Beiträge von Ate

    Ganz herzlichen Dank Euch allen! Ich bin wirklich sehr froh, dass es dieses Forum gibt und dass Ihr so liebevoll auf meine Beiträge eingeht. Eben hat meine Freundin aus dem Urlaub angerufen und das war sehr gut und heilsam für meine sensible Seele, denn ich dachte schon, dass sie genervt von mir ist und sich deshalb seit 1 Woche telefonisch nicht gemeldet hat.


    Ich fühle mich zur Zeit leider sehr instabil und zuwendungsbedürftig. Das ist aber wohl normal, wenn man gerade seine Mutter verloren hat, zu der man eine enge emotionale Bindung hatte.


    Ich wünsche Euch allen, dass Ihr auch viel Trost und Beistand hier im Forum und anderswo erfahrt und dass es Euch nach und nach seelisch besser geht.

    Wenn meine Mutter noch leben würde, würde sie mich jeden Tag anrufen und fragen, wie es mir mit der Trauer geht usw. Solch ein täglicher Anruf + Anteilnahme würde mir sehr, sehr guttun. Gestern Nachmittag habe ich einen Versuch gestartet, aus der Einsamkeit etwas herauszufinden und jemanden zum Reden zu finden. Ich wollte unsere 88-jährige Nachbarin besuchen, aber bei ihr ging es nicht, weil sie schon Besuch hatte. Dann habe ich eine 82-jährige Frau angerufen, die immer nur redet und die ich deshalb nur ganz selten anrufe. Aber gestern Nachmittag war mir alles recht. Hauptsache mit jemandem reden. 1 1/2 Stunden habe ich mit ihr telefoniert und sie hat nur von sich geredet. Als ich ihr erzählt habe, dass meine Mutter gestorben ist, hat sie gesagt, dass es ihr leid tut und dann gesagt, dass meine Mutter ja 8 Jahre älter war als sie und dann ging es wieder nur um sie. Da konnte ich also auch nicht erzählen wie es mir geht. Meine Freundin ist leider noch 1 Woche im Urlaub.

    Ich habe überlegt, ob ich zu einer Trauergruppe gehen kann, aber es scheint hier seit der Coronazeit keine mehr zu geben.

    Die Trauer ist eigentlich gar nicht das Schlimmste, sondern das Alleinsein damit.


    Vielen Dank für Eure offenen Ohren! Es ist mir schon echt unangenehm, dass ich hier dauernd Jammer-Beiträge schreibe, aber mir geht es seelisch so schlecht, dass ich zur Zeit irgendwie nicht anders kann.

    Schön, dass Ihr mich alle so gut verstehen könnt! Danke dafür! Das tut der Seele gut, wenn man auf so viel Verständnis und Einfühlsamkeit stößt. Manche Leute haben immer nur Lösungsvorschläge und Ratschläge anzubieten, aber was ich brauche, ist vielmehr Verständnis, liebevolle Zuwendung. Schön, dass ich die hier im Forum bekomme!

    Ja, Pia, vielen Dank! Das tue ich hiermit auch, indem ich hier schreibe, was mich gerade belastet. Ja, Du hast recht, die Seele muss auch sprechen. Über meinen Kummer reden können, das ist es, was ich brauche. Wie schön, dass es dieses Forum gibt und dass man hier immer Antworten bekommt!

    Diese Einsamkeit und das ganz-alleine-trauern-Müssen machen einen echt fertig.

    Ich habe mich noch nie so allein auf der Welt gefühlt wie in den letzten Wochen. Mein Mann ist entweder beschäftigt oder liegt erschöpft im Bett und meine Freundin ist im Urlaub. Ich habe mich nicht getraut, sie anzurufen, obwohl ich heute unbedingt jemanden zum Reden gebraucht hätte. Ich habe den Eindruck, dass sie im Urlaub viel Zeit zum Nachdenken braucht und dabei wollte ich sie nicht stören.

    Früher habe ich immer, wenn ich Probleme hatte und wenn es mir schlecht ging, meine Mutter angerufen. Jetzt geht das nicht mehr und jetzt habe ich noch das zusätzliche Problem, dass ich um sie trauere.

    Das ist echt alles nicht leicht.

    Vielen Dank an Euch alle!

    Ja, ich versuche auch, möglichst keine Erwartungen mehr zu haben, aber das ist nicht leicht. Gerade wenn ich eine besonders sensible Phase habe (z.B. neulich, als der erste Geburtstag meiner Mutter nach ihrem Tod war), dann schaffe ich es nicht, ohne Erwartungen auszukommen, bzw. ohne die Hoffnung auf Zuwendung. Dann versinke ich in Selbstmitleid. :(

    Vielen Dank!


    Mir geht es inzwischen besser, weil ich mit meiner Freundin darüber geredet habe. Es ist total doof, zu sagen, dass man traurig darüber ist, am Geburtstag der Mutter weder Anruf noch eine Whatsappnachricht bekommen zu haben, aber nun habe ich es ihr gesagt und kann es leider nicht mehr rückgängig machen. Eigentlich soll man ja nicht solche Hoffnungen haben, dass jemand etwas Bestimmtes tut und das schon gar nicht gegenüber demjenigen äußern.

