Vielen Dank für deine Worte Sabine. Sie tun gut.
Es ist wirklich so unfair wie das läuft. So eine gemeine Krankheit.
Viele Grüße
Sonia
Vielen Dank für deine Worte Sabine. Sie tun gut.
Es ist wirklich so unfair wie das läuft. So eine gemeine Krankheit.
Viele Grüße
Sonia
Hedi, das ist komplett auf den Punkt.
Ich hab da heute voll zu hadern damit, hätte ich besser damit umgehen können,…
Im Grunde weiß man die Antwort, trotzdem drängt der Kopf diese Fragen und Themen auf.
So gerne hätten wir sie einfach mit Liebe „geheilt“ und glücklich gesehen.
Und auch dieses hadern, etwas hätte man vielleicht anders tun können und nun ist es zu spät, das kenn ich auch und weiß auch, dass es keinen Sinn macht die Schuld bei sich zu suchen, dass es auch nicht richtig ist. Aber es ist ja auch keine Schuldsuche, sondern mehr ein: was wäre, wenn...
Was wäre, wenn etwas Kleines schon den Unterschied gemacht hätte. Hätte ich das noch gesagt und das noch getan und wäre doch früher Heim gekommen...
Ich weiß,diese Gedanken sind nicht sinnvoll, aber sie drängen sich auf, weil es ja vielleicht den ganzen Unterschied machen würde. Nur, dass es eben nun nicht mehr rauszufinden ist.
Im ersten Moment hab ich auch richtig gespürt wie ich verärgert war, gar nicht auf Sebastian, sondern, dass ich jetzt keine Möglichkeit mehr habe, ihn von irgendetwas zu überzeugen, da zu sein, zu unterstützen. Kompletter Kontrollverlust, obwohl man bei so einer Depression ja nichts kontrollieren kann, selbst nicht so wirklich und daneben schon gar nicht, oder.
Es erleichtert aber vieles, wenn man seine Gedanken in den Worten anderer wiederfindet. Danke dafür
Hedi, Sabine,
Ich find euch übrigens klasse! Ihr seid eine große Hilfe
Liebe Hedi, liebe Sabine,
Danke für eure Worte!
Ich weiß ja einerseits (von außen) was die Depression mit einem macht. Aber manchmal überwiegt die Trauer und dann bin ich enttäuscht,obwohl ich ja weiß, wie schwer es gewesen sein muss.
Ich habe erst jetzt erfahren,dass Sebastian schon Anfang 2016 Suizidgedanken hatte. Mir selbst hat er das nie gesagt, im Nachhinein konnte ich es mir denken, und nun erfahre ich dies durch einen Freund von früher, seinerseits.
Wir kamen 2015 zusammen, da ging die 1. Depression so richtig los und ich habe mich schließlich schon etwas aufgedrängt, weil er mich auf Abstand hielt, aber er war irgendwann so sicher, dass er diese Depression besiegen wollte, er sprach eher davon, wie er glücklich sein wollte und schaffte es irgendwie auch raus, dann ein Rückschlag 2019, dann wieder raus und ich weiß es hat ihn bestimmt so viel Kraft gekostet, aber er hat es gepackt und ich habe ihn bewundert.
Das nun war seine 3. Depression und das in so kurzer Zeit. Trotzdem habe ich nicht mit einem Suizid gerechnet. Nicht bewusst.
Ich wünsche mir so sehr, dass es ihm wirklich gut geht und nicht einfach gar nicht mehr.
Glaubt ihr an ein Jenseits? Ich tue mir schwer, aber wünschen tu' ichs mir von ganzem Herzen. Eines, in dem es ihm sehr gut geht.
sonia
Ich frag mich auch, wie kann das sein, dass Sebastian so darauf vertraut hat, dass sein Suizid nicht Schlimmeres nach sich zieht. Dass ich es vielleicht gar nicht aushalten kann.
Denn wie wichtig er mir war, wusste er. Er trug sogar einige meiner kleinen Liebesbriefe stets bei sich und als ich sie nochmals gelesen habe, dachte ich: also dass er das Maß meiner Liebe nicht kannte, kann ich nicht glauben.
