Nun ist es endgültig

  • Muckelchen Genau. Bei manchen Dingen ist es verhältnismäßig leicht, loszulassen. Und beim Auto fällt es unglaublich schwer.


    Trotzdem bin ich froh, wenn es geschafft ist. Der Schritt der Abgabe war unausweichlich- und es ist auch Zeit.


    Seit gestern steht das Auto und bleibt bis zur Abgabe auch stehen...


    Hast Du Dich schon vom Auto getrennt?

  • Ein Bekannter ist derzeit auf der Suche nach einem Käufer. Er ist so lieb und hat sich bereit erklärt, das für mich zu übernehmen. Es tut immer wieder weh, hinter dem Auto zu parken.


    An seinen Schreibtisch kann ich noch nicht ran ohne gleich in Tränen auszubrechen. Dafür brauche ich noch Zeit.

    Jetzt erstmal das Auto….


    Zahnputzbecher und einige Klamotten habe ich schon geschafft wegzuräumen.


    Es ist immer Gradwanderung weitermachen zu müssen, weil es sonst so weh tut und ihn nicht „rausschmeißen“ zu wollen.

    Kennt Ihr das auch?

  • Liebe Muckelchen,

    ja so ist es bei mir auch.In der ersten Schockphase konnte ich alle Medikamente, Sauerstoffgerät und ähnliches wegschaffen. Jetzt aber habe ich das Gefühl, dass mit jedem Teil, egal was es ist, ihm mehr und mehr aus meinem Leben zu entfernen. Wenn ich mit meinem Mann spreche (innerlich), dann sagt er, er braucht das alles nicht mehr. Trotzdem fällt es unsagbar schwer.

    Liebe Grüße Dietlind

  • Genauso habe ich es auch erlebt, ich habe in den ersten Tagen die Hygiene Artikel schon alle weggeräumt wie in Trance und jetzt bin ich furchtbar traurig, daß ich es so schnell gemacht habe. Glücklicherweise habe ich noch die Kleidung und ihr werdet mich vielleicht für doof erklären, aber ich habe ein Barthaar entdeckt und das hüte ich wie meinen Augapfel.

    LG Karin

  • Ich habe sofort alles Medizinische entsorgt - alle Tabletten, Pflegemittel außerhalb unseres Sichtbereichs. Unterlagen, die an die Krebserkrankung erinnern, lagern erstmal in seinem Kleiderschrank.


    Die alltäglichen Dinge wie Zahnbürste, Pulli über dem Stuhl u.ä. bleiben in Absprache mit den Kindern vorerst liegen.


    Karin56 Das Barthaar hätte ich auch behalten und beschützt.


    Fliegerin Er braucht die medizinischen Dinge ja auch nicht mehr... Er hat recht. Es geht ihm nun gut.


    Ich spreche auch mit meinem Mann. Wenn ich allein bin, auch laut. Meistens dann, wenn ich seine Anwesenheit wahrnehme.

  • Wie ich ja immer wieder lese, ist das was wir fühlen und machen bei uns allen so ziemlich gleich und ich hinterfrage mich selbst oft ob mein Verhalten und tun eigentlich normal ist. Aber ja, es ist normal. Gott sei Dank.

  • Ich empfinde mich als seltsam, wenn ich meinen Mann fühle und mir selbst die Schulter streichle, weil seine Hand gerade dort liegt. Aber ich fühle mich auch "ver-rückt".


    Manche Dinge behalte ich im Alltag lieber für mich...

  • Aber natürlich ist das normal absolut normal.

    Es wird nur nicht unbedingt so akzeptiert von der Welt da draußen aber wir sind völlig normal.


    Denn wir alle haben etwas wertvolles verloren etwas das niemals wieder kommt was nicht zu reparieren ist, was eine Lücke eine Leere ein Loch hinterlässt.


    Vlg. Linchen

  • Ich spreche auch viel mit meinem Mann. Manchmal in Gedanken und manchmal auch laut. Es tut gut.

    Ein bisschen seltsam finde ich mich auch deswegen, aber es ist okay.

    Es ist schön, sich hier darüber auszutauschen.