Gedichte, Geschichten, Zitate und Aphorismen für jeden Tag

  • Hallo liebe Forumsmitglieder,


    ich möchte an dieser Stelle ab heute gerne ausgesuchte Gedichte, Geschichten, Zitate und Aphorismen aus aller Welt und allen Kulturen posten.


    Als Anregung zum Nachdenken, als Inspiration, als Motivation, als Begleitung in schweren Stunden, als Trost, als Türöffner, als Mutmacher, als Herzenswärmer, als Streicheleinheit, als Licht in der Nacht...


    Oder einfach nur so.


    Jeder darf gerne hier Texte einsetzen. Aber bitte nur den Text mit Autor (auch unbekannt), keine persönlichen Bemerkungen oder Beschreibungen dazu. So kann jeder bei Bedarf die Geschichte, das Gedicht, das Zitat oder den Aphorismus einfach als Ganzes kopieren und direkt weiterverwenden.


    Bitte auch wegen der Übersichtlichkeit keine Kommentar- oder Diskussionsbeiträge, sondern einfach nur die Texte.


    Ganz liebe Grüße und Danke<3
    Thomas

  • "Ich wünsche dir von allem genug" flüsterte sie mir ins Ohr.


    "genug Sonne die Licht in deine Tage bringt,

    genug Regen, damit du die Sonne schätzen kannst,

    genug Glück, das deine Seele stärkt,

    genug Schmerz , damit du auch die kleinen Freuden des Lebens geniessen kannst

    und genug Begegnungen damit du die Abschiede besser verkraftest.


    Aus dem Buch "das rote Adressbuch" von Sofia Lundberg (schwedische Ausgabe " den röda adressböken")

  • Für euch, für mich und für unsere Lieben


    Es ist die Einsamkeit

    die uns verbindet

    wir sind alleine auf der Welt….

    es ist die Wärme, die heut schwindet

    keine Sonne, die erhellt....


    Doch es ist Liebe - in den Herzen

    für unsere Seelenpartner…dort....

    Wo immer sie sich jetzt befinden

    in einem warmen, weichen Ort.


    Eingepackt in warme Watte

    federleicht und liebevoll

    schauen sie zu uns hernieder

    ohne laut und ohne Groll.


    Sie denken nur an unsre Liebe

    und sind behütet jederzeit

    sie wollen uns geborgen wissen

    von dort zu uns und meilenweit.


    WK Januar 2021

    (von mir)

  • Do not stand
    By my grave, and weep.
    I am not there,
    I do not sleep—
    I am the thousand winds that blow
    I am the diamond glints in snow
    I am the sunlight on ripened grain,
    I am the gentle, autumn rain.
    As you awake with morning’s hush,
    I am the swift, up-flinging rush
    Of quiet birds in circling flight,
    I am the day transcending night.
    Do not stand
    By my grave, and cry—
    I am not there,
    I did not die.

    Clare Warner

  • Wenn Dir jemand erzählt,

    dass die Seele mit dem Körper zusammen vergeht und dass das,

    was einmal tot ist,

    niemals wiederkommt, so sage ihm:

    Die Blume geht zugrunde,

    aber der Samen bleibt zurück

    und liegt vor uns, geheimnisvoll,

    wie die Ewigkeit des Lebens.

    Khalil Gibran

  • Es ist Unsinn

    sagt die Vernunft

    Es ist, was es ist

    sagt die Liebe

    Es ist Unglück

    sagt die Berechnung

    Es ist nichts als Schmerz

    sagt die Angst
    Es ist aussichtslos

    sagt die Einsicht

    Es ist, was es ist

    sagt die Liebe


    Es ist lächerlich

    sagt der Stolz

    Es ist leichtsinnig

    sagt die Vorsicht

    Es ist unmöglich

    sagt die Erfahrung

    Es ist, was es ist

    sagt die Liebe


    Erich Fried

  • Brief eines Engels


    Hallo lieber Mensch da unten,ich seh dich weinen manche Stunden,

    seh die Trauer, all die Tränen,drum möcht ich hier und jetzt erwähnen,


    mein Erdenkleid ich zog es aus,weil ich`s nicht brauche, hier, zu Haus.

    Doch trotzdem bin ich dir ganz nah,in deinem Herzen immer da.


    Ich zähle wahrlich jeden Schlag,glaub mir, wenn ich dir sag,

    nur jener, den man nicht vermisst,in Wahrheit auch gestorben ist.


    Und weil ich dir im Leben fehle,bin ich ein Teil von deiner Seele.

    Bin ich ein Teil von deinem Sein,niemals lass ich dich allein.


    Versteh, ich bin doch nur zu Haus,ich ging nicht fort, nein nur voraus.

    Ich ging dorthin, wo`s einst begann,wo wir uns treffen ...... irgendwann.


    Nun leb, weil`s doch nichts Schön`res gibt,ich hab das Leben auch geliebt.

