Display MoreIhr Lieben
vielen Dank an alle, die immer meine Beiträge mitlesen und sowohl im Stillen, als auch mit Ihren Texten an mich denken
Heute bin ich so zwiegespalten. Das Thema Tod und Abschied beschäftigt mich seit letzter Woche wieder mehr denn je. Nicht, dass ich den Tod von meiner lieben Mama im Januar schon verarbeitet hätte...nein das hab ich wirklkich nicht...aber ich konnte in dieser Zeit schon vieles aufarbeiten und habe mich wieder in das Leben gestürzt. Ich wollte wieder glücklich sein. Für mich, aber auch für meine Mama. Ich denke mir, dass sie eh immer bei mir ist und sieht was ich mache und erlebe und dass sie mir hilft. Die Trauer kommt dennoch oder gerade deswegen immer wieder in Schüben. Erst gestern Abend wieder. Ich hatte ein schönes Wochenende voller Entspannung und gutem Essen und mit unseren Freunden. Alles war gut. Und dann kam wieder die Trauer. Diese Bilder, die mir damals im Januar mein Herz gebrochen haben. Diese Hilflosigkeit und die Angst von Mama zu sehen. Mein Herz wird wieder so schwer wenn ich nur daran denke. Aber mein Kopf erinnert mich automatisch immer wieder daran, auch wenn ich nicht an diese Bilder denken mag.
Wie ihr in meinem vorherigen Beitrag vielleicht schon gelesen habt, hat sich ein Arbeitskollege letzte Woche das Leben genommen. Für mich immer noch unfassbar. Einfach unbegreiflich. Aber ich habe versucht, das nicht zu nah an mich heran zu lassen und doch beschäftigt es mich. Ich bin ein sehr empathischer Mensch, was ich eigentlich sehr gut finde, aber in manchen Situationen überrennt mich diese Eigenschaft manchmal. Wir haben alle in der Arbeit gedacht, dass die Familie im stillen und nur unter sich Abschied nehmen will, doch heute hieß es, wir, also die Arbeitskollegen, können auch zur Beerdigung kommen. Das war ehrlich gesagt ein kleiner Schock für mich. Ich habe mit einer Beerdigung nicht gerechnet und mein erster Gedanke war: Ich kann da nicht hin gehen. Ich schaffe das nicht. Es ist zu früh. Aber ich stehe ein wenig im "Zugzwang", da ich unter anderem die Personalleitung bin und wie ich es gehört habe, fast alle hin gehen möchten. Ich denke dabei gerade nur an mich und ich weiß das ist egoistisch. Ich kann nicht schon wieder auf eine Beerdigung gehen. Nicht schon wieder auf einen Friedhof. Nicht schon wieder die Urne oder vielleicht sogar noch schlimmer - einen Sarg sehen. Vor diesm Anblick fürchte ich mich schon mein ganzes Leben. Ich finde Särge ganz, ganz furchtbar. Keine Ahnung wieso. Ich kann es nicht ertragen, die Angehörigen so am Boden zerstört und weinend zu sehen. Ich habe den Tod von meiner Mama noch nicht verkraftet, ich weiß wirklich nicht ob ich das schaffe. Die Kollegen reden auch über die Organisation von einem Kranz und einem Brief, da haben sie sich auch an mich gewandt. Ich durchlebe diese Orga indirekt nochmal. Ich bin gefühlt wieder im Januar, obwohl dies ja eine KOMPLETT andere Situation ist. Ich habe hier in der Arbeit Verantwortung für die Mitarbeiter und ich sehe ihnen an, dass sie das alles auch mitnimmt. Aber ich habe noch nicht die Kraft, für alle tröstende Worte zu finden. Ich bin noch zu sehr mit mir selbst beschäftigt.
