Beiträge von Tereschkowa

    Liebe Shyama,

    nun habe ich gelesen.

    Zunächst - mein herzliches Beileid zum Tod Deines Mannes.

    Dein Bericht über Eure gemeinsame Zeit der Krankheit berührt mich sehr.

    Du spracht in der Nachricht an mich von Kontakt zu den Verstorbenen:

    "Nun,es kommt darauf an, ob der Verstorbene es überhaupt möchte,- und ob er dazu überhaupt in der Lage ist,- und darf.In der Regel braucht ein Verstorbener ungefähr 49 Tage um sich im Jenseits zurechtzufinden."

    Wovon hängt das ab ob jemand kann oder darf? Ich kenne mich mit diesen Fragen nicht aus.

    Ich zeichne auch, ich mache das allerdings ohnehin beruflich - ich bin bildende Künstlerin. Gleichzeitig habe ich meinem Lebensgefährten immer viel gezeichnet.

    Momentan mache ich für ihn jeden Tag eine Zeichnung.

    Herzliche Grüße,

    Tereschkowa

    Lieber Uwe,

    oweh. Das ist schwer. Sehr schwer.

    Du bist ein edler und eleganter Vater, dass Du nichts unternimmst um es Nicole auszureden.

    Und nicht zu unlauten emotionalen Erpressungen greifst.

    Irgendwie habe ich den vergangenen Tagen bereits beim Lesen von diesem plötzlichen Aktivismus bei Dir zu Hause ein seltsames

    Gefühl gehabt. Allerdings hatte ich gehofft Berta und Elisabeth würden gemeinsam mit Manadis nach Island verschwinden ...

    Elke hättest Du alleine "auf Zimmertemperatur" herunter zu regeln geschafft.

    Puh. Das ist eine schwierige Situation - ich fühle mit Dir.

    Wann genau wollen sie fahren?

    Herzliche Grüße,

    Tereschkowa

    Lieber Uwe,


    herzlichen Dank für Deine Nachricht, die ich noch nicht beantwortete weil ich unterwegs war.

    Eine Freundin schrieb mir heute früh, dass ihr Bruder unerwartet im Alter von 51 Jahren verstorben ist.

    Das sind die Ausnahmefälle von den ich sprach, da gibt es für Hund Heinrich und mich Sinnvolles zu tun, noch dazu in meinem Radius.

    Schon sind wir unterwegs...Dann kann ich auch plötzlich wieder viel: Autofahren, klar denken, Zuhören und emphatisch sein - sogar aufmunternde Witze gelingen.


    Du schriebst, dass Du Dich wieder mehr der Natur widmest - das kann ich verstehen. Natur und Tiere trösten mich auch irgendwie.

    Dass es Dir gelingt ein vernachlässigtes Hobby wieder aufleben zu lassen ist toll.

    Was genau bedeutet in diesem Zusammenhang Aquaristik?

    Davon verstehe ich rein gar nichts.


    Herzliche Grüße,

    Tereschkowa

    Danke für die Antwort, Luise, ich war etwas verunsichert.

    Stehe bzw. liege heute auch neben mir. Nach dem mein Hund seit gestern frisch operiert ist und heute Nacht sehr unruhig war,

    schläft er nun den ganzen Tag und ich halte Wache über ihn ...

    Liebe traurige Grüße,

    Tereschkowa

    Liebe Luise,

    ich wünschte mir so sehr ich könnte etwas tun für Dich, doch Du und Amy lebt zu weit von mir weg.

    Meine virtuellen Anregungen sind natürlich vollkommen unbrauchbar, das ersetzt keine Menschen.

    Bitte verzeih mir meinen Beitrag.

    Soll ich meinen viel zu ausführlichen Beitrag bei Dir einfach löschen oder verschieben?

    Ich denke an Dich,

    Tereschkowa

    Liebe Luise,

    ich bin neu im Forum, daher zu nächst mein herzliches Beileid zu Deinem Verlust.

    Vieles was Du schreibst kann ich sehr gut nachempfinden. Alleine, nicht geliebt und nicht gebraucht fühle ich mich auch oft.

    Allerdings bin ich so froh kurz vor Silvester Dich und die anderen hier im Forum gefunden zu haben!

    Hier ist geben, nehmen und gebraucht werden selbstverständlich!

    Mich berührt Euer Umgang und der Trost, den hier alle im Rahmen ihrer Kräfte und Möglichkeiten versuchen weiter zu geben sehr.

    Fast wütend jedoch machen mich die Erfahrungen, die trauernde Menschen mit ihrem (meist dann ehemaligen) sozialen Umfeld machen müssen. Viele - wie ich las - machten diese Erfahrung bereits während der Krankheit ihrer Geliebten.

    Eigentlich unfassbar. Trauer ist kein Defizit, sondern ein mehr an Erfahrung.

    Nur weil ein großer Teil der Gesellschaft mit diesem mehr an Erfahrung nicht umgehen kann, fühlen sich so viele Betroffene (und ich)

    mit diesem zu viel an Erfahrung noch zusätzlich einsam.

    Mein Lebensgefährte verstarb plötzlich und unerwartet am 27. August.

    Ich bin seither nicht in der Lage zu arbeiten und daher krank gemeldet. Er war 59 Jahre alt, ich bin 50. Ich habe auch keine Kinder und sonst keine Familie.

