Plötzlich Witwer, plötzlich ganz allein

  • Hallo Rita,


    Danke für deinen Rat. Ich weiß leider den Namen vom Oberarzt nicht mehr, nur wie er aussieht. Vielleicht fahr ich einfach mal hin oder schreib eine Mail mit der Bitte für einen Gesprächstermin.

    Liebe Grüße

    Balou

  • Liebe Maike,


    Da war ich schon, war unser Hausarzt. Der hat noch keine Unterlagen bekommen und meinte ich soll mit denen reden und gleich sagen dass ich kein Fass aufmachen soll. Mir geht es ja tatsächlich nur um die letzten 2 Tage bevor sie ins Koma versetzt wurde.

    Liebe Grüße

    Billi

  • Hmmm okay normalerweise kann das gut anfordern und lesen meiner hat das gemacht....aber ja okay so geht's auch.


    Ich wünsche Dir auf jeden Fall das es klappt und Du Antworten bekommst auf quälende Fragen.


    Vlg. Linchen

  • normalerweise schickt die Klinik alle relevanten Dokumente an den Hausarzt.

    meine Meinung ist, dass der Hausarzt diese anfordern sollte, sie war doch seine Patientin

    Verstehe das Problem leider nicht. Für dich ist das natürlich keine schöne Situation.

    Was heißt kein Fass aufmachen?? Es ist doch dein gutes Recht als Ehemann,

    alles was den Klinikaufenthalt betrifft, informiert zu werden.

    Du kannst auch zu den Stationsärzten gehen. Sie sind auch berechtigt Auskunft zu geben .


    L.G. Maike

  • Liebe Maike,


    verstehe ich auch überhaupt nicht, sowas hätte unser Arzt niemals gesagt und auch so nicht gemacht.

    Also ich finde das schon irgendwie merkwürdig dieses Verhalten.

    Diese Ausdrucksweise einem Menschen gegenüber der gerade seine Frau verloren hat.


    Vlg. Linchen

  • Liebes Linchen,


    verstehe das absolut nicht Linchen.

    Ich habe alle medizinischen Diagnosen, Behandlungen u.s.w sofort zugeschickt bekommen,

    auf Papier und CD, und unser Hausarzt ebenfalls

    Wurde auch immer in der Klinik sofort informiert. Wusste immer genau was geplant war.

    Über Prognosen, die ja nicht gut waren, informierte mich der Prof.


    L.G.

    Maike

  • Ja gut, da hattest Du wirklich eine sehr gute Klinik und gute Ärzte das ist leider nicht immer so.


    Aber ich hatte auch nur wirklich 1 mal eine ganz schlimme Situation und 1 mal eine ja ich nannte es Rätselspiel aber ich denke heute es war einfach sich beraten was man machen kann und soll.

    Am nächsten Tag wurde gehandelt allerdings ohne uns zu informieren das sie in eine spezial Klinik kommt aber gut.


    Es ist auch nicht immer so einfach allen gerecht zu werden.


    Vlg. Linchen

  • ach Linchen, so einfach war das auch nicht, es wurde erst einfach als ich eine

    Untersuchung, die nichts mit seiner Krankheit zu tun hatte verweigert habe.

    Vorher hatte ich mich bei einem Freund meines Sohnes, der Anwalt ist

    kundig gemacht. Er klärte mich über meine Rechte auf, aber auch über Sachen, wo ich

    kein Mitspracherecht habe.

    Ich habe wirklich ein Fass aufgemacht, danach lief alles wunderbar.


    L.G.

    Make

  • Liebe Linchen,

    war eine Woche mit meinem Bruder unterwegs, musste hier raus. Ich war davor einmal im Krankenhaus auf der Station. Habe aber nicht geklingelt, draußen gewartet ob ich einen der Ärzte seh. Es kam leider keiner. Die Fragen quälen mich jeden Tag, jeden Tag mehr. Mein Hausarzt hat immer noch nichts...

