Posts by Puzzle

    Liebe Lilifee,

    Ich habe auch schon oft gedacht, in Deutschland gibt es keine Fehlerkultur mehr. Egal was schiefläuft, es wird nur noch verwiesen. Entweder auf irgendwelche Vorschriften oder Zuständigkeiten, oder auf angebliche Sachzwänge.

    Nicht nur in Deutschland, ich denke, das ist europaweit so… oder noch weiter? Und es ist auch kein „neuzeitliches“ Problem.

    In meiner Heimatstadt gibt es ein Amtsblatt. In dem kann man nachlesen, was der Gemeinderat so alles macht, beschließt, ablehnt, diskutiert.

    Dieses Amtsblatt erschien erstmalig 1896 (oder 1895? Weiß nicht mehr genau). Die Amtsblätter sind im Archiv der Nationalbibliothek gelagert und wurden vor einigen Jahren digitalisiert und sind seither online abrufbar.

    Anlässlich des 75. Geburtstags meines Vater wollte ich ihm das Amtsblatt schenken, in dem die Baugenehmigung für mein Elternhaus beschlossen wurde.
    Ich suchte also im Archiv herum und hab viele Amtsblätter gelesen. Ich hab hier schon ab und zu davon erzählt. Da gibt es viel Kurioses: seitenweise wurde diskutiert, wie es sich umsetzen ließen, dass auch das Frauenvolk das städtische Bad benutzen könnte, das bis dahin Männern und Knaben vorbehalten war… das größte Problem schien dabei zu sein, die Frauen vor den lüsternen Blicken der Männer und umgekehrt Männer vor der Verführungskunst der Frauen zu schützen und Moral und Ordnung aufrecht zu erhalten… als die Diskussion völlig irrwitzig ausuferte, rief einer der Gemeinderäte seine Kollegen zur Ordnung, man möge doch die Kirche im Dorf lassen… 1895 :P


    Zum Thema: In diesen Amtsblättern wurde auch die Frage diskutiert, ob man einen Ärztenotdienst einrichten sollte. Die meisten Gemeinderäte waren wohl der Meinung, dies wäre unnötig: die Reichen hätten ihren Leibarzt, der ihnen Tag und Nacht zu Hilfe käme, die Armen könnten sich das nicht leisten und könnten daher auch keinen Notdienst bezahlen…. zum Glück waren nicht alle dieser Meinung und so wurde diskutiert. Da man sich nicht einig wurde, beschloss man, sich in anderen Städten ähnlicher Größe zu erkundigen, wie man es denn dort mit einem Ärztenotdienst hielt. Sobald alle Antworten eingetroffen wären, würde man weiterreden. Damit war das Problem erstmal verschoben…. Monatelang…. (Heute heißt das „evaluieren“, dauert nur länger als ein paar Monate…)

    Die Antworten kamen irgendwann und waren so vielfältig, wie man es sich nur vorstellen kann. Jede Stadt hatte ihre eigene Lösung. Viele davon hielten die Einrichtung eines Ärztenotdienstes für nicht notwendig…. Der Gemeinderat blieb also uneinig. Was tun?
    Einig wurde man sich sofort, als jemand die Zuständigkeit infrage stellte… das war die Lösung des Problems: für gesundheitliche Anfragen und Probleme war immer schon der Stadtphysikus (heute Gesundheitsamt) zuständig. Damit war der Gemeinderat aus dem Schneider, das Problem wurde zuständigkeitshalber weitergegeben… Problemlösung 1897 - bis heute unverändert…. :P

    Inzwischen haben wir einen Ärztenotdienst. Das Sitzungsprotokoll von der Baugenehmigung hab ich allerdings nicht gefunden. 1905, als mein Elternhaus gebaut wurde, gehörte der heutige Bezirk noch nicht zur Stadt :( schade….
    Ich fand nur den Streit um die Gaslieferung für die Straßenbeleuchtung in unserer Straße 1907….
    Du siehst also: Problemlösung auf politischer Ebene ist seit mindestens 125 Jahren unverändert :/


