Nur noch Leere

  • SO EINE LEERE HABE ICH NOCH NIEMALS GESPÜRT



    Hallo ihr lieben ALLE

    Auch ich (63) lese schon ein paar Tage hier eure Schicksale und spüre eure tiefe Traurigkeit und glaube und hoffe bei euch gut aufgehoben zu sein.

    Niemals konnte ich mir vorstellen so eine Sinnlosigkeit im Leben zu verspüren.

    Vor 4 Wochen ist mein geliebter Mann verstorben.Lungenkrebs.Metastasen. Im Sommer erst diagnostiziert. Schock und Trauma.

    Dann ging es ihm nach der Bestrahlung wider Erwarten so so gut und wir waren so hoffnungsvoll ( ich und meine 2 Söhne)

    Wir hatten so schöne Sommertage ; soviel Zweisamkeit , wie wir sie sonst im herkömmlichen Alltag gar nicht hatten. Mein Mann (71) war ein Mann nicht seinem Alter entsprechend. Er war ein fitter, agiler , immer unterwegs, jeden Menschen eine Gefallen tun—MENSCH

    Mit der Krankheit erkannten wir wieder wie tief wir einander verbunden sind, zu einander gehören ,das man nicht in Worten beschreiben könnte. Wir waren 44 Jahre verheiratet. Natürlich gab es Höhen und Tiefen in so einer langen Zeit.

    Doch jetzt ist nur noch Leere in mir .STILLE. Er fehlt mir so unendlich. Ich kann an nichts weiter denken. Nur an ihn. Bin so traurig. Mir fehlt die Physis. Hände ,Arme, seine starke Brust zum anlehnen.alles. So ein großer,starker Mann .Weg. Einfach weg. Diesen Schmerz zu ertragen, ich wusste nicht dass es so etwas gibt.

    Mir fehlt sein verschmitzter, manchmal dunkler Humor. Er hatte selbst keine Ansprüche , gut essen und trinken, Natur, Garten, auch in Urlaub mal fliegen, musste aber nicht unbedingt, mir zuliebe hat er es getan. Lieber hat er gebaut, repariert, im Garten gebuddelt.

    Hat sich aber sehr für Technik und die Welt im allgemeinen interessiert.



    Liebe Menschen hier, wie ist denn so ein Verlust auszuhalten, wie soll man weiterleben.ich denke immer , ich habe doch auch kein Recht mehr zu leben, wenn es mein lieber Mann nicht mehr kann. Es hat so gern gelebt.

    Ich kann es einfach nicht fassen . Bin so versteinert. Ich war sonst so ein fröhlicher Mensch, lebensbejahend. Alles fort. Ich war sehr strukturiert und ordentlich. Jetzt ist mir alles egal. Ich habe das Gefühl zu verwahrlosen. Jeden Morgen denke ich dann werde ich mal was tun. Doch dann bewege ich mich vom Bett auf die Couch .Dann bin ich froh wenn der Tag rum ist, nachdem ich auf dem Friedhof war.

    Mein einer Sohn , der eigentlich 3h von mir entfernt wohnt ist bei mir. Bin so dankbar dafür. Wie soll ich es irgendwann allein aushalten?

    Doch auch er trauert zutiefst um seinen Vater und sieht zugleich seine Mutter so am Boden.

    Es ist so schwer. Diese Gewissheit niemals diesen einen Menschen wieder zu sprechen, zu spüren, zu küssen, für ihn zu sorgen. Grausam.



    Viele von euch haben ja schon einen längeren Weg des Schicksals hinter sich, einige suchen auch erst kurz Wege zur Hilfe bzw. Selbsthilfe.

    Vielleicht können diese verschiedenen Wege an die sich jeder von uns befindet helfen einander gut zu tun. Das wünsche ich mir und uns hier und hoffe gut in die Community aufgenommen zu werden. Gruß Bärbel

  • Liebe Bärbel,


    ich sende Dir mein aufrichtiges Mitgefühl ,

    es tut mir leid, daß Du Deinen geliebten Mann nach so vielen gemeinsamen Jahren verloren hast. Der Tod eines geliebten Menschen ist ein tiefer Schicksalsschlag, wahrscheinlich die schmerzlichste Erfahrung im gesamten Leben.