    Vlg Billi

  • Unsere letzten gemeinsamen,

    bewussten Stunden


    Was hast du gedacht, was hast du noch geseh'n, unsere letzte gemeinsame Fahrt,


    Du noch neben mir. Konntest fast nichts sagen so wie die Tage schon davor. Was hast du gedacht ? Hast du schon gefühlt wie's um dich steht ? Hast dir Gedanken gemacht, ich kenne dich. Hast nicht mehr gelacht, hast gelitten. Nichts gesagt. Hab dich jeden Tag gefragt. Alles gut. Bis zum 23.4. Morgens, draußen. Hast die Tage fast nicht geraucht. Bei deiner letzten und einzigen Zigarette hast du gesagt > Ich glaube die haben mich zu früh raus gelassen < Unsere letzte gemeinsame Fahrt - ins Krankenhaus. Zehn, zwölf Minuten. Was hast du noch geseh'n? Den Rollstuhl, mit dem ich dich zur Notaufnahme gebracht habe. Schwestern, Ärzte und dein Krankenbett. Ich mach mir Sorgen. Hast sofort verstanden > Aber doch nicht so, das kriegen wir schon wieder hin <. Unser letztes Telefonat am 25.4. in der Früh. Musstest abbrechen. Kam jemand rein. Hast am Abend davor noch versucht unseren Arzt zu erreichen. Es hat nicht geklappt.


    Was hast du erfahren ? Was wolltest du mir sagen ? Drei Stunden später der letzte, panische Anruf von dir. Ängstlich, verzweifelt. Hab kein Wort verstanden, es klang wie Hilfe. Wie schreien. Als hätte dir jemand den Mund zugehalten. Was wolltest du mir sagen ? Dann war die Ärztin dran, hat uns auseinander gerissen. Koma, du musstest ins Koma. 2-3 Tage sagten sie. Es wurden 30. Konnten nicht auf mich warten. Wegen 30 Minuten nie wieder miteinander reden, konntest mich nie wieder seh'n. Hätte fragen sollen was mit dir los ist. Bin gleich los, dachte nicht dass du schon im Koma bist. Warst davor schon zweimal in der Klinik. Neun Tage zuvor haben sie dich entlassen, deine Werte haben es zugelassen. Keiner hat gesehen wie es um dich steht. Ein drittes und letztes Mal in der Klinik. Plötzlich schwer krank, fast keine Chance. 30 Tage Koma, Hoffnung, Angst. Kleine Erfolge, dann wieder nicht. Du hast deinen letzten Kampf verloren. Herausgerissen aus dem Leben. Aus unserem Leben. Mittendrin. Lebenszeit zu Ende. Punkt. Dein Lachen, deine Stimme nur noch in der Erinnerung. Dein Lächeln, dein Blick nur noch auf ein paar wenigen Bildern. Nichts ist mehr wie es war. Wir hatten uns, waren unser Lebensglück. Verschmolzen, seelenverwandt, punktgenau. Alles hat gepasst, jeder machte sein Ding. Unersetzlich, unwiederbringbar. Mussten schon jetzt unsere Schulden bezahlen. Für ein paar Jahre höchster Erfüllung. Danke für deine Liebe die du mir geschenkt hast. Ich vermisse dich, du wirst für immer in meinen Herzen sein. Es war die schönste Zeit meines Lebens. Alles so selbstverständlich, unser einfaches, glückliches, gemeinsames Leben. Es wurde uns genommen als wir endlich angekommen sind. Musstest keine Angst mehr haben, keine Gewalt mehr, konntest dich entfalten. Der wundervollste Mensch kam zum Vorschein, endlich leben. Warum wurde uns dieses unsagbare Glück so schnell wieder genommen ? Ein "Leben" ohne dich ist die Hölle auf Erden. Ein Leben im Trance, eingesperrt in einer dunklen Wolke ohne Ausgang. Kein Licht, keine Sonne mehr. Unsere letzte gemeinsame Fahrt, heute vor acht Wochen. Kann dich nicht mehr seh'n, dich nicht mehr spüren, nicht mehr riechen, dich nicht mehr hören. Ich will das nicht ohne dich, wozu soll das gut sein. Leiden, Sehnsucht, Verlangen, Schmerz. Du bist nicht mehr hier, ich hab's immer noch nicht begriffen. Die Woche ist die Sterbeurkunde gekommen. Der Arzt sagte mir am 25.5. dass du vor ca. 20 Minuten gestorben bist. Also um 8.40 Uhr. Tatsächlich war es schon um 7.58 Uhr. Was soll das ? Irgendwas sagen um was gesagt zu haben ?


