Beiträge von Desidera

    Ich zünde eine Kerze an für Markus, ermordet am 15.04.2009,

    über den ich gerade in älteren Beiträgen gelesen habe.

    Heute ist sein Geburtstag.

    Mögen alle unsere geliebten Kinder unvergessen bleiben - sie haben die Welt erhellt, bereichert und wärmer gemacht.

    Beste Wünsche für seinen Papa, Heinz Dieter.

    Vielleicht magst du dich melden, wie es dir zwischenzeitlich geht?

    In herzlicher Verbundenheit - hier vor allem mit allen verwaisten Eltern <3

    Liebe Bettinalein -

    das schöne Engel-Bildchen dürfte eine Illustration zu dem Gedicht "Abends, wenn ich schlafen geh´" von Adelheid Wette sein.

    Eine heile, innige Welt...

    Die Briefmarkensammlung meines geliebten Sohnes, der er in seiner Kindheit und Jugend viel Zeit gewidmet hat, habe ich nach Bethel geschickt.

    Dort werden sie von Mneschen mit Behinderung sortiert für den Weiterverkauf.

    Diese Arbeitsplätze sind dort sehr begehrt.

    Mein großartiger Sohn war sehr sozial - seine Mühe wurde dort gewürdigt. Für mich ein guter Weg, sie wieder in die Welt zu bringen.

    (Nicht-religiös wäre z. B. Oxfam, wenn es an eine soziale Einrichtung gehen sollte.)

    Dir und allen hier

    herzliche Grüße <3

    Lieber Thomas -

    gut, dass du dir Unterstützung suchst - hier und bei professionellen Stellen.

    Die Diagnose, die ihr bekommen habt, müßte für einen Hospiz-Aufenthalt reichen.

    Offenbar hat dein Vater bereits Krankenhaus-Erfahrung.

    Normalerweise gibt es dort eine Art Sozialberatung, die Kontakt zu Hospizen hat.

    Wenn ihr euch gemeinsam das nächstgelegene anschaut, kann er sich überzeugen, dass es dort nicht wie im Krankenhaus zugeht.

    Er hat Privatsphäre, Selbstbestimmung und trotzdem Betreuung und auf Wunsch Gemeinschaft.

    Kontakt zu Krankhaus oder gleich zu einem Hospiz wäre das, was ich versuchen würde.

    Wenn du nicht weiter kommst, melde dich - dann am besten mit Angabe der Stadt, um die es geht.

    Sicher ist jemand hier, der Kontakt hat / nennen kann.

    Falls kein Platz frei ist, gibt es alternativ eine ambulante Hospiz-Betreuung.

    Auch dann mußt du die Last der Verantwortung und Betreuung nicht allein tragen.

    Dass du dich nicht einfach über seinen Willen hinwegsetzt und ihr ihn zu euch genommen hast, ist sehr liebevoll.

    Ich wünsche euch von Herzen, dass ihr das letzte Wegstück gehen könnt, ohne dass jemand das Gefühl hat, auf der Strecke zu bleiben.

    Alles Liebe

    Desidera

    Lieber Geo -

    eine herzliche Umarmung des Mitgefühls und Verstehens für dich.

    Vom Herder-Verlag gibt es eine kleine Broschüre: "Trauer hat heilende Kraft" - von Jörg Zink

    Das ist ein Text daraus:


    Vielleicht erfaßt dich unvermittelt das starke Gefühl,

    der Mensch, dem dein Herz gehörte und weiter gehört,

    sei dir nahe und habe dir vielleicht ein Zeichen gegeben.

    Dann lass´ dich nicht irre machen - nimm es einfach an.


    Ich bin überzeugt, dass es Verbindungen gibt

    zwischen denen drüben und uns hier,

    von denen die meisten von uns nur nichts wissen.


    Ich glaube zum Beispiel, dass ein Mensch,

    zu dem wir in der Stunde nach seinem Sterben reden,

    noch hört, was wir sagen,

    und dass die Toten uns manchmal Zeichen geben.

    Wir brauchen keine besonderen Fähigkeiten dazu.