    Zu meiner Arbeit: der Griff ins Klo war ein Umweg, der mich inzwischen zu einer Arbeit geführt hat, die genau meine Stärken trifft. Ich nerve meine Umgebung immer mit stundenlangen Recherchen, ich verbeiße mich in ein Thema, wie es selten jemand tut, und suche so lange, bis ich ein Ergebnis habe. Genau diese nervigen Eigenschaften sind bei meiner neuen Arbeit Voraussetzung und gewünscht, also passt es jetzt so gut, wie seit Jahren nicht mehr. Ich wage zu behaupten, dass ich ohne den Umweg nicht dort gelandet wäre. Mein Vater und ich sind der Meinung: nichts passiert ohne Grund. Um zu dieser Arbeit zu kommen, musste ich diesen „Umweg“ nehmen… jetzt passt es haarscharf. Meine neue Chefin ist begeistert, die Kollegen, denen ich diese nervige Arbeit abnehme, sind höchst dankbar, alle sind zufrieden und ich bin es auch.


    Mein vorvoriger Chef, der mich Ende letztes Jahr aus der alten Stelle rausgebissen hat, hat verbreitet, ich wäre faul und so war man sehr skeptisch mir gegenüber. Ich habe in der neuen Abteilung aber eine Freundin, die mich hochgelobt hat, und so beschloss man, sich einfach einmal anzuschauen, wie ich hineinpassen würde. Schon am ersten Tag (vergangenen Mittwoch) stellte sich heraus, was die üble Nachrede wert ist: gar nichts.

    „Was andere über dich sagen, sagt mehr über sie, als über dich“ ;)

    Zum Dank hab ich meine Freundin zum Essen eingeladen. Ihr Wohlwollen merke ich mir, vielleicht kann ich es ihr eines Tages zurückgeben….


    Die Fotos haben mir nichts ausgemacht. Wenn emotionsloses Handeln notwendig ist, kann ich das meistens. So manches, was man tun muss, wirkt brutal, aber wenn es notwendig ist?
    Ich musste meinem Partner bei der Wundversorgung oft weh tun. Er wusste, dass das notwendig ist und hat nicht gejammert, ja nicht einmal gezuckt, wenn ich an den Wunden herumgeschnitten habe…

    Die Fotos haben mir nichts ausgemacht. Ich musste sie analysieren…

    So ist eben jeder verschieden. Und das ist auch gut so.


    Ja, Koreanisch ist ein Hobby meiner Tochter. Sie ist eine Weltenbummlerin. 2018 hatte sie beschlossen, sie möchte 6 Monate in Südkorea leben. Sie begann zu sparen und sich die Sprache anzueignen. Sie fand eine Sprachschule, die auch Quartiere anbietet und in der man Kultur und Mentalität erfahren kann.
    Anfang 2020 kündigte meine Tochter ihre Arbeit und ihre Wohnung, denn beides könnte sie nicht 6 Monate ungenutzt stehen lassen, der Kurstermin in Seoul war gebucht, der Kurs und der Flug bereits bezahlt, es sollte am 3.4. losgehen, da schlug Corona zu: Lockdown, weltweit… keine Chance für meine Tochter. Da stand sie nun: ohne Arbeit, ohne Wohnung… klar, dass sie vorerst wieder nach Hause kam.

    Ihre Pläne hat sie bis heute nicht aufgegeben. Sie meint, der passende Zeitpunkt wird kommen. Also lernt sie die Sprache weiter…


    Eigentlich verhält es sich mit der Sonne so, dass sie mich von allen Seiten anleuchtet, denn es klappt im Moment alles wie am Schnürchen (ich sollte das nicht verschreien!!!) und ich fühle mich immer noch gedrückt und traurig und unzufrieden… ungefähr so: :95: als würde die Wolke einfach über mir schweben, die Sonne gleich nebenan, aber wenn ich unter der Wolke heraustreten will, geht sie einfach mit mit mir… :cursing:

    Ich mache also weiter, Regenstiefel, Ölzeug… was soll’s.


    Bist du denn erfolgreicher mit Sonne und/oder Schatten?


    Jedenfalls wünsche ich dir ein schönes Wochenende! Vielleicht wird die Wolke ja doch nochmal löchrig… mal sehen….

    Alles Liebe,

    Puzzle

    Ein herzliches Willkommen dem neuen Erdenbürger, mit einem tollen (Zahlenspiel-)Geburtstag… darauf hat er gewartet, euer Gustav :28:


    Herzliche Gratulation an die Eltern und Großeltern… :love:

    Schön, dass alles gut gegangen ist!


