaus, in dem ich für 3 Jahre lebte, ins Gespräch. Als wir noch Nachbarn waren ist sie verheiratet mit 4 Kindern. Mittlerweile jedoch seit 2 Jahren geschieden und nun mit 5 Kinder. Ein lustiger, unterhaltsamer Mensch. Sie und die Kinder machen mir viel Freude. 2 Jahre versuche ich es mit viel Geduld. Unternimm viel, und Abwechslungsreich mit Ihren Kindern, sogar Babysitten, Spielrunden, Reparaturen in der Wohnung, Ausmalen, Freude bringen etc. Jedoch. Ich bin einfach nicht Ihr Typ. Seit kurzem ist sie zu einem Jungbauern verzogen. Mit 54 entdecke ich in der Firma in der ich schon seit einem ½ Jahr arbeite, ein für mich wunderbares Geschöpf. 2 Monate vor meiner Endeckung hatte sie dort neu angefangen. Nach einem Monat später, wage ich es mit einer Einladung zu einem gemeinsamen Radausflug. Es ist Mai. Aus dieser herrlichen Radausfahrt wird die größte Liebe, die ich je hatte. Liebe wann immer es möglich, jedoch nie in der Firma. Wir verstanden beide dies bewusst zu verbergen. Überhaupt war das Besondere an dieser Liebe, dieser sagenhafte Gleichschritt. Beide aus nicht bestehenden Familien. Sie wuchs nur bei Zieheltern auf. Hat früh geheiratet. Daraus eine Tochter, die schon selbst verheiratet ist. Und in Wien bei ihrem Mann lebt. Ihr eigener Mann war Trinker, der vor 3 Jahren, nach 2 jähriger schwerwiegender Magenerkrankung noch recht jung verstorben ist. Sie war immer für Ihn da. Bald danach, ist sie selbst an Brustkrebs erkrankt. Eine langjährige Berufsanstellung, hat sie auch in jener Zeit durch Intrigen und ohne eine Abfindung verloren. Und trotzdem ein Lebemensch durch und durch, der auch mir sehr viel Freude bereitete, und das Gefühl gab, dass es ab 55 mit mir endlich bergauf geht. In der nacht zum 04.02.2009 verstarb sie. Mit nur 48. An Herzinfarkt!!. Und ich war nicht einmal dabei. War in jener Nacht bei mir zuhause. Und musste sie um 5 Uhr in der Früh selbst in Ihrer Wohnung auffinden. Nicht mehr unter den Lebenden. 3 Monate zuvor wurde verkündet, dass Ihr Brustkrebs als geheilt betrachtet werden kann. Wir hatten da einen zusätzlichen Geburtstag eingerichtet. In den 8½ Monaten in denen wir zusammen waren, gab es keine einzige Meinungsverschiedenheit. Schon bei den Ansätzen von Unstimmigkeiten, siegte nur die Liebe zueinander. Zurzeit arbeite ich daran, eine ca. 25 m lange durchgehende Schriftenrolle in 10 cm Breite zu erstellen, die unsere ca. 3000 geschrieben SMS aus dieser kurzen Zeit beinhaltet. "Alles nur in Liebe". Mit ihrem Tod wird mir auch der Kontakt zu All Ihren damaligen Freunden und Verwandten genommen. Es wird einfach bewusst abgeblockt. Dabei hat sich ein Komplott gegen mich gerichtet, und mich einfach mit diesem Verlust stehen gelassen. Nicht einmal den Grund zu dieser Maßnahme hat man mir bis heute mitgeteilt. Heimat (immer dort wo ich geradebin), Beruf, Geld: Geboren werde ich in Innsbruck im Jahre 1953. Meine Eltern wohnen auch hier. Die Mutter kommt aus Salzburg. Der Vater aus Wien. Die ersten 3 Jahre verbringe ich im Säuglingsheim Innsbruck-Arzl. Anschließend vermutlich nur für kurze Zeit in der Wohnung vom Vater, in Innsbruck Pradl. Aufgrund des Zwischenfalles im besten Cafe in Innsbruck Stadt, werde ich in das Pradler Heim gesteckt. Im Alter von ca. 5 Jahren holt mich meine