    Sei still willkommen in diesem Forum, es hilft mit Menschen zu kommunizieren, die ähnliches erleben mussten.


    Stille Grüße

    Sommermond

  • Liebe Bärbel

    Ein leises Willkommen hier im Forum.....

    Es tut mir aufrichtig Leid dass du dieses Schicksal erfahren hast. Es ist gut dass du den Weg hierher gefunden hast. Schreiben in jeder Gemütslage kann etwas erleichternd sein. Hier wird dir auch immer jemand zuhören.

  • Liebe Bärbel,


    ein tief mitfühlendes Willkommen❤️

    Der Zustand in dem du dich gerade befindest ist völlig normal und wird wohl noch anhalten bis du bereit bist in kleinen Schritten wieder anfangen zu gehen. Gib dir Zeit und sei geduldig mit dir 💜

    Es tut mir unendlich leid Pia

  • Liebe Bärbel, auch von mir stille Anteilnahme zu deinem Verlust .


    Auch mein Mann ist letztendlich an seinem Lungenkrebs mit Metastasen gestorben, er war 70 ich bin 63.


    Deine Worte erinnern mich daran, wie auch mein Mann war, ein agiler, liebevoller Mann ,der gerne im Garten war und an seiner Eisenbahn gebaut hat .


    Und auch er wollte leben und mit mir schöne Dinge unternehmen.



    Aber auch du darfst leben, mein Mann hat es so gewollt, aber auch diese Gedanken gehören zu Trauer.



    Trauer ist ein langer Prozess, den wir alle

    durchgehen müssen und auch zulassen sollten.



    Alles ist normal, auch das zu nix aufraffen können ,der Tag geht so dahin weinen , die Frage warum, alles dies gehört zu Trauer.


    Ich gehe in ein Trauercafe und habe eine Trauerbegleitung, mit der ich mich treffe, die können uns nicht unsere Trauer nehmen, aber das sind geschulte Kräfte die mit uns reden ,über all unsere Ängste und Sorgen und der Trauer .



    Evt . wäre das auch was für Dich ?



    Hier im Forum, wird immer jemand ein offenes Ohr haben, weil alle hier, nachvollziehen können wie es Dir geht. Vlg Evi , fühl Dich gedrückt, wenn ich darf .:30:

  • Hallo Bärbel,


    herzliches Beileid! Wir alle sind hier obwohl wir das nie wollten! Es ist so hart diesen Verlust zu ertragen! Sei froh das dein Sohn bei dir ist!!

    Wir alle hoffen das die Festtage bald vorüber sind!

    Meine Trauer ist noch kein bißchen besser geworden, obwohl meine Mama vor 15 Wochen gestorben ist! Ich vermisse sie so schrecklich!!

    Lg Yogi

  • Liebe Bärbel,

    auch von mir ein leises Willkommen.

    Es tut mir so leid, dass auch du das durch leben musst.

    Es ist gut, dass du diesen Weg hier her gefunden hast.

    Es ist aber auch ganz normal, dass du einfach auf dem Sofa liegst und weinst.

    Mein Mann ist nun schon bald 7 Wochen von mir gegangen und mir geht es genau so.

    Es zu realisieren, dass sie nicht mehr wieder kommen ist so unsagbar schwer.

    Mein Sohn ist gerade 18 und ihm geht es so wie deinem.

    Er hat Papa verloren und gleichzeitig sehen sie, dass wir so leiden.

    Sei nicht zu streng mit dir, nimm dir genau die Zeit die du brauchst.


    eine stille Umarmung, wenn ich darf?

    :24:

  • Liebe Bärbel,

    mein herzliches Beileid zu deinem Verlust,

    hier wirst du auf jeden Fall gut aufgenommen. Schreib wann und was du möchtest. Es " hören " immer welche zu und du erhältst immer eine Antwort.

