Liebe des Lebens ist viel zu früh gegangen

  • Mein Gott,

    bist du lieb.

    Meine Frau würde mir auch nie die Schuld geben.

    Auch wenn es sich jetzt eigenartig anhört, Sie hat mir noch vor Ihrem letzten Krankenhausbesuch gesagt:

    Ich lieb dich so das ich bei Ihr geblieben bin.

    Andere Männer wären schon damals nach der Brustkrebs OP und den schweren Zeiten danach abgehauen.

    Sie liebt mich so das ich immer für Sie da war.

    Ich schaute Sie ganz verwundert an und sagte es Ihr auch: Mein Schatz, ich wäre nie auf die Idee gekommen

    und hätte Dich verlassen, gerade wenn du Hilfe brauchst nicht.

    Es heist nicht umsonst: In guten und in schlechten Zeiten.

    Da habe ich Sie ganz fest im Arm genommen und habe Sie lange gedrückt.

  • Schöne Worte Charlott :)


    Ich hätte meine Freundin auch nie im Stich gelassen. In der Reha hat die Mutter mal gesagt sie kann froh sein das sie dich hat . Andere würden das nicht alles machen. Ich hätte sie nie im Stich gelassen egal was gewesen wäre .

  • Es ist eine sehr schwierige Zeit mit einem Partner der sehr krank ist und umgekehrt ist es als kranker Mensch sehr schwierig mit einem Gesunden Partner. (-in). Ich glaube das kann nur funktionieren, wenn die gegenseitige Liebe füreinander tragend ist. <3

  • Hallo,

    war lange nicht on.

    Habe versucht vieles zu kappen um einfach alleine damit fertig zu werden.

    Habe einige neue Freunde kennengelernt, einige alte reaktiviert.

    Manchmal geht es gut meistens nicht.

    Nun sind über 9 Monate vergangen, ich vermisse meine Frau immer mehr.

    wIE SIE SO DA SITZT.

    Ein Eis ist, Erdbeere und Zitrone, ich weis das noch als ob es gestern gewesen wäre.

    Ich weis noch wie sie sagte das sie dieses Jahr noch keine Hitzewallung hatte.

    Sie mochte eigentlich deswegen die kalte Jahreszeit.

    Ich hatte da die Hoffnung das nun alles besser wird, normaler.

    Eis mochte sie eigentlich lieber Nuss, Nugatt.

    Ich dachte: Toll, eine Veränderung. Keine Hitzewallung mehr.

    Nur im Herbst frohr sie, obwohl wir 21,5 Grad im Wohnzimmer hatten.

    Meine Frau hatte ein Heizkissen, vier, fünf Decken.

    Ich wusste eigentlich das etwas nicht stimmt.

    Kein Umsatz mehr im Körper, nichts mehr was Wärme produziert.

    Ich habe immer versucht ihr zu helfen, alles.

    Ich habe es aber nicht geschaft.

    Wenn ich mir meine Frau so ansehe im Avatarbild.

    Da sieht es so aus als ob sie es schon gewusst hat.

    Gewusst hat es geht nicht mehr lange gut.

    So froh war um diesen Tag den wir gemeinsam mit einen Eis genießen konnten,

    als ob sie wusste das wir das im nächsten Jahr nicht mehr schaffen würden,

    als ob sie wollte: Danke mein Schatz das du das noch möglich gemacht hast.

    Danke das du mich ein paar Stunden vorher genervt hast:

    Los mein Schatz, aufstehen. Heute ist ein schöner Tag, dass schaffst du.

    Als wir nach 1,5 Stunden Nachhause kamen, sagte sie: Danke, Danke das wir nochmal gegangen sind, dass machen wir nächstes Jahr noch einmal.

    Nächstes Jahr, es war gerade Juli, ich hatte Urlaub.

    Wir hätten noch so oft gehen können, aber meine Frau war zu schwach, zu schwach.

    Nur einmal waren wir noch unterwegs zum Vergnügen.

    Ende September als ich es geschaft habe unseren Sohn, der verkracht mit meiner Frau ein Jahr vorher ausgezogen war, dazu zu überreden

    das wir uns Treffen.

    Er kam mit seiner Freundin und ihrer sieben Jahre alten Tochter.

    Wir hatten uns auf so einen Bauernhof getroffen der stark in der Gastronomie unterwegs war.

    Da dachte ich noch: Nun wir alles gut, nun wird unser Sohn wieder zu Familie gehören.

