Beiträge von AmEndeistLicht

    Hallo an alle,

    mein Ehemann ist am 26.01.2023 nach 6 wöchigem Krankenhausaufenthalt verstorben. Er kam am 12.12.2022 ins Krankenhaus, ich muss dazu sagen das er vorbelastet war durch eine Whipple OP 2016 und weiteren kleineren Op's in den Jahren danach. Man konnte zusehen wie er immer weniger wurde und auch seine Kraft immer mehr nachlies. Das letzte Jahr wurde ihm ein Port zur Parenteralen Ernährung gelegt, weil er mit der normalen Nahrungsaufnahme seinen Körper nicht mehr versorgen konnte. Es war schlimm zuzusehen, auch weil er immer mehr seine Lebensfreude und Lebenslust verloren hat. Als er dann ins Krankenhaus kam war sein einziger Gedanke das er hoffentlich Weihnachten wieder zuhause ist. Leider war ihm das nicht vergönnt. Eine Woche nach Einlieferung hatte er einen Schlaganfall. Er war eine Woche dann auf Intensiv, da wurde dann festgestellt das beide Herzklappen kaputt waren und ohne OP hätte er keine Überlebenschance. OP kam in seinem Zustand (172 cm groß und nur noch 40 Kilo) nicht in Frage. Die Antibiotika Therapie hat auch nicht angeschlagen. Als mich der Arzt von der Intensivstation um ein Gespräch gebeten hat und mir das mitgeteilt hat wäre ich fast bewusstlos vom Stuhl gefallen. Der größte Schock meines Lebens. Nach der Intensiv war er noch eine Woche auf Normalstation und kam dann auf die Palliativ da dort Gott sei Dank noch ein Bett frei war. Sein Bruder und ich waren jeden Tag über Stunden zu Besuch, vor und nach der Arbeit und am Wochenende. 3 Wochen war er dort. Es war sehr schlimm es mit anzusehen. Die letzte Woche war die schlimmste, weil da die Organe schon angefangen haben ihren Dienst einzustellen. Kurz vor seinem Ende mussten sie ihm dann eine Magensonde legen, weil Magen und Darm Trakt ihre Arbeit eingestellt haben. Wenn man sowas mitanschauen muss ist das wie wenn man selber mitstirbt. Der einzige Trost der mir bleibt ist, dass wir die letzten Tage bei ihm waren bis zum bitteren Ende. Er ist dann in der Nacht verstorben nachdem sie ihm die Magensonde gelegt haben. Als der Anruf von der Station kam war ich einerseits erleichtert das dieses Leid ein Ende hat, aber auch unendlich traurig weil er gegangen ist. Die Verabschiedung im Krankenhaus war auch schlimm für mich. Ich hatte wahnsinnige Angst davor das Zimmer zu betreten, aber andererseits hätte ich mir wahrscheinlich Vorwürfe gemacht wenn ich nicht hingegangen wäre. Diese Bilder in meinem Kopf sind schlimm, weil er gar nicht mehr so aussah wie ich ihn gekannt habe. Es tut so unendlich weh weil er nicht mehr da ist, aber andererseits ist da das Gefühl der Erleichterung , dass er jetzt nicht mehr leiden muss. Er war 48 Jahre alt und die letzten 7 Jahre ging es nur noch bergab. Er wäre letztendlich auch ein Pflegefall gewesen und hätte nur noch im Bett sein Leben verbracht und hätte für alles Hilfe gebraucht. Ob das dann noch ein Leben gewesen wäre???? Ich weiß nicht was besser ist. Der Schmerz und die Trauer weil er weg ist, oder das er jetzt nicht mehr leiden muss.


    In diesem Sinne schon mal Danke für euer offenes Ohr. :5: