Beiträge von Jennymaus83

    Hallo zusammen,


    Ich melde mich bei euch weil vor zwei Tagen etwas sehr "Seltsames" passiert ist.

    Meine Mutter hatte letzte Woche einen schweren epileptischen Anfall. Ich war zum Glück bei ihr. Ich hab den Notarzt gerufen und sie kam sofort ins Krankenhaus. Dort hat sie sich gut sei Dank wieder einigermaßen erholen können. Am Tag an dem sie entlassen wurde, bekam die Patientin, die mit ihr im Zimmer lag Besuch von einer Frau. Diese Frau hat mit meiner Mutter gesprochen und gefragt warum sie im Krankenhaus sei. Mama hat ihr dann geantwortet und auch gesagt dass, ihr Mann, also mein Papa vor etwa drei Monaten verstorben sei und alles sehr schwierig wäre zur Zeit. Die Frau antwortete darauf, dass sie wisse dass Papa tot sei weil sie ihn spüren könnte. Er würde neben Mamas Bett stehen und wäre auch sonst immer bei uns. Sie hat Papa genau beschreiben können, vom Aussehen und vom Charakter. Und sie meinte dann zum Schluss dass es ihm gut ginge und er sich sehr wohl fühlt im Wald. Er ist in einem Ruheforst beerdigt. Meine Mütze hat mir versichert dass sie dieser Frau absolut nichts von Papa erzählt hat. Mir geht das alles jetzt nicht mehr aus dem Kopf. Ich glaube an sowas eigentlich nicht. Aber woher wusste diese Frau das alles.

    Glaubt ihr an so etwas? Wie soll ich damit umgehen?Auf der einen Seite will ich mich nicht in irgendwas reinsteigern auf der anderen Seite ging es mir aber damit auch gut. Mit der Gewissheit dass Papa nicht ganz weg ist. Ganz komische Gefühle die ich seitdem habe.

    Ich grüße euch alle ganz lieb und ich hoffe ihr haltet mich jetzt nicht für verrückt.


    Liebe Grüße

    Jenny

    Hallo ihr Lieben,


    ich wollte mich mal wieder bei euch melden. Seit einigen Tagen geht es mir nicht sehr gut. Papa fehlt mir so sehr. Es gibt keinen Tag an dem ich nicht an ihn denken muss und dann in Tränen ausbreche. Ich kann immer noch nicht fassen, dass ich ihn nie wieder sehen werde. Das ist einfach nicht zu begreifen für mich.

    Letzte Woche bin ich den Spazierweg gegangen, den ich mindestens einmal die Woche mit ihm zusammen gegangen bin. Ich dachte es sei eine gute Idee, weil ich mich ihm so vielleicht näher fühlen würde. Aber das Gegenteil war der Fall. Ich habe den ganzen Tag geweint und war tieftraurig, weil mir schmerzlich bewusst wurde, dass ich diesen Weg ab jetzt für immer ohne meinen Vater gehen werde. Dann hab ich in letzter Zeit oft das Gefühl, dass ich meinen Vater "verrate" weil das Leben einfach "normal" weitergeht. Meinen kleine Tochter, sein größter Schatz, wird immer größer und hat sich in den letzten Woche so sehr weiter entwickelt, nächste Woche feiern wir ihren zweiten Geburtstag, mein Mann und ich unternehmen viel mit ihr. Und jedes Mal denke ich, wie schade es ist dass Papa nicht dabei sein kann und all das miterlebt. Wäre er enttäuscht von mir, dass ich einfach so weitermachen, ohne ihn? Dieser Gedanke macht mich ganz krank.

    Letzte Woche war ich zum ersten mal bei der Psychotherapeutin für Trauerverarbeitung. Ich habe einige gute Erkenntnisse erlangt. Vor allem meinte sie dass ich meine Trauer so ausleben darf wie sich das für mich richtig anfühlt. Für mich bedeutet das nämlich im Moment, dass ich mich von vielen Bekannten zurückziehe, die mir nicht gut tun. Viele benehmen sich mir gegenüber so als wäre nichts passiert. Dabei hat sich für mich ein ganzes Leben verändert. Nichts ist mehr so wie es vorher war. Die meisten verstehen das aber nicht. Laut ihren Aussagen muss dass Leben wie bisher weitergehen. Vor ein paar Tagen hat mich eine Freundin gefragt wie es mir geht. Als ich meinte nicht gut, meinte sie: "Oh das wird schon wieder". Daraufhin hat sie mir eine Stunde von ihren Eheproblemen erzählt. Als sie fertig war meinte sie: Siehst du, das sind Probleme. Über deine können wir uns ja ein anderes Mak unterhalten!". Ich war geschockt wie unverschämt manche Menschen doch sein können. Ich weiß dass auch andere Probleme haben, aber könnt ihr mich verstehen wenn, der Tod meines Vaters zur zeit das Schlimmste es??? Ich denke so oft in Gesprächen mit anderen, eure scheiß Probleme hätte ich mal gerne. Daher merke ich wie ich mich immer mehr zurückziehe. Ich möchte mich damit nicht belasten. Und ich kann auch nicht immer so tun als wäre alles gut bei mir nur damit die anderen sich gut fühlen. Ich will so trauern wie ich es für mich richtig empfinde.

