Mein Schatz ist ganz plötzlich gestorben

  • Ich habe nach 20 Jahren einen guten alten Freund wiedergetroffen.. wir haben lange geredet ...über alles... auch was mit meinem Schatz passiert ist...

    Er weiss das es mir nicht so gut geht und er versucht mir zwischendurch immer ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern...ist eigentlich ganz gut... ich glaube schon das er sich mehr vorstellen könnte mit mir.. ich hab ihn auch gern ....aber ich könnte keine Beziehung mit ihm führen.... das klingt jetzt echt scheisse.... aber ich habe tatsächlich darüber nachgedacht ob ich mich öfter mit ihm treffe einfach auch um mich abzulenken.... er ist mir schon wichtig geworden und er ist auch da... aber es geht eigentlich nur um Ablenkung... mir tut es gut mit ihm zu schreiben und ihn mal auf nen Kaffee zu treffen..... ist das richtig??? Keine Ahnung.

    Ich denke einfach auch immer das mein Schatz so toll und einzigartig war... so jemanden werde ich nie wueder bekommen... dieses Lächeln fehlt mir einfach. Seine Blicke...wie er mich angesehen hat. Ich hab das Gefühl es wird immer schlimmer ... diese Sehnsucht...

  • Liebe Krissi,


    warum sollte es nicht richtig sein, ihn zu treffen?


    Hier hat mal jemand ein schönes Wort geschrieben und ich möchte es dir ans Herz legen. Nenne es nicht Ablenkung oder Verdrängung - nenne es "mich hinwenden zu etwas anderem". Aus dem kannst du wieder Kraft schöpfen für das Schwere.


    Dein Schatz war toll und einzigartig und dieser Freund wird ihn nie ersetzen. Trotzdem kannst du eine schöne Zeit mit ihm haben und vielleicht wird auch mehr daraus und vielleicht auch nicht. Das wird die Zeit bringen.

    Wenn du dir die Wohlfühl-Momente verbietest, wird es dir nicht leichter werden. sondern noch zermürbender. Und es zermürbt doch schon genug. Darum nimm das, was du an angenehmen Momenten bekommen kannst.


    Denn wie du auch schreibst, hast du das Gefühl, dass es immer schlimmer wird. Es wird Wellen geben und wenn eine Trauerwelle dich überspült, wirst du deine Kraft brauchen und die kannst du wiederum aus dem schöpfen, dass du für dich sorgst und dir Gutes tust. Eben vielleicht die Treffen mit dem Freund.


    Liebe Krissi, sei LIEB zu dir.

    Einen Tag, an dem die Wellen sanft sein mögen,

    den wünsche ich dir.

    Glg. Astrid.

  • heute haben wir Betriebsfeier.. das wird hart.. denn letztes Jahr war er noch dabei und das Zelt steht genauso da wie letztes Jahr..

    Ich habe seid gestern kreislaufprobleme, brennen und kratzen im Hals wie bekloppt.. wird wohl ne Erkältung.. häng voll durch.. habe etwas erhöhte Temperatur.. dann sag ich mir immer das mein Schatz mir da auch nicht helfen kann... hätte ich sonst doch auch so gehabt. Schlimm was für Denkweisen man hat... andersrum sind zur Zeit auch viele krank.. ich weiss nicht was man gut bei kratzen im Hals machen kann... ist gerad etwas nervig und fühle mich so hilflos :13:

  • Liebe Krissi das tut mir leid.Wonach ist Dir?Daheim bleiben oder hingehen oder vielleicht kurz ?

    Du hast oben geschrieben, der Chef und die Kollegen sind nett.Dann würde ich in mich hören,was ich will.

    Es ist erst so kurz her.Du schaffst schon so viel.Achte auf dich

    Gute Besserung

  • Hallo, ich war auf der Betriebsfeier und es war wirklich sehr schön.. musste zwar 2x weinen aber alle wissen ja Bescheid und sind dann auch da... ein Kollege von uns, der meinem schatz auch segr nahe stand, kam zu mir und sagte wie sehr er ihn vermissen würde und es ihm nicht gut ginge...dann habe ich ihn in den arm genommen und wir haben beide geweint...

  • heute habe ich das erste mal nach seinem Tod Bolognese gemacht...das hat er so geliebt.

    Es schmeckte nicht ohne ihn.. das sind auch so Momente wo man verzweifelt. Es gibt ihn einfach nicht mehr..diesen Menschen.. ich kann ihn nirgendwo finden...

  • Mir ging das genauso mit einem der besten Freunde meines Mannes, gemeinsam trauern ist sehr tröstlich.

    Und seit mein Mann nicht mehr da ist koche und backe ich nichts mehr, ihm hats immer so geschmeckt bei mir und ich bringe es einfach nicht fertig.

