Beiträge von Murmelchen

    Hallo ihr Lieben,


    wie der Titel bereits sagt, ist mein Vater vor 5 Jahren (2017) verstorben und ich vermisse ihn immer noch unheimlich.


    Er war die letzten 3 Jahre vor seinem Tod bettlägerig, weil halbseitig gelähmt durch eine Hirnblutung, wonach ihm eine weitere dann 2017 im Alter von 60 Jahren das Leben kostete.


    Ich habe meinen Vater bei seinen letzten Atemzügen begleitet, er ist vor meinen Augen gestorben. Den Moment werde ich niemals vergessen.


    Mein Vater war alles für mich, ich habe ihn so sehr geliebt. Er war der beste Vater, den man sich nur vorstellen konnte, auch wenn er sein ganzes Leben immer wieder mit Krankenhausaufenthalten zu kämpfen hatte. Er war trotzdem immer für mich da, er hat als ich noch klein war viel mit mir unternommen, war immer zuverlässig in allem und wir hatten die gleiche Wellenlänge. Das habe ich so nie wieder erlebt.


    Ich merke auch nach 5 Jahren immer wieder, wie sehr er mir fehlt. Meine erste eigene Wohnung hat er nie gesehen. Meine Hochzeit wird er ebenfalls nicht mehr erleben können. Kein Papa, der stolz seine Tochter zum Altar führt ... Dabei hätte er sich so gefreut. Das macht mich sehr traurig, darum werde ich wahrscheinlich auch nicht kirchlich heiraten. Es hätte für mich immer einen traurigen Beigeschmack, weil mein Vater nicht da sein kann. Es würde einfach eine zu wichtige Person fehlen.


    Gerade in Momenten, wo es mir nicht gut geht, denke ich oft an meinen Vater zurück und wie schön damals die gemeinsame Zeit mit ihm war. Dabei kommen mir oft die Tränen, weil ich weiß, diese Zeiten werden nie wieder kommen und ich kann auch keine neuen schönen Erinnerungen mit meinem Vater erschaffen, weil er nie wieder zurück kommt ....


    Gerade jetzt, wo ich immer älter werde, komme ich immer wieder in Situationen, wo ich Papa gerne um Rat fragen würde. Es sind meist nur so alltägliche Situationen, wo mir Papas Wort soviel bedeuten würde. Oft denke ich mir auch, was ich gerne noch alles mit ihm erlebt hätte und was jetzt alles nicht mehr geht. Irgendwie kann ich auch immer noch nicht begreifen, dass er jetzt wirklich nie wieder kommt, ich ihn nie wieder sehen oder seine Stimme hören werde ... Ich suche manchmal sogar immer noch nach einem "Schlupfloch", wo ich mir denke, das kann doch gar nicht sein. Bestimmt gibt es irgendeine Möglichkeit, mit ihm Kontakt aufzunehmen. Das der Tod so unwiderruflich ist kommt mir einfach unwirklich vor. Selbst nach 5 Jahren noch, wo mein Vater schon tot ist. Ich habe sogar schon überlegt, mal zu einem Medium zu gehen, um mit meinem Vater kommunizieren zu können oder hab versucht mit Papa in Gedanken zu sprechen, aber er antwortet nicht. Ich glaube trotzdem fest daran, dass es noch irgendwas nach dem Tod geben muss und das Verstorbene uns nie ganz verlassen. Das ihre Seele weiterlebt. Nur bringt es mir nichts, weil eine Kommunikation unmöglich ist. Manchmal macht es mich auch richtig traurig, dass ich meinen Vater erst in 50 Jahren oder so wiedersehen werde, wenn ich irgendwann selbst sterben muss. Die nächsten 50 Jahre ohne meinen Vater mein Leben zu verbringen, ist für mich immer noch eine surreale Vorstellung und ich möchte immer noch nicht darüber nachdenken müssen.


    Ich habe mich nach dem Tod meines Vaters sehr verändert, bin noch viel nachdenklicher und auch ernster geworden. Die Leichtigkeit, die Unbeschwertheit die ich früher hatte, ist nicht mehr da. Sie ging verloren, als mein Vater mich zurücklassen musste. So richtig aus vollem Herzen lachen kann ich schon lange nicht mehr und mich auch nicht aus vollem Herzen über eine Sache freuen, weil immer so eine gewisse "Schwere" mit mir ist. Das macht mich auch oft traurig. Es ist nicht so, dass ich gar nicht mehr lachen kann, aber diese Unbeschwertheit ist einfach weg.


    Kennt das jemand von euch? Wie habt ihr zu mehr Lebensfreude zurück gefunden?


    Falls jetzt jemand zu einer Therapie rät: Da war ich schon zwei Jahre lang, es hat mir aber tatsächlich nicht viel gebracht.


    Meinen Papa vermisse ich nach wie vor. Es reicht nur, wenn ich Lieder höre, die ich mit ihm verbinde oder Filme laufen, die wir früher immer gemeinsam geguckt haben, oder Orte, wo wir gemeinsam waren oder bestimmte Lebenssituationen, wo er mir einfach fehlt ...


    Wird das irgendwann besser? Es sind immerhin schon mehrere Jahre vergangen. Es ist nicht so, dass es schmerzt wie in der ersten Zeit, aber das Vermissen und das Gefühl, dass etwas "fehlt" ist nach wie vor sehr präsent.


    Kann man je wieder die "Alte" von früher werden?


    Traurige Grüße


    Murmelchen