Helfende Hände

  • Hallo,


    heute ist der Tag nicht so gut. Wir haben hier herrlichstes Wetter, aber es ist nervig draußen zu sitzen, da die

    versch. Gartengeräte für mich laut und unerträglich sind. Mensch, ist die Welt laut geworden. Ich wollte

    gestern einen Hand betriebenen Rasenmäher kaufen, gibt es gar nicht mehr, jedenfalls nicht bei Obi.


    Ich hänge heute ein bißchen durch. Ich vermisse ihn sehr. Letzten Pfingsten waren wir noch zu zweit.

    Ich gucke alte Fotos an und denke an unsere gemeinsame Zeit.


    Keiner hier zum schnacken. Wenn ich Unkraut vorne zupfe, bin ich angespannt, weil der On/Off Partner

    meiner Nachbarin mehrfach kommt und meine ältere Nachbarin zuparkt.


    Ich habe das Gefühl alle machen etwas Schönes mit ihren Familien nur ich nicht. Heute war ich zu

    müde, um selbst aktiv zu werden, außerdem ist hier viel Verkehr, dann ist es garantiert voll an

    meiner kuscheligen Nordsee.


    Ich gucke schon einmal im Internet nach einem Hund, kann mich aber nicht entscheiden, ob

    ich einen aus dem Tierheim mit Vorgeschichte nehme, oder einen Welpen vom Züchter, oder

    gar keinen. Ich weiß es nicht.


    Jetzt rattert schon wieder ein Rasenmäher. Mein Partner hatte immer die Ruhe weg, bei allem.

    Ich bin dann immer reingegangen, wenn es mir zu laut war.


    Welch Arroganz von mir, dass ich dachte, das Schlimmste schon überstanden zu haben. Es ist

    milder geworden ja, aber der Verlust tut nach wir vor sehr weh.


    Ich fühle mich mit ihm sehr verbunden, aber ich will mehr. Ich will ihn sehen, mit ihm sprechen

    und ihn umarmen können.


    Ich fühlte mich immer beschützt von ihm und jetzt muss ich mich selbst beschützen. So genug

    gejammert. Morgen ist ein neuer Tag. Ich hoffe, ihr hattet einen besseren Tag.


    Lieben Gruß


    Rita

  • Liebe Rita,

    ich kann dich gut verstehen.Die Feiertage ohne unsere Liebsten sind immer besonders hart.

    Ich lenke mich im Augenblick durch meine Arbeit und das werkeln imGarten ab,funktioniert leider auch nicht immer.

    Ich gebe dir Recht ,die Rasen,Ähre sind oft nervig.

    Morgen fahre ich zu meiner jüngeren Töchter und ihrer Familie,freue mich sehr besonders auf meine Enkelin.

    Ich wünsche dir noch einen ruhigen Abend und ein entspanntes Wochenende.

    Eine liebe Umarmung :24:

    Glg🌻💕⭐️Elke

  • Liebe Rita,

    Für mich ist es auch das erste Pfingsten ohne Christoph.

    Seit letztem Jahr mag ich diese Sonne nicht mehr. Und laute Rasenmäher waren mir schon immer ein Gräuel. Kannst du dir nicht ein klitzekleines Plätzchen nur für dich an der Nordsee suchen? Irgendwo in den Dünen wenn es die dort gibt.

    Rita, für mich gibt es auch keine Familie mehr. Christoph war, ist und bleibt mein Ein- und Alles. Niemals hätte ich gedacht das so etwas passiert.

    Wem sag ich das.

    Morgen ist ein neuer Tag.

    Ich werde an dich denken

    Liebe Grüße aus dem Westerwald

    Kathi

  • Liebe Rita,


    ich verstehe dich sooo gut!

    Ich schau mir jeden Tag Bilder von früher bzw von vor Kurzem an... Das ist das erste was ich öffne wenn ich meinen PC hochfahre - ein Bild von uns öffnen, obwohl ich eins sogar als Hintergrundbild habe...


    Mir fehlt auch jemand zum reden, komischerweise, hilft es nicht mit neuen Menschen zu reden, denn ich möchte einfach nur mit meinem Mann reden...


    Hast du dir mal überlegt einfach loszufahren und nach einem Hund zu gucken. Ich glaube fest, dass du sofort eine Verbindung zu dem Hund, der zu dir passt, spürst... Vielleicht ist es für dich ja einen Versuch wert!


    Auch dass dich Geräusche mehr nerven als sonst, teile ich ebenso, Rasenmäher die laut sind gehören verboten genauso wie Laubbläser...


    Ich denke nicht, dass du arrogant zu dir selbst bist.

    Vielleicht ist es nur der Wunsch weniger Schmerz zu empfinden und nur noch das Schöne und Gute in Erinnerung halten zu dürfen!

    Lass deinen Gedanken freien Lauf, wenn du jammern willst, willst du jammern, ist doch egal!


