Beiträge von Wintermond83

    Liebe Jenny,


    ich kann so gut nachvollziehen wie es dir geht. Bei mir ist es ähnlich. Ich vermisse meinen Vater auch mit jedem Tag der vergeht immer mehr und weine viel. Jede Erinnerung an ihn tut so weh. Ich habe mich auch total zurückgezogen und habe ein schlechtes Gewissen Dinge zu unternehmen, bei denen ich Spaß haben könnte, weil ich das Gefühl habe, dass wäre so wie du schreibst Verrat. Auf der anderen Seite glaube ich, dass unsere Väter sich am meisten für uns wünschen würden, dass es uns gut geht. So wie ich nicht will, dass meine Tochter traurig ist, glaube ich, dass auch mein Vater wollen würde, dass ich wieder Freude empfinde. Das ist aber noch ein sehr langer Weg bis dahin.


    Ich erlebe momentan auch, dass viele aus meinem Umfeld mit Unverständnis reagieren, wenn ich sie mit meiner Trauer konfrontiere. Sogar mein Mann meint, ich muss wieder in die Normalität zurückfinden und kann nicht noch ewig so weitermachen.

    Momentan lese ich das Buch „Es ist ok wenn du traurig bist“. Es hilft mir sehr, weil da genau beschrieben wird, wie falsch eigentlich die Gesellschaft mit Trauer umgeht und uns als „ungesund“ abstempelt. Dabei sind es sie die eine komplett verkehrte Einstellung zur Trauer haben. Ich kann dir das Buch wirklich sehr empfehlen.


    Fühle dich umarmt. Alles Liebe

    Alisa (Wintermond83)

    Liebe Lena,


    mein Beileid zu deinem Verlust! Ich kann absolut nachvollziehen wie du dich fühlst. Ich habe meinen Papa am 27.2. an den Krebs verloren und dachte, dass ich es von Tag zu Tag immer besser schaffe mit der Trauer umzugehen. Das war ein großer Irrtum. Ich habe mich zu schnell wieder in die Arbeit gestürzt und versucht durch die Ablenkung der Trauer nicht zu viel Raum zu geben. Jetzt hat sie mich aber doch voll eingeholt. Es geht mir momentan sehr schlecht. Ich breche bei jeder Erinnerung an meinen Vater in Tränen aus bzw. kann keine Fotos von ihm sehen ohne zu weinen.
    Mein größtes Problem ist allerdings, dass ich finde, dass mein Umfeld nicht mehr so viel Verständnis für meine Gefühlsausbrüche zeigt. In den ersten Wochen nach dem Tod meines Vaters bekam ich von allen Seiten sehr viel Unterstützung und alle boten ihre Hilfe an. Jetzt habe ich das Gefühl die Leute fühlen sich unwohl wenn ich von meinem Vater und meiner Trauer erzählen will. Sogar mein Mann meint ich muss langsam wieder zur Normalität zurückkehren und kann nicht ewig so weitermachen. Dabei sind noch nicht mal zwei Monate vergangen.

    Das was du alles schreibst klingt für mich nach ganz normalen Verhalten und ich finde, dass du das sehr gut bewältigst. Ich denke, dass auch deine Freundschaft diese schwierige Zeit überstehen wird. Es ist toll, dass du eine so gute Freundin an deiner Seite hast!


    Ich wünsche dir auf jeden Fall ganz viel Kraft für deinen weiteren Weg und umarme dich.


    Alles Liebe

    Liebe/r Tat,


    mich fühle mit dir. Ich habe meinen Vater letzen Montag verloren. Er hatte auch Krebs. Seine Lunge war voller Metastasen.


    mir fällt es auch sehr schwer zu realisieren und zu akzeptieren, dass er nicht mehr da ist.
    am Montag bin ich noch an seinem Bett gesessen und habe seine Hand gehalten und jetzt werde ich das nie wieder machen können.


    und nein du bist nicht bekloppt. Ich renne jeden Tag ewig in der Natur herum, weil ich das Gefühl habe ihm dort näher zu sein und ihn zu fühlen. Er liebte es draußen in der Natur zu sein und ich da fühle ich mich momentan auch am wohlsten und ihm am nächsten.


    ich wünsche dir ganz viel Kraft und hoffe, dass es für uns beide mit der Zeit leichter wird mit diesem Verlust fertigzuwerden

    Ich danke euch allen für die vielen tröstenden Worte und möchte jeder und jedem von euch, die ebenfalls geliebte Menschen verloren haben, mein vollstes Mitgefühl aussprechen.


    danke für eure Anteilnahme und Unterstützung :2:

    Liebe Linchen,


    Vielen Dank für deine netten Worte.
    Ich weiß, dass es Zeit braucht…momentan tröste ich mich damit, dass er jetzt an einem besseren Ort ist und nicht mehr leiden muss. Es war sehr schwer ihm Tag zu Tag dabei zuzusehen, wie er sich quält. Ich habe die ganze Zeit gebetet, dass er seinen Frieden findet und weiß, dass es für ihn so besser ist.

    Es tut aber so weh zu wissen, dass ich nie wieder seine Hand halten oder ihn umarmen werde. Ich hoffe, dass der Schmerz, den ich empfinde, mit der Zeit nachlassen wird.

    Hallo ihr Lieben,


    ich bin auf der Suche nach einer Möglichkeit meine Gefühle niederzuschreiben auf dieses Forum gestoßen…


    Mein Vater ist am Montag von uns gegangen. Er war 65 und hatte Krebs. Seit 1,5 Jahren hat er so tapfer gekämpft und alles versucht weil er unbedingt leben wollte. Am Montag hat er seinen Kampf dann doch verloren. Ich war bis zu seinem letzten Atemzug an seiner Seite. Habe seine Hand gehalten. Er war zu dem Zeitpunkt nicht mehr wach. Kurz bevor er seinen letzten Atemzug gemacht hat, hat er ganz kurz meine Hand gedrückt. Deswegen glaube ich, dass er wusste dass ich bei ihm bin.


    Die letzten Tage habe ich dann nur irgendwie funktioniert. Habe mich um das Begräbnis und meine Mutter gekümmert. Heute, nachdem das wichtigste Organisatorische erledigt ist und wir ihn verabschiedet haben, hat mich die Trauer förmlich überrollt. Ich habe das Gefühl zu ersticken, so sehr tut es weh.


    Ich vermisse ihn so sehr und weiß nicht wie ich mit diesen Gefühlen fertig werden soll…