Sie ist gegangen, ich muss bleiben

Verbuendete schrieb:

Lieber Ron,

Wie war dein Wechsel ins Jahr 2023?

Kannst du es einigermaßen aushalten?

W.

Liebe Waltraud

Danke der Nachfrage, heute ist der erste Tag wo ich wieder halbwegs "normal funktioniere". Die zwei Weihnachten vorher waren ja schon schlimm.

Diesmal hat es mich so weggefegt, dass ich selbst über mich erschreckt war über den emotionalen Tiefpunkt, den ich erreicht hatte.

Wut, Trauer, Schuld, eine Achterbahnfahrt mit doppeltem Looping und das für Tage, konnte niemanden sehen, ich war einfach unfair und

ungenießbar konnte ich niemanden zumuten.

Gruß

Ron

Linchen1 schrieb:

Jetzt war wohl der Punkt für Dich wo nichts mehr ging und das ist doch auch absolut verständlich.

Liebes Linchen

Ich hatte damit nicht gerechnet, es hat mich kalt erwischt, ich fühlte mich stabiler als ich wirklich war. Hab mir mehr zugemutet,

als gut für mich war. Bin im Geiste aber immer noch ein positiver Mensch und Optimist

Linchen1 schrieb:

Davor die Wochen hast Du uns immer wieder aufgebaut hier im Forum mit Deinen Beiträgen und Bildern.

Das ist lieb von Dir, danke. War heute früh um 7 am Strand spazieren, ein herrlicher Sonnenaufgang mit warmen Farben, tat einfach gut,

werde die Tage mal ein Foto posten.

Gruß

Ron

Meine Gedanken in diesem Moment

Manchmal, oder besser oft fällt es mir schwer zu schreiben, es ist nicht so sehr die mangelnde Kraft, sondern der Versuch meine Gedanken mit Worten zu verbinden.

Ich gucke gerade aus dem einem Fenster (höre Nina Simone isn't it a pity) und sehe das vom Wind aufgewühlte unruhige Meer

und durch das andere Fenster den kahlen ruhigen Baum, der auf den Frühling wartet,

ich fühle beides in mir, wenn ich mein Gesicht dem Spiegel zeige.

Hänge zu oft fest im Netz der Erinnerungen, das mich nicht in den Moment der Gegenwart entlassen will.

In der nächsten Sekunde ist die Zukunft Gegenwart, dann Vergangenheit und

ich verpasse die Kosmologie des Augenblicks.

Sorry, ich schreibe etwas schräg, hoffe, jemand versteht es.

Alles Liebe

Ron

Sverja schrieb:

"die Unendlichkeit hinter der Unendlichkeit zu entdecken."

Hi Sverja

ja ist mir bekannt, nur manchmal übersehe ich es , lieb von dir es zu bemerken.

Um das zu vertiefen ist es , leider (da einige eventuell eine zusätzliche Sichtweise erfahren könnten) für dieses Forum zu komplex

da es in viele Bereiche greift.

Alles Liebe für Dich

Gruß

Ron

Dolore schrieb:

hallo Ron,

du hast eine so wunderbare Art, deine Gefühle auszudrücken und zu beschreiben.

Das ist s lieb, dass du das sagst

Dolore schrieb:

Hast du schon mal daran gedacht, über eure und jetzt deine Geschichte, ein Buch zu schreiben ?

Nein, weil meine Geschichte, Erlebnisse sind die von vielen, aber irgendwie hast du recht

es ist wichtig zu sagen wie du fühlst, was du denkst, natürlich kann ich helfen, wenn die Kraft dafür da ist.

Alles , alles Liebe für dich Kerstin

Gruss

Rn

Mal wieder nur ein paar Gedanken

Es kommt mir vor, als ob ich in einem Bus der Trauer sitze, ohne Fahrer,

der ohne anzuhalten immer die gleiche Stadtrundfahrt abspult.

Haltestellen kann ich von weitem sehen, kann nur nicht aussteigen.

Menschen rufen mir von den Haltestellen zu, steig doch aus, du fährst doch nun schon lange genug die immer gleiche Strecke in diesem Bus.

Niemand hält den Bus an und setzt sich zu mir, vielleicht aus Angst nicht zu wissen, ob und wann sie wieder aussteigen können.

Euch alles Liebe

Gruß Ron

Pia1962 schrieb:

Musste die ganze Zeit über deine Gedanken nachdenken...

Liebe Pia

Ja, so kann es manchmal gehen, gut das sie dich angeregt haben es für dich zu interpretieren.

Für mich ist es derzeit eine Rundfahrt, denn immer, wenn ich denke das ich doch schon viel weiter bin, so

merke ich doch manchmal das ich an dem Punkt doch schonmal war.

Das zeigt, dass die Trauer so individuell wie wir Menschen mit unseren einzigartigen Leben sind.

Alles Liebe für dich, Pia

Gruß

Ron

Sumazo schrieb:

Dann kannst du anhalten wo immer du willst und auch wieder weiterfahren, wann du willst...

also ich höre auf zu trauern (anhalten), wenn ich will

und fang dann wieder an (weiterfahren), wenn mir danach ist.

Meine Gedanken habe ich mehr metaphorisch ausgedrückt

aber interessant, jeder nimmt die Worte anders wahr

Sumazo schrieb:

Genau das habe ich ja gemeint.

DU entscheidest wann du anhalten willst (oder auch weiterfährst).

gut verstehe dich, Trauer ist halt individuell, ich empfinde immer noch das sich meine Trauer nicht viel von meinen Entscheidungen beeindrucken lässt,

sondern recht autark agiert, somit kann ich meine trauer nicht einfach durch meine Entscheidung anhalten. Das erinnert mich ans Surfen, da hat sich die Welle auch nicht anhalten lassen.

Vielleicht funktioniert das ja bei Anderen und eventuell auch irgendwann bei mir.

Gruß

Ron

Steffi66 schrieb:

Dieses Gefühl der Trauer schutzlos ausgeliefert zu sein ( meine Interpretation deiner Busfahrt ) kenne ich.

Aussteigen ist nicht möglich

Hi Steffi

So sehe ich das auch

Steffi66 schrieb:

Doch die Reise ändert sich. Das Tempo ändert sich. Und bei jeder neuen Runde sehen wir Anderes. Kleine Nuancen die sich ändern.

Stimmt auch.

Ich gebe mal ein Beispiel um meine Trauer zu mildern bin ich Oktober 2021 von England nach Deutschland gezogen, damit ich neu anfangen kann und aus dem

Gemeinsamen Umfeld, also Umgebung und Bekannte herauskomme.

Hat nicht funktioniert, die Trauer wurde noch präsenter, also bin ich März 2022 wieder zurück nach England, also irgendwie stecke ich fest.

Es gibt noch viele andere Beispiele nur das ist zuviel zum Schreiben.

Aber gut zu lesen, wie Ihr das unterschiedlich interpretiert und war nehmt

Alles Liebe

Ron