Ich werde ihn immer lieben 😓

  • Hallo,

    ich schreibe um den Kummer etwas auszublenden, um anderen zu zeigen; wir sind nicht alleine....

    Jörg war 19 und ich 17 Jahre alt, es war von Anfang an Liebe und wir waren füreinander die Ersten.
    Diese Liebe und unsere Ehe war ein Segen und mehr als manch einer je erlebt...

    Wir haben eine Tochter und einen Sohn, zusammen fast sechs Enkelkinder ( das 6. kommt im Oktober) das bekam mein Jörg noch mit 💓

    Jetzt ist meine große Liebe am 5.03. 20 verstorben und ich war dabei.

    Der Krebs trat sechs Wochen vorher erst in unser glückliches Leben und er war bis auf die letzten 4 Tage zu Hause.

    Ich dachte; warum hat es nicht mich getroffen; Egoistisch.

    Warum ist er krank geworden; werden sehr viel andere auch!

    Warum hat er mich alleine gelassen; er wollte ja nicht sterben!

    Ich bin Schmerzpatientin und bin in Frührente, er hat gearbeitet und wäre ein viel größerer Gewinn für die Gesellschaft!

    Alle liebten und mochten ihn, er war immer sehr Hilfsbereit! ( ich naja...)

    Warum musste er mit 54 Jahren sterben; viele kleine Kinder müssen es auch!

    Warum, wieso, weshalb?

    Keiner kann es uns sagen!

    Er ist jetzt seit sieben Wochen einfach so aus unserem Leben gegangen und wir alle verstehen es nicht, es ging so schnell, andere fahren morgens zur Arbeit und haben einen Unfall....

    Sein schöner Körper ist nur noch Asche...

    Ach ja; wir liebten uns so gerne, immer noch als wären wir frisch verliebt... diese Körperlichkeit fehlt so sehr!

    Ich habe verstanden; egal wie sehr wir jemanden lieben, wir müssen alleine geboren werden und alleine von dieser Welt gehen!
    Vielleicht ist es uns ja vorher bestimmt wann wir sterben werden... wer kann das schon sagen.

    Hätte ich vor 35 Jahren gewusst, dass er mit 54 sterben wird, hätte ich ihn trotzdem geheiratet und hätte ich gewusst, dass ich auch nur ein Jahr mit ihm haben würde, ich hätte ohne zu zögern; Ja gesagt!

    Das ist Liebe 💓

    Ich weiß nicht, ob wir uns eines Tages wieder sehen, aber ich weiß, ich habe geliebt und wurde geliebt!

    Dafür bin ich unendlich dankbar 🙏 <3

  • Liebe Susa,

    Ich möchte dich in diesem Forum begrüssen und hoffe , das dieses Forum dir hilfreich sein kann , wie vielen , die auch diesen Weg auch hierhin geführt hat...

    Eines eint uns hier alle ...Wir trauern um einen , manchmal sogar um viele geliebte Menschen.

    Dein ganzer Beitrrag ist für mich ein einziger Liebesbericht, die ses Schlusszitat drückt für mich sehr deine Liebe aus

    Hätte ich vor 35 Jahren gewusst, dass er mit 54 sterben wird, hätte ich ihn trotzdem geheiratet und hätte ich gewusst, dass ich auch nur ein Jahr mit ihm haben würde, ich hätte ohne zu zögern; Ja gesagt!

    Das ist Liebe 💓

    Ich weiß nicht, ob wir uns eines Tages wieder sehen, aber ich weiß, ich habe geliebt und wurde geliebt!

    Die grossen W-Fragen tauchen immer wieder auf , aber sie werden nicht beantwortet... Ich kann dazu nur schreiben... Sie stehen nach der immer sehr individuell verschiedenen Zeit eines jeden Trauernden später nicht völlig mehr im "Vordergrund".


    Ich habe verstanden; egal wie sehr wir jemanden lieben, wir müssen alleine geboren werden und alleine von dieser Welt gehen!

    Ja, so könnte man es sehen und empfinden...