    Alles, alles Liebe und Gute!

    Puzzle

    Na, er soll es sich „auf den letzten Metern“ des Marathons nicht allzu bequem machen! Seine „Wohnung“ ist zu klein, da muss er raus, ob er will oder nicht :S

    PS: also diese wörtlich übersetzten Redewendungen…. Eine besser als die andere….


    Weißt du, was das zeigt?
    Wie blumig unsere Sprache ist und wie sehr wir mithilfe von Bildern sprechen. Eigentlich sehr interessant, findest du nicht?


    Meine Tochter lernt Koreanisch…. Viel weiter weg kann man dann von unserer Muttersprache nicht mehr sein.

    Sie erklärte mir, es gäbe zu jedem Zeitwort 8 (ich wiederhole: acht :!::!::!::!::!:) Höflichkeitsformen. Welche dieser Formen man benutzt, kommt darauf an, in welcher Beziehung man zu seinem Gesprächspartner steht. Und so ist es schon vielen Europäern passiert, dass sie anstatt einfach eine „gute Nacht“ zu wünschen, ein unmoralisches Angebot gemacht haben…. 8| ups….


    Ich finde Sprachen sehr interessant. Es ist mir nicht wichtig, sie zu sprechen, aber den Aufbau der Sprache, die Ausdrucksweise und die Art, wie man Wörter verwendet, um das rüberzubringen, was man ausdrücken möchte, das finde ich höchst interessant. Warum klingen manche Sprache immer so, als würde mit dem Gegenüber wüst geschimpft werden? Klingt Deutsch für andere Völker auch so schlimm? Warum klingt Französisch für so viele Menschen elegant und Englisch eher einfach? Ob Shakespeare das auch so gesehen hat?

    Sprachen finde ich wirklich interessant…. ;)
    Danke für die Übersetzungen…. :thumbup:
    :)

    Liebe Lilifee!


    Den ersten Spruch finde ich super! Den kannte ich nicht, und bin grad hin und weg davon! Den hänge ich mir ins Büro, sobald ich wieder eines habe ;)


    Was mich in 37 Jahren Arbeiten so oft gestört hat, ist , neben der Ausnutzerei, das Verleugnen, einen Fehler gemacht zu haben. „Wer war das?“ und alle drehen sich weg „ich nicht“. Da liebe ich meine, wenn auch marginalen Computerkenntnisse, denn einen Verursacher für eine „zerschossene“ Datei zu finden, dafür reichen sie.
    Dieses Fehler Zugeben war auch ein großer Teil der Erziehung meiner Kinder. Ich habe ihnen erklärt, dass es sehr oft einfacher ist, einen Schaden zu beheben, wenn man weiß, wie er entstanden ist, was ja nur der Verursacher sagen kann. Ich habe meine Kinder selten bestraft, wenn sie etwas kaputt gemacht haben, denn gewöhnlich passierten die Dinge nicht mit Absicht. ich habe auch nur „wer war das?“ gefragt, wenn ich zur Lösung wissen musste, was passiert ist. Sonst hab ich den Schaden einfach beseitigt. Ende.


    Ich bin schon mein ganzes Leben lang an Lösungen interessiert, nicht an Schuldzuweisungen. Und auch wenn man mir die Schuld zuweist, ist mir das meistens egal. Entschuldigungen sind eine Sache der Höflichkeit, die selbstverständlich dazugehört, aber keine Lösung. Wie oft dachte ich mir schon: „Gut, nun habt ihr euren Schuldigen. Fühlt ihr euch nun wohler? Passt. Können wir dann bitte endlich anfangen, an der Lösung des Problems zu arbeiten?“ Es wird in unserer Gesellschaft meiner Meinung nach viel zu viel Energie in die Suche nach Schuldigen gesteckt, anstatt ein Problem als gegeben hinzunehmen und an der Lösung zu arbeiten….

