Beiträge von Olivia

    Liebe Ricarda,

    Ich hab nicht das Gefühl dass es uns zusammenschweisst, da mein Mann meine Schwester nicht so gut kannte und entsprechend auch nicht wirklich traurig ist. Er bemüht sich mir zuzuhören und nimmt mich mal in den Arm, aber das wars...mehr kann er halt auch nicht tun.

    Wie ist es bei dir?


    Die Beerdigung war furchtbar, meine Eltern sind beide zusammengebrochen. Ich hab versucht ihnen Halt zu geben, obwohl ich eigentlich selbst keine Kraft hatte. Ich finde seitdem ist auch die Leere viel präsenter.

    Meiner Mutter geht es von Tag zu Tag schlechter, sie ist nicht mehr wiederzuerkennen. Nichts ist wie vorher...


    Ich möchte einfach nur noch aufwachen aus diesem Alptraum.


    Wie geht es dir mittlerweile?

    Liebe Ricarda,


    Du hast bereits meinen Beitrag kommentiert

    (meine kleine Schwester ist gegangen). Ich fühle jedes Wort, was du schreibst. Auch dass dein Mann nicht so recht mit deiner Trauer zurechtkommt. Auch unsere Ehe/Beziehung war seit Beginn überschattet von düsteren Ereignissen. Erst der Brustkrebs meiner jüngeren Schwester, 3 Monate später erkrankte auch meine ältere Schwester an Brustkrebs. Zuletzt hatte der Krebs meiner verstorbenen Schwester ebenso ins Gehirn gestreut, von daher weiss ich was das mit einem Menschen macht. Zeitgleich brachte ich meine Tochter auf die Welt und wir zogen in ein Haus.

    Ich hatte keine Gelegenheit mich zu freuen oder irgendetwas zu genießen, da ich die letzten Wochen und Monate nur in Krankenhäusern bei meiner Schwester verbrauchte.


    Auch ich wollte dass meine Schwester meine Tochter aufwachsen sieht und mit ihr viele Dinge unternimmt. Ich hab mich darauf gefreut mit der ganzen Familie an einem Tisch zu sitzen mit meinem Baby auf dem Arm. Meine Mutter ist wie ausgewechselt, sie ist nicht mehr die Frau die sie vorher war. Sie hat monatelang mit meiner Schwester auf der Palliativstation gelebt und Dinge gesehen, gehört, gefühlt die einer Mutter erspart bleiben sollten.


    Wir hatten auch Zeit uns vorzubereiten aber es trifft einen wie du sagst doch ganz plötzlich mit voller Wucht. Als es hieß, dass es ihre letzten Stunden sind, wollte ich es nicht wahrhaben und habe immer noch an ein Wunder geglaubt.


    Morgen ist die Beerdigung. Ich weiss nicht wie ich das verkraften soll.


    Mein tiefstes Beileid an dich, es tut mir leid dass du das gleiche wie ich durchmachen musst. Du kannst mir gerne jederzeit schreiben wenn es dir hilft.

    Meine kleine Schwester ist heute morgen um 4:38 gegangen. Ich werde nie vergessen wie sie da lag. Ich habe vor Schmerz geschrien und sie umarmt. Sie war zuletzt nicht mehr der Mensch, der sie mal war. Der Krebs hat ihren Körper zerfressen, ihre Schönheit geraubt, ihr Lächeln einfach weggewischt. Diese scheiß Krankheit hat mir meine kleine Schwester mit nur 38 J. genommen, 9 Tage vor ihrem Geburtstag.

    Sie hat so gekämpft und so gelitten. Es ist so unfair. Ich begreife nicht, dass sie nicht mehr da ist. Ich möchte sie anrufen, ihr schreiben...aber sie wird nicht antworten.

    Ich habe solche Angst vor der Beerdigung.


    Ich will das nicht wahrhaben. Es ist noch schlimmer als ich es mir vorher ausgemalt habe.