    Es heißt leider nicht umsonst Trauerarbeit. Es ist ein langer Weg der viel Kraft kostet. Hier zu schreiben hilft diesen Weg zu meistern

    Schick dir eine herzliche Umarmung

  • Liebe Bärbel,

    Mein Mitgefühl zu deinem Verlust. Fühl dich hier willkommen.

    Steffi hat es gut formuliert "Es heißt nicht umsonst Trauerarbeit".

    Es verlangt einem so viel ab. Es ist erst so kurze Zeit her bei dir, da ist dein Gefühlszustand ganz normal.

    Wie könnte es anders sein. 44 Jahre schreibst du seid ihr den Weg gemeinsam gegangen.

    Das ist eine unglaublich lange Zeit, und man ist auf allen Ebenen verbunden. Es braucht Zeit um zu Be-greifen,

    dass der andere physisch nicht mehr da ist. Es fühlt sich manchmal wie ein Entzug an.


    Ich hoffe das Forum hilft dir ein wenig als Wegbegleiter <3

    Isabel

  • Liebe Bärbel,


    es tut mir so leid, dass auch du deinen Liebsten hast hergeben müssen. Nach 44 Ehejahren, hast du geschrieben, dann hast du mit 19 geheiratet? Damit geht es dir ebenso wie mir mit meinem Mann, dein ganzes Erwachsenenleben hast du mit ihm verbracht. Und dann ist er von einem Moment auf den anderen nicht mehr da, das ist so schwer zu begreifen und noch schwerer auszuhalten.


    Wie kann man damit leben, hast du gefragt. Und hat man überhaupt das Recht weiterzuleben, wenn der geliebte Partner das doch nicht mehr kann? Die zweite Frage ist für mich einfacher zu beantworten. Ich glaube dass unsere Verstorbenen es sich für uns wünschen, dass wir weiterleben, dass wir uns gerne und dankbar an die gemeinsame Zeit erinnern, aber dass unser Leben weitergehen darf und dass wir auch wieder glücklich werden dürfen (auch wenn das im Moment noch völlig abwegig klingen mag).


    Die andere Frage ist schwieriger, und jede und jeder von uns findet da die eigenen Antworten. Ich kann dir gerne schreiben, was mir auf meinem jetzt bald einjährigen Trauerweg geholfen hat und immer noch hilft.


    Das ist zum einen all das, wofür auch dieses Forum steht: Gemeinschaft, Mitgefühl, Verstandenwerden, auch das Teilen von Erfahrungen und von Wissen über Trauer.


    Unglaublich wichtig finde ich auch: ganz viel Selbstmitgefühl! Du gehst wahrscheinlich gerade durch die schlimmste Erfahrung deines Lebens, also sei dir selbst die beste Freundin! Verurteile dich nicht, wenn du nicht mehr so "funktionierst", wie du es von dir kennst. Jeder Tag, den du überstehst in diesem absoluten Ausnahmezustand, der jetzt dein Leben ist, ist ein Erfolg und bringt dich auf deinem Trauerweg ein Stück voran. Und vielleicht gibt es schon bald Momente, in denen du ein Vertrauen in dich selbst spüren kannst, dass du deinen Weg durch diese Trauer hindurch finden wirst.


    Ich weiß dass das nicht für jeden hier gilt, aber mir hilft ungemein die Akzeptanz und realistische Einschätzung meiner Situation: Ja, das ist jetzt geschehen, nein, er kommt nicht wieder, auch wenn ich es mir noch so sehr wünschen würde. Ja, der Schmerz wird bleiben, die Trauer um ihn wird mich jetzt mein Leben lang begleiten, aber sie wird sich wandeln, so wie sich alles im Leben wandelt, und ich kann lernen, damit besser umzugehen.