    Vielleicht tu ich mir deshalb mit der Trauer so schwer? Sie passt so gar nicht in mein Denkmuster…


    Leichter tu ich mir im Job:

    Ich hab ja Anfang März mit einem Jobwechsel so richtig ins Klo gegriffen. Ich fühlte mich dort von der ersten Minute an nicht willkommen. Der Chef, den ich dort habe, möchte mich auch wieder loswerden. Also hat er mir viele Informationen vorenthalten, damit ich Fehler mache. Diese Fehler sammelt er aller Wahrscheinlichkeit nach und würde sie meiner Einschätzung nach am Ende der Probezeit nutzen. Auch ein Umgang mit Mitarbeitern.

    Allerdings unterschätzt er mich. Ich habe meinen Plan B aktiviert, aus dem nun etwas noch besseres wird. Ich habe bereits die Zusage zu einem Job, auf den ich mich sehr freue und der genau meine Stärken trifft; die Frage ist nur noch, ob ich die Arbeit vor 1.4. angehen kann….

    Das Vorgehen dieses Vorgesetzten zeigt eindeutig: er kennt mich nicht. Er braucht keine Strategie, wie er mich loswird… Man muss mich nicht rausekeln. Ich spüre deutlich, dass es nicht passt und geh ganz freiwillig. Wenigstens diesen Teil meines Lebens hab ich in der Hand….

    Wer sich solcher Vorgehensweisen, Intrigen, Praktiken bedient, hat meiner Meinung nach auch einen Knick im Lebensrückgrat. Dieses Verhalten läßt Ehrlichkeit vermissen, läßt Respekt vermissen und zeugt von Schwäche, meiner Meinung nach.
    Schlangengrube, sag ich ja. Und weil der Fisch am Kopf zu stinken anfängt, ist auch klar, warum es dort so zugeht: der Chef lebt das Verhalten vor, wer bestehen will, muss sich angleichen…. Nein, danke, Tschüss :P

    Mein erster Impuls, als ich mitbekommen habe, wie es dort zugeht, war ja: dort würde ich gern aufräumen :evil: Wäre ich 20 Jahre jünger und gezwungen, dort zu bleiben, würde ich das tun. Der Weltverbesserer in mir hat sich ganz laut gemeldet. Doch es gibt einen weiteren guten Spruch: Wie man sich bettet, so liegt man. Ich hab schon lange aufgehört, andere umbetten zu wollen. Sie sollen in ihrer Suppe kochen und damit glücklich werden. Nicht mein Zirkus, nicht meine Affen…. :P


    So, nun bin ich aber weit abgeschweift… es tut mir leid. Das Thema Arbeit ist für mich gerade sehr präsent, daher kam das jetzt so stark heraus….


    Weißt du, eigentlich - verglichen mit anderen Häusern - ist Puzzlehausen nur eine bessere Hundehütte. Aber es ist MEINE Hundehütte. MEINE Arbeit, MEINE Leistung, und deshalb ideell sehr wertvoll für mich… es freut mich, wenn sich andere hier auch wohlfühlen und es macht mich stolz.

    Nach dem Tod meines Partners habe ich das ganze Haus anders eingerichtet. Ich habe alle seine Spuren beseitigt. Er würde es nicht wieder erkennen, wenn er zurückkommen könnte. Es gibt ein Eckerl, in dem sein Foto neben dem Foto meiner Mutter steht. Dort steht ein Kerzerl. Mehr gibt es hier nicht. Die Erinnerungen sind in meinem Kopf, in meinem Herzen. Ich brauche sie nicht „von außen“.
    Die Fotos, die mir von ihm angesehen habe, waren die Fotos, auf denen sein Leichnam zu sehen ist, wie er gefunden wurde. Die habe ich sicher tausend Mal analysiert, einzelne Abschnitte vergrößert, um zu erkennen, was ihm passiert ist… es waren so viele Fragen offen… das sind sie immer noch. Inzwischen habe ich aufgehört, nach Antworten zu suchen.
    In meiner Verzweiflung wollte ich das Haus sogar verkaufen. Es tut so weh, nach Hause zu kommen und sein Auto nicht draußen stehen zu sehen… ich wollte hier weg, um diesen Schmerz nicht Tag für Tag wieder erleben zu müssen. Doch ich bin rechtzeitig draufgekommen, dass es nicht das Haus ist, das mich unglücklich macht. Eine andere Umgebung würde mich nicht glücklicher machen… also habe ich den Plan verworfen.