    Aber dadurch, dass ich gerade so extrem sensibel bin, weil ich meine fürsorgliche Mama nicht mehr habe, habe ich zu sehr unter dem Schweigen meiner Freundin gelitten. Wenn ich ihr das nicht gesagt hätte, wäre mir wohl nur noch die Möglichkeit geblieben, mich von ihr zu distanzieren, um mit der Enttäuschung klarzukommen. Das hätte ich dann aber auch sehr traurig gefunden, weil ich sie so gerne mag.

    Es tut entsetzlich weh in der Seele, wenn man keinen hat, der einen am Geburtstag der Mutter (nur 1 Monat nach dem Tod) anruft oder schreibt, um z.B. zu fragen: "Wie geht es dir heute am Geburtstag deiner Mutter?" oder zu sagen/schreiben "Ich denke heute am Geburtstag deiner Mutter an dich."

    Ihr glaubt gar nicht, wie sehr ich das gebraucht hätte und wie sehr es schmerzt, dass ich nichts dergleichen bekommen habe.

    Inzwischen habe ich gemerkt, dass ich mit der Trauer um meine Mutter eigentlich ganz gut klarkommen würde. Das, was mir solche fürchterlichen seelischen Schmerzen macht, ist wirklich, dass ausgerechnet die Freundin, die für mich so wertvoll und wichtig ist, die ich so sehr gerne mag und die für mich die beste Freundin ist, sich weder am Geburtstag meiner Mutter noch am Tag danach irgendwie gerührt hat. Es ist nicht so, wie jemand von Euch vermutet hat, dass sie nicht wüßte, was sie sagen oder schreiben sollte. Ich habe schon mindestens 2-3x mitbekommen, dass sie gesagt hat, dass sie ihre beste Freundin anrufen muss, weil deren verstorbene Mutter Geburtstag oder Todestag hat. Sie ist niemand, der in solchen Situationen nicht weiß, was er sagen soll. ich kann meiner Freundin auch keinen Vorwurf machen, denn sie meldet sich bei ihrer besten Freundin, wenn deren verstorbene Mutter Geburts- oder Todestag hat und ich melde mich bei ihr (also bei meiner besten Freundin), wenn ihre Mutter Geburts-, Todes- oder Beerdigungstag hat. Ich weiß da auch nur die Daten von der Mutter meiner besten Freundin und nicht die meiner anderen Freundinnen.


    Ich muss es natürlich so hinnehmen, dass ich nicht auch ihre beste Freundin bin, aber es tut so enorm weh, dass ich noch nie in meinem Leben eine Freundin hatte, für die ich die beste Freundin war. Meine Mutter war die einzige. An ihrem Geburtstag (der nur 4 Wochen nach ihrem Tod war) habe ich es schmerzlich gemerkt, dass es nun niemanden mehr gibt, für den ich die beste Freundin bin. Auch wenn ich mit meiner Freundin viel Zeit verbringe und viel rede, fühle ich mich doch alleine, wenn ich weiß, dass sie mit ihrer besten Freundin viel enger verbunden ist als mit mir.


    Meine Verbindung zu meiner Mutter war sehr eng. Für sie war ich die wichtigste Person im Leben. Leider wird mir das jetzt erst richtig klar und ich bereue es, dass ich das nicht viel mehr wertgeschätzt und genossen habe.

    Hallo,


    meine liebe Mutter ist vor 1 Monat gestorben. Sie war in den letzten 6 Jahren dement und hatte einen sanften Tod. Ich bin damit erst auch ganz gut zurechtgekommen, aber seit 2-3 Tagen bin ich nur noch am Heulen. Vorgestern war der Geburtstag meiner Mutter und da kam die dicke Trauer plötzlich dolle hoch. Das Schlimmste aber war, dass meine Freundin mir ausgerechnet an dem Tag keine einzige Nachricht geschrieben hat und auch nicht angerufen hat. Ich schreibe ihr an jedem Geburtstag, Todestag und Beerdigungstag ihrer Mutter mindestens eine kurze anteilnehmende Nachricht.

    Wenn die verstorbene Mutter der besten Freundin meiner Freundin Geburtstag oder Todestag hat, sagt sie zu mir immer: "Ich habe heute C. angerufen, weil ihre Mutter heute Todestag hat." Ich hätte mich so gefreut, wenn sie mir am Geburtstag meiner Mutter auch wenigstens 1 netten Satz geschrieben hätte. Gerade weil meine Mutter ja erst vor 1 Monat gestorben ist. Aber nein - es kam nichts von ihr. Kein Anruf, nichts Schriftliches. Auch am nächsten Tag nicht.

    Das hat meine Trauer um ein Vielfaches verschlimmert, weil es mir mal wieder sehr schmerzhaft gezeigt hat, dass ich für niemanden die beste Freundin bin. Für meine Mutter war ich das, aber sie lebt nicht mehr. Meine Freundinnen haben schon alle jahrzehntelang eine beste Freundin und ich bin jetzt leider für niemanden mehr die beste Freundin. Das schmerzt in der Seele ganz furchtbar. Ich habe mich vor allem am Geburtstag meiner Mutter mit der Trauer sooooo furchtbar alleine gefühlt.


    Bevor ich eingehe vor seelischem Schmerz, schreibe ich hier ins Forum, in der Hoffnung etwas Trost zu finden.


    Danke für's Lesen dieser Nachricht!