Also war etwas anderes, dunkleres stärker.
Was mir heute morgen klar wurde ist: dass ich stets daran geglaubt habe, dass es gut werden wird. Es wird ihm auch besser gehen und da ist so viel Hoffnung. Jetzt wo es aber so gar nicht gut ist und er auch nicht mehr da, frage ich mich: Was macht das mit meinem Glauben daran, dass man in einer glücklichen Partnerschaft alles schaffen kann gemeinsam. Ich habe Angst, dass ich da nicht mehr so ein Vertrauen fassen kann.
Versteht das jemand?
Sabine,
Das mache ich tatsächlich ganz genauso. Bin so dankbar,dass Sebastian einen Baum im Friedwald bekommen hat. Das ist auch ein guter Ort um in Ruhe zu trauern.
Habe einige Zeit Musil vermeidet, die mich an ihn erinnert hat, aber fange nun langsam damit an, auch wenn es schmerzhaft ist.
Sonja,
Ich verstehe, man will ja unbedingt etwas sagen, aber selbst wenn man drin steckt fehlen einem die Worte. So geht es mir zumindest. Danke also, das du trotzdem schreibst, schön von dir zu lesen.
Dein Verlust ist ja sehr frisch, tut mir so Leid, dass es dich auch getroffen hat. ❤️🌻
Sonia
Hedi, genau, danke!
Es denken immer alle an einen, aber irgendwie frag ich mich wie weit die Gedanken gehen,wenn dann nie was kommt. Nur bevor ich mich da reinsteigere und enttäuscht bin, dacht ich, muss ich vielleicht klar sagen, wies mir geht und nun schau ich mal was das bringt. Vielleicht fällt einem das bei Kollegen erstmal leichter als im Privaten? Muss sagen ich habe das auch in eine gute Freundesgruppe reingeschrieben, also virtuell, das von Angesicht zu Angesicht zu sagen, würd ich auch nur bei den allerengsten ....aber denen musst ichs zum Glück nich sagen, die sind da selbst auch wirklich sehr sensibel.
Ist nur ärgerlich, wenn Menschen Versprechen machen oder Angebote und das dann nicht einhalten, da find ich bissl tiefstapeln besser als Trauernde*r triffts einen manchmal auch ganz anders, wenn Freunde vor lauter Überforderung sich dann gar nich mehr melden oder so sporadisch.
Steffi, ja, das mit den zwei Welten trifft es vielleicht ganz gut. Merke wie ich da manchmal auch bissl abdrifte, wenn es mir zu viel wird und mich die Trauer übermannt. Meistens suche ich gezielt am Tag einen Ort auf um zu trauern und obwohl ich das manchmal auch irgendwie nicht will, tut es doch schließlich auf eine Art gut das rauszulassen.
Ich bin um jeden Menschen froh, der irgendwie gut mit meiner Trauer umgehen kann. Am besten tut das meine beste Freundin, auch wenn sie leider so weit weg wohnt, ist es einfach gut zu wissen, dass man manches nicht mal groß erklären muss, weil immerhin versteht sie diese Situation so gut. Ich weiß nicht wie und wieso, aber ich rechne es ihr hoch an und bin dankbar.
Sabine, das ist auch ein guter Weg, denke da trennt sich auch die Spreu vom Weizen, wenn der Spruch hier passt? Das werde ich auch mehr versuchen
Freu mich immer von euch allen zu lesen, auf jeden Fall! Danke für eure Antworten.
Sonia
Ich habe tolle Freunde. Sie alle wollten für mich da sein und haben am Anfang natürlich besonders viel angeboten. Die ersten 6 Wochen "danach" hatte ich auch meine beste Freundin immer bei mir, sie ist extra aus Norwegen gekommen. Nur 24h später. Sie ist das beste was mir passieren konnte und sie hat mir viel Kraft und noch mehr Verständnis zukommen lassen. Sonst wär ich vielleicht ganz verloren gewesen. Doch natürlich geht das Leben weiter, ihres mehr als meines und sie musste zurück. Das war klar. Und es war auch irgendwann gut, auch wenn sie schrecklich fehlt.
Nun war ich 10Tage isoliert (immerhin bei meinen Eltern) und nach einer Woche schlug das alles sehr aufs Gemüt. Nun melden sich die Leute aber wirklich selten. All die Freunde, meist schreib ich sie selbst an und auch dann kommt nichts (ausser meiner besten Freundin und einem Freund), doch viele, die besonders betroffen waren und unbedingt irgendwas tun wollten, die Leben jetzt ihr leben und denken scheinbar irgendwie nicht daran, dass jemand der trauert, sich nicht einfach melden wird immer mit : hallo ich weine, bin traurig, einsam, etc etc.
Das ist ja auch enorm schwer, leute da anzuschreiben. Mir fehlen einfach auch belanglose Nachrichten die zeigen: guck mal, ich denk an dich. Hier ein lied, ein text ein lustiges bild. Ist doch egal. Irgendwas.
Das habe ich heute mal meine freunde wissen lassen, weil ich mir dachte, wozu den Schmerz aushalten, sie wollten da sein und scheinbar wissen sie nicht wie, auch wenn es mich schon arg wundert, ich meine, denkt man sich nich manchmal: oh gott, was macht die eigentlich, das ist doch so schwer die große Liebe zu verlieren, so endgültig und auf diese art, wie GEHT'S DER EIGENTLICH. Das weiß man ja nich, wenn man sich nich meldet.
Naja.
Long story short.
Nun kommen viele Reaktionen, ich hoffe, es klappt auch, dass hin und wieder was kleines kommt, gar nichts zeitaufwendiges. Nur n kleiner impuls.
Hedi, gaby, sverja, ich danke euch für eure Worte.
Ja sverja, das hast du ziemlich gut kombiniert Sebastian hat seinen platz nun in einem Waldfried. Ein sehr schöner Ort.
Danke auch für deinen Tipp mit dem Schreiben, das habe ich schon öfter gehört und ich schreibe auch tatsächlich sehr gerne, ich freu mich sehr über diese Möglichkeit hier im forum und eure lieben Worte.
Ich wünschte echt, kein Mensch müsste sowas durchmachen wie wir. Auch wenn der Tod zum Leben gehört, der Schmerz des Verlustes fühlt sich so ganz nicht von dieser Welt an.
Passt auf euch auf und tut euch Gutes
Danke euch beiden
Donnerstag der 13.1.22, der Tag an dem ich wusste: nun habe ich eine Antwort auf die Frage, was das Schlimmste ist, das ich erlebt habe. Der Tag an dem ich wusste, jetzt bin ich allein.
Sebastian, mein Freund, mein Lebensgefährte seit 7 Jahren, ist nun nicht mehr da. Ist tot.
Er nimmt mit sich: all die Gespräche, die wir noch führen wollten, all die Orte die wir besuchen wollten, ein Stück meines Herzens, meiner Seele. Doch wohin ist er damit verschwunden?
Ich kann nur hoffen, dass es die richtige Entscheidung war, denn es war seine Entscheidung und ich wünsche ihm nichts sehnlicher als Frieden, jetzt, wo nichts anderes zu wünschen bleibt.
Jeden Tag blitzen mir Erinnerungen auf. All die schönen, einfachen Momente zusammen. Ein Picknick an der Alb, ein Abend am Hafen, all die Spaziergänge, all die schönen Morgen. Dass dies nun für immer Erinnerungen bleiben, die sich nicht wiederholen können schmerzt.
Ich habe ihn in jedem Moment geliebt und war mir sicher: das ist es. Wir zwei für immer.
Und nun bin da nur noch ich.
Ich habe Glück, denn Freunde und Familie haben mich aufgefangen, aber trotzdem ist das oft wie ein unschöner Albtraum. Denn das Schlimmste ist eingetroffen. Du bist weg.