    Wir müssen nur verstehen, wie dünn die Wand ist

    zwischen jener Welt und der unseren.


    Werden wir uns also wiedersehen?

    Unser Auftrag auf dieser Erde ist,

    reicher zu werden an Liebe.

    Und ich glaube, dass die in uns gewachsene Liebe

    im Tod nicht einfach verloren geht.

    Ich glaube an ein Finden und ein Begegnen

    - wie immer es dann geschehen soll -

    wie hier, so in der anderen Welt.


    Wichtig ist nur, was du für dich glaubst und fühlst, lieber Geo.

    Alles Liebe für deinen Weg

    Desidera

    Liebe Hopeful -

    Sverja hat alles geschrieben - liebevoll wie immer - was zu sagen wäre.

    Damit du nicht den Eindruck hast, das Forum nimmt sonst keinen Anteil an dem Drama, das eure Familien ereilt hat, schreibe ich auch kurz:

    Sei des Mitgefühls und der Anteilnahme sicher. <3

    Wie gut dass du erst Betroffene fragst, bevor du zur Tat schreitest.

    Jedes Schicksal ist einzigartig.

    Ein gesundes Kind zur Welt zu bringen und es durch einen so schrecklichen Unfall wieder hergeben zu müssen ist ein schweres Los und herzzerreißend.

    Du schreibst nicht, wie es zu diesem Unfall und seinen Folgen kam - das ist letzendlich auch nicht mehr wichtig.

    Aber vermutlich sind Schuldgefühle oder vielleicht sogar Schuldzuweisungen damit verbunden.

    Das ist insgesamt für deine Schwägerin und ihren Mann das Schlimmste, was eine Familie ertragen muß.

    Ich hoffe sehr, dass sie sich gegenseitig in ihrem Schmerz beistehen und sich unterstützen können.

    Dass ihre Liebe diese Prüfung aushält.

    Vielleicht schenkt das Schicksal ihnen noch ein Kind - vielleicht sogar einen kleinen Sohn, der nicht "Ersatz" ist - damit sie noch eine familiäre Zukunft vor sich haben.

    Nichts an diesem Weg, den sie vor sich haben, wird eine Geschichte von dir ändern.

    Schreib` sie für dich und deine kleine Tochter. Vielleicht können zu einem späteren - viel späteren? - Zeitpunkt die verwaisten Eltern damit etwas anfangen.

    Hab` Geduld und keine Erwartungen an die Schwagerfamilie - und sei im Hintergrund bereit, wenn Unterstützung möglich ist.

    Und sei es, dass du kochst, beim Reinigen des Haushaltes hilfst, einkaufst.

    So gern du helfen möchtest, dräng` dich nicht auf.

    Glaub` einer Betroffenen:

    Nichts lindert den Schmerz über ein verlorenes Kind. - Gar nichts.

    Er muß "einfach" ertragen werden.

    Jeden Tag.

    Das einzige, was möglich ist, ist für die "Hinterbliebenen" da zu sein.

    Sei da - für Gespräche oder erbetene Unterstützung.

    Dass du dein Kind hast und es heranwachsen sehen kannst, macht es nicht leichter - wie Sverja schrieb.

    Dein Kind ist ggf. ein lebender Vorwurf, nicht achtsam genug mit dem wunderbarsten Geschenk des Lebens gewesen zu sein.

    Sei dankbar - und zurückhaltend.

    Und entschuldige die vielen Empfehlungen - du hast gefragt, und es hat einen Grund, warum Betroffene auf die Fragen bisher nicht geantwortet haben.

    Alles Liebe für dich - deine Familie, die direkt betroffene Familie, die Großeltern -

    mögen alle irgendwann ein Stück Frieden im Herzen finden.

    Die Trauer wird bleiben.

    Herzliche Grüße

    Desidera

    Hi -

    nicht gelesen, aber beim Posten der Artikel-Links die Beschreibung wieder gefunden:

    Verwaiste Eltern "Zeit heilt keine Wunden. Nicht, wenn dein Kind stirbt"

    von Christine Rickhoff

    13.12.2022, 10:27 Uhr

    Beate Großmann ist das passiert, was keiner Mutter je passieren sollte. Sie musste ihr eigenes Kind sterben sehen. 10 Jahre später hat sie ein Buch geschrieben. Nicht über den Tod, sondern über das Leben.