    Also bau ich weiter, arbeite weiter… akzeptiere, dass es gerade düster ist. Wo Licht ist, ist auch Schatten, heißt es. Für mich ist es umgekehrt: ich bin grad im Schatten, aber diesen Schatten würde es ohne Sonne nicht geben, also muss sie irgendwo sein, die Sonne. Ich geh mal weiter, vielleicht finde ich sie ja… ;)


    Hab ein schönes Wochenende, vielleicht findest du ja die Sonne wieder :) ich wünsche es dir!
    Alles Liebe,

    Puzzle

    ja das telefon hat geschellt....grrrrrrrrrrrrrr ......und ich darf mich ja nicht bechweren,wenn dann wirklich mal einer anruft:S:S:D

    Ich weiß ja nicht, wie das bei dir ist, aber wenn mein Telefon läutet, ruft immer jemand an….:/

    ich bin sooo müde.....soll ich um acht ins bett gehen?

    Das frage ich mich auch… und zwar bis es 9 Uhr ist. Wenn ich so lange schlafe, wie früher, bin ich um 5 Uhr wach und ausgeschlafen…. Passt genau…. Du weißt sicher, wie Theorie und Praxis zueinander stehen….:rolleyes:


    Egal….. wie gesagt: ich frage mich bis 9 Uhr, ob ich um halb acht ins Bett gehen soll 8o

    Vielen Dank, ihr Lieben! 8)


    Morgen kommt der Pflasterer und versorgt noch die Abflüsse der Regenrinnen, damit ist es dann tatsächlich fertig.

    So viel Arbeit…. Manche dieser Arbeiten wird man den Rest meines Lebens auf meinen Röntgenbildern sehen… X( aber ja, was soll’s….


    Linchen1 ja, der Griff ins Klo mit dem Job ließ sich richten… aus Plan B, den ich aktivieren wollte, wurde etwas noch viel besseres ;) so mancher Umweg ist also gar kein Holzweg ;) momentan wird „alles“ gut… und je besser es wird, umso mehr fehlen sie mir, meine beiden liebsten Menschen (nach meinen Kindern wohlgemerkt)…. Ach, ich sag’s dir… oder besser, ich sag nichts, du kennst das ja auch…. :24:

    Liebe Bluebell!


    Mein herzliches Beileid zu deinem Verlust. Ich fühle mit dir.


    Lass mich dir etwas erzählen:


    Meine Großmutter lebte ihr Leben lang im Familienverband.

    Sterbend wurde sie in eine palliative Pflegeeinrichtung gebracht, in der mein Vater und ich sie abwechselnd besuchten. Sie sollte auf keinen Fall alleine sterben. An einem Mittwoch, es war mein Besuchstag, verletzte sich meine Tochter (damals 1,5 Jahre alt) im Ohr. Es bestand die Gefahr, dass sie ihr Trommelfell perforiert hatte, weshalb sie zum HNO-Arzt musste. Ihr Vater weigerte sich, mit unserer Tochter zum Arzt zu fahren, also musste ich meinen Besuchstag ausfallen lassen. Mein Vater hatte ebenfalls keine Zeit. Also war dies der einzige Tag, an dem wir es nicht schafften, sie zu besuchen.

    Als ich mit meiner Tochter vom Arzt nach Hause kam, kam der Anruf aus der Pflegeeinrichtung, meine Großmutter wäre an diesem Nachmittag gestorben...

    Mich plagten die gleichen Schuldgefühle wie dich. Unerträglich schien der Gedanke, dass wir sie alleine hatten sterben lassen. Sie, die ihr Leben lang für die Familie gesorgt hatte, die zwei Weltkriege überlebt hatte, die die Familie während einer abenteuerlichen und gefährlichen Flucht in Sicherheit gebracht hatte... sie musste allein sterben. Ein schier unerträglicher Gedanke.

    Einige Zeit nach ihrem Begräbnis fuhr ich ein weiteres Mal in die Pflegeeinrichtung, um mit dem Personal dort zu sprechen. Zum einen versicherte man mir, dass meine Großmutter nicht allein war, denn für das erfahrene Pflegepersonal war zu erkennen, dass sie an diesem Tag sterben würde. Sterbende ließe man dort nie allein.

