Posts by Meikel73

    Hallo liebe Forummitglieder,


    habe mal eine WhatsApp Nachricht kopiert welche ich meinen Mäxchen geschrieben habe als er in die Psychiatrie eingewiesen wurde da er die Absicht verlauten ließ das er sich das Leben nehmen möchte. Ich wusste nie mit der Thematik umzugehen da ich immer ein zu logisch denkender und lösungsorientierter Mensch bin und war. Ich kann mir einfach nicht verzeihen das ich & Mäxchen nach dem Aufenthalt in der Klinik und der Ambulanten Therapie völlig normal miteinander umgegangen sind und dies nie wieder ein Gesprächsthema war. Ich weiß nicht ob es Mäxchen so gefallen hat das er zwar wusste er kann mit allen Problemen und Sorgen zu seinen Vater kommen aber der Vater nervt ihn nicht permanent mit dieser Thematik. Ach ich weiß auch nicht warum ich wieder solch ein Text hier verfasse aber das Leben ohne meinen Sohn Max ist so unfassbar schwer und brutal. Ich denke permanent an das warum, wieso, weshalb und die vielen Dinge die ich vielleicht nicht gesagt oder getan habe welche ich aber hatte sagen oder tun sollen. Ich funktioniere nur noch für meine zwei kleinen Zaubermäuse und meine Traumfrau welche ich glücklicherweise habe. Nur kann dies alles nicht mal annähernd den Schmerz lindern welchen ich in mir habe. Ich will einfach nur noch...

    [29.7.2019, 19:55] Meikel: Hi mein Großer. Ich wünschte ich hätte bei dir als Vater nicht so versagt. Denk bitte nicht das Geld oder materielle Dinge mir wichtig sind. Alles was für mich zählt und mir wichtig ist das meine Kids glücklich sind und es nicht so schwer im Leben haben wie es bei mir war. Ich liebe euch über alles auf der Welt. Nur bin ich halt wahrscheinlich meistens nicht in der Lage euch dies so zu zeigen. Ich wünsche dir vom Herzen das du schnellstmöglich wieder auf die Beine kommst und wieder Spaß, Freude an alles empfinden kannst. Wir sind immer für dich da Großer. Deine Familie Lara, Pia und der alte Herr😘😍😘

    [29.7.2019, 20:01] Max Neu: Du hast als Vater nicht versagt ich habe als Mensch versagt ich hoffe das es mir bald besser geht und ich dir zeigen kann was du für ein toller Vater bist ❤

    [29.7.2019, 20:10] Meikel: Du hast weder als Mensch noch als Sohn versagt. Ich bin und war immer Stolz solch tolle Kids zu haben. Egal was ihr für Abschlüsse haben werdet. Die Hauptsache ist ihr seid und werdet glücklich. Ich wünschte ich könnte dir in deiner jetzigen Situation besser helfen. Aber jetzt werde wieder gesund und denk immer daran das es nix auf der Welt gibt wofür man sich das Leben nimmt. Denn trotz allen Schwierigkeiten ist das Leben mega schön und vor allem lebenswert. Wir lieben und denken immer an dich mein Großer

    Liebes Forum, Mitleser und Antwortgeber,


    ich danke euch vom ganzen Herzen für die Anteilnahme und liebevollen und verständnisvollen Antworten. Aber seit heute Nacht ist meine Erkenntnis das ich ein unglaublich schlechter Vater für mein Mäxchen war. Daher verbietet es meine Erziehung und Anstand mich hier weiter aufzuhalten da ich diese Anteilnahme nicht verdient habe.


    Ich kann mich nur in aller Form hier entschuldigen.


    Aufrichtig Meikel

    Ein Brief an meine Sohn.