Großmutter väterlichseitig aus diesem wieder heraus, und meine neue Heimat wird Wien-Währing/Gersthof. Dort verbringe ich in 2 verschiedenen Schulen die 4 Klassen Volksschule. Warum der Wechsel der Schulen stattfindet, weis ich heute noch nicht. Vermutlich wegen der Ganztagsschule bei 2terer. Der Fußweg dorthin wurde aber um vieles länger. Nach der Volksschule sollte ich mich unbedingt im Gymnasium weiterbilden. Dazu komme ich in das Piaristenkloster Krems. Für 1 Jahr. Dies ist dann für meinen Vater zu teuer, und für meine Oma wird es schon zu anstrengend für mich zu Sorgen. Obwohl sie es gerne macht. So komme ich wieder in die Nähe zu meinen Eltern. Ins Don-Bosco-Heim, nach Landeck. Auch hier nur für 1 Jahr. Konnte ich in Krems noch alle 14 Tage heimfahren, waren es in Landeck nur noch alle 4 Wochen, und das nicht immer. Denn immer hatte mein Vater auch nicht Zeit dafür. Die schulischen Leistungen lassen nach, und so verbringe ich die nächsten 2 Klassen, diesmal in einer Hauptschule mit Internat, im Stift Fiecht. Den Polytechnischen Lehrgang, der zu dieser Zeit gerade neu eingeführt wird, absolviere ich in Innsbruck. Unterkunft ist dazu das Bartholomä-Heim in Wilten. Vier Wochen vor Schulschluss fliege ich aus dem Heim. Meine heimlichen Ausgänge an Wochenenden, bei denen ich Ski-Touren und Bergwanderungen unternehme, waren für das Heim nicht mehr tragbar. Für mich aber Freiheit und Erlebnis pur. In diesem Jahr bekomme ich auch das erste Mal die Möglichkeit, bei meiner Mutter ein Zimmer für mich zu haben. Auch noch in der anschließenden 3-jährigen Lehrzeit als Koch, in Seefeld. Ist aber mehr Frust als Toll. Viele Streitigkeiten. Und muss für Wäsche waschen und Unterbringung einen Teil meines Lehrlingsgeldes abgeben. Für die 3. Klasse der Lehrzeit und dessen Abschluss muss ich Aufgrund meiner Schwester nach Bad-Gleichenberg/Steiermark. Dazu 2 Monate Internat mit nur einer einzigen Heimfahrt. Am Ende der Schulzeit. Diese mache ich per Autostopp. Wäre dabei fast erfroren. Beim Bundesheer werde ich für Tauglich eingestuft, obwohl ich unter zu niedrigem Blutdruck bei Stillstehen leide. Verbringe eine 6-monatige Heereszeit in Salzburg. Entschieden habe ich mich für die 6 Monate anstelle von 9 deshalb, um nicht eine Saison zu verlieren, obwohl ich 4 Monate lang im Küchenbereich gut aufgehoben bin, und nebenbei meiner nunmehrigen Leidenschaft Rennrad zu fahren, trainingsmäßig nachgehen kann. Anschließend beginnt, aus Mangel einer eigenen Unterkunft, das Reisen von Ort zu Ort. Hochgurgl, Lienz, Matrei i. Osttirol, Obergurgl. Die ersten Saisonstellen als Koch. Die soeben verlorene erste Liebe, verkrault mir endgültig auch die Lust am Kochen. Bin aber auch für Großküchen zu ungeschickt dazu. Koche aber nach wie vor sehr gerne und mit vielen Ideen für den kleinen Bereich noch zuhause. Die Aussicht auf billigeres Wohnen in Wien als in Innsbruck, führt mich kurzfristig auch dort hin. Strande aber dort kläglich. Komme jedoch mit Hilfe der Bahnhofsmission, 1 Monat später wieder nach Innsbruck, mit einem Koffer voll Gewand weniger, und vielen Erfahrungen reicher, zurück. Zum Glück. In Innsbruck fange ich dann als Hausmeister in einem Hotel an. 5 Jahre bleibe ich dort. Am Anfang bin ich noch im Hotel untergebracht. Später