hallo chris
danke für dein mitgefühl.
ich habe noch einen bruder aber ich habe das gefühl das er meiner mutter keine so große stütze sein kann weil er selbst nicht die innere stärke hat.
ich habe kein so gutes verhältniss zu ihm und kann deshalb nicht so mit ihm darüber reden.
der bruder meines mannes is mir da eine größere stütze mit ihm kann ich über alles reden.
ich habe auch eine sehr liebe freundin die mir zuhört und mich tröstet und noch ein paar andere gute freunde mit dennen ich reden kann.
zu der frage wie ich mich gefühlt habe beim begleiten bis in den tod kann ich folgendes sagen.
bei meinem mann hatte ich mich schon monate vorher angefangen ihn los zulassen da die ärzte uns ende märz sagten das sie keine chemos mehr machen da diese den körper stärker schädigen würden als sie gegen den krebs wirken würden. von da an musste ich mich mit dem gedanken befassen das der tag kommen wird an dem mein mann von mir geht.
also mein mann war bis freitags noch im krankenhaus.freitags mittags hab ich ihn dann nach hause gebracht.
von da an ging es ihm immer schlechter er hat durch das starke morphium viel geschlafen. samstags wurde es noch schlimmer gott sei dank hatte er keine schmerzen aber er is samstags nicht mehr aufgestanden und hat auch nichts gegessen und getrunken und auch kaum noch etwas geredet.
ich hatte samstags abends das gefühl das ich ihn nicht alleine lassen darf und hab mich neben ihn auf die couch gelegt und seine hand gehalten so gut es ging.das wasser in seiner lunge wurde immer mehr.
so gegen 4 uhr morgens hatte ich das gefühl die nacht ist jetzt für mich vorbei.als mein mann dann kurz wach wurde hab ich ihn gefragt ob ich einen arzt rufen soll der ihm hilft damit er besser luft bekommt.er hat nur genickt und ich hab gleich den notarzt gerufen.
als der notarzt kam ging alles schnell und es war ziemlich hektisch ich hab meinen mann noch gefragt ob ich noch etwas für ihn tun kann und er sagte nein das war das letzte wort das ich von ihm hörte.sie haben ihn dann ins krankenhaus gebracht und ich hab nur meinen kindern kurz bescheid gesagt und bin dann auch ins krankenhaus gefahren.
die ärzte im krankenhaus waren dann so human und haben keine weiteren lebenserhaltenden maßnahmen getroffen weil sie das leben meines mannes nur noch um ein paar stunden verlängert hätten. ich wollte auch nicht das sie das tun.
sie haben ihn dann in ein krankenzimmer gebracht und ich durfte bei ihm bleiben.
dann ging alles sehr schnell.
als die ärtzin weg war und nur noch ein pfleger sich um meinen mann kümmerte.
ich hab die ganze zeit die hand meines mannes gehalten als er plötzlich aufgehört hat zu atmen.
irgendwie war ich ganz ruhig und ich empfand es als eine erlösung für meinen mann und mich.
eine große last is in dem moment von mir gefallen.
die sorgen und die ängste um ihn die angst davor das er wieder schmerzen bekommt und ich ihm nicht helfen kann.
er musste keine schmerzen mehr erleiden und wir mussten ihn nicht mehr leiden sehen.
für mich war es wichtig das ich das gefühl hatte alles für ihn getan zu haben.
bei meinem vater war alles ruhiger am mittwoch den 12.12. hat er stärkere schmerzen bekommen und dann auch mehr morphiumtabletten bekommen.am donnerstag morgen hat mich meine mutter gerufen weil mein vater aufstehen wollte aber es nicht mehr konnte.
meine mutter,mein bruder und ich war dann den ganzen tag über bei meinem vater.mein bruder ist so gegen 16 uhr nach hause gefahren und wollte später wieder kommen.
meine mutter hatte sich an die linke seite meines vaters gesetzt seine linke hand gehalten, ich hatte mich an seine rechte seite gelegt und seine rechte hand gehalten.alles war ganz ruhig und wir sind beide etwas eingenickt.um 17:45 hat meine mutter mich dann geweckt weil sie wach geworden war da sie meinen vater nicht mehr atmen hörte.
mein vater hatte sich den ruhigsten zeitpunkt geholt um von uns zu gehen.er hatte einfach aufgehört zu atmen.
mir war wichtig das er keine schmerzen oder ängste hatte in den letzten stunden seines lebens.
es war alles so ruhig und friedlich und ich hatte bei meinem mann und bei meinem vater das gefühl das gott und die engel da waren um sie abzuholen.
ohne meinen glauben wäre ich sicher schon verzweifelt.
liebe grüße
heike