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    Liebe Michaela,

    herzlich Willkommen! Ich bin auch noch sehr neu hier, aber ich habe hier sehr viel Verständnis, Wärme und liebe Menschen gefunden, das hätte ich mir von einem Internetforum gar nicht vorstellen können!

    Mein Mann ist Anfang Juni gestorben, es noch ziemlich frisch alles bei mir. Was mir in deinen Worten aufgefallen ist - dass du schreibst, du bist eine andere geworden. So geht es mir auch!

    Bei mir äussert es sich so, dass die Freunde und Bekannten, mit denen wir uns immer gemeinsam getroffen haben, irgendwie nicht mehr in mein Leben zu gehören scheinen. Vor allem, weil sich für sie die Welt einfach weiterdreht und für mich steht sie still - ich tue mir schwer, mich mit unseren "alten" Bekannten zu treffen. Ich glaube inzwischen wirklich, dass ich entweder einfach noch Zeit brauche oder mich komplett neu orientieren muss, auch mit neuen Leuten in meinem Leben. Aber soweit bin ich leider noch gar nicht - am Liebsten verkrieche ich mich zu Hause.

    Die einzigen Besucher, die ich gerne ertragen kann, sind mein erwachsender Sohn und meine Eltern. Der Rest kostet mir irgendwie zuviel Energie.


    Ich freue mich auf Austausch mit dir,

    ganz liebe Grüße

    Tina

    Liebe Claudia Amitola,

    dieses Wochenende fehlen mir irgendwie die richtigen Worte, um euren lieben Mitteilung gerecht zu werden - darum sage ich einfach nur DANKE,

    jedes eurer Worte bedeutet mir viel. <3:24:


    Ich wollte doch nächstes Wochenende zwei Tage wegfahren - ich glaube, ich bin noch nicht soweit, ich werde das doch noch ein bisschen verschieben ... kommt mir irgendwie ein bisschen wie eine Niederlage vor, aber jetzt gerade kann ich es mir einfach nicht vorstellen... noch dazu müsste ich mich endlich aufraffen und den Papierkram erledigen - irgendwie fehlt mir gerade die Kraft dazu, aber es hilft ja nichts.


    Ganz liebe Grüße

    Tina <3

    Liebe Maria,

    ich habe lange mit meiner Antwort gewartet, weil mir irgendwie die Worte fehlen - sie fehlen mir noch. Es ist so vieles ähnlich bei meinem Mann und mir gewesen! Am Ende war bei ihm auch nicht sicher, was genau das Organversagen ausgelöst hat und manchmal kreisen meine Gedanken auch darum, ob wir an irgendeiner Stelle einen Fehler gemacht haben - jeder Arzt hat eh etwas anderes gesagt und ständig wurde die Therapie umgestellt. Inzwischen kann ich mich meistens (immer gelingt es nicht) damit beruhigen, dass wir versucht haben, die bestmöglichen Entscheidungen zu treffen. Wenn wir etwas zu seinem Nachteil entschieden haben, dann war das nicht unsere Absicht und ich im Nachhinein kann ich es leider, leider sowieso nie wieder ändern.

    Ich glaube, durch diese lange Krankheit wächst man noch intensiver zusammen, zumindest habe ich das so empfunden - und daher ist der Verlust auch so gewaltig und unfassbar!

    Ich hoffe, die Geburt deines Enkels kann ein bisschen Sonne in dein Leben zurück bringen!

    Ganz liebe Grüße

    Tina


    PS: bei uns ist gerade Mittelalterfest, da ist mein Schatz immer sehr gerne hingegangen. Und ich habe es gestern geschafft, einmal durch den Trubel zu laufen und eine Lampe zu kaufen, von der ich sicher bin, dass sie ihm gefallen hätte - bin sehr stolz auf mich - auch wenn es mir nicht wirklich Spaß gemacht hat - aber dadurch, dass es ihm dort immer so gefallen hat, fühlte ich mich ihm irgendwie verbunden dort.

    Liebe Hedi und Astrid,

    vielen Dank für die aufmunternden Worte - das bedeutet mir viel!


    Gitte,

    ich habe versucht, dir über eine private Nachricht meine Handynummer zu schicken, ich hoffe, es hat geklappt!