    Momentan ist mein Cousin bei mir und da ist er es, der immer kocht für mich (er wohnt nicht in unserer gemeinsamen Wohnung, wir haben noch eine Kleinwohnung in der Nähe, die er bewohnt)

  • oh man...es ist alles so unglaubwürdig... morgens werde ich wach und denke das darf doch einfach nicht wahr sein... das kann doch nicht sein das er tot ist und ich ihn niemals mehr wiedersehen werde. Das darf einfach nicht sein!!! Doch nicht jetzt schon...so früh... wie soll mein Leben nur ohne ihn weiter führen?? Er kann mich doch nicht einfach so alleine lassen :13:

  • Liebe Krissi,

    ja...... das Hin- und Her zwischen Nicht-Wahrhaben-Können und Realisieren ..... das ist ein Pendel, das mal mehr in die eine und auch wieder in die andere Richtung ausschlägt, bis die Wahrheit allmählich ganz angekommen ist. Ich schick dir ein großes Kraftpaket! :30:

    AL Christine

  • LIebe Krissi! So gehts mir auch jeden Morgen nachdem ich friedlich aus meinem Schlaf aufgewacht bin. Und immer wenn ich daran denke, was mir Freude bereiten und was ich mir wünschen könnte, ist da nichts, außer dem einen Wunsch, ihm nahe zu sein, sei es, dass er wiederkommen soll, oder ich ihm endlich nachfolgn darf. Genau das was eben gerade nicht möglich ist.

    Diese Woche macht mir zusätzlich noch ein anderes gewaltiges Problem zu schaffen, mir ist nämlich aufgegangen bis ins Innerste, dass ich ganz alleine bin, denn von den Vertrauenspersonen die ich hatte lebt niemand mehr!

    Sicherlich, ich habe Freunde und Bekannte und einen Cousin, aber ganz ehrlich - die sind alle nett, aber im Großen und Ganzen Fremde für mich und niemand, dem ich mein bedenkenlos mein Leben und alles was ich habe anvertrauen würde.

    Das allererste Mal in meinem Leben bin ich ganz alleine für mich verantwortlich, ohne Netz und doppelten Boden und das erzeugt in mir eine irrationale Lebensangst, mit der ich erst mal fertig werden uss.

  • Die Lebensangst ist da. Wie wirst du mit ihr fertig?


    Hast du schon mal geschaut, ob es in deiner Nähe eine Trauergruppe oder Trauercafés gibt?

    Manchmal sind fremde Menschen, die Ähnliches erleben mussten sehr angenehme Gesprächspartner und ich kenne viele, bei denen sich wider Erwarten auch Freundschaften daraus entwickelt haben.


    Wenn ich daran denke, welche Sorgen du hattest, vor dein Cousin kam (wie wird das....) und jetzt seid ihr euch doch schon sehr vertraut, kommt mir vor.


    Liebe Krissi,

    ich kann dir nur schreiben: Lass es geschehen. Und drücke es aus. Im Schreiben, malen, tanzen, stampfen, wüten, weinen,...


    Lg. Astrid.

  • Ich bin in einer Trauergruppe angemeldet, die morgen gestartet wäre, leider wurde diese abgesagt, wegen Mangels an Teilnehmern.

    Gottseidank gibt es in Innsbruck vom selben Verein auch eine Trauergruppe, die aber erst nächsten Montag startet. Ich fahre da auf jeden Fall hin und hoffe, dass nach dem ersten Schnupperabend noch genügend Leute übrig bleiben und diese dann icht auch wieder abgesagt wird, :(

  • liebe Tigerlily, liebe Astrid


    Danke für eure Worte. Ich habe das Glück...naja..wenn man es Glück nennen kann ...sagen wir schicksal..? das ich eine Frau kennen gelernt habe die ebenfalls ihren Lebenspartner am 17.05. Verloren hat. An Krebs. Das ganze hat 4 Wochen gedauert. Sie hat über Facebook durch einen gemeinsamen Freund Kontakt zu mir aufgenommen und wir sehen uns regelmässig und halten Kontakt. Das hilft wirklich..

  • oh man...es ist alles so unglaubwürdig... morgens werde ich wach und denke das darf doch einfach nicht wahr sein... das kann doch nicht sein das er tot ist und ich ihn niemals mehr wiedersehen werde. Das darf einfach nicht sein!!! Doch nicht jetzt schon...so früh... wie soll mein Leben nur ohne ihn weiter führen?? Er kann mich doch nicht einfach so alleine lassen :13:

    ja, das ist so unbegreiflich! die letzten 2 tage ging es mir auch so, ich bekomme es nicht in meinen kopf!

    und ich fühle mich auch so alleine gelassen irgendwie, weil man ja nicht mehr mit dem menschen über bestimmte dinge sprehcne kann, erinnerungen austauschen etc.

    ich kann mit meiner schwester nicht mehr erinnerungen austauschen, sie nach unserer kindheit fragen (sie ist 7 jahre älter, weiss also mehr), über meine eltern 'lästern' (manchmal ist unsere mutter unerträglich ;)) usw., da fühle ich mich in der familie plötzlich alleine wie ein enzelkind.

    das fühlt sich bestimmt anders an als mit einem partner, mit dem man ja den alltag verlebt hat und somit ein intensiveres zusammensein hat, aber es ist ähnlich....