    Auch wenn man als liebender Partner bis zum letzten Atemzug dabei war... den letzten "Schritt" geht jeder alleine in dem Sinne , das die Seele , der spirit auch für mich... sich von dem Körper löst... Eine Befreiung für den kranken Menschen , für uns als Liebende erst einmal Fassungslosigkeit und Trauer und dann setzt das vermissen , oft auch ein schockzustand , ein im tiefsen innern nicht begreifen wollen ein...


    Deine obige Erkenntnis könnte dein erster "Schritt " in deiner Trauer SEIN... Ich bin mir sicher, das einige Trauernde , die auch ihren Partner vermissen dir bald auch schreiben werden.

    verbindende Trauergefühle sende ich dir und hoffe dass du dennoch eine sanfte Nachtruhe zumindest stundenweise hast...

    <3lichst Sverja

  • Danke Sverja,

    ich kann schlafen und möchte eigentlich nie mehr aufstehen, aber ich habe einen Hund, das hilft sehr. Auch ist meine sechsjährige Enkeltochter oft bei mir und schläft neben mir .

    Das Stimmt was du sagst; als er starb, zog so etwas wie ein Energieball rasend schnell durchs Zimmer Richtung Fenster!

  • Liebe Susa,


    ich möchte dich ganz herzlich in unserer Trauerfamilie begrüßen.


    Wir alle hier haben einen oder mehrere geliebte, wichtige Menschen verloren und wissen, was Du gerade duchmachst.


    Diese Leere, diese Hilflosigkeit, diese Ohnmacht, die Einsamkeit, dieser Schmerz....

    Das Gefühl von einer Klippe zu stürzen... ins Bodenlose... das ist so grausam.

    :30:


    Fühl dich hier gut aufgehoben und schreibe, wann immer dir danach ist. Schreibe dir deinen ganzen Kummer von der Seele. Wir halten das aus und begleiten dich auf dem steinigen Weg, der nun vor dir liegt. Hier bist du nicht allein.


    Vielleicht können unsere Antworten, unsere anderen Beiträge und unsere Geschichten dir ein wenig Kraft schenken.


    Ich wünsche dir einen halbwegs erträglichen Tag.


    blaumeise

  • Liebe Susa! Auch ich schicke Dir mein tiefstes Mitgefühl zu deinem schweren Verlust, ich weiß wie Du dich fühlst, ich musste meine Liebe auch gehen lassen am 28.11.2019 . Ich schicke Dir eine Liebe Trostumarmung in Deiner schweren Zeit:30: Liebe Grüße Petronella

  • Hallo an euch ,

    ja es tut gut zu lesen, dass ich nicht alleine mit diesem unendlichen Schmerz alleine bin.

    Ich schaue auf sein Foto, Videos die ich noch von ihm habe... mehr ist mir und den Kindern nicht geblieben... außer natürlich, dass er in unseren Herzen immer bei uns ist.

    Allerdings kann mir das alles nicht meinen geliebten Mann ersetzen und das ist so Schlimm 🥺🥺🥺

    Wenn ich ihn doch nur nochmals küssen und umarmen könnte, ihm sagen; du warst mein Leben und meine Seele 💓

    Mein Herz schmerzt so sehr, ich bekomme Panikattacken... und muss mich um den Nachlass kümmern, immer braucht irgendwer etwas Neues von mir, das ist so mühsam.

    Danke für eure lieben Worte

  • Liebe Susa,

    Mein Mitgefühl zu deinem großen Verlust. Du schreibst so liebevoll, das man die Verbindung richtig spürt zwischen euch. Schön das du in dieser schweren Zeit Unterstützung von der Familie bekommst.


    Sieh dich hier im Forum erstmal in Ruhe um, und schreib jederzeit wenn dich etwas belastet. Ich bin Trauerbegleiterin und Moderatorin des Forums. Meld dich jederzeit wenn du Fragen hast.