    Weiterl(i)eben - das ist der Titel des Buches, das Beate Großmann zehn Jahre nach dem Tod ihres Sohnes Philipp geschrieben hat. Fast lassen der tröstlich anmutende Titel und das lebensbejahende, herzliche Wesen von Beate erhoffen, dass der Tod des eigenen Kindes überwunden werden kann. Dass man irgendwann in allem einen Sinn erkennen kann. Dass Trauer vorbei geht, weil die Zeit doch angeblich alle Wunden heilt. Doch wer es wagt, sich dem schwierigen Thema zu stellen, der wird in Beates Worten auf die Wahrheit treffen. Und die ist für Eltern kaum tragbar. Allein die Vorstellung, das eigene Kind könne seinen 18. Geburtstag niemals erleben, lässt Mütter und Väter gleichermaßen an ihre emotionalen Grenzen stoßen. "Wenn man es sich nur vorstellt, dauert diese Grenzerfahrung zum Glück lediglich ein paar Sekunden" sagt Beate. "Betroffene Eltern aber müssen ihr ganzes restliches Leben an dieser Grenze aushalten. Nein, Zeit heilt keine Wunden. Nicht, wenn dein Kind stirbt. Die Zeit lehrt nur, mit dem Unfassbaren zu leben."

    Philipp wollte unbedingt 18 werden

    Philipp war 17 Jahre alt, als der Krebs ausbrach. Viele Monate suchte die Familie bei zahlreichen Ärzten Hilfe, weil Philipp schlapp, blass und immer müde war. Die Ärzte taten die Symptome als Pubertät und ein allergisches Asthma ab. "Aber ich habe gespürt, dass etwas nicht stimmt", erzählt die zweifache Mutter. "Er ist schließlich mein Kind. Und irgendwann hatte ich die traurige Gewissheit, dass mein Bauchgefühl leider richtig war." 12 Wochen nach der Diagnose starb Philipp an einer seltenen Krebserkrankung. Obwohl die Familie wusste, dass Philipp die Krankheit nicht überleben würde, war es unerträglich, miteinander offen über seinen bevorstehenden Tod zu sprechen. „Wir sprachen über das Leben und über den Tod im Allgemeinen, doch nicht über seinen Tod. Es war zu schwer, gnadenlos und unvorstellbar. In Liebe haben wir unseren Philipp begleitet, haben seine letzten Wünsche respektiert und danach gehandelt.“ Und Philipp wollte sein Leben bis zum Schluss leben, sich mit seinen Freunden treffen und Spaß haben. Sein Leben, seine letzten Tage standen im Vordergrund, nicht der Tod. Philipp hielt bis zuletzt am Leben fest, ging ganz normal in die Schule, schrieb wenige Tage vor seinem Tod sogar die Abschlussprüfung mit. Im Mai 2007 starb Philipp, drei Monate vor seinem 18. Geburtstag, auf den er sich so gefreut hatte.

