Hallo Rudiratlos,
ich bin seit ein paar Monaten in diesem Forum, hatte auch mal ein wenig selbst geschrieben, aber sehr schnell doch wieder nur mitgelesen. Mir fehlen meist die Worte und merke, dass ich eig nichts tröstendes, aufbauendes beizutragen habe, bin ich doch selbst einfach so wütend und traurig.
Dein Beitrag hat mich sehr berührt, weil deine Situation meiner bzw eher noch der meines Papas ähnelt, weshalb ich dir gerne schreiben möchte.
Dein schwerer Verlust tut mir unglaublich leid. Zwei geliebte Menschen in so kurzer Zeit zu verlieren ist kaum aushaltbar. Ich frag mich, wie viel Schmerz ein Mensch aushalten kann. Anfang diesen Jahres ist mein Burder mit 30 Jahren an einer Aortendissektion gestorben. Mir hat es den Boden unter den Füßen weggerissen. Er fehlt mir jeden verdammten Tag. Im Juni kam meine Mama ins Kh, Lungentzündung, Blutvergiftung und V.a. auf Herzinfarkt oder Broken-Heart-Syndrom. Nach 2 Wochen Intensivstation hatte sie sich wieder stabilisiert und wurde überraschend schnell wieder nach Hause entlassen- ohne die eigentlich angekündigte Herzkatheteruntersuchung. Am 26.8. rief mich mein Papa an, dass meine Mama gestorben ist. Sie hatte sich mittags hingelegt und ist einfach nicht mehr aufgewacht, mit 62 Jahren. Sie ist meinem Bruder, ihrem Kind gefolgt und ich wünsche mir von ganzem Herzen, dass er sie abgeholt hat und sie jetzt zusammen sind Mein Papa ist jetzt plötzlich ganz allein und kämpft mit der Einsamkeit (mein Bruder hatte im gleichen Haus gelebt), ich kann das kaum mit ansehen
Die ersten Tage hab ich nur geweint und seit einer Woche bin ich wie erstarrt. Ich fühle kaum mehr was. Ich funktioniere und gehe meinen alltäglichen Aufgaben nach. Ich weiß grad nicht, was mit mir los ist. Am 26.9. ist die Beisetzung. Ich hab eine riesen Angst vor dem Tag. Eine Woche später hat mein Bruder Geburtstag... Ich hab das Gefühl kaum mehr aufatmen zu können. Ein schrecklicher Tag jagt den nächsten, den es zu überstehen gilt.
Ich wünsche dir, dass du aus diesem Forum Kraft schöpfen kannst und dass dir das Schreiben hier ein wenig Erleichterung schafft. Ich hoffe, du kannst irgendwann wieder ein wenig Freude verspüren.
Herzliche Grüße