    Hallo zusammen,

    vielen Dank für eure Anteilnahme, es tut gut zu wissen dass ich verstand werde. Heute fast einen Monat nach meinem ersten Post lebt meine Schwester glücklicherweise noch, jedoch geht es ihr zunehmend schlechter. Mittlerweile zittern auch ihre Arme und ihr Gesicht hat sich komplett verändert, ich erkenne sie kaum wieder. Sie ist sehr zäh und macht noch jede mögliche Therapie mit um den Prozess zu verlangsamen und mehr Zeit mit uns zu verbringen. Sie liegt die ganze Zeit im Krankenhaus, da es nicht möglich ist sie zuhause zu pflegen. Meine Mutter darf bei ihr bleiben und lässt sie keine Minute alleine. Sie hat mittlere eine Patienverfügung erstellen lassen, in der steht dass sie keine Reanimation wünscht sollte sie bewusstlos werden. Das tut so weh.

    Ich gehe sie so oft es geht mit meinem 3 Monate alten Baby besuchen. Vor ein paar Tagen ist etwas wundervolles passiert, denn meine Tochter lachte das allererste Mal laut in den armen meiner Schwester. Meine Schwester hat sich so gefreut und ich hab hinterher zuhause Rotz und Wasser geheult, weil es gleichzeitig so schön und so schmerzhaft war.

    Ich freue mich über jeden Tag mit meiner Schwester. Jeden Tag habe ich Angst,dass es so weit sein könnte. Jeden Abend beim Einschlafen und jeden Morgen beim Aufwachen dieses bedrückende Gefühl...

    Hallo zusammen,

    ich weiss garnicht wo ich anfangen soll. Wir sind insgesamt 5 Schwestern zwischen 55 und 30 Jahren, ich bin 43 Jahre alt und somit die zweitälteste.

    Meine eins jüngere Schwester ist damals mit 35 Jahren an Brustkrebs erkrankt und heute 3 Jahre später hat er in den ganzen Körper inkl. Gehirn und Knochen gestreut. Seit ein paar Tagen sitzt sie im Rollstuhl und es ist klar, dass man nun nichts mehr machen kann. Wir holen sie nach Hause, wo meine Mutter sie pflegen wird. Aktuell organisieren wir alles, um die Wohnung entsprechend darauf auszurichten.


    Ich bin wie gelähmt und leide unter starker Übelkeit und Herzrasen. Ich kann das einfach nicht glauben und akzeptieren

    Erschwerend für mich war, dass ich zwei Tage vor der Diagnose meine Tochter auf die Welt gebracht habe. Ich habe mir mein Leben lang ein Kind gewünscht und nach jahrelangem Wunsch bin ich nun spät noch Mutter geworden. Ich war überglücklich und am Tag der Entlastung aus dem Krankenhaus kam die Schocknachricht. Der Krebs meiner Schwester war zurück und nur noch palliativ behandelbar. Die Freude und Glücksgefühle über die Geburt meiner Tochter wurden nun von Tod und Trauer überschattet. Das ist nun zwei Monate her. Meine Schwester fing an zu kämpfen, die Palliativtherapie schien gut zu wirken und wir verdrängten. Nun hat es in die Knochen gestreut und sie sitzt seit ein paar Tagen im Rollstuhl, es hieß nun dass man wirklich nichts mehr machen kann.

    Es tut so weh sie so zu sehen. Und es ist so schrecklich unsere Eltern, besonders unsere Mutter so verzweifelt zu erleben.


    Ich muss mich um mein zwei Monate altes Baby kümmern, momentan lacht die kleine sehr viel und braucht meine volle Aufmerksamkeit. Ich lächle immer wieder gezwungen zurück damit sie nichts spürt und sobald sie schläft weine ich.

    Es belastet mich auch sehr, dass ich mit Baby meine Familie kaum praktisch unterstützen kann. Ich bin einfach so überfordert. Mein Mann ist irgendwie auch nur begrenzt hilfreich, aber das ist ein anderes Thema.


    Es kann jeden Tag so weit sein. Ich kann und will es nicht akzeptieren. Warum passiert das? Warum ausgerechnet als ich Mutter werde und einfach nur glücklich sein sollte.


    Ich kann kaum meine Angst und Gefühle in Worte fassen.