    Fühl dich willkommen <3

    Isabel

  • liebe Susa,


    auch hier nochmal mein tiefes beileid und ein liebes willkommen hier im forum.


    du hast noch kaum zeit gehabt alles zu verstehen, kaum zeit alles wirklich zu realisieren... man denkt, er muss doch wieder kommen, es kann doch nicht wahr sein... alles ist nur ein albtraum.... niemand kann uns helfen, niemand kann uns diesen schmerz abnehmen.


    der furchtbare schmerz jetzt ist der preis für die tiefe liebe die wir hatten. und doch würden wir niemals tauschen wollen mit einem anderen leben, in dem wir unsere geliebten menschen niemals kennen gelernt hätten. diese liebe war ein geschenk für uns, liebe Susa, und wir werden es immer im herzen behalten.


    lieber gruß von Bine

  • Ich bin heute untröstlich!

    Die Kette mit dem Fingerabdruck meines Mannes in Herzform ist gekommen, wunderschön und doch denke ich; Das ist jetzt also alles, was ich noch von ihm habe.

    Der Steinmetz war da... sein Grab ist wunderschön, aber dann seinen Namen auf dem Stein zu sehen...

    Ich vermisse ihn so sehr und weine nur noch 😢😢😢

  • Ich bin heute untröstlich!

    Die Kette mit dem Fingerabdruck meines Mannes in Herzform ist gekommen, wunderschön und doch denke ich; Das ist jetzt also alles, was ich noch von ihm habe.

    Der Steinmetz war da... sein Grab ist wunderschön, aber dann seinen Namen auf dem Stein zu sehen...

    Ich vermisse ihn so sehr und weine nur noch 😢😢😢

    Liebe Susa,

    Das ist eine schöne Erinnerung an deinen Mann, und gleichzeitig eine sehr schmerzhafte.


    Den Namen eines geliebten Menschen auf einem Grabstein zu sehen macht es so real, so endgültig. Ich wünsch dir ganz viel Kraft <3

  • Liebe Susa!

    Ich kann deinen Schmerz gut verstehen.Ich merke auch,das mir die Umarmung,die Küsse ,seine Nähe.

    die Gespräche mit ihm so sehr fehlen.Es ist nur eine Leere.Man kann keinen fragen,alleine essen,

    einfach alles alleine und die vielen Erinnerungen.Ja die Trauer wird nie vergehen.Gut das du

    die Kinder und die Enkel hast,das wird dir den Schmerz auch nicht nehmen aber wird dich

    immer für kurze Zeit ablenken und Kinder geben einem Kraft.Ich wünsche dir ganz viel Kraft.

    Liebe Grüße Helga

    • Hallo,

      ich weiß nicht ob ich das so schreiben darf, aber ich glaube ich mache es...

      Ich möchte niemanden hier auf die Füße treten, ich habe ja ebenfalls meinen über alles geliebten Mann nach 35 Jahren jetzt verloren.

      Es ist schwer, sehr schwer und ich weiß auch noch nicht genau wie ich damit fertig werden soll, aber Matthias und Lillifee und alle anderen; Ihr seht es aus meiner Sicht etwas zu schwarz, vor allem Matthias, warum gibst du dir ständig die Schuld an ihrem Tod und kasteist dich? Ich habe alles gelesen und muss sagen; Dinge geschehen nun einmal auf dieser Welt!

      Dafür muss niemand die Schuld auf sich nehmen!‘

      Man kann sich auch sehr gut in Dinge hineinsteigern und sich dahinter verstecken, um in Selbstmitleid zu versinken und mit sich und der ganzen Welt zu hadern,,das bringt auch den Vorteil sich mit nichts anderen beschäftigen zu müssen.... nur jeder einzelne von uns kann sich da selbst rausziehen!

      Es wird niemand kommen und euch an die Hand nehmen, das müsst ihr selbst tun.

      Sowie ich auch!

      Niemand würde sich wünschen, dass wir so leiden und Sorry; man kann auch an alles glauben und viel Geld ausgeben; um genau das zu hören, was man so gerne hören möchte!

      Wir alle werden alleine geboren und müssen alle alleine sterben, egal mit wem und wie lange wir zusammen sind und waren und egal, wie groß die Liebe ist.