    Lächle wieder ... Schritt für Schritt,lächle einfach für mich mit.


    Nichts und niemand kann uns trennen,auch das nicht, was wir Sterben nennen.

    Der Tod kann Liebe nicht vertreiben,weil du mich liebst, drum darf ich bleiben.


    Fährt nun der Wind dir snft durch`s Haar,glaub daran, dass ich es war.

    Ich sitze auf der Himmelsleiterund lieb dich von dort oben weiter.


    Doreen Kirsche

  • Heute noch miteinander reden.

    Zurückgehen, das Gespräch

    von neuem beginnen.

    Morgen könnte einer von uns tot,

    stumm, blind, gelähmt sein.

    Heute noch zurückgehen,

    noch einmal hören, sich überwinden,

    verzeihen, das Urteil über einen

    Menschen aufheben.


    Heute noch –

    die Sonne wird über zwei

    Versöhnten untergehen.

    Martin Gutl

  • Unsere tiefste Angst ist es nicht, ungenügend zu sein.

    Unsere tiefste Angst ist es, dass wir über alle Maßen kraftvoll sind.

    Es ist unser Licht, nicht unsere Dunkelheit, das wir am meisten fürchten.

    Wir fragen uns: „Wer bin ich denn, um von mir glauben, dass ich brilliant, großartig, begabt und einzigartig bin“?

    Aber genau darum geht es, warum solltest Du es nicht sein? Du bist ein Kind Gottes.

    Dich klein zu machen nützt der Welt nicht.

    Es zeugt nicht von Erleuchtung, Dich zurückzunehmen, nur damit sich andere Menschen um Dich herum nicht verunsichert fühlen.

    Wir alle sind aufgefordert, wie die Kinder zu strahlen.

    Wir wurden geboren, um die Herrlichkeit Gottes, die in uns liegt, auf die Welt zu bringen.

    Sie ist nicht in einigen von uns, sie ist in jedem.

    Und wenn wir unser eigenes Licht scheinen lassen, geben wir anderen Menschen unbewusst die Erlaubnis, das Gleiche zu tun.

    Wenn wir von unserer eigenen Angst befreit sind, befreit unser Dasein automatisch die anderen.

    Nelson Mandela

  • Er wußte nur vom Tod, was alle wissen:

    daß er uns nimmt und in das Stumme stößt.
    Als aber sie, nicht von ihm fortgerissen,
    nein, leis aus seinen Augen ausgelöst,
    hinüberglitt zu unbekannten Schatten,
    und als er fühlte, daß sie drüben nun
    wie einen Mond ihr Mädchenlächeln hatten
    und ihre Weise wohlzutun:
    Da wurde ihm die Toten so bekannt,
    als wäre er durch sie mit einem jeden
    ganz nah verwandt; er ließ die andern reden
    und glaube nicht und nannte jenes Land
    das gutgelegene, das immersüße –
    und tastete es ab für ihre Füße.


    Rainer Maria Rilke

  • Wie jede Blüte welkt und jede Jugend

    Dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe,

    Blüht jede Weisheit auch und jede Tugend

    Zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.

    Es muss das Herz bei jedem Lebensrufe

    Bereit zum Abschied sein und Neubeginne,

    Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern

    In and`re, neue Bindungen zu geben.

    Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,

    Der uns beschützt, und der uns hilft zu leben.

    Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten,

    An keinem wie an einer Heimat hängen,

    Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,

    Er will uns Stuf` um Stufe heben, weiten.

    Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise

    Und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen,

    Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,

    Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.

    Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde

    Uns neuen Räumen jung entgegensenden,

    Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden ...

    Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!


    Herrmann Hesse

  • Der Tod ging hin durchs blühende Land

    Und schlich und suchte, suchte und fand, –

    Die Nacht lag über den Gärten,

    Dornen den Weg ihm sperrten.


    Vom Tau war seine Sense nass,

    Wohin er trat, fiel Tau vom Gras.

    Es träumte der Himmel noch immer

    Von der Sonne in mattem Schimmer.


    Und als der Tod am Tore stand

    Und dreimal klopfte mit dürrer Hand,

    Da trat ihm die Liebe entgegen

    Mit ihrem unendlichen Segen.


    Und er wich fort von Haus und Tor,

    Schlich weiter den Weg wie eben zuvor,

    Es glitt sein Gewand durch die Straßen,

    Die Brunnen das Rauschen vergaßen.


    Börries Albrecht Conon August Heinrich Freiherr von Münchhausen

  • Ich bin von euch gegangen nur für einen kurzen Augenblick und gar nicht weit. Wenn ihr dahin kommt, wohin ich gegangen bin, werdet ihr euch fragen, warum ihr geweint habt.
    (Laotse)


    Ich bin keine Buddhistin, keine Christin, eigentlich "nichts" mehr; dieser Satz bringt mich immer wieder zum nachdenken...:5: