Hallo ihr Lieben,
Seit knapp 3 Wochen bin ich hier stiller Mitleser, und es hilft mir sehr, zu sehen, dass ich nicht allein bin in meiner Trauer...
In den letzten 1,5 Jahren habe ich erst meine eine Oma, am 06.08.2020 mit 91 Jahren, dann meine andere Oma , am 25.12.2021 mit 92 Jahren und nun völlig unerwartet meinen geliebten Papa am 19.01.2022, verloren.
Die beiden Omas konnte ich noch relativ gut verkraften, beide sind sehr alt geworden und waren schwer dement die letzten Jahre, ihr Tod war für mich erträglich. Aber mit dem Verlust meines Vaters komme ich nicht zurecht...
2019 wäre er schon beinahe gestorben, kam mit einer schweren Lungenentzündung ins Krankenhaus: koronare 3-Gefäßerkrankung, COPD, Bluthochdruck ,mind. 1 stiller Herzinfarkt und einiges mehr wurde da diagnostiziert- zahlreiche OPs folgten und dennoch kämpfte er sich zurück ins Leben, im November haben wir im Wald noch Bäume gefällt, seine 72 Jahre sah man ihm absolut nicht an und von der Fitness her hätte er gut mit einem 52 jährigen mitgehalten.
Ab Mitte Dezember hatte er immer wieder Kreislaufprobleme und sehr niedrigen Blutdruck.
Zur selben Zeit hörte seine Mutter im Pflegeheim mit dem Essen und Trinken auf, verweigerte ihre Medikamente etc, also entschieden wir uns, sie nochmal nach Hause zu holen- durch corona war dies ja knapp 2 Jahre nicht möglich gewesen und wir wollten sie gerne zu Hause sterben lassen.
Es folgten 11 wahnsinnig anstrengende und emotionale Tage, bis sie dann am 25.12. ihre Augen für immer schloss.
Dann folgten die Besuche bei Bestatter etc, am 30.12. war dann die Beerdigung.
Für meine Mutter(69) meinen Vater, meinen kleinen Bruder (29) und mich (37) war das alles sehr anstrengend, vorallem emotional.
Am 17.01. hätte mein Papa dann einen Termin bei seinem Kardiologen gehabt wegen seiner Kreislaufprobleme, leider konnte er diesen nicht mehr wahrnehmen...
Am 14. 01.2022 klappte mein Vater frühs im Bad zusammen, der Rettungsdienst wurde gerufen und die nahmen ihn dann mit, er war da zwar wieder recht fit, aber sie wollten ihn im Krankenhaus komplett durchchecken. Das war das letzte Mal wo ich ihn gesehen habe...
Am 18. wurde er auf intensiv gelegt notfallmäßig aufgrund einer akuten schweren kardialen Verschlechterung.
Besuchen durften wir ihn nicht aufgrund des Besuchsverbots.
Am 19.01. um 14.55 Uhr kam dann der Anruf er wäre um 14.30 Uhr an herzstillstand gestorben. Ganz allein, ohne uns. Das ist irgendwie das schlimmste, dass wir uns nicht verabschieden konnten...
Ich kann nicht beschreiben was dann bei uns los war...meine Eltern waren 54 Jahre zusammen, wir haben einen Familienbetrieb (Gastronomie), also wir waren ein eingespieltes Team, jeder hatte seine festen Aufgaben, wir haben uns jeden Tag gesehen und jeden Abend miteinander gegessen etc...
Es ist jetzt 5,5 Wochen her und es tut immer noch so furchtbar weh als wäre es erst gestern passiert... Ich weiß nicht wie wir das alles aushalten sollen, wie es weiter gehen soll etc.
Entschuldigt bitte den langen Text!