      Wir müssen das akzeptieren!

      Meiner bescheidenen Meinung nach; haben wir alle nur ein einziges Leben.

      Diesem sind wir es Schuldig und müssen dankbar sein, ich weiß, das wollt ihr alles nicht hören, aber glaubt mir; keiner von euren geliebten Menschen, hätte sich das jetzt von euch gewünscht....

      Ich möchte wirklich niemanden verletzen und ich Trauer selbst stark, jedoch denkt einmal über euer Leben nach; es ist Lebenswert auch ohne unsere Partner, ihr seid es Wert geliebt zu werden und verschließt euch nicht dagegen mit aller Macht.

      Liebe Grüße von einer trauernden Susa ❤️


    Liebe Susa,


    ich danke Dir für diesen mutigen Text.


    Er entspricht auch meiner Einstellung.


    Lieben Gruß,


    Karin

  • Liebe Susa!

    Auch meiner Vorstellung entspricht er.Auch wenn ich niemanden mehr hätte,aber die Kinder sind da ,

    Verwandte,Freunde mit denen ich immer etwas unternommen habe.Ja am anfang wollte ich auch

    lieber zu meinem Schatz,aber ich freue mich die Kinder zu sehen,wieder zu arbeiten,wieder etwas

    zu unternehmen und das möchte ich noch lange machen.Sicher gibt es Tage wo es mich nach unten

    zieht,aber ich möchte noch weiter hier auf Erden zeit verbringen,und dafür bin ich dankbar,das ich das

    darf.Eines Tages werde ich ihn wieder sehen und das ist schön,aber er würde sich auch wünschen,das

    ich bis dahin noch Freude am Leben habe.Liebe Grüße Helga

  • Liebe Susa,


    mein tiefstes Mitgefühl zu Deinem Verlust und viel Kraft für die nächste Zeit.


    Ich denke, Du wolltest Matthias mit Deinen Zeilen nur Mut machen, damit er besser mit dem Verlust seiner Dorit zurecht kommt.


    Du schreibst u.a. "aber Matthias und Lillifee und alle anderen; Ihr seht es aus meiner Sicht etwas zu schwarz".


    Jeder von uns hat einen geliebten Menschen verloren, und jeder von uns verarbeitet diesen Verlust anders. Und jeder sieht auch das, was nach dem Tod passiert anders. Ich z.B. bin davon überzeugt, dass mein Mann, auch nachdem er diese Welt verlassen hat, immer an meiner Seite ist und wir uns eines Tages, wenn auch ich diese Welt verlasse, wiedersehen werden. Ich glaube auch nicht, dass er "allein" gestorben ist. Die Familie und einige unserer Freunde, die schon "vorausgegangen" sind, haben ihn in die andere Welt begleitet. Andere Trauernde wiederum benötigen Hilfe von Außenstehenden, sei es nun eine Trauerbegleitung oder ein Medium. Und wenn es dem ein oder anderen hilft, umso besser. Der eine "funktioniert" nur noch, dem anderen fehlt einfach die Kraft.

    Mein Mann musste am 11. November 2018 gehen, und die Wunde, die dadurch entstanden ist, hat sich noch längst nicht geschlossen. Einerseits bin ich sehr sehr traurig, dass ich meinen Mann nicht mehr sehen, berühren und hören kann, andererseits bin ich sehr glücklich, mit dem besten Mann fast 54 Jahre verheiratet gewesen zu sein, den man sich nur wünschen kann. Aber, ehrlich : besser macht es das Ganze nicht wirklich.


    Aber, wie schon gesagt, Du hast es sicher nur gut gemeint.


    Eine liebevolle tröstende Umarmung

    Luse (und Ich)

  • Liebe Susa,


    mein herzliches Beileid zum Tod deines Mannes.

    Du weißt wie sich Trauer anfühlt und bei dir ist alles noch sehr frisch.

    Ich kann mir gut vorstellen, dass dich das blanke Entsetzen gepackt hat hier von Trauernden zu lesen, deren Partner schon vor einem Jahr oder noch länger gestorben ist und die so stark trauern, dass scheinbar kein Funken Lebenswille mehr übriggeblieben ist.