    Du schreibst, dass du zwei Söhne hast. Auch das verbindet uns, und für mich waren meine beiden von Anfang an und bis heute eine riesige Kraftquelle. Einmal, dass wir gerade in der ersten Zeit uns bei allen wichtigen Entscheidungen untereinander beraten konnten, natürlich auch weil sie mich mit vielem unterstützen, aber vor allem, weil ich von Anfang an verhindern wollte, dass sie sich um mich Sorgen machen müssen. Wahrscheinlich so eine typische Mütter-Eigenschaft, aber für meine Kinder konnte ich schon immer sehr viel stärker sein als ich es für mich je gekonnt hätte.


    Und ganz zuletzt: wie viele hier im Forum trägt mich eine langsam wachsende Zuversicht, dass es diese geistige Welt gibt, in der unsere Verstorbenen gut aufgehoben sind, und in der wir uns einmal wiedersehen werden.


    Ich wünsche dir viel Kraft und dass du dich hier im Forum wohl fühlen kannst und Unterstützung erfährst.


    Ganz herzliche Grüße

    Sabiene

  • Sabiene

    Liebe Sabiene

    Vielen vielen lieben Dank für deine wunderbaren Zeilen. Entschuldige vielmals dass ich nicht gleich antwortete.
    Zum einen muss ich noch mit den Gepflogenheiten hier zurecht kommen, sprich die Handhabung hier.

    War in der Vergangenheit nur bei WhatsApp usw. unterwegs.

    Zum anderen überkommt mich einfach immer wieder die tiefe tiefe Traurigkeit.
    Das bin ja nicht ich. Ich war immer ein optimistischer Mensch, mein Glas war immer halb voll, auch in einer noch so ausweglosesten Situation.


    Aber wie du auch schreibst, unsere Männer kommen nicht wieder. Diese unwiederbringliche Wahrheit hat man zu akzeptieren. Das ist das härteste was ich je erlebt habe. Ja, mein ganzes Erwachsenenleben haben wir miteinander verbracht. Durch Höhen und Tiefen und am Ende immer zueinander gehalten. Mit Beginn der schweren Krankheit wurde die tiefe Verbundenheit noch einmal viel intensiver .
    Im Moment fällt mir das stark sein sehr schwer. Geht einfach nicht. Mir fehlt mein Mann so sehr. Physisch.
    Er war sehr aktiv, viel unterwegs, und doch am Abend, da bleibt das Haus leer.


    Du hast schon recht, dass wir auch für unsere Söhne stark sein müssen. Ich war auch immer ein Muttertier.

    Du hast , wie du schreibst nun bald ein Jahr der Trauer hinter dir und bist sicher in deinem Heilungsprozess weiter.

    Diese Sehnsucht und das Vermissen, das ist dieser größte Schmerz.


    Die Hoffnung auf die geistige Welt ,die es gibt da draußen im Universum , das macht einem tröstlich und wie mein Sohn auf der Trauerfeier in seiner Rede zu seinem Vater sagte „Vater, wir sehen uns wieder“ So wunderbar.


    Leider werden die nächsten Tage auch sehr sehr schwer. Weihnachten , Silvester, ich möchte schon dass 2022 ist.

    LG Bärbel

  • Hallo ihr Lieben


    Nun ist sie da ,diese Zeit die wir doch eigentlich so lieben WEIHNACHTEN

    Doch viele von euch , genau wie ich , werden dieses Weihnachten anders verleben.

    NIE WIEDER so wie es war .


    Erinnerungen quälen uns , Erinnerungen an die Zeit mit unseren Liebsten, die wir so schmerzlich vermissen.

    Mein Mann und mein Sohn haben immer vor Heiligabend den Weihnachtsbaum geholt. Und ich , das war schon immer Gesetz , habe dann „gemeckert“ , dass es wieder nicht der „Perfekte“ ist.
    Das gehörte schon zu unserem Spaß.


    Heute schneit es bei uns. Wie selbstverständlich ist es gewesen , dass mein Mann dann draußen Schnee schiebt und ich immer beruhigt war wenn alles wieder frei. Jetzt ist alles ruhig. Ich werde dann mal raus gehen.
    Doch es fällt mir so schwer. Ich will nicht raus. Will keine Menschen sehen. Menschen , bei denen alles so weitergeht. Das Leben.