    Liebe StillCrazy,

    ich bewundere, dass du so für dich sorgst und dir bewusst Raum nimmst. Mir war nie bewusst, dass ich als "Einzelperson" eigentlich gar nicht mehr existiert habe. Ich glaube darum habe ich jetzt auch so viel an Sicherheit und Halt verloren - ich gehe zur Arbeit ... alles andere ist einfach nur planlos und unorganisiert. Ich weiß meist auch gar nicht, was ich machen möchte oder mit mir anfangen soll. Ich muss irgendwie versuchen, ganz von vorne anzufangen. Und doch möchte ich das nicht - das würde irgendwie bedeuten, dass ich mit dem gemeinsamen Leben mit meinem Mann abgeschlossen habe - ich möchte aber nicht abschließen.

    Aktuell möchte ich nicht mal die Wohnung verlassen und eigentlich niemanden sehen - für die meisten Leute aus dem direkten Umfeld dreht sich die Welt einfach weiter und das ist gerade unerträglich für mich.

    Und danke, da werde ich ja ganz rot im Gesicht - ich finde dich auch wirklich super nett und ich bewundere wirklich, wie du mit der Situation umgehst!

    Nicht einfach so ungeplant von Tag zu Tag wie ich das gemacht habe ...


    Heute hatte ich um 14 Uhr Feierabend ... dann bin ich direkt zum Friedhof gefahren, habe es dort aufgrund der Hitze nicht lange ausgehalten. Also sitze ich jetzt seit 4 Stunden am Sofa und mache nichts sinnvolles .... ich habe wirklich kein "eigenes" Leben mehr und gerade auch keine Vorstellung, wie das aussehen könnte. Ich habe aber auch noch wirklich alles realisiert, aktuell verdränge ich auch oft unterbewusst, was passiert ist. Das gelingt manchmal ganz gut, da mein Mann am Ende oft wochenlang im Krankenhaus war, d.h. bis zu einem gewissen Grad bin ich es gewohnt, dass er nicht hier zu Hause ist. So schlage ich mich oft ein paar Tage mit Verdrängung durch, bis die Trauer wieder voll zuschlägt, denn der Austausch mit dem geliebten Menschen fehlt dann halt trotzdem.


    Ich wünsche euch allen soweit möglich einen schönen Abend und eine ruhige Nacht,

    ganz liebe Grüße

    Tina <3

    Liebe Maria,

    das klingt gar nicht dumm - ich glaube, es ist sogar normal, weil wir den Schmerz noch nicht aushalten könnten, wenn wir an das Endgültige glauben. würden. Darum räumen wir auch nichts weg von unseren Männern oder wie ich - ich habe im ganzen Wohnzimmer Bilder stehen und rede oft mit ihm ... ich glaube, meine Familie hält mich deshalb schon für bekloppt, aber anders halte ich es gerade nicht aus.

    Ich wünsche deiner Tochter alles Gute für die Entbindung!

    Was ich vergessen habe - gerade im letzten Jahr, dadurch, dass es ihm so schlecht ging: Ich bin nach der Arbeit schnell, schnell einkaufen gegangen und dann direkt nach Hause, weil ich wusste, er wartet schon den ganzen Tag auf mich. Wir haben sehr viel Zeit zu zweit verbracht - und darum bin ich jetzt um so orientierungsloser - denn ab 17 Uhr war mein Mann meine Aufgabe, und ich habe das sehr ,sehr gerne gemacht. Jetzt wartet niemand mehr auf mich ...

    Ich bedauere ein bisschen, dass es nur so Alltag war, also kein bewusstes Zeit miteinander verbringen. Oft war ich auch müde oder gestresst und bin sehr früh am Sofa eingeschlafen, er war dann enttäuscht, weil er sich immer gefreut hat, wenn ich zu Hause war.

    Harry war ein sehr aufgeschlossener, kontaktfreudiger Mensch, nach einigen Jahren Krankheit konnte man die "Freunde", die sich noch gemeldet haben, an einer Hand abzählen. Ich glaube, er war oft sehr einsam.

    Liebe StillCrazy,

    danke für deine ausführliche Antwort. Ich habe schon etwas über den Durst Wein komsumiert :S, solltest du Schreibfehler finden, sieh bitte darüber hinweg.