    Mein liebes Mäxchen. Wir sind jetzt in der dritten Woche nach deinen Weggang angekommen. Ich kann dir gar nicht genug sagen und erzählen wie sehr du uns allen fehlst. Du warst ein so wunderbarer junger Mann aber zu deinen Lebzeiten ist das kaum jemanden aufgefallen und hat dir dies in der Form auch mitgeteilt. Ich habe gestern und vorgestern Nacht unseren WhatsApp Verlauf durchgelesen und da ist mir bewusst geworden was ich für ein bescheidener Vater ich war. Ich verdiene es nicht in Bezug auf dich lieber Max mir das Synonym Papa zu gewähren. Ich habe dir so oft nicht die Unterstützung zugesagt und unwissend dir verweigert das du letztendlich dich als allein und als nicht wertvoll empfunden hast. Das werde ich mir nie im Leben mehr verzeihen. Du hattest den unfassbaren Anstand dennoch mich immer Papa zu nennen. Dafür danke ich dir vom ganzem Herzen. Ich weiß nicht wieso ich dir gegenüber augenscheinlich so desinteressiert war. Den das war nie meine Absicht da du die erste wirkliche wahre große Liebe in meinen Leben. Ich dachte immer ich habe dir immer das Gefühl gegeben mit allen Schwierigkeiten und Problemen zu mir kommen zu können und dich in allen auch finanziell zu unterstützen. Aber das war wohl nicht so da Steffi letztens erwähnt hat das du dir bei deiner Mutter Geld leihen musstest und es dann Probleme wegen der Rückzahlung gab. Ich dachte immer du weißt das du immer von mir mein letztes Hemd bekommen wirst aber nur fragen brauchst. Ich wollte dich ja nicht bevormunden sonder wie ein junger Mann behandeln der sein Leben im Griff hat. Leider sehe ich jetzt wenn ich zurück schaue das dem nicht so war. Ich kann dich daher immer wieder nur um Vergebung und Verzeihung bitten in der Hoffnung das du mir vergibst. Mein lieber Max ich bin so unglaublich traurig und kann den ganzen Tag nur an dich und dein Ende denken. Es zerreißt mir jeden Tag und jede Nacht das Herz wie es alles jetzt ist. Ich werde nie wieder glücklich sein oder Lebensfreude empfinden können da die Last deines Suizid immer auf mir Lasten wird. Ich weiß nicht wie ich deinen Schwestern gegenüber noch ein guter Vater sein kann da ich bei dir so versagt habe. Ich weiß ich könnte daraus meine Lehren ziehen und es bei den Mädels besser machen aber leider schaffe ich es nicht ihnen freundlich und liebevoll gegenüber zu treten. Zur Zeit stehe ich wie ein Häufchen Elend ihnen gegenüber mit verheulten traurigen Gesichtsausdruck und kann auch nicht aus meiner Haut. Ich glaube auch das Anja das auf Dauer nicht mehr ertragen kann und ich letztendlich alles verlieren werde was mir jemals was bedeutet hat. Aber ich bin so starr vor Schmerz und das schlechte Gewissen dir gegenüber wird nie leise werden. Und wie du mich kennst lasse ich auch keine andere Meinung zu. Ich wünschte es wäre nicht so und ich könnte irgendwann wieder nach vorn schauen aber der Schmerz wegen Dir, die große Wut auf mich wegen der begangenen Fehler werden immer mir im Weg stehen. Ich kann aber nicht wie du gehen, da ich diesen Schmerz deinen Schwestern & Anja nicht antun kann. Bitte nicht falsch verstehen das ich dir irgendetwas vorwerfe denn du hattest jede Begründung / Berechtigung so zu gehen da dir nur Leid, Schmerz, Ignoranz und Gleichgültigkeit seitens deiner Eltern entgegen gebracht wurde. Auch wenn es nie meine Absicht oder Gefühle dir gegenüber waren. Denn ich habe dich so unfassbar doll und vom ganzem Herzen geliebt und war stolz auf dich. Leider habe ich dir dies nicht oft genug gesagt, geschrieben und gezeigt. Das kann und werde ich mir nie verzeihen. In ewiger Liebe und Dankbarkeit einen solch tollen Sohn gehabt und erleben zu dürfen dein Vater