    Trauernde Eltern sind schwer zu ertragen

    Den Tod des eigenen Kindes zu verarbeiten, ist eine Aufgabe, der man eigentlich nicht gewachsen sein kann. Trauernde Eltern sind verändert. Alles ist verändert. Sie werden nie mehr die sein, die sie vorher waren. Der Tod des Kindes erschüttert das Leben, es ist ab diesem Zeitpunkt ein Leben im Ausnahmezustand. Erschwerend kommt bei trauernden Eltern die Hilflosigkeit des Umfelds hinzu. "Heute kann ich es anders nachvollziehen, warum Menschen mit trauernden Eltern so unbeholfen sind. Ich verstehe die Überforderung mit der Situation, damals hat mich der oft wenig einfühlsame Umgang unfassbar getroffen", erzählt Beate. Sie kann nicht sagen, was sie am schlimmsten verletzte: Wenn Leute die Straßenseite wechselten, wenn sie über sie tuschelten oder wenn sie mit Plattitüden um sich warfen. Nicht nur einmal hörte sie: "Naja, du hast ja noch ein Kind" oder "Du musst ihn jetzt loslassen". Nein, loslassen wird sie ihr Kind niemals, da ist sich Beate auch heute noch sicher, "Welche Mutter lässt bitte ihr Kind komplett los?" fragt sie entsetzt und macht klar: „Ich werde Philipp für immer weiterlieben, meine Kinder liebe ich beide bedingungslos.“ Besonders in Erinnerung ist ihr ein Moment mitten im Supermarkt, in dem sie gefragt wurde, ob sie etwa "immer noch" trauere. "Ja, das tue ich", war ihre Antwort. "Denn mein Sohn ist immer noch tot." Die erschrockene Reaktion ihrer Gesprächspartnerin sprach Bände. "Sie meinte das nicht so. Aber es wäre besser gewesen, bei der Wahrheit zu bleiben. Und die ist ja, dass einem in einer solchen Situation die Worte fehlen. Diese Form der Ehrlichkeit hat mir immer gut getan." In ihrem Buch hat sie aus diesen Erfahrungen heraus dem Umgang mit Trauernden ein ganzes Kapitel gewidmet.

    "Mein Kind ist tot. Für immer"

    Erst nach einem Jahr begriff Beate Großmann wirklich, dass Philipp tot war. Für immer. Seine Freunde hatten ein Benefizkonzert veranstaltet. Dort, auf diesem Konzert, kam die grausame Erkenntnis, erst an diesem Abend begriff sie die Endgültigkeit des Todes auch mit dem Herzen. Und ihr wurde klar, dass sie damit würde leben müssen. Vor diesem Tag hatte sie einfach weiter funktioniert. "Als wäre es ein Alptraum, aus dem man irgendwann erwachen wird." Beate machte eine Reha, ließ schweren Herzens für sechs Wochen ihren trauernden Mann und ihre trauernde Tochter zurück. "Das war schwer, aber eine gute Entscheidung. Ich musste lernen, weiterzuleben und vor allem weiter zu lieben. Ich spürte gar nichts mehr. war wie betäubt" In der Reha traf sie auf Menschen, die sie auf dem Weg zurück ins eigene Leben begleiteten, doch es war die Suche und der Weg zu sich selbst, der sie zu ihrer Berufung brachte. Heute ist die gelernte Erzieherin Trauerbegleiterin und steht trauernden Menschen bei. Das Wort Hilfe mag Beate in der Trauerarbeit nicht. "Was soll helfen, wenn du einen geliebten Menschen verloren hast?", fragt sie und schüttelt den Kopf. "Es gibt nur Dinge und Menschen, die dich stützen und einfühlsam begleiten. Und es gibt solche, die das nicht können. Aber das muss man erst mal aushalten und respektieren lernen."

    Weiterlieben – über den Tod hinaus

    Gestützt hat Beate auch immer schon das Schreiben. Wenn sie davon erzählt, leuchten ihre Augen. Schon immer hatte sie davon geträumt, ein Buch zu schreiben, war sich aber nie ganz sicher, worüber. Ein lustiges Frauenbuch wäre vielleicht ihr Dinge gewesen, erzählt sie, und das fröhliche Blitzen ihrer Augen lässt keinen Zweifel daran, dass sie das prima könnte. Phillip war es, der einmal zu ihr sagte: Mama, eines Tages wirst du wissen, worüber du schreiben musst. "Ich wünschte, er hätte Unrecht gehabt", fügt sie leise hinzu. Das Buch "Weiterl(i)eben. Mit der Trauer im Herzen weiterleben und weiterlieben“ hat Beate Großmann nicht nur für trauernde Eltern geschrieben, sondern für alle, die mit dem Tod oder der Trauer in Berührung kommen. Ihre Botschaft: Trauer ist so individuell wie die Beziehung zwischen den Verstorbenen und denen, die zurückbleiben. Denn auch in der Trauer bleibt am Ende doch die Liebe. Der Teil einer Beziehung, den man niemals loslassen muss. Für Beate ist ihr Sohn auch im Tod noch gewachsen, ihre Beziehung hat sich verändert, so wie das Beziehungen zwischen Kindern und Eltern tun. "Er wäre dieses Jahr 29 geworden. Ich sehe seine Freunde noch häufig und kann mir gut vorstellen, wer Phillip heute wäre", erzählt sie. Auch wenn Beate nicht im christlichen Sinne gläubig ist, glaubt sie seit Philipps Tod noch fester als zuvor an "das große Ganze". Anders kann sie sich die enge Verbindung zu ihrem Sohn nicht erklären. "Ich spüre, dass er bei uns ist", sagt sie mit der festen Stimme einer liebenden Mutter, die ein untrügliches Gespür für ihre beiden Kinder hat. Ein Gespür, dem auch der Tod offensichtlich nichts anhaben kann.


