Hallo zusammen,
ich habe viele eurer Geschichten gelesen und mich dazu entschieden mich anzumelden.
Meine Mama ist vor zwei Wochen verstorben. Ich bin 34 und habe einen 10 Jahre alten Sohn. Ansonsten haben wir leider keine Family.
Wir waren deshalb beinahe wie ein altes Ehepaar, enger könnte eine Verbindung nicht sein. 12 Jahre haben wir zusammen gewohnt, auch aufgrund ihrer Pflegebedürftigkeit. Meine Mama hatte viele Jahre COPD, war 24/7 non invasiv beatmet. Am 18.08.22 bekamen wir dann noch die Diagnose Lungenkarzinom. Als wäre alles andere nicht schon genug...
Die Krebsart war prädestiniert für die Immuntherapie, welche auch sehr gut angeschlagen hatte, der Tumor hatte sich deutlich verkleinert.
Trotz allem folgten häufige KH Aufenthalte. Zuletzt ab dem 06.01.23. Leider hat ihre Lunge aufgegeben. Am 11.01. ist sie verstorben.
Was mich so fertig macht ist die Tatsache, dass ich es nicht rechtzeitig ins KH geschafft habe um da zu sein, so, wie ich es mir immer fest vorgenommen hatte!
Ich weiß (zumindest hoffe ich es inständig), dass meine Mama es mir nicht übel nehmen würde.
Erstaunlicherweise geht es mir relativ okay. Ich befürchte, dass es mir nach der Beisetzung den Boden weg reißt. Ich denke, dass ich es momentan nich nicht realisiere. Natürlich habe ich Tage, an denen ich nur heulen könnte, jedes sentimentale Lied im Radio wird weg geschaltet. Mir hat es glaube ich ungemein geholfen das Waschen und Ankleiden mit dem Bestatter gemeinsam gemacht zu haben. Danach war sie sechs Tage aufgebahrt, sodass wir wieder täglich zusammen sein durften. Stundenlang. Ich konnte mich lange verabschieden und ihr noch alles erzählen was mir wichtig war.
Auch mein Sohn konnte die Oma nochmal sehen, was er rückblickend "sehr schön" fand.
Mich plagen einige Fragen und ich weiß nicht, ob ich auf der Intensivstation anrufen soll und mir Antworten holen soll oder ob diese mich dann noch mehr quälen... War jemand bei ihr? Hat sie noch etwas sagen können? Musste sie leiden oder durfte sie friedlich gehen?
Sorry für den langen Text 🙈
Es ist auf eine Art ermunternd, dass man sich austauschen kann und nicht alleine ist!
LG