    An jedem dieser jetzt kommenden Tagen wird man getriggert. Wie es sonst war und nicht mehr sein wird.
    Ich will dass alles, diese Tage, dieses Jahr vorbei ist.

    Ja, und dann?

    Man möchte nicht denken, nicht grübeln, nichts spüren.
    Und einige von euch haben nicht erst das erste Weihnachten ohne den geliebten Menschen. Und immer noch seit ihr voller Schmerz.
    Ja, Trauer ist Liebe. Warum tut Liebe so weh?
    Im Alltag ist das Leben so normal. So selbstverständlich. Warum kann man nicht schon dann erkennen wie besonders das ist. Dieses Leben miteinander.

    Ich wünsche euch allen eine Zeit, in der ihr euch euren Liebsten nahe fühlt. So furchtbar schmerzhaft auch sein wird

  • Liebe Sonnenschein57,


    deine Worte sind so wahr und es tut einfach nur weh, dieser Schmerz dieser Druck auf der Brust der stündlich fast schon minütlich zunimmt und diese extreme Unruhe und das Verlangen nach Süßigkeiten weil der Körper einfach nur Energie braucht weil es eine ungehört Kraft kostet und Energie raubt.


    Dann wieder diese dumme kleine Hoffnung auf ein Wunder ein Wunder das niemals geschehen wird weil es unmöglich ist.

    Doch ganz tief drin in der hintersten Ecke unseres Herzens hoffen wir auf diese eine Erfüllung unseres Wunsches des einzigen den wir alle hier teilen.


    Wie dumm wie kindisch wie blöd.

    :33::33::33::33:


    Vlg. Linchen

  • Liebe Linchen1


    Das stimmt. Wir teilen alle hier das gleiche Leid. Und stellen uns die gleichen Fragen, die gleiche Unbegreiflichkeit.

    Die Sehnsucht nach dem Menschen, den wir so unsagbar vermissen .


    Und. Warum ist das so. Empfinden Menschen unterschiedlich diese Trauer? Ich glaube ja. Aber ich weiß es natürlich nicht.
    Ich kann nur von mir sagen . Noch niemals hatte ich so einen Schmerz.


    Und , ja, Süßigkeiten , das sind Seelentröster. Bei mir auch. Schon immer. Leider.

  • Liebe Bärbel,

    mein tiefes Mitgefühl!

    Dein Verlust ist so traurig und tragisch und vor allem so frisch, ich wünsche dir ganz viel Kraft und noch mehr Zuversicht und sende dir eine liebevolle Umarmung.


    Du hast mir so lieb geschrieben und ich möchte die Gelegenheit nutzen und hier bei dir antworten.

    Ich bin sehr erleichtert, dass du Trost aus meinen Worten schöpfen kannst und dich die Aussicht jahrelanger Trauer nicht erschreckt hat.

    Ich kann dir von meiner Warte aus sagen, dass der Weg der Trauer tatsächlich ein sehr, sehr langer und steiniger ist, sodass ich selbst nach dreieinhalb Jahren das Ende noch nicht erreicht habe, ja nicht einmal mit Gewissheit sagen kann, ob dieser schmerzvolle Pfad jemals zu Lebzeiten ein Ende haben wird.

    Aber ich kann dir auch sagen, dass es auf gewisse Weise tatsächlich mit der Zeit besser wird, dass es Momente gibt, wo die Liebe und die Dankbarkeit den Schmerz überwiegen.

    Ich weiß, das ist nur ein schwacher Trost, aber der Einzige den ich dir geben kann.

    Hoffnung gibt es immer und letztendlich bin ich mir absolut sicher, dass wir unsere Liebsten wiedersehen wenn unser Leben zu Ende ist.

    Und auch das ist eine Art Trost, jedenfalls für mich und ich hoffe auch für dich ein bisschen.

    Alles Liebe Gabi

  • Tigerlily

    Liebe Gaby

    Ich danke dir für deine ehrlichen Worte. So eine lange Zeit , die du schon hinter dir hast.
    Und ja, der Schmerz bleibt. Es ist so schwer.