    Zunächst die Kurzversion zur Erklärung:

    Ich hatte nur 15 Jahre mit meinem Mann, wir waren beide vorher schonmal verheiratet, als wir uns verliebt haben, war mein Sohn gerade 7 Jahre alt. Unsere Familien waren beide dagegen, dass wir uns scheiden lassen und zusammen einen Neuanfang machen. Das schweißt auf der einen Seite zusammen, auf der anderen Seite hatten wir auch harte Jahre, bis wir "uns" so richtig als Familie zusammen mit meinem Sohn (immer schlecht beeinflusst durch die restliche Famile) gefunden hatten.

    Zum Verständnis muss ich vorausschicken, dass mein Mann als Kind Krebs hatte, im Alter von 6 Jahren operiert und bestrahlt wurde. Natürlich mit einer Dosis, die heute nicht mehr verwendet werden würde. Ich versuche mal zusammen zu fassen, ohne zu langatmig zu werden, für den Anfang:

    2013 hat mein Mann plötzlich starke Schmerzen und Atmennot bekommen, wurde in die Klinik eingewiesen. Es wurde COPD festgestellt (Lungenkrankheit) und eine Bauchfellentzündung. Bei weiteren Untersuchungen wurde festgestellt, dass er zwei neue Herzklappen braucht, heute angeblich eine Routinesache, nach 3 Monaten kann man wieder arbeiten gehen. Die Herzklappen-OP war 2014, davon hat sich mein Mann nie mehr erholt. Seitdem hatte er extreme Wassereinlagerungen in Beinen und Bauch, Rheuma (wohl ausgelöst duch den seelischen Stress) und Hepatitis B (wohl über die Blutkonserven erhalten). Wir haben alles probiert - es wurde ständig schlimmer. Gestorben ist er am Ende durch Leber- und Nierenversagen, verursacht durch die Hepatits und die vielen Medikamente. Ja, ich habe gesehen, dass es ständig bergab geht - habe ich damit gerechnet, dass er wirklich stirbt- NEIN!

    Und das, obwohl er am Ende ohne Stock kaum noch vom Sofa zur Toilette gekommen ist. Er war auch sehr depressiv und hat viel mit seinem Schicksal gehadert - was ich natürlich voll nachvollziehen kann. Selbst, als es ihm noch halbwegs gut ging, konnte er aufgrund der Wassertabletten kaum aus dem Haus, da er ständig auf die Toilette musste. Am Ende hat er so wenig Luft bekommen, dass er es kaum von der Wohnung zum Auto geschafft hat - voller Hoffung, dass es besser wird, waren wir dennoch. Ich mache mir heute Vorwürfe, dass ich nicht öfter Urlaub genommen habe - ich war habe halt den Lebensunterhalt für uns beide verdient und wollte daher keinen Ärger bei meinem Arbeitgeber - heute denke ich, scheiße, jede Minute, die ich nicht mit ihm verbracht habe, war verschwendet.

    Es war am Ende oft schwierig, er konnte nichts mehr essen, ihm war dauernd schlecht, er war zu schwach, um alleine aufzustehen. Ich dachte kurz vor seinem Tod - Gott, dass ist kein Leben mehr, bitte hole ihn zu dir - dafür mache ich mir heute Vorwürfe - den jetzt ist er für immer weg.

    5 Jahre war mein Mann krank - es ist täglich schlimmer geworden - dennoch habe ich bis zum Schluss nicht wahrhaben wollen, dass er sterben wird.

    Natürlich ist mir manchmal der Gedanke gekommen, dass es passieren könnte, aber mir war dann nicht wirklich bewusst, welche Endgültigkeit das bedeutet. Und - ich habe mit ihm kaum darüber gesprochen, weil ich ihn nicht noch depressiver machen wollte - so sind am Ende nicht alle Dinge wirklich ausgesprochen gewesen - obwohl die Zeit dafür wirklich vorhanden gewesen wäre.


    Soviel zunächst als grobe Zusammenfassung,

    kurz bevor mein Mann nicht mehr ansprechbar war, hat er mir gesagt, ich soll mich nicht verkriechen, sondern mir Leute suchen, die mir guttun -

    und bei euch habe ich wirklich das Gefühl <3:)

    Liebe StillCrazy,
    ich habe schon viel von dir gelesen, bin aber noch nicht ganz durch, dein Thread hat sehr viele Seiten - darum habe ich auch noch nichts kommentiert, weil ich noch nicht komplett im Bilde bin. Ich denke ich Nachhinein wie dumm ich doch war, warum habe ich nicht nach Gleichgesinnten gesucht, als mein Schatz so krank war?