    Dachte das ich es schaffe zu den Adventstagen 2020 die zu uns einzuladen.

    Nur meine Frau hat es nicht mehr geschaft, fühlte sich zu schwach.

    Aber immer noch hatte ich die Hoffnung das alles gut wird.

    Aber dann, im Februar diesen Jahres war es vorbei, ich konnte leider meine Frau nicht helfen.

    Ich konnte es ihr nicht ersparen diesen Weg zu gehen. Diesen Weg den sie alleine gehen musste.

    Ich hatte ihr versprochen das wenn sie fällt ich sie immer auffangen würde.

    Ich habe es nicht mehr geschafft, nicht mehr geschafft.

    Ja, nun bin ich wieder hier, versuche meinen Gefühlen eine vernüftige Bahn zu geben.

    Und wenn ich mir meine Frau ansehe und daran denke das es nun schon über neun Monate her ist das ich sie zuletzt gesehen

    und gespürt habe... Mein Gott, warum musste sie sooo früh gehen.

    Wenn es wirklich einen Gott gibt, warum macht er das?

  • Lieber Engels Mann,

    unsere Lieben zu verlieren geschieht immer zu früh.

    Eine Erklärung warum, die es uns leichter machen würde mit dem Verlust weiter zu leben, gibt es nicht.

    Die bevorstehende Advents- und Weihnachtszeit macht es ( mir zumindest ) nur schwerer.

    Die Zeit der Lichter, der gemütlichen Abende, der Zweisamkeit------ gibt es nicht mehr.


    Was bleibt ist die Hoffnung irgendwann, irgendwie mit meiner Trauer leben zu lernen.

  • Lieber Engels Mann,


    es ist nicht vorraussehbar, wie lange die Trauer dauert. Manche Menschen tragen sie bis zum Lebensende, vielleicht auch deshalb, weil sie lebenslang lieben. Wie Steffi schon schreibt, wir lernen damit zu leben .


    Ich glaube, daß es Gott gibt und er hilft mir wirklich die schweren Wege zu gehen. Gottes Entscheidungen sind für uns unergründlich. Vielleicht werden wir irgendwann Antworten erhalten, die wir nicht finden können.


    Von Herzen wünsche ich Dir leichtere Momente.


    Sommermond

  • Ich danke euch beide.

    Leichtere Momente, Hoffnung, irgendwann damit leben zu können.

    Es wäre schön wenn es klappen würde, damit leben kann ich zur Zeit aber nicht.

    Wir waren so eins, immer für einander da.

    Nun die Weihnachtszeit, ohne Frau ohne ihre Liebe.

    Ich habe vor ein paar Wochen meine Antidepressiva abgesetzt, hätte ich besser

    erst im Frühjahr gemacht.

    Habe da dazu Probleme das ich Winterdepressiv bin, alle Freizeitaktivitäten

    spielen sich bei mir in der Warmen Jahreszeit ab, Fahrradfahren, Motorrad.

    Meine Frau hat mich da immer gut abgefangen, auch wenn ich gestresst

    nach Hause kam.

    Nun alles weg.

    Mein Sohn meldet sich auch nicht, würde gerne mit ihm über seine Mutter sprechen,

    oder wenigstens etwas Freizeit mit ihm verbringen. Da kommt aber nichts.

    Wenn ich was versuche fühlt er sich bedrängt.

  • Lieber Engels Mann,


    es tut mir leid, daß sich Dein Sohn bedrängt fühlt, vielleicht ist er nicht in der Lage, sich mit dem Verlust eines geliebten Menschen auseinander zu setzen. Junge Menschen haben oft eine so andere Lebenssicht, auch wenn es die Vorgeneration schmerzt.


    Vielleicht spricht Du doch noch einmal mit Deinem Arzt . Depressionen solltest Du nicht unbehandelt lassen.


    Ich kann gut verstehen, daß Dir die Gegenwart Deiner lieben Frau besonders in der Weihnachtszeit fehlt. Weihnachtszeit hat mit Freude bereiten zu tun und natürlich auch mit Freude erleben . Wie sollte das nicht fehlen?


    Ich sage mir einfach, daß alle Zeit vorüber geht, nur manchmal dauert es so lange.


    Liebe Grüße

    Sommermond

  • Lieber Engels Mann,

    Tut mir leid das dein Sohn sich zurückzieht.

    Ja die dunkle Jahreszeit hat es in sich. Als Paar ist das kein so großes Problem. Alleine hat man das Gefühl die dunklen Tage gehen nicht vorbei. Vielleicht war das mit dem Absetzen deiner Medikamente zu früh.