    Die vermeintliche sehr, sehr gute soziale Vernetzung meines Lebensgefährten und mir, stellte sich für mich in den vergangenen Monaten als großer Irrtum heraus. Der größte Teil unsers sozialen Umfeldes hat sich - von sich aus -bei mir seit des Begräbnisses im September nicht mehr gemeldet. Das war für mich ein zusätzlicher Schock. Ich habe sehr viel darüber nachgedacht, woran das liegt. Unter Umständen am Milieu - ich bin (war) im Kunstumfeld tätig. (Doch dazu vielleicht ein Mal später. Die vermeintliche Offenheit bestimmter sozialer Gruppen wäre einen eigenen Thread wert...)

    Nach dem ich zunächst versuchte viel zu unternehmen, um in den Ruinen meines von einem auf den anderen Tag zusammen gebrochenen Lebens zumindest noch ein paar soziale Teile zu retten, kam ich mir selbst wie ein herrenloser Hund vor.

    Denjenigen, die ich schaffte zu einem gemeinsamen Treffen zu bewegen versuchte ich - wenn sich sich schon trauten mich zu treffen - zu gefallen, damit sie wieder kommen ...

    Das ist mein Stichwort, weshalb ich eigentlich begann an Dich zu schreiben.

    (Bitte entschuldige, dass es so ausufernd wurde. Doch ohne ein wenig meiner Geschichte zu erzählen hätte ich mich schon gar nicht geraut Dir zu schreiben.)

    Folgendes habe ich akzeptieren müssen:

    Ich bin tief traurig, ich weiß nicht wie und ob sich dies jemals wieder ändern wird.

    Für mich selbst erscheint mir mein Leben vollkommen sinnlos und Menschen, die meine Trauer überfordert hinterher zu rennen

    verstärkt das Gefühl der Sinnlosigkeit.

    Natürlich, wäre es wichtig gerade mit diesen Menschen über Trauer zu sprechen, damit sich langfristig gesellschaftlich etwas verändert.

    Denn sie wissen nicht was sie tun: Sie verdrängen den Tod und die trauernden Menschen unter sich gleich mit ...

    Doch für gesellschaftspolitische Agenden fehlt mir gerade die Kraft.

    Momentan hangle ich mich durch meine Tage, die 300 Stunden zu haben scheinen, in dem ich mir einzelne sinnvolle Tätigkeiten suche.

    Das ist nicht einfach, da meine nach wie vor anhaltende Traumatisierung mich stark räumlich, körperlich und mental einschränkt.

    Ich probiere ich seit einiger Zeit das:

    Mit Tieren konnte ich schon immer gut umgehen und dort wird Unterstützung immer gebraucht.

    Ich surfe auf sämtlichen Ehrenamtsbörsen herum und suche nach kleinen Tätigkeiten im Tierschutz, die ich vom Computer aus erledigen kann.

    Ehrenamtliche Tätigkeiten haben den großen Vorteil, dass niemand die Frage stellt wieviel Prozent zu 100% Leistungsfähigkeit einem fehlt, sondern jedes einzelne Prozent ist ein mehr.

    Auf Facebook und bei Tierheimen - gerade zu Silvester war das sehr "ergiebig" - vergleiche ich vermisste/entlaufene und aufgefundene Hunde und Katzen und versuche die Besitzer zu kontaktieren.

    Wenn in meinem (eingeschränkten) Spazierradius ein Katze als vermisst gemeldet ausgehängt ist, gehe ich diese Gegend - ohne meinen Hund - in der Nacht wieder ab, da verschreckte/ verirrte Katzen sich meist erst in der Nacht zu erkennen geben. Einen Kater konnte ich nach vier Wochen auf diesem Weg wieder seinen Besitzern zurück bringen. (Worauf ich sehr stolz bin!)

    Ich hoffe ich war nun nicht zu aufdringlich in Deinem Therad, Luise? Dann bitte verzeih! Die Zeilen flossen so...

    Mein Hund hat heute eine schwere Operation vor sich und ich bin sehr nervös.

    Ich weiß nicht wie ich die Zeit während er in Narkose ist überstehen werde.

    Heulend? Schreiend? Stumm? Egal: Ich liebe den Satz von Uwe: Wir sind frei, denn wir trauern.

    Bitte wünsch uns Glück...

    Sei umarmt, an diesem einem weiteren Tag in einer Lebenssituation, die sich niemand hier so ausgesucht und schon gar nicht gewünscht hat.

    Ich bin froh, dass es Dich und die anderen hier gibt. (Und so viele Hund und Katzen. :-)

    Tereschkowa

    Lieber Uwe,

    ich stimme Frank zu - sofort entlassen, diese Frau. Scheint die gleiche Art Backstein zu sein wie mein (ehemaliger) Therapeut.

    Du Ärmster.

    Es gibt sehr, sehr gute Therapeutinnen und Therapeuten. Nicht jede/r ist für alles geeignet. Zum Thema Trauer sollten sollten sie

    einen wirklichen Zugang haben. Trauer ist halt weder eine Krankheit noch eine Störung. Meiner nächsten Therapeut/in stelle ich in jedem Fall zu Beginn der ersten Sitzung eine Frage über Trauer. Ich denke jedoch dennoch, dass es sich lohnt s nach einer guten therapeutischen Begleitung zu suchen.

    Immerhin hat es einen Lamy Stift gebracht ....

    Herzliche Grüße,

    Tereschkowa