    Hallo ihr Lieben,


    es ist so unglaublich schön und fühlt sich wie eine Umarmung gerade an all eure Zeilen bzw. Antworten zu lesen. Ich liege hier im Bett und bin nur leise am Weinen mit einer Mischung aus Dankbarkeit durch das von euch mir entgegen gebrachte Verständnis. Und mir wird bewusst das nix auf der Welt selbst der beste Papa eine Mutter und ihre wärmende warme weibliche Seite ersetzen kann. Leider habe ich dies erst jetzt erkannt meinen Mäxchen nicht bei seiner Mama zu lassen. Aber ich habe es nie übers Herz bekommen meinen Sohn zu sagen das seine Mama ihn nicht bei sich haben wollte. Ich habe ihm immer gesagt das es Ihn beim Papa besser geht und daher er beim Papa lebt. Er hat es ja nicht verstanden warum sein Bruder bei der Mama leben konnte. Heute ist mir bewusst geworden das mein Sohnemann durch die Trennung von seiner ersten großen Liebe wieder das Gefühl hatte nicht geliebt und gebraucht zu werden wie bei seiner Mama. Es sind so Offenbarungen die sich jetzt Tag für Tag mir immer klarer erscheinen. Es macht es alles um so vieles noch unerträglicher da die Schuld an seiner katastrophalen Psychischen Verfassung seine Eltern verursacht haben. Ich weiß nicht wie ich je wieder ein halbwegs normales Leben führen kann. Es ist alles so zum kotzen und ich schäme mich gerade unfassbar mich als Papa in Bezug auf mein Mäxchen zu bezeichnen. Ich kann eigentlich nur meinen Sohn um Verzeihung und Vergebung bitte um hoffen das es Ihn irgendwie erreicht.

    Hallo ihr Lieben,


    sorry Heidemarie das ich momentan nicht auf die diversen Fragen antworten kann. Ich bin zurzeit so darauf konzentriert nicht ständig vor meinen zwei Traummäusen zusammen zu brechen. Mich reißt es nur ab und wann aus der bitteren Gegenwart wenn ich hier und da schreibe oder mit jemanden reden kann. Ich habe permanent Tränen in den Augen und die Weinkrämpfe werden immer heftiger bis fast zur Ohnmacht. Das alles klingt eigentlich nicht nach mir da ich eigentlich immer ein taffer Typ war. Aber der Verlust meines Mäxchen lässt mich schmerzen spüren die ich kaum auszuhalten vermag. Sitze gerade in der Praxis und beim Schreiben werde ich immer von Weinkrämpfe unterbrochen. Jeder im Wartebereich schaut schon verschämt weg. Die ganzen Tage seit der Nachricht versucht man krampfhaft eine Erklärung für den Wahnsinn zu finden und kommt letztendlich immer zu der Erkenntnis das man als Papa versagt hat da man es nicht bemerkt hat oder nicht genügend getan hat. Ich habe meinen Sohn immer gesagt das es nicht im Leben gibt warum man aus dem Leben scheiden sollte da das Leben einfach soviel schöne Dinge für einen bereit halten. Man muss aber auch ab und zu durch ein Tal der Tränen gehen. Leider bin ich da wahrscheinlich zu logisch oder zu einfach gestrickt da ich seit dem Tod meiner Mutter ein nicht gerade sympathischer Typ war. Aber mit der Geburt meines Sohnes habe ich mich um 360 Grad gedreht und vor allem vom Sohnemann viel gelernt in Bezug auf Empathie und Menschlichkeit nicht so Leistungsstarken Menschen gegenüber. Das alles hat mein Sohn bewirkt und ich habe teilweise mehr zu Ihn aufgeschaut wie er wahrscheinlich zu mir. Ich weiß auch nicht ob er es so auch wahrgenommen hat wie meine Bewunderung ihm gegenüber war. Ich kann nur hoffen das er das wüsste aber letztendlich denke ich eher das er sich total allein gefühlt hat und daher diesen Schritt gegangen ist. Ich weiß es ist alles sehr durcheinander und wirr klingend aber so sind meine Gedanken wenn ich allein für mich bin. Aber mein Lebensmut und Wille der immer ungebrochen und extrem stark war trotz der ganzen Widerstände und persönlichen Niederlagen wird von Tag zu Tag weniger da mir ein normales weiterleben ohne meinen Sohnemann als sinnlos erscheint. Aber mein Verantwortungsbewusstsein erlaubt es mir schon wegen der zwei Zaubermäuse nicht. Nur weiß ich nicht wie ich jemals wieder Freude entwickeln kann. Sorry für das ganze Chaos