    Zum anderen wurde mir erklärt, dass sich Sterbende oft den Moment zum Gehen aussuchen, in dem sie allein seien. Liebende Angehörige würden sie daran hindern zu gehen. Man versicherte mir glaubhaft, dass meine Großmutter vermutlich nicht gestorben wäre, solange ich bei ihr gewesen wäre. Sie hätte "gewartet" bis ich gehen hätte müssen.

    Ich könnte mir vorstellen, dass es auch bei dir so gewesen wäre.


    Als meine Mutter starb, wollte ich bei ihr bleiben. Doch plötzlich hatte ich das Gefühl, ich würde sie hier festhalten, sie wollte gehen, konnte es aber nicht. Ich kann es nur unzureichend beschreiben, aber ich hatte das Gefühl, ich müsste gehen... Also ging ich... sie starb in Begleitung einer Krankenschwester, die sie schon mehrere Tage gepflegt hatte...


    Liebe Bluebell, bitte vertraue darauf, dass seine letzten Stunden genauso waren, wie es für ihn richtig war.


    Ich wünsche dir viel Kraft für die schwere Zeit der Trauer. Vielleicht hilft es dir, hier zu schreiben...

    Alles Liebe,

    Puzzle

    Liebe Lilifee!


    Ja, das gilt auch für Katzen... bei ihnen muss man sogar noch genauer aufpassen. Die Dosis, die giftig wirkt, bezieht sich auf das Körpergewicht - und meine Katze hat bloß 4 Kilo. Der Hund meines Sohnes hat 30 Kilo, dem macht ein Bröserl Schokostreusel vermutlich weniger aus... Alles zum Glück nur Theorie, der Katze geht es gut.

    Die Arbeiter haben sich nicht beschwert, es dürfte also doch gepasst haben... trotz meiner Verwirrtheit da und dort.


    Ich weiß nicht, bei welcher Tätigkeit die Schäden entstanden sind. Ich hab nur die Schäden gesehen, nicht deren Entstehung... Ich gehe aber davon aus, dass sie beim Transport des Baumaterials auf das Dach entstanden sind. Mein Haus ist ebenerdig, das Dach daher nicht sehr hoch. Es kann also sein, dass nicht alles mittels Kran hinauf gebracht wurde... Ich weiß, dass es die Spengler waren, weil die Schäden davor, als die Schreiner hier waren, nicht bestanden haben... Es ist aber egal. Ich werde sie einfach beseitigen, wie immer nach einer Baustelle.

    Ein Foto vom Dach kann ich für ein, zwei Tage hier hereinstellen, ich lösche es aber wieder. In einem öffentlichen Forum hat ein Foto meines Hauses nichts verloren....


    * Bild gelöscht *


    Ich finde, es sieht richtig elegant aus. Ich hab wieder eine Einstiegsluke. Und die Belüftung des Abflusses ist nun auch am Dach. Die war vorher am Dachboden, wo sie ganz sicher nicht hingehört.

    Es hat sich aber gezeigt, dass der Vorbesitzer des Hauses ordentliche Handwerker für das Dach gehabt hat. Der alte Dachstuhl blieb ja erhalten. Er ist sehr stabil gebaut, wirklich hochwertig, hat mir der Inhaber der Dachdeckerei gesagt. Das war im ganzen Haus so. Der Vorbesitzer hielt nicht viel von Ordnung und Sauberkeit, aber baulich war/ist das Haus hochwertig.

    Zur Erinnerung: als wir es gekauft haben, sah es so aus:


    * Bild gelöscht *

    Ein Foto vom Haus 31.07.1999... die Haustür ist der dunkle Fleck ziemlich mittig am Bild....

    Ich denke, die Arbeit hat sich gelohnt....

    Das Bett hab ich schon fotografiert. Da aber das gesamte Schlafzimmer noch im Chaos ist, ist es mir peinlich, davon ein Bild hier hereinzustellen. Ich werde den Raum im nächsten Urlaub renovieren, dann kann ich es auch herzeigen.

    Inzwischen schlafe ich jede Nacht etwas besser. Ich hab das richtige gekauft und fühle mich sehr viel wohler im neuen Bett.