    Ich vermisse DICH. Jetzt, morgen, übermorgen- IMMER. ❤️🌻❤️

  • Lieber Billi

    Ich hatte dir schon vor einiger Zeit geschrieben das ich auf der Intensivstation auf der mein Mann starb, gewesen bin, weil mich auch so viele Fragen quälen, leider war kein Arzt zu sprechen. Jetzt hatte ich in der vergangenen Woche doch ein Gespräch gehabt. Ich besuche seit dem Tod meines Mannes ein Trauercafe und habe dieses Thema angesprochen. Eine ehrenamtliche Mitarbeiterin hat sich angeboten, Für mich ein Gespräch mit dem diensthabenden Arzt zu arrangieren. Dies hatte sie sofort am nächsten Tag in die Tat umgesetzt. Somit hatte ich letzte Woche Mittwoch einen Termin auf der Intensivstation und die Mitarbeiterin aus dem Trauercafe hat mich begleitet. Der Arzt war super nett und begrüßte es, daß man den Mut hat, noch einmal zu kommen wenn man noch offene Fragen hat. Mir persönlich hat das sehr gut getan, noch einmal mit der Person die in den letzten Stunden bei meinem Mann ware, zu sprechen. Es nimmt nicht meine Trauer und auch nicht den Schmerz des Vermissens, aber ich bin froh diesen Weg getan zu haben und meine offenen Fragen beantwortet werden konnten. Ich weiß nicht ob es dir helfen würde, aber das muss jeder für sich selbst entscheiden.

    LG Karin

  • Lieber Billi

    Ich hatte dir schon vor einiger Zeit geschrieben das ich auf der Intensivstation auf der mein Mann starb, gewesen bin, weil mich auch so viele Fragen quälen, leider war kein Arzt zu sprechen. Jetzt hatte ich in der vergangenen Woche doch ein Gespräch gehabt. Ich besuche seit dem Tod meines Mannes ein Trauercafe und habe dieses Thema angesprochen. Eine ehrenamtliche Mitarbeiterin hat sich angeboten, Für mich ein Gespräch mit dem diensthabenden Arzt zu arrangieren. Dies hatte sie sofort am nächsten Tag in die Tat umgesetzt. Somit hatte ich letzte Woche Mittwoch einen Termin auf der Intensivstation und die Mitarbeiterin aus dem Trauercafe hat mich begleitet. Der Arzt war super nett und begrüßte es, daß man den Mut hat, noch einmal zu kommen wenn man noch offene Fragen hat. Mir persönlich hat das sehr gut getan, noch einmal mit der Person die in den letzten Stunden bei meinem Mann waren, zu sprechen. Es nimmt nicht meine Trauer und auch nicht den Schmerz des Vermissens, aber ich bin froh diesen Weg getan zu haben und meine Fragen beantwortet zu bekommen. Ich weiß nicht ob es dir helfen würde, aber das muss jeder für sich selbst entscheiden.

    LG Karin

    Liebe Karin,

    Ich finde es großartig dass du diesen Schritt gegangen bist und es dir gut getan hat. Du bestärkst mich darin das auch weiter zu probieren da hier Lücken entstanden sind, die niemand sonst beantworten kann. Wir brauchen das für unsere Seelen um ein bisschen Ruhe zu finden. Vielleicht sollte ich auch in ein Trauercafe gehen.

    LG Billi

  • Lieber Billi,


    gewisse Fragen glaub ich zumindest quälen uns alle.

    Was passierte, was dachten Sie, was spürten Sie in den letzten Minuten vielleicht auch Stunden.


    Ich denke das ist etwas was niemand so genau beantworten kann zumindest wir nicht die nicht dabei waren.

    Das ist wirklich eine Frage ich glaube die stellen sich viele gerade am Anfang irgendwann wird es einfacher damit umzugehen.


    Dennoch gibt es bei Dir sicher Fragen, die so finde ich zumindest geklärt werfen sollten.

    Dieser panische Anruf, warum man nicht gewartet hat bis Du da warst.

    Ich finde schon das sollte man Dir beantworten.


    Vlg. Linchen