    Hallo liebe Forummitglieder,


    ich habe meinen einzigen geliebten Sohn Max am 9.1.2022 im Alter von nur 23 Jahren durch Suizid verloren. Leider hat Mäxchen keinen Abschiedsbrief hinterlassen. Mäxchen hatte gerade seine erste große Liebe verlassen bzw. im Dezember sich getrennt. Ich schaffe es kaum diese Zeilen zu schreiben ohne am Schmerz zu ersticken. Ich suche seitdem der schlimmste Anruf in meinen Leben kam nach Antworten auf die unfassbar vielen W-Fragen. Mäxchen hat noch 2 Stiefschwestern von der Papaseite und noch einen Bruder von Mamaseite. Für seine Schwestern (6 & 11 Jahre) war er der liebevollste große Bruder den es gab. Ich habe meinen Sohn immer für seine Gabe so unglaublich verständnisvoll ihnen sowie allen Menschen in seiner Umgebung gegenüber zu sein bewundert. Und ich habe so viel Emphatie Menschen gegenüber zu zeigen bzw. zu empfinden welche auch nicht der Norm entsprechen erst von meinen Sohnemann gelernt. Er war einfach ein unglaublich liebevoller Mensch der von allen geliebt und gemocht wurde. Leider haben seine Mama und sein Papa im Alter von 2,5 Jahren sich getrennt und Mäxchen ist da die Mutter überfordert war mit zum Papa gezogen und bis zum 14 Lebensjahr waren Mäxchen und der Papa ein unzertrennliches Team. Ich habe versucht in all den Jahren meine Sohnemann jeden Wunsch zu erfüllen(in meinen Möglichkeiten) und ihm jeden Tag soviel Liebe zu geben wie es einen Papa möglich war. Jetzt weiß / denke ich das ich in all den Jahren meinen kleinen Maxe einen psychischen Knacks gegeben habe da er wahrscheinlich lieber bei der Mama gelebt hätte. Ich muss zu mir sagen(und was nicht als Entschuldigung herhalten soll) das ich selbst eine extrem schlechte Kindheit hatte ohne Leiblichen Vater, viel Brutalität in der Familie erlebt habe. Ich habe mir immer geschworen nie die Hand gegenüber einer Frau oder Kind zu erheben. Dies habe ich bis heute immer geschafft. Auch habe ich meine Mutter sehr früh mit 14 Jahren durch Leukämie verloren. Dennoch habe ich es zu etwas gebracht und ich habe meiner Familie eine kleine Ranch mit 5 Pferden, 5 Hunden und Kaninchen ermöglichen können. Ads alles würde ich für eine Umarmung mit Mäxchen sofort hergeben. Als Mäxchen mit 14 wieder zu seiner Mama zurück wollte war ich natürlich nicht einverstanden da die Lebensumstände bei der Mama als unglaublich schwierig waren. Aber leider hatte ich damals weder die Sorgerechtsvereinbarung ändern können. Das Jugendamt sagte damals das es ja für jeden Nachvollziehbar wäre da Mäxchen beim Papa gemeldet war und somit eine Änderung nicht nötig sei. Dies führte dazu das ich keine Möglichkeit hatte den Umzug zu seiner Mama zu vermeiden. Bitte nicht falsch verstehen ich wollte nie Mäxchen bei mir haben um mich selbst besser darstellen zu können als ich es war. Ich habe immer alles aus Liebe zu meinem Sohnemann gemacht. Und ich hege auch heute keine Groll gegenüber der Mama da es jetzt auch keine Änderung der Umstände macht. Meine eigentliche Frage ist ob hier auch Papas / Mamas im Forum sind mit der gleichen Erfahrung in Bezug auf Papakind. Sorry kann es nicht besser formulieren / bezeichnen. Ich weis einfach nicht wie ich für Mäxchen seine Schwestern jetzt noch ein halbwegs brauchbarer Papa sein kann da es für mich KEINEN Sinn mehr macht ohne meinen keinen Sohnemann. Ich bin hier nicht auf Mitleidstour möchte einfach nur mit jemanden der in etwa das gleiche Schicksal durchmachen müsste reden / schreiben.