Miete ich mir mein erstes, eigens Zimmer im Flughafen-Bereich. Mit der neuen Liebe dann auch die ersten gemeinsamen selbständigen 4 Wände. Klein aber Fein. Im 5. Jahr im Hotel muss ich dann den unseren, inzwischen so jung verstorbenen, Nachtportier ersetzen. Dabei zerbricht dann die Liebe zu Hause auseinander. Wieder Alleine wird mir die Garconniere an diesem Platz zu teuer. Siedle wieder. Hinaus nach Innsbruck-Kranebitten. Hab doch auch schon ein Kleinmotorrad. Und den A-Führerschein. Zur selben Zeit absolviere ich einen Kellnerkurs im WIFI. Meine erste Station ist Steinach am Brenner. Trotz voller Hingabe und Können im neuen Beruf, der erste Reinfall. Wir sind 7 Kellner und knobeln um jeden Gast. Da wir auf reiner Provisionsbasis hin arbeiten. Die soeben bezogene Garconniere kann ich mir nicht mehr leisten. Ich lande als Kellner in Jenbach in einer Disco. Mit Unterkunft. Ein halbes Jahr später in einem Hotel-Restaurant am Bahnhof von Jenbach. Für 2 Saisonen. Der Beruf Kellner macht mir Freude. Die 3. verlorene Liebe bringt mich aber nach der Wintersaison wieder nach Innsbruck zurück. Dieses Mal in eine Dachwohnung, aber ohne Fließwasser. Diese ist für die nächsten 3 Jahre mein zuhause. Finde aber nicht gleich eine passende Stelle als Kellner in Innsbruck. Auf Saison möchte ich vorerst nicht mehr gehen. Möchte wieder in meinen eigenen vier Wänden wohnen. So arbeite ich in einem Matratzenlager als Lagerarbeiter für 1½ Jahre. Danach hatte ich genug Matratzen und Schaumstoff sortiert. Durch einen Bekannten in Innsbruck komme ich nach Vorarlberg. Ihm renoviere ich in einem Jahr sein dort geerbtes Haus vollständig. Innen, außen, sowie den Garten. Nebenbei mache ich hier auch den Führerschein B. Und einen 36 PS VW-Käfer uralt lege ich mir auch zu. Nach der nächsten gescheiterten Beziehung diesmal in Schruns, komme ich wieder nach Innsbruck nach Hause. Bevor ich noch Arbeit habe, geht mir wieder ein Mal das Geld aus. Doch ein plötzlicher Winterbeginn an einem Samstag, rettet mich zum Glück mit 14 Tagen durch Schneeschaufeln als Tages-Löhner im Bauhof der Stadt Innsbruck. Mit sehr vielen anderen Tagelöhnern. Habe noch mehr Glück und finde in der Zwischenzeit eine Anstellung als Kellner in einem gepflegten Restaurant in Innsbruck-Anichstrasse. Für ein ganzes Jahr. Da Zerstreite ich mich mit einer seit langem dort Angstellten lautstark. Und fliege hinaus. Zwischenzeitlich bin ich aus Kostengründen mit Sack und Pack nach Flauerling umgezogen. In eine große Wohnung mit Kachelofen, Küche und endlich wieder eigener Dusche. War incl. täglichen Fahrens mit dem Auto nach Innsbruck billiger. Aber nicht für lange. Im Vertrag steht. Ausziehen, wenn die betagte Mutter vom Hause stirbt. Ein ½ Jahr später ist dies der Fall. Das Haus wird verkauft und niedergerissen. Da ich nun in Telfs in einem Gasthof arbeite, ziehe ich in diese Ortschaft. ..... Die nächsten 25 Jahre Heimat, Beruf, Geld, gehen noch um vieles turbulenter zu, als die ersten. Diese würden aber zum schnellen lesen den Rahmen sprengen. Und braucht auch zum Niederschreiben noch einiges an Zeit. Daher lasse ich dies vorerst bleiben. Vielleicht erst, wenn es ein wirkliches Buch wird. Ganze liebe Grüße an Euch Alle. Es ist stetig ein Auf und Ab. Euer Walter