    © Masou Verlag

    Den Buchtitel hat Beates Tochter Isabell ausgesucht. Auf dem Buchcover ist sie zu sehen. Sie zeigt die unendliche Liebe und Verbindung zu ihrem Bruder Philipp. Eine Liebe, die auch die Geschwister über den Tod hinaus verbindet. Für die Familie ist klar: „Wir sind für immer vier. Unsere Herzen werden sich nie verlieren, wir sind eins. Egal wie weit entfernt, wir sind uns nah, für immer in unendlicher Liebe.“

    "Weiterl(i)eben. Mit der Trauer im Herzen weiterleben und weiterlieben" von Beate Großmann ist im Masou Verlag erschienen.

    (Das war wohl ein nicht mehr zugänglicher Brigitte-Artikel)


    https://www.facebook.com/weiterlebenundweiterlieben


    https://www.eltern.de/familie-…die-angst---13481824.html


    Alles LIebe...

    Liebe Tine. liebe Herzschmerz -

    großen Dank für eure freundliche Reaktion.

    Ich war nicht sicher, ob Interesse besteht und hätte in einer Woche ggf. Thomas gebeten, das Wohnzimmr wieder zu löschen.

    Den Spektrum-Artikel kenne ich auch und hatte ihn mir ebenfalls gespeichert.

    Auch er zeigt, dass zeitliche Prognosen zum Thema "gesunde Trauer" nur von Ahnungslosigkeit zeugen - in Theorie und Praxis...

    Über den Umgang von Freunden und Bekannten wurde hier im Forum schon des öfteren berichtet. Dazu gibt es auch einen Artikel:

    https://www.derstandard.at/sto…_Hkjc_O7A0MqpGJuYo1p1f59Y

    Gut, dass du "Literaturempfehlungen" eingerichtet hast, liebe Herzschmerz.

    Es wird in den Wohnzimmern darüber berichtet, aber wenn man nicht gleich mitliest, ist es schwer, diese zu finden.

    Ein Extra-Bereich ist da sehr hilfreich.

    Alles Liebe

    Desidera

    Liebe Mit-Betroffene -

    mir laufen immer ´mal Artikel zum Thema Trauer über den Weg, die Inhalte aufgreifen, die auch im Forum diskutiert werden.

    Oder in denen Erfahrungen geschildert werden, um die es hier im Forum ebenfalls geht.

    Auslöser, dafür hier einen Bereich einzurichten, war die Formulierung in einem Artikel: "Stille ist das schlimmste Geräusch."

    Das wird nicht allen so gehen - im Gegenteil.

    Aber für mich war es tröstlich, zu lesen, dass es andere Menschen gibt, die das gleiche empfinden.

    Manchmal gibt es Artikel, die zum Widerspruch reizen.

    Zu wissen, mit welchen Gedanken die "Helfer" (Begleiter und Therapeuten jeder Art) ggf. unterwegs sind, ist vielleicht `mal nützlich.

    Wenn mir so ein Artikel begegnet, stelle ich den Link hier ein.

    Falls der Artikel nicht mehr abrufbar ist, könnte ich ihn mailen - ich habe die Artikel zu den Links gespeichert.