Wie ihr vielleicht auch wisst, ist das Thema Friedhof und Beerdigung sowieso ein großes Thema für mich. Ich habe dies auch mit dem lieben King schon mal kurz in einem anderen Wohnzimmer besprochen - herzlichen Dank nochmals für Deine Offenheit und Deine Worte. Ich bin in der letzten Zeit darauf gekommen, dass viele Ängste und Unsicherheiten in meinem Leben von früher kommen. Als ich als Kind mit zu einer Beerdigung genommen wurde. Ich konnte so vieles noch nicht verstehen und ich habe mich so vor dem Sarg gefürchtet. Ich hatte Angst, als ich die Rose hinein gelegt habe, selbst hineinzufallen. Ich hatte einfach Angst vor diesem Anblick und konnte es nicht verstehen und wollte es sogar nocht mit etwas lustigem überspielen (verdrängen). Das hat sich bis heute hin gezogen und ich glaube wirklich, dass viele Probleme die ich habe, von diesem Tag her kommen, bzw die Probleme die ich mit dem Thema Tod habe. Irgendwie ist da eine Störung entstanden, ich weiß es selbst nicht wie ich es beschreiben soll und ob es daran wirklich lag....aber ich bilde mir ein, dass es da "klick" bei mir macht und ich auf einer guten Spur bin, mein Trauma zu lösen um endlich frei von diesen Gedanken voller Sorgen um mich und andere zu leben.
Ich habe mich mit diesem Thema auseinander gesetzt....und jetzt soll ich wieder auf eine Beerdigung gehen. Auf der einen Seite schreckt es mich ab, weil ich es extrem schlimm finde und es einfach nicht ertragen kann. Auf der anderen denke ich mir, wieso diese "Herausforderung" gerade jetzt in mein Leben kommt, wo ich versuche mich mit dieser auseinanderzusetzen? Das ist doch seltsam. Vielleicht möchte jemand, vielleicht möchte sogar meine Mama, dass ich mich diesem Thema nochmals stelle, nur mit anderen Gedanken. Mit einer anderen Sichtweise. Das Thema Tod wird mich immer begleiten, ich bin erst 30 Jahre alt und auch wenn ich meine lieben Großeltern und alle Menschen die ich liebe gerne um mich habe....das Leben ist nicht unendlich. Das habe ich als kleines Kind dann sehr schnell begriffen, dass Menschen einfach verschwinden und nicht mehr wieder kommen. Diese Gedanken melden sich wieder bei mir. Und ich muss dieses Thema akzeptieren. Ich bin natürlich nicht gezwungen, hin zu gehen das weiß ich, das haben auch viele Kollegen gesagt. Wenn ich es nicht schaffe, brauche ich es nicht machen. Punkt. Aber vielleicht sollte ich es....auch um Abschied von Ihm zu nehmen, auch wenn er nicht zu meinem engsten Bekanntenkreis gehörte...
Wie ihr seht bin ich heute echt hin und her gerissen und es tut wieder mal gut, mein Gedankenchaos aufzuschreiben. Wie würdet Ihr Euch denn an meiner Stelle verhalten? Wie seid Ihr mit dem Thema vertraut? Bei uns wurde es leider immer totgeschwiegen und ich habe vielleicht deshalb eine verzerrte Wahrnehmung daovn. Alles nicht so einfach gerade.
Danke fürs lesen
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ich weiss es auch nicht und kann Dir bestimmt keinen gescheiten Rat geben
wenn Du dich nicht dazu in der Lage siehst dann würde ich da nicht hingehen
aber wenn der Tag der Beerdigung gekommen ist und egal wie Du dich entscheidest es wird schon so richtig sein
Aber im Vorfeld bis dahin könnte ich mir mal vorstellen das gerade solch eine Situation eine Herausforderung ist
Vielleicht schaffst Du es doch hinzugehen und vielleicht ( ein Vielleicht ja) bist Du hinterher doch froh darüber
manchmal muss man gerade die Situationen die einem am meisten Angst machen sich stellen
so ging es mir mal als ich meinen Exfreund mit seiner neuen Freundin im Supermarkt gesehen habe
erst dachte ich gehst mal lieber einen anderen Gang damit die dich nicht sehen aber
ich bin dann doch direkt auf sie zugesteuert und hab ein paar Worte gewechselt mit beiden.
War bisschen Stolz hinterher auf mich, Konfrontation war da irgendwie schon gut
Du hast es geschafft auf der Beerdigung deiner Mama
schlimmer konnte es doch nicht mehr kommen. Deine Mama ist jetzt gut aufgehoben da wo sie ist.
Ich würde mal sagen wäre deine Mama noch da und Du weisst das sowas auf dich zukommen wird in absehbarer Zeit durch die Krankheit
deiner Mama,
dann würde ich da auf keinen Fall hingehen da dir ja dadurch bewusst wird das die nächste Beerdigung deine Mama sein kann
aber so denke ich wirst Du das schaffen
Natürlich ist das ein blöder Vergleich
Schreib mir wenn es nicht gut ist was ich Dir für einen Ratschlag gegeben habe
Ganz liebe Grüsse
Ameliea