Liebe Darina!
Find ich toll dass du die Kraft hattest so zu reagieren. Ich finde dass muss auch mal gesagt werden. Manche Leute besitzen einfach nicht das richtige Taktgefühl. Ich bin aber der Meinung, dass jemand der eine solche Aussage trifft, nicht den Funken einer Ahnung hat was er damit anrichtet.
Auf alle Fälle gut gemacht.
Einen Zeitpunkz zu nennen, fällt mir sehr schwer. Ich glaube dass das individuell verschieden ist. Bei mir war es nach ca. 8-9 Monaten so weit, dass ich begonnen habe den Tod meines Sohnes zu akzeptieren.
Ich habe eben den Text, den ich für die Kirche (Begräbnis) geschrieben habe hervorgekramt.
Der letzte Satz war: Wir wollen nicht nach dem WARUM fragen, sondern uns freuen dass wir diese viel zu kurze Zeit mit dir verbringen durften. Ich möchte die Zeit mit dir, deinen blauen Augen und deinen himmlischem Lächeln in guter Erinnerung behalten.
Wenn ich das lese, ist es eine Vorstufe des akzeptierens.
Zu Beginn stand die Ohmacht bzw. der Zorn auf Gott (da sonst kei Schuldiger zu finden war), dann plagten mich lange Schuldgefühle, bis ich erkannte dass niemand, auch nicht ich das verhindern hätte können..... und dann irgendwann kam der Zeitpunkt an dem ich begann zu AKZEPTIEREN und mein neues Leben zu leben.
Zum Thema loslassen
Ein sehr schöner Satz, den mir eine gute Freundin mal geschrieben hat.
Ich bin nicht gegangen, ich bin nur auf der anderen Seite des Weges. Ich habe nur den Raum verlassen und warte hinter der Tür auf dich. Redet über mich, lacht über mich und sprecht meinen Namen aus als ob ich bei euch wäre. Ohne negativem Beigeschmack. (sinngemäß)
Mir geht es richtig gut wenn ich seinen Namen aussprechen (schreiben) kann, ohne Angst vor dem zu haben, was zurück kommt.
Liebe Chris
Zu deiner Frage. Ja, ich wollte meinen Sohn gemeinsam mit meiner Frau wecken. Meine Frau hob Jakob aus dem Bett und aus Reflex und im totalen Schock bin ich durchs Stiegenhaus ins nahe gelegene Rettungszentrum geloffen. Dort hat man versucht Jakob zu helfen. Als der Hubschrauber über dem Rettungszentrum zu hören war mussten die Ärzte abwinken. Jakob war schon seit längerer Zeit gestorben.
Heute bin ich überrascht wie stark wir waren und wie gefasst wir diese Nachricht aufnehmen konnten. Heute gibt es mir sehr viel dass wir damals die Möglichkeit hatten Jakob zu halten, bei ihm zu sein. Das schlimmste für mich war zu sehen wie Omas und Opas kamen und ihnen das Herz zerissen wurde. Wir hatten das Glück einen sehr, sehr netten Pfarrer als Beistand zu haben. Er hat genau das Richtige gemacht, nämlich nichts, er war einfach da. Zwei Jahre später war er es, der uns getraut hat.
Das ist der Film von dem ich gesprochen habe, der mir immer und immer wieder in meinem Kopf abläuft.
Mir ist es sehr sehr schwer gefallen diese Zeilen zu schreiben und sie nicht wieder zu löschen. Ich hoffe ich trete niemandem zu nahe.
lg an alle und es freut mich dass ihr hier seit.
[[SIZE=1]I]Es weht der Wind ein Blatt vom Baum,
von vielen Blättern eines.
dies eine Blatt - man sieht es kaum
denn eines ist ja keines.
Und doch dies eine Blatt allein war Teil von unsrem Leben
Und darum wird dies eine Blatt
uns immer immer fehlen.[/I][/SIZE]