    Allen liebe- und verständnisvolle Begegnungen zum Trost - :24:

    mit besten Wünschen

    Desidera <3

    https://www.gmx.net/magazine/r…hen-verstorbener-35137950

    https://www.gmx.net/magazine/w…ontrolle-trauer--36819732

    https://www.gmx.net/magazine/r…ig-falschen-zeit-36639508

    https://www.gmx.net/magazine/w…es-herz-auswirkt-36221896

    Liebe Gisa -

    ich sehe gerade, dass dein Beitrag hier schon eine Weile steht, ohne dass jemand reagiert hat.

    Du hast einen schlimmen Tag - die Bestattung, den äußerlichen Abschied - überstanden.

    Die Seele deines Kindes war nicht in der Urne - es war seine sterbliche Hülle, die nun zur letzte Ruhe begleitet wurde.

    Die Seele deines Sohnes ist in deiner Nähe.

    Du hast das Beste gegeben, was du als Mutter geben konntest - deine Liebe, deine Unterstützung, dein Vertrauen.

    Wir möchten unsere Kinder, auch wenn sie erwachsen werden, behüten und beschützen und ihnen ein sicheres, glückliches, selbstbestimmtes Leben ermöglichen. Selbstverständlich über unser eigenes Ende hinaus.

    Es gibt viele Gründe, warum unseren Bemühungen Grenzen gesetzt sind.

    Und wir werden vieles nicht verstehen.

    Vielleicht erst, wenn wir selbst die Grenze überschritten haben.

    Das mit dem Essen und vieles andere - Musik, Orte, an dem wir gemeinsam waren, Filme, die wir gemeinsam gesehen haben... - kenne ich und kennen hier viele andere trauernde Angehörige auch nur zu gut. Es geht - zumindest auf absehbare Zeit - nicht mehr bzw. nicht ohne Tränen und Sehnsucht und Trauer.

    Der Schmerz über den Verlust, die Sehnsucht, die Trauer sind immer wieder überwältigend.

    Aber auch die Dankbarkeit, dieses einzigartige Geschenk des Lebens erlebt zu haben, wird immer gegenwärtig sein.

    Dein Sohn war ein offenbar kluger, liebenswerter, liebesfähiger und geliebter Mensch.

    Was auch immer dazu geführt hat, dass er diesen Weg genommen hat - große Sensibilität, die Unterstützung suchte? - es ist geschehen.

    Das macht ihn nicht minder wertvoll als Mensch.

    Erinnere dich an das, was ihn ausmachte, was euch verbunden hat.

    In anderen Wohnzimmer ist von "Zeichen" die Rede.

    Vielleicht erkennst du welche, die dir dein geliebter Sohn schickt?

    So einen Verlust erleidet man nicht ohne Schmerz - den man wirklich erst nachvollziehen kann, wenn man ihn selbst erleben mußte.

    Er relativiert vieles im Alltag - kleine Ärgernisse, unfreundlichen Umgang, andere Verluste...

    Er wird dein Begleiter bleiben - mal präsenter, mal mehr im Hintergrund - aber immer da.

    Nimm ihn als Ausdruck der Liebe, die du erfahren durftes.

    Und viel Zeit, dich in der neuen Welt einzuleben.

    Ich wünsche dir Kraft und liebevolle Begleitung.

    Liebe Gisa -

    den Handel mit Gott -

    bitte lass` es einfach ein Albtraum sein oder nimm mich und lass` mein Kind leben -

    haben wohl alle verwaisten Mamas versucht.

    Der Wunsch, einfach hinterher zu sterben, um wieder bei dem geliebten Kind zu sein, ist erst einmal stark.

    Aber in einer seelischen Ausnahmesituation grundlegende Entscheidungen zu treffen -

    Umzug, Trennung, Kündigung, Suizid... -

    ist keine gute Idee.

    Du kennst sicher den Spruch - paß` auf, was du dir wünscht - es könnte in Erfüllung gehen.

    Bitte wünsche dir nicht, zu sterben. Es könnte sich irgendwann realisieren, wenn du es nicht mehr willst.