    Ich schicke euch allen eine Umarmung. Danke dass ich hier meine Gefühle und Gedanken mit euch teilen darf.

    Jenny

    Ich glaube ganz fest daran dass er in irgendeiner Form bei mir ist aber ich würde ihn gerne umarmen, mit ihm reden, mit ihm und meiner Tochter spazieren gehen, einfach bei ihm sein. Mein Mann meinte zu mir dass ich ja trotzdem mit Papa reden könnte. Aber ich kann das zur Zeit noch nicht.

    Hallo ihr Lieben, ich schreibe weil es mir seit zwei Tagen sehr schlecht geht. Ich breche ständig in Tränen aus und der Gedanke dass mein Vater nie wieder kommt, ich nie wieder mit ihm reden kann oder ihn in den Arm nehmen kann zerreißt mich innerlich. Ich habe mich dazu entschlossen zu einer Psychotherapeutin zu gehen die spezialisiert ist auf Trauerverarbeitung. Ich bin gespannt ob sie mir etwas helfen kann.

    Wie geht es euch anderen zur Zeit? Ich schicke euch allen eine Umarmung aus der Ferne

    Liebe Grüße

    Jenny

    Es tut so gut so liebe Nachrichten von euch zu bekommen. Danke dafür.

    Seit einigen Tagen beschäftigen mich zwei Dinge und ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll.

    An dem Tag an dem ich meinen Vater bewusstlos in der Küche gefunden habe wollte ich eigentlich um halb zehn da sein. Doch ich bin kurz vorher noch zur Post gefahren und daher eine halbe Stunde später bei meinen Eltern angekommen. Die ganze Zeit denke ich darüber nach warum ich das unbedingt an diesem Morgen noch machen musste. Wenn ich pünktlich gewesen wäre hätte seinen Sturz vielleicht noch verhindern können. Und was mich ebenfalls beschäftigt ist dass ich nicht bei ihm war als er gestorben ist. Die Ärzte haben mich gefragt ob ich bleiben will aber ich konnte nicht. Ich hätte das nicht ertragen. Und jetzt denke ich dass ich ihn alleine gelassen habe. Es tut so weh darüber nachzudenken.

    Ich habe mal noch eine Frage an euch. Seit ein paar Tagen merke ich dass ich immer abweisender gegenüber meinem Mann und meinen Freunden bin. Ich möchte zur Zeit mit niemandem viel zu tun haben weil ich das Gefühl habe, dass mich eh niemand versteht. Gleichzeitig ärgere ich mich dann aber darüber dass sich niemand um mich bemüht. Es ist eine ganz komische Situation aber ich fühle so eine Grund Aggressivität gegenüber allem und jeden. Ging es euch auch mal so? Ich weiß nämlich nicht so recht wie ich damit umgehen soll und für meine Mitmenschen ist es mit Sicherheit auch nicht einfach

    Ihr seid alle so lieb. Vielen Dank dafür. Ich bin froh dieses Forum gefunden zu haben. Ich kann zwar auch mit Freunden sprechen. Aber die haben einfach noch nicht dasselbe erlebt. Vieles können sie so einfach nicht nachvollziehen

    Vielen Dank für eure lieben Worte. Es tut so gut zu wissen dass man hier Menschen findet die einen verstehen. Ich fühl mich einfach sehr sehr einsam im Moment. Ich verstehe ja dass für alle anderen das Leben weitergeht. Aber meine Welt steht im Moment still und es wird nichts mehr so sein wie vorher. Ich hab solche Angst an dieser Trauer zu zerbrechen. Papa fehlt mir so sehr. Ich weiß dass ich mit meinen 39 Jahren kein Kind mehr bin aber ich habe das Gefühl meine Kindheit jetzt endgültig verloren zu haben. Ich hätte meinen Vater einfach noch so gerne um mich. Ich habe ihn bedingungslos geliebt und er mich auch. Irgendwann hat er mir mal geschrieben dass ich der einzige Mensch sei dem er sich verbunden fühlt. Mir ging es genau. Die Lücke die er hinterlässt wird nie jemand füllen können. Und nur weil ich meinen Alltag irgendwie meistere heißt es nicht dass es mir gut geht. Das verstehen die Menschen um mich rum aber leider nicht.

