Er war mein Zu Hause

  • Guten Abend,


    Heute ist es 1 Jahr her, dass mein Mann plötzlich mit 34 verstarb.


    Es war ein schrecklicher Tag. Mein Alptraum vor dem ich die meiste Angst hatte.


    Er war schon zur Arbeit und wir waren 10 Uhr vormittag zum Zahnarzt für unsere Jungs verabredet.


    Aber er war nicht erreichbar, keine Nachricht, kein Anruf.

    Es war nicht normal, er hat immer reagiert.

    Ich hatte ein komisches Gefühl. Mit meiner Schwiegermutter sind wir dann zum Zahnarzt. Es lief so toll und wir sagten noch wie stolz Papa sein wird.

    Noch immer keine Reaktion von ihm...

    Wir fuhren in die nächste Stadt für einen Geburtstagskorb zum Geburtstag in einer Woche für meinen 4 Jährigen. Kaum hatte ich den Satz ausgesprochen "hoffentlich ist nichts passiert" klingelt mein Handy.

    "komm schnell dein Mann ist umgekippt"

    Mir war schlecht, ich hatte Panik, Atemnot, nichts ging schnell genug.

    Kurz vor der Praxis in der wir arbeiteten sah ich wie er lag, auf dem Boden, der Erst Helfer am reanimieren.

    Ich sprang aus dem fahrenden Auto. Sagte ihm ich sei da, er soll mich ansehen. Aber er war schon ganz blau. Jede Sekunde verging wie Stunden mit der hoffnungslosen Aussicht und der erbeten Rettung. 2 Rtws kamen, der Notarzt. Nichts passierte. Meine Kinder warteten im Auto.

    Ich hab nur noch gebetet. So aussichtslos es war...

    Er wurde in einen RTW gebracht und zur Klinik. Wir fuhren hinterher.

    Kaum angekommen kam ein Arzt. Das bitte Schweigen und dennoch die Hoffnung er sagt nicht das was man denkt.

    Doch es war vorbei - einfach so-von jetzt auf gleich.


    Er war mein Seelenverwandter, meine bessere Hälfte, mein Fels, meine große Liebe, ein wundervoller Mensch... Teil jeder Minute am Tag. Wir waren immer in Kontakt, den ganzen Tag. Jede freie Sekunde nutzen wir um von einander zu lesen und zu hören.

    Er war mein zu Hause!

    Einfach alles für mich...


    1 Jahr schon, erst... Ich weiß es nicht. Ich will es nicht akzeptieren, will ihn nicht loslassen. Der Schmerz wird nicht weniger.


    Ich schaffe meinen Alltag, versuche mein bestes zu geben. Nicht immer klappt es. Die Kinder leiden.

    Es ist einfach so ungerecht


    Gefühlt weiß ich nicht mehr wo ich hin gehöre.


    Bald steht eine Kur an. Ob es hilft? Ich bin so kraftlos zur Zeit. Will einfach weglaufen.

    Ich musste es mal loswerden. Irgendwie hat man das Enlmpfinden niemand versteht es. Viele lassen einen fallen. Ich möchte niemandem zu viel werden und sehne mich dennoch nach jmd eng Vertrautem

    :2:

  • Guten Morgen 42<3,


    mein aufrichtiges Beileid zu Deinem Verlust und herzlich willkommen hier im Forum. Deine Geschichte berührt mich sehr, es muss so schwer gewesen sein für Dich hilflos zu sein in diesem Moment , vergeblich zu hoffen, das tut mir sehr leid.


    1 Jahr , schon -erst,ja die vergangene Zeit wird mit Kopf und Herz gespürt, der Kopf weiß es ist schon ein Jahr, für das Herz aber ist es erst ein Jahr. Bei mir sind es 14 Monate in denen ich es bis heute auch noch immer nicht wirklich realisiert habe das mein Mann nicht wieder hier her zurück kommt, dringt dies doch einmal zu mir durch verzweifele ich nach wie vor vollkommen.


    Ungerecht das ist es.


    Du hast zwei kleine Kinder, die Dich brauchen,es ist sicher nicht einfach für Dich immer zu funktionieren, wie gehen die beiden denn damit um das Papa fehlt?


    Dein Empfinden das es niemand mehr versteht habe ich auch, es sind nicht alle an meiner Seite geblieben , aber das habe ich inzwischen für mich abgeschlossen, denn es bringt mir nichts darüber nachzudenken, weshalb diese Menschen nicht mehr Anteil nehmen möchten an meinem jetzigen Leben ohne ihn und mit mir die so völlig verändert ist nicht mehr umgehen können.Mittlerweile tut es mir noch ab und zu weh.


    Es ist schön das Du schreibst Dein Mann war Dein zu Hause, das zeugt von Deiner Liebe zu ihm und nun hast Du das Gefühl kein wirkliches zu Hause mehr zu haben,weil der Mensch der Dir Kraft gab,für Dich und Deine beiden Jungs der Fels in der Brandung war fehlt , ich verstehe Dich so gut.:24:


    Hier kannst Du schreiben was Dich bewegt , es gibt immer jemanden der Dir zuhören wird. Für den heutigen Tag wünsche ich Dir viel Kraft.


    LG Gabi & Mäuschen


  • Liebe 42<3,


    auch ich wünsche dir mein aufrichtiges Beileid.