  • Danke ihr Lieben,

    ich denke auch das ich die Medikamente erst im Frühjahr hätte absetzen sollen.

    Mit meinen Sohn, ja, die Generation ist anders...ist es so?

    Die Generationen sind immer anders, aber ist es nicht eher etwas von Erziehung, Vorleben?

    So hat uns unser Sohn nie gesehen, er weis das ich immer für meinen Vater da bin.

    Ich besuche diesen mindestens zweimal die Wochen.

    Aber ja, die Generation hat Probleme.

    Mein Vater ist gerade 85 geworden. Wegen der Corona Angst haben wir die Feierlichkeiten gesplittet.

    In der zweiten Gruppe sollten die Enkel mit Anhang kommen und ich.

    Die Enkel sollten sich absprechen wann.

    Ich hatte meinen Sohn gefragt, Antwort: Ja, ne, keine Zeit, hab soviel zu tun, ausserdem kommt er mit einer Cousine

    nicht ganz klar. dazu dann: ich weiß nicht was ich mit Opa sprechen soll, Langweilig...

    Eine Nichte von mir: Müssen wir mal schauen, keine Zeit usw.

    Mein Vater war für 5 Wochen im Krankenhaus, er war umgefallen, keine Kraft mehr in den Beinen, dazu Bandscheibenvorfall.

    Ich sagte, es ist sein Geburtstag, Antwort: Er wird ja wohl nicht in den nächsten drei Monate sterben.

    Ich sagte, du weist durch deine Tante, meine Frau, wie schnell dies gehen kann.

    Antwort von Ihr, ja schauen wir mal.

    Vor fünf Tagen in unserer Familiengruppe gefragt ob die Enkel sich jetzt mal abgesprochen haben.

    Da kam keine Antwort, nichts.

    Freunde von mir sagten bei den Antworten: Das darf doch nicht war sein, das ist der Tag deines Vaters, da können die Enkel

    doch mal zurückstecken, es sind doch nur mal ein paar Stunden, es geht doch nicht um die Befindlichkeiten der Enkel. Die sollten sich schämen.

    Genauso ist es mit meinen Kontakt zur Familie. Es interessiert die nicht ob man leidet, ob man noch in Trauer ist. Meine Frau ist schon vergessen, unbegreiflich.

    Aber meine Frau hat schon immer gesagt: Egal wer in der Familie, die sind oberflächlich, Egoisten, von denen hat man nicht viel Hilfe zu erwarten.

    Ja, und über meiner Frau werde ich nochmals gesondert schreiben.

    Vielen Dank euch erst einmal fürs Zuhören.

  • Familie kann etwas sehr schönes sein aber auch sehr anstrengend..weil wie du sagtest die Generation immer anders tickt,anders versteht..anders agiert....ich hab drei Jungs und 6 Enkelchen 2 meiner Jungs kommen regelmäßig und mit einem kann ich über meinen Schatz reden ...es war ihr wie sie sagen Schiefpapa...mein jüngster hat mir bei der Pflege geholfen aber er möchte nicht darüber reden ...is halt alles schwierig

  • Oh meine Güte, das ist ja ganz furchtbar...


    Ich weiß nicht was ich dazu sagen kann?!

    Bei mir in der Familie ist es völlig unkompliziert, was geht das geht und was nicht eben nicht. Jeder versucht das möglich zu machen was von jeder Seite machbar ist. Es ist ja auch alles so schwierig durch Corona. Aber ich kenne das Verhalten von anderen Seiten... Das ist traurig, aber ich kann mittlerweile sagen wer nicht will soll bleiben und damit bin ich dann auch durch. Hinterherlaufen, hinterfragen ist mir mittlerweile zu anstrengend und unnötig aber ich weiss nicht, was Dein Weg sein könnte, mit dem Du gut klarkommst ... Ich wünsche Dir dass du einen für dich akzeptablen Weg findest mit dem du beruhigt leben kannst und der dich nicht durch ständige Ausreden und Ausflüchte noch zusätzlich belastet... Alles Liebe Pia

  • Mein ältester Bruder sagte mir drei Tage nach dem Tod meiner Frau, bzw. er schimpfte,

    dass er es nicht verstehen kann, ich würde mich ja regelrecht im Tod, in der trauer Suhlen.

    Tja, was soll man dazu sagen?