    "Das Gelbe vom Ei...." wörtlich zu übersetzen, fand ich auch lustig... Es gibt aber auch eine Redewendung die lautet: "Its raining cats and dogs...", bei uns sagt man "es schüttet wie aus Eimern..." - tatsächlich hab ich einmal in einem Film gehört "es regnet Hund und Katzen"... Falsche Übersetzungen gibt es reichlich.

    Ich bin ein Verfechter guter deutscher Ausdrucksweise. Mich stören Anglizismen und falsche Übersetzungen sind da besonders schlimm.

    Ich mag auch die "modernen" Begriffe nicht... "de facto" ist so eine Phrase, die sich bei uns größter Beliebtheit erfreut - und wird von nicht Lateinern gerne falsch verwendet.

    Im gleichen Ausmaß, wie diese modernen Phrasen wachsen, nimmt die Bildung der Leute, die sie verwenden, aber ab. So kam es, dass ein Vorgesetzter mit Pseudobildung in meiner alten Firma "perdu" nicht verstehen wollte, wie sehr er sich blamiert hatte, als er das französische "partout" in seinen Dialekt eingebaut hatte..... Als wir eines Tages bei einem Geschäftsessen saßen, 18 Leute insgesamt, begann er, kaum hatte er fertig gegessen, ungeniert in der Nase zu bohren... bei Tisch... vor allen anderen.... Jedem das Seine... ;-)

    Irgendwann sagte ich ihm, er wäre halt doch nur ein dummer Bauernbub (wahr bleibt schließlich wahr)... vergaß dabei, dass er als mein Vorgesetzter am längeren Ast saß, was das Ende meiner Karriere dort bedeutete... Macht nichts. Inzwischen ist er auf die Schnauze gefallen und hat seinen Job verloren. Ich hab das sinkende Schiff rechtzeitig - aufgrund seiner Intrigen gegen mich - verlassen und bin sehr zufrieden mit meiner Arbeit. Wahrheit siegt.

    Und genau diese Einstellung ist es, die auf viele Menschen hochnäsig wirkt. Ich bin lieber hochnäsig als dumm ;)



    Ich gestatte mir kein Urteil darüber, wer stak oder wer schwach ist oder was Stärke ausmacht. Ich habe schon so oft erlebt, dass sich Stärke in ganz vielen Facetten zeigt. Unbeirrt seinen Weg zu gehen, mag stark wirken, dabei aber über Leichen zu gehen, ist rücksichtslos. Ich meine, es ist ein Zeichen großer Stärke, sich das Mitgefühl zu erhalten, egal, was passiert im Leben und Hass und Wut zu besiegen. Ich glaube, dass das ein wirklich großes Herz zeigt und sich das zu erhalten, zeugt von Stärke....


    So, nun muss ich den Platz wieder räumen.

    Hab einen ruhigen Tag!

    Puzzle

    Und meine Mama mit ihrem ständigen "du tust mir so leid. Es hätte nicht sein müssen" hilft auch nicht wirklich. Es ist nämlich leider so, wer und wie hätte man es verhindern können?!

    Liebe manu…

    das hat meine Mutter auch oft zu mir gesagt….

    Seit sie auch gegangen ist und das keiner mehr zu mir sagt, fehlt er mir, dieser Satz… „es tut mir so leid für dich, dass er gehen musste….“ „danke, Mutti, mir auch….“ :33:

    Ok. Es kommt eben immer darauf an, was man mit solchen Gesten verbindet.


    Ich stehe zu einer Begrüßung heute noch auf, obwohl ich als Frau sitzen bleiben dürfte. Aber ich finde es respektlos, jemanden sitzend zu begrüßen.
    Bis Corona haben wir einander im Büro auch mit Händeschütteln begrüßt und verabschiedet… ist ziemlich anstrengend, wenn 20 oder 30 Leute zu begrüßen waren ;) dafür hab ich aber einen ordentlich festen Händedruck ;) alles nur Übung….

    Liebe Linchen!


    Als ich zur Schule ging, war das ein Zeichen von Respekt dem Lehrer gegenüber. Für uns war das klar und musste nicht erst gefordert werden.

    Auch in den Schulen meiner Kinder war das noch üblich. Ich finde da nichts dabei, was mich stören würde…


    Alles Liebe,

    Puzzle