    Möglicherweise ist es für dich schwer zu verkraften unsere Texte, die alles andere als aufmunternd sind, zu lesen.

    Bedenke allerdings, dass dieses Forum ein Ventil für unseren Schmerz ist, den wir in unserem Alltagsleben nicht so leicht preisgeben können, aus eben den von dir genannten Gründen.

    Ratschläge gibt es für uns Trauernde genug, allerdings fühlen sie sich meistens eher wie Schläge an als wie Rat.

    Deshalb habe ich auch bewusst erst etwas später und nicht in Matthias Thread geantwortet.


    Weißt du, du hast natürlich recht, wir sollen in unserer Trauer im Fluss bleiben und versuchen nicht darin zu versinken.

    Das was du allerdings vorschlägst führt entweder zu Gegenwehr oder zu aktivem Bemühen sich von der Trauer zu befreien und dem Leben positiv gegenüber zu stehen, was beides dazu führen kann, sich zu verkrampfen und im Endeffekt genau das Gegenteil von dem bewirkt, was du beabsichtigst - nämlich dass man sich verkrampft und in der Trauer steckenbleibt.


    "Ihr seht das alles zu schwarz"

    "Niemand muss die Schuld auf sich nehmen"

    "Man kann sich in Dinge reinsteigern"

    "Dahinter verstecken"

    "In Selbstmitleid versinken"

    "Mit der Welt hadern und sich dafür mit nichts anderem beschäftigen (von dir despektierlich als Vorteil betitelt)"

    "Wir sind es dem Leben schuldig es (was eigentlich genau?) zu akzeptieren und müssen dankbar sein"

    "Eure Partner hätten das nicht gewollt"

    "Denkt über euer Leben nach"

    "verschließt euch nicht gegen das Geliebt werden mit aller Macht"


    Das ist ein geballter Haufen an Aussagen.


    Und ich frage mich, glaubst du wirklich, wir hätten uns solche oder ähnliche Gedanken nicht schon selbst zur Genüge gemacht?

    Glaubst du wirklich wir sind jämmerliche Versager, die mit ihrem Leben nicht fertig werden und sich deshalb bequem hinter ihrer Trauer verstecken, um sich den Herausforderungen desselbigen nicht stellen zu müssen?

    Ja, ich weiß, wie das klingt.

    Und ich schreibe bewusst nicht, dass ich niemandem auf die Füße treten oder verletzen möchte, so wie du, weil es genau das ist, was bei mir emotional rübergekommen ist, als ich deinen Text bei Matthias das erste Mal gelesen habe.

    Ich habe mich danach mit deinem sehr engagierten Posting auseinandergesetzt und bin mir ziemlich sicher, dass es als Weckruf von dir gedacht war, weil du nicht damit umgehen kannst diesen allgegenwärtigen Schmerz in diesem Forum zu lesen, also ich nehme es dir wirklich ab, dass du niemanden verletzen wolltest und respektiere deine Meinung und gebe dir ganz neutral Feedback (bis auf den einen emotionalen Absatz oberhalb) von meiner Seite dazu.


    Wir sind alle Menschen, die ihr Alltagsleben mehr oder weniger gut meistern, die große Anzahl an Mitmenschen wird vermutlich überhaupt nicht mehr bemerken, dass wir noch trauern.

    Dieses Forum ist für viele das einzige Ventil um ihren Gefühlen Ausdruck zu verleihen, um sich trösten, aufmuntern und manchmal schelten zu lassen, so wie du es getan hast.

    Wir feiern alle, wenn es manchen besser geht, fühlen bei denen mit, denen es gerade schlechter geht und machen uns um die Sorgen, die sich nicht mehr melden.

    Das ist die Aufgabe des Forums.

    Und wir schenken auch dir unser Mitgefühl für deinen großen Verlust und zollen dir für deine Tapferkeit Respekt.