    Und ich bin am Anfang des Weges. Ich bin noch starr, merke dass ich so begrenzt bin.
    Selbst im Schreiben hier und im Finden der Worte des Ausdrucks.


    Wie habe ich unser schönes Zuhause geliebt. Jetzt möchte ich irgendwie nur weg .


    Ich grüße dich herzlich

    Bärbel

  • Ihr liebe alle ,


    heute melde ich mich mal aus meinem eigenen Wohnzimmer. Nachdem ich mich jetzt hier besser eingefunden habe.

    Ich danke allen , die mir so herzlichst in den ersten Tagen zurückgeschrieben haben.<3:*<3


    Nachdem ich in so vielen Wohnzimmern die traurigen Schicksalsberichte gelesen habe.

    Irgendwie ist bei mir seit dem 14. November auch meine „Beweglichkeit“ im Kopf stehen geblieben. Wenn ihr versteht was ich meine. Ich habe das Gefühl mich nicht mehr verbal ausdrücken zu können.
    Alles so blockiert.


    Jetzt ist das neue Jahr. Ein Jahr , wo mein lieber Mann nicht mehr als mit uns lebender Mensch vorkommen wird.
    Am liebsten würde ich wegrennen. Denn alles hier in unserem Haus ist er.


    Ich lese viel über Trauerbewältigung , es bringt für den Moment ein wenig Hilfe. Aber dann …….

    geht das grübeln doch wieder weiter.
    Ich schaue mir bei YouTube Videos an über Verarbeitung von Trauer , Videos über Kontakte mit verstorbenen z.B Nina Herzberg , es bringt Hilfe , ein wenig. Aber dann ……. geht das grübeln doch wieder weiter.


    Ich weiß, dass es Menschen gibt , die können abstrakter und entschlossener mit Trauer umgehen. Ich kann das nicht. Ich kann nicht kochen, kann nicht einkaufen, will keine Menschen sehen, die ja nicht verstehen wie es in mir aussieht . Essen und kochen und einkaufen alles war auf meinen Mann abgestimmt.


    Ich will nur liegen und nichts tun, außer zum Friedhof gehen.

    Ich habe keine Lust auf putzen. Obwohl ich das alles sehr gern und viel gemacht habe. Habe so gern alles heimelig und schön hergerichtet. Wofür?

    Die empathielose formlose deutsche Bürokratie hat mich fassungslos gemacht in den letzten Wochen.
    Nachdem mein Mann nach 3 Tage Hospiz verstorben war , kam nach 4 Tagen ein Schreiben von der Krankenkasse an ihn gerichtet :rolleyes: dass sie die Kosten übernehmen :huh::rolleyes:

    Ich war so schockiert. Ist das so? Furchtbar.
    Gestern kam von der GEZ ein Schreiben, dass das Einwohnermeldeamt mitgeteilt hätte , dass er verstorben sei. Und wer denn jetzt im Haus wohnt. :rolleyes::huh: Hier spielt Datenschutz keine Rolle. Es muss ja alles seine Ordnung haben .


    Alle hier haben so Kämpfe auszuhalten. Trauer ,so erscheint es mir hat leise zu sein, muss irgendwann aufhören, passt nicht in die Gesellschaft. The Show must Go on.


    Ich würde mir wünschen dass es anders wäre. Dass es mehr Anlaufstellen gäbe, wo man Hilfe findet . Nicht nur in Großstädten.


    LG Bärbel :*<3

  • Liebe Bärbel,

    diese vielen kleinen Nadelstiche. Keiner der Absendenden macht sich darüber gedanken was es in uns auslöst.

    Ich mußte ja jede Rechnung bei der Versicherung einreichen. Mit jedem Antwortschreiben kam die Aufforderung an meinen Mann sich doch die APP runter zu laden um in Zukunft Rechnungen einfacher einreichen zu können.

    Aber mit der Zeit wurden die Briefe an meinen Mann weniger und auch das tat weh weil ich merke das er immer weniger im hier existiert.