Der Tag ist vorbei, unser kleiner hält mich etwas auf Trapp, denn er will nicht recht schlafen. Morgen fahre ich zur Trauerbegleitung, denn ich bin hier nur alleine, deine Familie meldet sich nicht. Ich hoffe, das sie sich wenigstens melden, um mir zu sagen, wann du beerdigt wirst. Im Grunde denke ich über deine Familie, im Augenblick nichts mehr gutes, für die bist du, weg, und wir aus den Augen aus dem Sinn. Ich reg mich nicht einmal wirklich darüber auf, dann ist es eben so. Es gibt jetzt nur uns zwei. Du hättest den Tag heute genießen können. Baby, ich hab mir ein stück Kuchen gekauft, und leise für dich Happy Birthday gesungen. Ich weiß das ich schief singe und das du gelacht hättest, doch für so kleine Gesten hast mich doch auch geliebt. Ich vermiss dich, ich vermisse deine Hand die mich hält.
Beiträge von Knopfauge
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Heute wärst du 43 jahre alt geworden. Statt dir gratulieren zu können, fing der tag mit einem dicken Kloß im Hals an. Es werden noch ganz viele solcher Tage kommen, ich weiß. Der Gedanke ist fremd für mich und wird es bleiben, dass ich dich vor zwei Wochen das letzte mal gesehen habe, da warst du schon tot, lagst da.
Ich kann es nicht oft genug sagen, ich würde es am liebsten schreien, denn es tut sooo weh. Ich vermiss dich so sehr. Ich weiß auch nicht ob mir das aufschreiben hilft. Einerseits möchte ich weinen, einfach raus damit, und dann erschrecke ich und sage mir, nein du kannst dich nicht so gehen lassen. Da ist noch dein kleiner, und der brauch dich. Und schon werden die Tränen weggewischt, und es bleibt dieser dicke Kloß.
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Er ist weg, einfach weg, und wir hatten so verdammt viel vor, wir hatten Träume, wir waren doch jetzt unsere eigene kleine Familie, doch dieser elendige Alkohol, war erbarmungslos. Die Tage sind relativ schnell vorbei, doch wenn es Nacht ist, alles still um mich herum, unser kleiner schläft, da kommt es wie ein Schlag, das du nicht an meiner Seite bist, wir zusammen sind, du, einfach du. Egal was andere sagen, was deine Familie sagt, du warst der Mensch für mich, und die können noch so oft sagen ich solle mich zusammenreißen, es tut weh, und es schmerzt ganz tief in mir, es schnürt einem den Hals zu, ich leide, und dennoch muss ich Stärke an den Tag legen. Und dieser Schmerz darf nur kurz an die Oberfläche.
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Ich rede immerzu mit ihm, erzähle wie es gerade, was unser kleiner schon alles gelernt hat mit seinen zarten vier Monaten. Und eben, kam der Gedanke, och Böba, ich seh dich nicht mehr, du wirst nie mehr Böbi zu mir sagen, mir nie wieder rote Nudeln kochen, mich nie mehr auf die Stirn küssen, wir halten uns nie mehr beim einschlafen an den Händen, wie die Seeotter damit sie sich nicht verlieren. Ich rieche an deinen Sachen, trage mir dein Parfum auf. Ich lass dich an allem teilhaben.
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Liebe Mate, liebe Linchen 1, liebe Roundan,
Ich danke euch so sehr. Und dieser Autopilot der läuft auf vollen Touren bei mir. Der Termin für die Beerdigung wurde mir noch nicht mitgeteilt. Ich habe einen Brief nach dem anderen geschrieben, denn ich hab ihm doch noch soviel zu sagen. Ich habe Angst vor dem Tag, dennoch wede ich mich so geben, wie er mich kannte. Es gibt so viele Orte die uns beide gehören, dieser Friedhof ist nicht der ort an dem ich trauern werde, oder kann.Ich möchte auch nichts mit der Familie sprechen. Die haben sich seit Freitag nicht mehr bei mir gemeldet. Morgen ist sein Geburtstag.