    Danke für die Zusammenfassung vom alleine verreisen - du wirst lachen, genau das macht mir am meisten Kopfzerbrechen, alleine beim Frühstück und beim Abendessen zu sitzen. Ich denke, man gewöhnt sich dran, hoffentlich. Ich hätte die Buchung schon 2 x fast storniert ... aber bisher steht sie noch.


    Das ist ein schöner Wunsch, den kann ich zurückgeben: ich wünsche dir auch einen so-gut-wie-möglich-Tag!



    Liebe Astrid,

    danke für den Tipp. Schade, dass es in dieser Richtung nicht mehr Angebot gibt. Das Angebot in Tirol finde ich ganz interessant und denke ernsthaft darüber nach, so etwas mal zu versuchen.



    Liebe Gitte,

    das fällt mir ein, also bei mir in der Gegend hätte der Hospitzverein tatsächlich Seminare für Trauende angeboten, 6 oder 8 Abende. Evtl. schaust du mal bei den Hospitzvereinen bei dir in der Nähe?



    So, nun versuche ich mich mal, ein paar Minuten auf die Arbeit zu konzentrieren (oder ich tue so),
    bis später,

    drücke euch alle :):24:

    Liebe Angie,

    das ist alles so schön geschrieben, traurig und doch so liebevoll und schön!

    Ich kann deine Texte gar nicht lesen, ohne weinen zu müssen!

    Danke für die Bilder, ich kann mir so gut vorstellen, wie ihr zusammen unterwegs wart, so ein schönes Paar!


    Ganz liebe Grüße

    Tina :24:

    Hallo Gitte,


    ich kann dich so gut verstehen! Das macht mir gerade auch zu schaffen, jetzt bin 45. Jahre alt (jung?) und mein geliebter Schatz ist nicht mehr an meiner Seite, wir hatten noch soviel vor und vor allem haben wir uns gewünscht, zusammen alt zu werden. Und jetzt bin ich alleine....


    Meine Eltern wohnen um die Ecke, meine Mutter kommt seit ein paar Tagen jeden Tag vor und möchte mich wohl irgendwie beschäftigen. Das ist natürlich schön und ich möchte mich nicht beschweren - dennoch fehlt mir ein bisschen die Zeit, in Ruhe nachzudenken und zu trauern, wenn ständig jemand um mich ist. Sie versteht meine Gefühle auch nicht wirklich und daher sind Gespräche oft schwierig. Gestern sagt sie z.B. "komm setzen wir uns auf den Balkon, den Sommer genießen". Da muss ich mir wirklich auf die Zunge beißen, den Sommer genießen? Ich möchte mich irgendwo verkriechen und weinen, sonst nichts.

    Die Stille in der Wohnung, wenn ich alleine bin, finde ich auch gespentsich. Ich glaube aber, das es hauptsächlich daran liegt, dass man sich so einsam fühlt. Ich habe oft nicht mal Lust, den Fernseher oder Radio anzuschalten, weil ich mich eh nicht darauf konzentrieren kann. Und Sendungen, die wir zusammen gerne geschaut haben, kann ich mir gar nicht ansehen. Irgendwie habe ich ausser, dass ich zur Arbeit gehe, gar keinen geregelten Ablauf mehr.

    Vielleicht können wir an dem einen oder anderen einsamen Abend/Wochenende zusammen schreiben und uns gegenseitig etwas Verständnis/Halt etc. geben.


    Bei mir in der Gegend gibt es keine Angebote für Trauernde, die für mich passen würden (die meisten Angebote, sind für Eltern, die ein Kind verloren haben oder für Witwen mit kleinen Kindern etc.). Darum habe ich beschlossen, demnächst mal zwei Tage (zum Probieren, ich war noch nie alleine im Urlaub und ich weiß auch nicht, ob ich nicht lieber zu Hause bin im Moment) in ein kleines, abgelegenes Landhotel zu fahren, nicht weit von meinem Wohnort entfernt.


    Aus welcher Gegend kommst du denn?