    Aber vergiss nicht, wenn dich später mal der Schmerz übermannt, die Trauer überschwemmt und du nicht aus und ein weißt vor Kummer, wir sind da um dich zu trösten und zu stärken, egal wie dir zumute ist.

    Und wenn es nicht nötig ist, weil du mit deinem Leben gut zurechtkommst, von Freunden und deiner Familie gehalten wirst und deine Trauer produktiv bewältigen kannst, dann freuen wir uns für dich, wie für jeden, der das Trauertal durchschritten hat.

    Ob es nun ein halbes Jahr, ein Jahr, drei Jahre, fünf Jahre oder noch länger dauert.

    Und wenn es bis zu unserem Tod dauert, war das Leben deswegen doch nicht umsonst gelebt und wir haben immer die Gewissheit dass unsere Lieben auf uns warten und uns willkommen heißen auf der anderen Seite.

    Niemand kommt alleine in diese Welt und niemand stirbt alleine, wir alle werden von der geistigen Welt zu jeder Zeit liebevoll unterstützt bei unseren Aufgaben in dieser Welt, die halt leider auch manchmal sehr viel Leid umfassen.

    Alles Liebe dir und viel Kraft! Gabi

  • Gabi, du hast ganz wundervoll und einfühlsam geschrieben. Mir sind beim Lesen die Tränen gekullert.
    Wir trauern alle unterschiedlich, ich habe festgestellt, die Trauer ändert sich auch ständig.

    Ehrlich gesagt, ich kann Susa gut verstehen.

    Ich habe ich auch immer Panik bekommen, wenn ich gelesen habe, dass diese furchtbare Trauer so lange und intensiv anhalten kann.

    Das kann und will man sich nicht vorstellen.

    7 Monate nach dem Tod meines geliebten Mannes kann ich sagen, es gibt oft Fortschritte, aber auch viele Rückschläge.

    Man kann sich bemühen, gute Vorsätze haben, und doch überwältigt einen die Trauer oft unvermittelt und wirft einen weit zurück.

    Ja, ich will leben!

    Ich versuche, ohne meinen Mann zurecht zu kommen und mich nicht hängen zu lassen. Natürlich vor allem wegen meiner Kinder, aber auch,

    weil ich fest glaube, dass mein Mann glücklicher wäre, wenn er sieht, dass ich nicht aufgebe.

    Und doch gibt es immer wieder Zeiten, wo alles zusammenbricht, dann brauche ich dringend Trost und Zuspruch.

    Hier finde ich dann jemanden, der mir antwortet, mir zur Seite steht.
    Ich glaube, das Wichtigste ist, dass wir jeden hier so annehmen, wie er ist und helfen, wo wir können.

  • liebe Gabi,


    ich danke dir für die sicht auf die dinge. du hast alles sehr gut auf den punkt gebracht.


    ich selbst habe Susa's gedanken nicht lange genug sacken lassen, habe die falsche person damit konfrontiert....


    ich persönlich möchte keinen kampf mehr führen um das wissen oder nicht-wissen über ein leben nach dem tod, über die hilfe aus der geistigen welt, über die transzendenz an sich.... ich habe einfach keine lust mehr, mich ständig verteidigen zu müssen für MEINE gedanken, die mich liebe spüren lassen.


    ich habe keine kraft mehr um mich gegen zynismus, sarkasmus und verachtung zu wehren.... meine kraft ist fast aufgebraucht.


    aber immer noch kann ich es nicht ertragen, wenn menschen scheinbar verdammt werden, nur weil sie leiden und sich nicht wie münchhausen selbst aus dem sumpf ziehen können.


    aber damit stehe ich - wie ich jetzt wieder festgestellt habe - (bis auf dich) fast alleine da....


    das nennt man wohl blind gegen die wand laufen, in meinem fall immer und immer wieder, aber so ist halt das leben....




    liebe SaBine,


    genau darauf kommt es an:

    Ich glaube, das Wichtigste ist, dass wir jeden hier so annehmen, wie er ist und helfen, wo wir können.

    mehr wünschen wir uns doch alle nicht.....


    lieber gruß von Bine