    Mein anderer Bruder mit seiner Frau haben direkt nach spätestens zwei Minuten wenn ich über

    meiner Frau gesprochen habe das Thema in eine anderen Richtung gelenkt.

    Mein Sohn will nicht darüber sprechen, er will mich auch nicht besuchen.

    Ja was soll ich machen? Auf meine Geschwister kann ich verzichten, aber mein Sohn?

    Am liebsten würde ich wegziehen in ein anderes Bundesland und würde niemand

    darüber informieren.

    Da können die dann dumm aus der Wäsche schauen.

    Habe zwar Freunde, könnte auch Weihnachten zu jemand hin, habe aber Angst das ich denen

    Weihnachten ruiniere.

    Sylvester könnte ich auch wo hin, aber wegen Corona? Ob das noch geht?

    Dazu würde ich einfach gerne diese Tage mit meiner Frau verbringen.

    Was habe ich Weihnachten hassen gelernt, dabei war früher alles super. Hätte ich nie gedacht.

  • ich kann zum Glück arbeiten gehen am zweiten Feiertag hab ich frei da koche ich für meine Kids....ansonsten hoffe ich das die besinnlichen und ehemals schönen Tage schnell vergehen das neue Jahr werde ich hoffentlich schlafend begehen...mein Schatz hat diese Tage so geliebt ...ich früher auch

  • Ohje, das klingt ganz schlimm.

    Wie kann man so reden, daß ist unglaublich und tut mir unendlich leid für dich.

    Wenn du dich von bestimmten Menschen lösen kannst dann tu das in jedem Fall :!:dir zuliebe.

    Mit deinem Sohn das versteh ich, vielleicht braucht er noch Zeit und kommt irgendwann von selbst.

  • Lieber Engels Mann,


    es tut weh, wie Deine Familie Dich behandelt, so würde ich nicht mit Menschen umgehen, die ich nicht kenne. Was zusätzlich schmerzt, ist das fehlende Gefühl für Deine liebe Frau. Manchmal muss man sich von Menschen trennen, die einem nicht gut tun, auch wenn es schwer ist, den Weg alleine gehen zu müssen. Ich könnte es nicht ertragen, wenn mein verlorener Herzensmensch missachtet würde. Vielleicht geht es Dir besser, wenn Du Dich zurück ziehst. Du musst ja nicht alle Türen endgültig schließen.


    Ich wünsche Dir sehr, daß Dich trotz allem die Zuversicht für Deinen weiteren Weg nicht verlässt.


    Liebe Grüße

    Sommermond

  • Die Familie kann man sich nicht aussuchen sagt ein Sprichwort.

    In " normalen " Zeiten kann man über vieles hinwegschauen.

    Wenn es drauf ankommt spürt man dann wer für einen da ist und wer nicht.

    Und das kann sehr weh tun. Gerade wenn es jemand ist für den man selbst immer da war.

    Es tut mir leid lieber Engels Mann, dass dein Sohn so abblockt. Vielleicht ist es Verdrängen seiner Trauer. Soll nicht entschuldigen das er dich alleine lässt.

    Mit dem alleine Sein kann mann klar kommen, aber die Einsamkeit bohrt sich ins Herz

  • Lieber EngelsMann,


    das hat nichts mit Generation zu tun das ist meine Meinung....das hat etwas mit Anstand zu tun und soetwas sagt man schon gar nicht das ist soetwas von daneben, (er wird ja wohl nicht in den nächsten 3 Monaten sterben) soetwas gehört sich einfach nicht. Solche Sätze hätte ich nie im Leben gesagt ich war so oft wie es nur ging bei meiner Oma im Heim das war schrecklich sie so zu sehen und sie hat uns auch nicht erkannt für mich war das schlimm und trotzdem habe ich es gemacht. Sie war immer für mich da egal wie und sie war eine tolle Oma. Ich war da auch jung 19 also es geht auch anders ich hätte soetwas niemals gesagt. Eher darüber mit Mama gesprochen ob ich das schaffe. Ich stand immer weinend draußen weil ich es kaum ausgehalten habe aber drinnen war ich gut gelaunt glücklich sie streicheln zu können es lagen ja immerhin 600 km dazwischen das heißt natürlich das es nicht oft war.


    Da bin ich wirklich sprachlos tut mir leid.


    Vlg. Linchen

  • lieber Engelsmann,

    auch ich kann mich leider deinen Erfahrungen anschliessen. Weder Familie, Verwandtschaft ist für mich da. Kein Anruf, kein wie gehts dir? Freunde nur sehr wenige....traurig ist das !!