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Ja, ein Freund Begleiter mich. Ich werde auch zu keinem Totenschmaus gehen, fürchterliches Wort. Seine Familie ließ mich auch allein damit, daß Bad zu putzen, es war schrecklich, dieser Anblick, und dieser typische Geruch von Eisen. Ich werde nie im Leben dieses viele Blut vergessen können. Sie haben mich damit allein gelassen, ich hab es weggewischt. Er wäre mehr als stinksauer auf seine Sippe, würde die nicht einmal mehr mit dem A.... begucken. Und ganz ehrlich, es sind nur Oma und Opa mehr nicht. Doch das Verhalten jetzt empfinde ich als Herzlos.
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Ich fühle mich verloren auf der Welt. Ich empfinde eine riesen Last, ja ich bin für mein Kind da, er ist das wichtigste Geschöpf, dieser kleine Mensch. Ich weiß nicht , was gerade richtig, falsch ist, der schwere Gang zur Beerdigung steht mir noch bevor, und auch da, so werde ich nur die Freundin sein. Für dich war ich mehr. Du hast mich teilhaben lassen, auch wenn es schwer für dich war, du hast versucht dich mir zu zeigen, wie du bist. Ich durfte dich sehen, wie dich keiner sah.
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Ich weiß nicht, wie ich das alleine machen soll, wie ich unserem Sohn die Männersachen beibringen? Du bist einfach weg, so plötzlich. Du wusstest das ich heim komme, denn du hast nie den Schlüssel von innen im Schloss gehabt. Du warst alleine. Und dennoch war ich es die heim kam und dann lagst du da. Dieser Tag war endlos lange, so viele Menschen waren da, Polizei, Feuerwehr, Notarzt, noch ein Arzt später, Notfallseelsorge, dann der Bestatter, und da fragte ich ob ich dich anfassen darf. Und ob ich mit dir alleine sein darf. Ich hab dir tschüss gesagt. Deine Verletzungen sah ich, und sah sie auch nicht. In dem Moment waren nur wir zwei, und ich streichelte deine Wange, Böba, wir sehen uns wieder. Du hast es jetzt geschafft, musst nicht mehr kämpfen. Du warst du , wenn wir alleine waren, du hast mich geliebt,ich weiß.
Egal was andere sagten, ich stand hinter dir.
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Ja, es ist sein Kind .Selbst, das es diese kleine Geschöpf für ihn bedeutet hat sich helfen zu lassen, versetzt mich in Ohnmacht. Er war zur Therapie 2022, vier Monate, doch was hat es gebracht, er wurde Rückfällig. Diese Krankheit ist schlimmer als Drogen, denn es gibt Alkohol überall, er ist in der Gesellschaft integriert. Ich bin sauer auf ihn, weil er den Kampf nicht weiter gekämpft hat, er nicht sieht, wie sein Sohn aufwächst, wie wir zwei jetzt unser Leben meistern werden. Oh, ich vermisse ihn , es tut weh seine Bilder zu sehen, ich höre mir seine Sprachnachrichten auf WhatsApp an, es tut sooo weh.
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Am 19.12.1023 ist er gestorben, gefallen im Bad er war alleine. Unsere Beziehung war turbulent, aber wir waren auch zwei Vulkane. Die Krankheit, dieser verdammt Alkohol, hat letztendlich gewonnen, hat dir vorgelogen, hat dich verändert, hat dir deine Liebe nicht gelassen. Unsere Liebe war echt.
Ja, ich habe unser Kind geschützt, indem ich ins Frauenhaus ging, doch wir sahen immer noch beide nach vorne. Es war ein Bauchgefühl warum ich zur Wohnung kam, und da warst du, allein im Bad, und tot. Der Alkohol hat dich mir genommen. Ich hasse deine Krankheit, ich bin unendlich sauer, ich weiß nicht wie ich trauern soll, kann? Unsere Sohn, der lässt mich nicht in ein Loch fallen, und dennoch, verspüre ich den drang, endlos zu schreien.