    In so vielen Punkten deiner Geschichte erkenne ich mich wieder und weiß, wie schwierig es ist, jemanden zu finden, der damit umzugehen weiß. Wenn man nicht etwas ähnliches erlebt hat, übersteigt es die Vorstellung vieler so sehr, dass sie sich aus Unsichherheit distanzieren oder fehlverhalten.


    Dass du eine Kur anstrebst, finde ich persönlich sehr positiv. Ob sie etwas bringt? Wer weiß.

    Aber dass du trotzdem für dich und deine Kinder weiterkämpfst und nicht aufgibst verlangt viel ab und zeugt von Stärke. Auch wenn man sich noch so entkräftet fühlen mag.


    Ich hoffe auf jeden Fall, dass du dich hier ein bisschen fallen lassen kannst und gut aufgehoben fühlst<3


    Liebe Grüße

    Tem

  • Hallo meine Liebe,


    du bist so tapfer und kämpfst für Dich und deine Kinder. Ich kann gut nachvollziehen wie du dich fühlst. Bei mir ist es erst 7 Wochen her, aber auch ich merke, wie meine Bekannten und Verwandten wieder in ihren eigenen Alltag zurückkehren und wenig anrufen. Ich denke, dass ist einfach so, keiner setzt sich gerne mit der Sterblichkeit auseinander. Ich glaube, wir sind stärker als wir meinen und auch du weißt, es muss weitergehen, unvorstellbar aber das Leben läuft da draußen einfach weiter, als wäre nichts passiert!!! Das eigene Leben stürzt ins bodenlose und in der Welt läuft alles ab wie immer - es ist nicht fassbar ABER alle sagen es würde leichter werden, irgendwann, darauf hoffe ich für Dich und auch für mich.


    Liebe Grüße

    Petra

  • Liebe 42<3,


    auch ich wünsche dir herzliches Beileid und willkommen im Forum.

    als ich deine Geschichte las, kamen mir die Tränen. Mein Mann ist am 27 April 2019 in meinen Armen verstorben.

    Ich habe , wie viele hier im Forum, die Erfahrung gemacht, dass nicht alle Freunde, Bekannte an meiner Seite geblieben sind.

    Zur Zeit tut mir das noch weh, ich muß noch lernen damit umzugehen. Hier, kannst du über alles sprechen was dich bewegt,



    alles, alles Liebe Maike

  • Liebe 42<3

    Mein aufrichtiges Beileid.Ich kann es sehr gut verstehen und du bist so tapfer,das du das so hinbekommst auch mit den beiden Kindern.Und du bist noch so jung.Bei mir ist es jetzt fast 8 Monate her.Morgens kam er ins Krankenhaus uns ein paar Stunden später hat sein Herz aufgehört zu schlagen.Keine Vorzeichen nichts,nur das er in der Nacht schlecht Luft bekommen hat,aber da denkt man doch nicht,das es so enden wird.Ich finde es gut,das du eine Kur machst.Ja stimmt zu anfang sind alle da und wollen helfen und nach kutzer Zeit nichts mehr.Die werden es auch erst verstehen,wenn sie in solch einer Situation sind.Für deine Kinder ist es sicher auch sehr schwer,aber für dich besonders,weil man auch nicht die ganze Zeit weinen oder trauern möchte,wenn die Kinder dabei sind,aber das ist sicher sehr schwer.Wenn es irgendwas gibt was dich bewegt und wenn du Leute suchst ,die das alles verstehen,das bist du hier im Forum richtig.Ich kann es auch noch immer nicht fassen,das alles was wir gemeinsam erlebt haben auf einmal vorbei sein soll.Es schmerzt und wir müssen alle versuchen,damit fertig zu werde,,aber das wird noch einlanger Weg.Liebe Grüsse Helli:5:

  • Liebe 42<3 ,

    Auch ich möchte dir mein aufrichtiges Beileid aussprechen. Was du erlebt hast ist heftig . Ich hoffe für dich und deine Kinder, das die Kur etwas gutes bringt .

    Hier kannst du immer schreiben wonach dir gerade ist weil alle hier dich verstehen .


    Fühl dich gedrückt

    Birgit und Fine

  • Liebe 42<3,


    mein herzlichstes Beileid zu deinem (tragischen und sooo plötzlichen ) Verlust deines Ehemannes !

    Wie schrecklich, was ihr erleben musstest !!


    Wenn ich darf, nehme ich dich tröstend in den Arm ?!


    Mein Mann starb -einfach so- , in der Nacht.

    Da wir bedingt durch Alkohol und dadurch resultierenden extrem starken Depressionen , nicht mehr zusammen leben konnten, jedoch auch weiterhin immer Kontakt hatten,

    standen wir wegen dieser "Plötzlichkeit ohne Vorwarnung" tagelang sehr unter Schock.

    Dies war im Juni 2018.

    ( vor 1 Jahr waren meine zwei : 17 & 21 Jahre alt).

    Und deine Kinder sind noch so klein !

    Uch stelle mir schon alleine deswegen den Verlust des Papa's noch viel schlimmer vor !?!


    Stimmt, was jede/jeder hier im Forum berichtet, ist, dass Außenstehende für uns Betroffene sich relativ schnell wieder ihrem eigenen Leben zuwenden.

    Erst man man so einen nahen Verlust selbst durchmachen muss/te, sieht und spürt man dies.



    Schreibe dir deine Seelen-Not hier im Forum von der Seele ...


    Stille Perle