    Ich wünsche dir morgen bzw heute einen Tag voller Kraft und Sonnenschein im Herzen! Ach was rede ich nur für einen Mist nicht nur heute, sondern für immer!

  • Guten Morgen Ihr Lieben,


    Gott sei Dank bin ich mit meiner Meinung nicht allein, was das Laute betrifft. Ich mag den Sommer auch nicht

    mehr, seit letztem Jahr. Seitdem verbinde ich leider den Tod mit dem Sommer. Nicht mehr das unschuldige,

    wie ins Freibad gehen, ein Eis schlecken usw.


    Heute ist ein neuer Tag und ich gucke einmal was ich so mache. Ja, ich fahre irgendwo hin, wo ich ungestört

    an der Nordsee sitzen kann.


    Wir haben alles immer zusammen gemacht. Jetzt mache ich alles allein und das wollte ich nie. Ich habe

    damals alles für ihn aufgegeben und jetzt ist mir noch nicht einmal mein geliebter Mann geblieben.


    Irgendwie werde ich manchmal mit meinen schlimmsten Ängsten konfrontiert. Ich hatte immer Angst,

    das ich meinen Sohn verliere und das ist passiert, also das er zu seinem Vater kam und ich ihn nicht

    mehr sehen konnte und jetzt ist mein geliebter Partner verstorben. Meine schlimmste Angst war es

    immer allein zu sein.


    Ich bin aber nicht allein. Ich bin mit Euch verbunden, hole mir bald einen vierbeinigen Freund und mein

    Sohn ist für mich wieder da.


    Ich sorge für mich. Ich höre mir nicht mehr aus Höflichkeit endlos Probleme an. Gerhard ist nicht mehr

    da, um für mich zu sorgen, also muss ich endlich lernen, selbst für mich zu sorgen.


    Ach, wie ich ihn vermisse. Wir hatten hier schon eine nette Gruppe von Menschen kennengelernt.

    Es ging damals um den Corona Wahnsinn. Jede Woche haben wir uns getroffen und ich dachte,

    jeah wir kennen endlich hier Menschen. Stand heute, nie wieder etwas gehört, obwohl einige

    von seinem Tod erfahren haben und dann wundern sich die Menschen, warum wir Tiere so

    schätzen.


    Wir haben heute schon Sonntag. Noch einen Tag, dann ist wieder die "normale"

    Woche.


    Mein Partner hat immer alles geplant für uns, deshalb weiß ich manchmal

    gar nicht so genau, was ich eigentlich jetzt gerade will, außerdem lähmt

    die Trauer meinen Schwung, den ich einmal hatte. Kommt hoffentlich

    alles wieder.


    Ich wünsche Euch einen erträglichen/guten Sonntag.



    Rita

  • Guten Morgen,


    ich hatte gestern das 1. Mal eine Verabredung mit einem Mann. Kein Date. Ich war wahnsinnig aufgeregt.

    Es war wirklich schön. Einfach einmal in der Sonne sitzen, ein Eis essen, sich unterhalten und vor allem

    viel lachen.


    Er hat mich sensibel befragt über die näheren Umstände vom Tod meines Partners und dann war auch

    gut.


    Hinterher habe ich so gedacht, habe ich vielleicht zu viel erzählt? Man kann sich auch verrückt machen,

    mit all den Gedanken.


    Als ich später nach Hause fuhr, hat mich die Stille im Haus wahnsinnig gemacht. Ich war aber auch

    schon sehr müde, dann bin ich noch empfindlicher.


    Heute fahre ich nach Hamburg und treffe mich mit meinem Sohn, darauf freue ich mich sehr.


    Ich vermisse meinen Partner sehr, aber irgendwie muss es weitergehen, mit ihm in meinem

    Herzen und in meinen Gedanken sowieso. Ich rede auch mit meinem Partner manchmal,

    am liebsten im Auto, da sieht und hört mich keiner.


    Ich genieße immer mehr mein Zuhause und die schöne Gegend drumherum. Mit all seinen

    Kühen und Schafen und den ganzen Tierkindern.


    Ich fühle mich mit Euch immer sehr getragen und ihr habt mir in den unterschiedlichsten

    Situationen schon helfen können, dafür danke.


    Ich war am Mittwoch in meiner Trauergruppe und am Anfang hat mich die Leiterin, spontan

    herzlich in den Arm genommen.


    Mir hat das sehr gut getan, fast noch besser als die Gruppe selbst.


    Habt einen guten/erträglichen Tag.


    Rita

  • Liebe Rita,


    dann wünsche ich Dir vor allem einen schönen Tag mit Deinem Sohn.

    Das Dir das gut getan hat glaube ich gerne.

    Den Mut sich mit jemandem zu treffen ist doch schon was.

    Mach Dir keine so großen Gedanken darüber was sich entwickelt entwickelt sich und was nicht das dann eben nicht.

    Hauptsache ist es tat gut.


    Vlg. Linchen