    Hallo zusammen,


    Ich habe mich heute hier registriert in der Hoffnung, dass ich hier Menschen finde die mich verstehen und mit denen icmich austauschen kann.

    Ich habe am 01.02.23 meinen Vater im Alter von 81 plötzlich und unerwartet verloren. Er war mein bester Freund, mein Fels, mein Seelenverwandter. Er war für mich der beste Vater den man sich nur vorstellen kann. Er hat mir als kleines Kind Fahrrad fahren und schwimmen beigebracht, er hat mit mir Ausflüge unternommen, ist mit mir auf Konzerte gegangen usw usw. Später sind wir bis kurz vor seinem Tod jedes Jahr mindestens zweimal zusammen in Urlaub gefahren. Jedes Jahr nach Südtirol. Es waren wunderschöne Urlaube. Vor zwei Jahren kam dann meine Tochter auf die Welt. Sein kleiner Sonnenschein. Er hat sie über alles geliebt und war so glücklich dass er noch Opa werden durfte. Ich habe es geliebt die beiden zu beobachten und zu sehen wie glücklich er mit ihr war. Doch diese Zeit war gleichzeitig auch eine sehr schwere Zeit, da meine Mutter einen schweren Schlaganfall erlitt, als meine Tochter gerade zwei Monate alt war. Mein Vater hat meine Mutter gepflegt. Ich muss dazu sagen dass meine Mutter ein sehr egoistischer und empathieloser Mensch ist und diese Eigenschaften sich durch den schlaganfall noch verstärkt haben. Körperlich konnte sie sich wieder einigermaßen erholen allerdings hat mein Vater sehr unter ihrem Egoismus und ihrer lieblosen Art gelitten. Sie hat nie anerkannt dass er sich 24 Stunden am Tag aufopferungsvoll um sie gekümmert hat. Er hat in dieser Zeit über 30kg abgenommen, dann wurde Nierenkrebs bei ihm festgestellt, nach der OP bekam er eine thrombose und eine blutvergiftung. Aber er konnte sich immer wieder aufrappeln. Meine Mutter war keine Stütze für ihn in dieser Zeit. Ganz im Gegenteil. Mir hat es so unendlich leid getan ihn so unglücklich und krank zu sehen. Ende Januar wollte ich dann wie immer am Wochenende zu meinem Eltern zum Frühstück und da fand ich meinen Vater auf dem Küchenboden liegen. Ich dachte sofort an einen schlaganfall. Er wurde dann mit dem Hubschrauber ins Krankenhaus gebracht. Die Ärzte riefen mich dann abends an und teilten mir mit dass er durch den Fall auf drn Boden einen schädelbasisbruch sowie Hirnblutungen erlitten hätte. Ich wollte am selben Tag noch zu ihm doch leider hatte ich corona und durfte nicht ins Krankenhaus. Er lag zwei Tage im künstlichen Koma. Danach wurde er wach gemacht. Allerdings kam er nie ganz zu sich. Eine Woche später als ich negativ war, durfte ich ihn das erste Mal besuchen. Er reagierte auf mich indem er meine Hand drückte und versuchte die Augen zu öffnen. Ich war eine Stunde bei ihm und als ich ging wusste ich instinktiv, dass er jetzt gehen würde. Und so war es auch. Zwei Stunden später riefen die Ärzte an und meinten es gäbe keine Hoffnung mehr. In den ersten Tagen nach seinem Tod war ich wie betäubt. Ich war nur damit beschäftigt Papierkram und die Beerdigung zu organisieren. Ich konnte gar nicht weinen. Jetzt nachdem die Beerdigung seit vier Wochen vorbei ist, wird meiner Trauer immer schlimmer. Ich fühle mich furchtbar einsam. Meine Mutter interessiert es nicht wie es mir geht. Sie kennt nur sich. Mein Mann und Freunde von mir waren da für mich, vor der Beerdigung. Aber jetzt danach hab ich das Gefühl dass für jeden das Leben weitergeht wie bisher und von mir erwarten sie das auch. Aber jetzt fängt das Vermissen doch erst an. Papa fehlt mir so sehr dass ich es in Worte nicht fassen kann. Ich weiß nicht wie ich ohne ihn leben soll. Immer wenn mir bewusst wird dass er nicht mehr wieder kommt zerreißt es mich fast. Wir haben jeden Tag telefoniert oder uns gesehen. Und jetzt soll er einfach weg sein? Ich kann es nicht begreifen. Ich versuche mich damit zu trösten dass es ihm jetzt gut geht und dass es mir mehr weh getan hätte ihn krank oder leidend zu sehen. Aber ich hätte so gerne noch ein paar Jahre mit ihm gehabt. Wir hatten noch so viele gemeinsame Pläne.

    Es tut mir leid dass der Text so lange geworden ist aber ich musste mir das von der Seele schreiben.