    Unsere Männer haben sich am gleichen Tag, fast zu selben Zeit (mein Harry ist um 8 Uhr gestorben) auf den Weg in den Himmel gemacht!


    Hätte noch soviel mehr zu Schreiben, bin im Büro und kann jetzt leider nicht, melde mich heute abend in diesem Forum nochmal.


    Ganz liebe Grüße

    Tina :24:

    Liebe Gitte,

    ich habe deinen Eintrag im Thread von Maria gelesen - unglaublich, dein Mann ist auch am 04.06. gestorben!

    Ich für meinen Teil kann sagen, ich dachte bisher, es wäre schon schlimm gewesen, aber aktuell lässt scheinbar der erste Schock nach, den seit ein paar Tagen ist es noch schlimmer geworden und die Endgültigkeit kann ich erst jetzt so langsam erfassen ...es hilft mir wirklich sehr, hier im Forum die Erfahrungen und Gefühle von euch allen zu lesen, ob fehlt mir die Kraft zu schreiben, ich lese einfach nur stundenlang und fühle mich einfach verstanden. Denn jetzt - es ist der 8. Dienstag ohne meinen Harry - ist es für mein Umfeld erledigt, die Welt dreht sich für alle einfach weiter - nur für mich ist sie stehen geblieben ...ich schaffe es gerade nur von Tag zu Tag. Oft teile ich sogar den Tag ein, dass ich z.B. sage "erst mal die Arbeit überstehen" ... und dann sehe ich weiter und nehme mir den nächsten Abschnitt vor.


    Viele liebe Grüße

    :24:


    Hallo Ihr Lieben,

    vielen Dank für eure mitfühlenden Antworten - ich lese sie immer mehrmals, bevor ich die Kraft habe, zu antworten.

    Ich weiß nicht, ob es mir was bringen wird, ich habe mir ein Trauerbuch gekauft, in das man selbst Eintragungen macht, Gedanken über die letzte gemeinsame Zeit, was man an seinem Mann besonders mochte, was man nicht mehr zusammen erleben konnte etc. Ich habe zu Hause einfach nicht die nötige Ruhe und Kraft, mich damit zu beschäftigen, das wollte ich an den beiden Tagen, an denen ich wegfahre, mal mitnehmen und probieren, es auszufüllen. Vielleicht hilft es ja wirklich ein ganz kleines bisschen.

    Ja, Maria, die Fragen nach dem "Warum", diese wird uns wohl nie beantwortet werden und man empfindet es einfach nur als ungerecht, ich glaube auch nicht, dass sich das jemals ändern wird, ich werde es immer als ungerecht empfinden.

    Fühlt euch ganz fest gedrückt

    <3:24:<3

    Liebe Maria,


    mir geht es gerade ebenso. Meine Familie ist bemüht und überredet mich immer mal wieder, mit in die Stadt bummeln zu gehen oder so ... ich finde keinen Spaß daran, es ist eher sehr anstrengend für mich. Ich denke immer, wozu soll ich mir etwas kaufen? Gerade empfinde ich doch eh alles so sinnlos ohne meinen Mann. Eben dadurch, dass mein Mann so krank war, hat sich nach der Arbeit mein kompletter Alltag nur ihm ihn gedreht und ich denke, bei dir wird es ähnlich gewesen sein. Ich weiß mit meiner Zeit gar nichts anzufangen - und genauso wie bei dir - ich will eigentlich gar nichts damit anfangen, denn ich möchte nicht, dass die Trauer aufhört, so schmerzhaft sie auch ist - ich hätte das Gefühl, dass ich ihm dann weniger Bedeutung in meinem Leben zumessen würde. Ich kann jedes deiner Wort so gut verstehen!

    Ganz liebe Grüße

    Tina :24:

    Guten Abend ihr Lieben, <3<3:24:,

    vielen Dank für Eure vielen lieben, aufmunternden, mitfühlenden Antworten.

    Mir geht es aktuell leider sehr schlecht, ich komme gar nicht damit klar, dass mein geliebter Harry für immer weg sein soll, darum schreibe ich auch so selten.

    Ich sitze aber oft am Laptop und lese mir eure Geschichten durch und fühle mit euch und fühle mich so verstanden.

    Letztes Wochenende habe ich zum Teil versucht, der Normalität Raum zu geben (ich mache samstags immer den Hausputz, das habe ich z.B. beibehalten), auf der anderen Seite sitze ich auch oft stundenlang hier, weine und höre Musik. Dieses Wochenende ist es das Gleiche ... aber ich muss der Trauer auch den Raum geben, unter der Woche versuche ich, zu "funktionieren".

    In zwei Wochen habe ich Urlaub, da habe ich mir für 2 Tage (lieber nur 2 Tage, da ich nicht weiß, wie es mir bekommt) ein Einzelzimmer in einem kleinen Landhotel hier in der Nähe gebucht, ich möchte gerne ganz alleine mal Briefe an meinen Harry schreiben und mich erinnern. Ich bin zwar hier in unserer Wohnung auch alleine, aber es fühlt sich hier so einsam an. Ich erhoffe mir von den zwei Tagen, dass ich die schönen Erinnerungen auf den Tiefen hochholen kann, aktuell überwiegen bei mir zu Hause die Erinnerungen an die letzte Zeit, als es ihm so schlecht ging, er nur unter größten Anstrengungen laufen konnte, es ihm dauernd übel war, er starke Schmerzen hatte. Er konnte nur noch im Sitzen schlafen, da er im Liegen keine Luft bekommen hat ... ich könnte noch so viel mehr schreiben ... an das alles denke ich ständig, ich hätte mir so gewünscht, dass wir noch etwas schönes zusammen unternehmen können, damit er noch eine letzte schöne Erinnerung hat ... das war leider nicht mehr möglich. Wir hatten eine große Feier zu seinem 50. Geburtstag geplant, er hatte sich sehr darauf gefreut, diese musste ich leider auch absagen, da es ihm zu schlecht ging. 18 Tage nach seinem Geburtstag ist er von uns gegangen.

    Diese unglaubliche Leere ... ich kann mir nicht vorstellen, dass dieser Schmerz irgendwann nachlässt.

    Ich drücke euch alle!

    Liebe Grüße Tina

    Liebe Maria,

    in den ersten Tagen nach dem Tod meines Mannes habe ich mich auch sehr intensiv mit dem Thema Jenseitskontakte beschäftigt.

    Ich habe es noch nicht versucht, da man mir gesagt hat, man soll mindestens ein halbes Jahr warten, damit man selbst und die Seele des Verstorbenen bereit ist (selbst habe ich keinerlei Erfahrung, gebe nur weiter, was mir mitgeteilt wurde). Jedenfalls wurde mir eine Dame in 83052 Brückmühl empfohlen. Ich war selbst noch nicht dort, eine ehemalige Arbeitskollegin von mir hat diese Empfehlung ausgesprochen.


    Mir geht es wie dir, ich kann es auch nur mit dem Gedanken aushalten, dass mein Mann in irgendeiner Form noch bei mir ist und dass es ihm gut geht. Ich denke, wenn das halbe Jahr vorbei ist, werde ich eventuell auch mal ein Medium besuchen.

    Ich wollte schon seit 2 Tagen etwas schreiben, irgendwie hat mir die Kraft gefehlt. Statt dessen lese ich eure Beiträge durch und habe das Gefühl, euch alle dadurch schon irgendwie zu kennen. Es hilft mir ungemein zu lesen, wie ihr mit dem Verlust umgeht und ich fühle mich verstanden. Danke, dass es euch gibt! <3


    Es ist jetzt der 6. Freitag ohne ihn - ich fühlte mich noch nie in meinem Leben so einsam, alleine, traurig ...Schlimm ist auch für mich, dass wir so vieles, was er noch gerne erlebt hätte, durch seine Krankheit nicht mehr machen konnten. Ich hätte es ihm so gewünscht. Am Ende wäre ich glücklich gewesen, wenn es ihm wenigstens ein paar Stunden besser gegangen wäre, dass wir z.B. mal raus können, ein Eis oder so... aber leider war das nicht mehr möglich.


    Unvorstellbar für mich, dass ich ihn nie wieder sehen und berühren kann ... nie wieder mit ihm sprechen ....wobei ich aktuell irgendwie in einer Verdrängungsphase zu sein scheine, ich weine relativ wenig, obwohl ich tieftraurig bin und (ich kann es nicht anders beschreiben) eine "dunkle" Grundstimmung seit seinem Tod habe, die mich ständig begleitet. Meist weine ich nur, wenn mich jemand trösten möchte und mich am Arm berührt oder umarmt oder so - dann geht es aber sofort und ohne Vorwarnung los.