    Unser Unterbewußtsein ist treu und loyal - es versucht, umzusetzen, was wir uns wünschen.

    In dieser Zeit des ersten Schocks und der tiefen Trauer geht es nur um`s Überleben und Funktionieren -

    mit Vitaminen (B, C, D, E), Nahrungsergänzungsmitteln (Mg) und ggf. Bachblüten oder Honöopathie, wenn das passt, kannst du deinen Körper unterstützen.

    Viel Schlaf (wenn möglich) und Erholung auf eine Weise, die zu dir paßt:

    Spazierengehen?

    Musik hören?

    Tagträumen?

    Gespräche?

    Lesen?

    Sport?...

    Es gibt Dinge, die getan werden müssen - Administration, Beerdigung und alles, was dazu gehört, Wohnung auflösen -

    und Menschen, die ebenfalls schockiert und trostlos sind. Orientierung suchen.

    Sich gegenseitig Halt zu geben ist wichtig.

    Die menschlichen Verbindungen sind das, was im Leben zählt.

    Bleib` erreichbar für die Menschen, die dich lieben und und deine Nähe brauchen.

    Nimm` Hilfe an, wenn du das Gefühl hast, es ist eine Stütze.

    Es gibt hier viele, die Erfahrung haben mit Medikamenten, Trauerbegleitung, Klinik-Aufenthalten.

    Die ihre Erfahrungen bei Bedarf mit dir teilen.

    Trauer ist ein Marathon, kein Sprint.

    Und deiner hat gerade erst begonnen.

    Es dauert, sich in der für immer veränderten Welt zurecht zu finden.

    Kleine Schritte - Tag für Tag.

    Sei beschützt auf diesem Weg.

    Alles Liebe

    Desidera <3



    LIebe Gisa -

    sei herzlich aufgenommen in den Club, in den niemand freiwillig eintritt.

    Du wirst hier viel Mitgefühl und Verständnis finden und kannst jederzeit die Last auf der Seele mit vielen, denen es leider ähnlich geht, teilen.

    Es gibt viele Gründe und Situationen, um zu trauern.

    Etliche Mütter hier haben ihre wundervollen, einzigartigen, geliebten Söhne - und damit manchmal ihre gesamte Zukunft - verloren.

    Es tut mir sehr leid, dass du nun auch dazu gehörst.

    Fühl` dich lieb in den Arm genommen, wenn das für dich ok ist.

    Du stehst am Anfang eines Weges, der nur gesenkten Hauptes Schritt für Schritt begonnen werden kann.

    Nach vorn an den Horizont zu schauen ist in dieser Situation zu überfordernd - wie vieles andere derzeit auch.

    Was immer du mitteilen magst -

    ob es noch Freunde und Familie gibt, die dich unterstützen,

    ob du deinen geliebten Sohn schon beerdigen durftest -

    oder fragen möchtest -

    jemand wird antworten.

    Ich bin selbst noch so umfangreich konfrontiert mit unfassbaren Behorden-Angelegenheiten im Zusammenhang mit dem Tod meines wunderbaren, schmerzlich vermißten Sohnes, dass ich nur selten hier schreiben kann.

    Aber ich lese immer wieder mit und bin dankbar, wie freundlich hier alle miteinander umgehen, sich unterstützen und gegenseitig auffangen.

    Du hast Großes vollbracht im Leben -

    einen Menschen in ein eigenständiges Leben begleitet -

    es fühlt sich nach Verrat an, dass das Leben das Liebste nun wieder - viel zu früh - genommen hat.

    Aber das was war, kann dir niemand nehmen.

    Und je größer die Liebe, je größer der Schmerz...

    Du wirst vielleicht viel Ruhe brauchen - Trauer ist eine kräftezehrende Angelegenheit.

    Gönn` dir alles, was dir jetzt gut tut - und hab` kein schlechtes Gewissen wegen dem, was liegen bleibt.

    Ich wünsche dir, dass du schlafen kannst.

    Später erhälst du sicher noch mehr Antworten.

    Alles LIebe

    Desidera <3