    Zu Hause sitze ich meist in der stillen leeren Wohnung und mache nichts - schaue einfach Bilder von ihm an oder schreibe Briefe an ihn, rede mit ihm. Kucke irgendwelche Serien stundenlang um mich abzulenken ....


    Eigentlich hatten wir vor, im August unser Schlafzimmer zu renovieren, es wäre nötig (Schimmelproblem). Ich habe darüber nachgedacht, ob ich es alleine durchziehen soll - wäre kein Problem, wenn ich in der Lage wäre, Sachen von ihm wegzupacken. Ich kann nicht mal, seine Schuhe, die vor der Wohnungstür stehen, in den Schrank räumen. Kommt mir vor, als würde ich einen Teil von ihm aus meinem Leben entfernen und das kann und möchte ich nicht. Es hatte auch jeder von uns "seine" Schubladen in der Wohnung, wo jeder so seinen persönlichen Krimskrams drin hatte - da kann ich seine auch nicht aufmachen, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben, wir haben da gegenseitig nie drin rumgestöbert. Also werde ich alles so lassen, wie es ist - ich kann gar nicht anders.


    So, zum Glück ist heute Freitag, die Arbeit fällt mir echt schwer und ich bin froh, wenn ich später wieder zu Hause bin und die Tür hinter mir zumachen kann ... auch wenn es so verdammt still ist ....


    Sende euch allen ganz liebe Grüße <3

    Tina

    <3<3 Liebe Hedi, Claudia Amitola und Mariab,

    ich bin so dankbar, dass ich dieses Forum gefunden habe. Vielen lieben Dank für eure Antworten - ich fühle mich hier endlich verstanden. Alle anderen erwarten von mir, dass ich wieder "funktioniere" und viele fragen im Ernst schon, ob es mir langsam wieder besser geht:?::!:

    Muss jetzt irgendwie den Arbeitstag überstehen, dann zum Friedhof und dann lese ich mir ganz langsam nochmal eure lieben Zeilen durch.

    Ganz liebe Grüße<3

    Tina

    Guten Abend zusammen,

    was soll ich schreiben? Es ist der 6. Montag ohne meinen geliebten Mann und nachdem der anfängliche Schock nachlässt, trifft mich der Schmerz und die Verzweiflung gerade mit voller Wucht.

    Am Montag, 04.06.2018 hat er um 8 Uhr seinen letzten Atemzug in der Klinik gemacht. Ich saß neben seinem Bett.

    War er länger schwer krank? - Ja

    War ich in irgendeiner Weise darauf vorbereitet, dass er sterben könnte? - Nein, das hatte ich komplett verdrängt, unglaublich aber wahr.

    Er war immer mal wieder wochenlang in der Klinik, aber er kam jedesmal wieder nach Hause. Ich habe ehrlich (auch wenn es vielleicht dumm war) nicht damit gerechnet, dass es diesmal anders sein könnte.

    Er war gerade 50. Jahre alt geworden, eine große Feier, wie er sie gerne gehabt hätte, habe ich leider absagen müssen, es ging ihm zu schlecht.

    In den letzten Wochen habe ich irgendwie funktioniert, ja, ich bin wieder arbeiten gegangen, um mich abzulenken, aber sobald ich zu Hause bin, trifft es mich mit voller Wucht, oft auch schon im Auto auf dem Heimweg. Ja, ich trinke abends zu viel Wein und ich schotte mich ab. Anfangs hat mich fast täglich eine Freundin oder meine Mutter besucht, aber ich brauche irgendwie die Einsamkeit, um trauern zu können - und ich möchte trauern und an meinen Mann denken. Ich bin so verzweifelt! Hätte ich keine erwachsenen Sohn, wüsste ich nicht, ob ich meinem Mann nicht einfach gefolgt wäre - ich sehe gerade keinen Sinn in irgendwas.

    Ich habe so gehofft, ein Zeichen oder einen Traum von ihn zu erhalten - bisher leider nichts.

    Ich bin einfach nur unglaublich alleine ohne ihn.

    Ich habe ein bisschen in euren Beiträgen gelesen und bewundere euch, wie stark ihr seid.

    Liebe Grüße

    Tina