Ich hab ganz wenig Zeit, aber doch Eure Zeilen zwischendurch gelesen. Ich fühle mich nun verstanden und es ist so ein warmes Gefühl das Ihr mir gebt!!!!!!!
Die letzten beiden Nächte waren nicht einfach, aber schon etwas besser als die erste Katastrpophennacht.
Die Fomalitäten beim Bestatter habe ich gemeinsam mit meiner Mutter überstanden, obwohl wir lange warten mussten und die Leute da zwar bemüht, jedoch nicht besonders einfühlsam sind. Für die ist der Tod Routine. Bei meinem Vater ist z.B. eine Feuerbestattung vorgesehen und Jeder weiß, das davor der Herzschrittmacher zu entfernen ist. Die Amtsärztin schrieb das in den Bericht, den Bestattern sagte ich es und die versprachen sich darum zu kümmern, die Dame von der Bestattung wusste es.
Dennoch verfiel sie in Panik und rief vor uns dann hektisch nochmals das Krematorium an dass sie noch nicht verbrennen dürfen, damit der Ofen nicht explodiert. Sollte man vielleicht nicht neben den Angehörigen machen. Aber Schwamm drüber.
Wir haben jetzt wunschgemäß am Donnerstag die Urnenbestattung, die mein Vater vorher mit meiner Mutter vereinbart hat. Die Partenzettel sowei die Erinnerungsbildchen hat mein Mann selbst nach unseren Wünschen gestaltet. Fanden wir persönlicher. Den Blumenschmuck hat meine Mutter ausgesucht und obwohl mein Vater aus der Kirche austrat, wird der evangelische Pfarrer die von meiner Mutter aufgeschriebene Rede halten. Alles schlicht und einfach, jedoch mit viel Liebe wie es meinem Vater entspricht. Wir haben uns gegen ein Zusammensein nach der Beerdigung entschieden, denn meine Mutter und wir sind dazu psychisch nicht in der Lage.
Auf ein positves Zeichen meines Vaters warte ich noch, will nur wissen dass er gut angekommen ist. Gleichzeitig bin ich auch ängstlich und schreckhaft momentan und bitte ihn in Gedanken mich nicht zu erschrecken. Vielleicht hält er sich deshalb zurück oder er braucht selbst noch etwas Zeit.
Ich habe früher einige Bücher von Sylvia Browne und James van Praagh geslesen. Gestern bekam ich "Was Tote wirklich sehen" geschenkt und habe die Hälfte davon heute Nacht gelesen. 'Das und Eure Worte trösten ungemein.
Vielen Dank Euch allen nochmals!!!!!!!!!!!
Beiträge von flei2911
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Hallo zusammen! Bin ganz neu und habe mich am Samstag Stunden nach dem Tod meines Vaters auf die Suche nach Hilfe im Internet gemacht.
Mein Vater war seit Jahren Herzkrank und hatte Diabetes. Seit September 2009 gings aber richtig los. Viele Spitalbesuche, Fehldiagnosen, unmenschliche Schmerzen, mindestens 5 mal fast gestorben und schließlich als schwerster Pflegefall und gelähmt wunschgemäß zu Hause in Betreuung meiner Mutter gelandet. Monatelanges Leiden; hoffen, Bangen und nun schließlich der Abschied.
Da ich etwas weiter entfernt wohne, war ich nicht dabei als er starb. Wohl jedoch als die Amtsärztin kam und auch als die Bestattung ihn holte. Nichts daran war so schlimm wie der Anblick der offenen toten Augen. Darauf war ich einfach nicht vorbereitet. Auch als ich sie schließen wollte, gingen sie wieder auf. Das verfolgt mich.
Die Trauer ist kaum auszuhalten, ich habe auch Panikattaken. Da ich jedoch selbstständig bin, musste ich wenige Stunden später schon wieder arbeiten. Mein Gedächtnis ist zeitweise wie ausgeschaltet. Kann kaum vernünftig denken, vergesse viel.
Leider kann mein Mann mit der Situation kaum etwas anfangen. Meint ich hätte es ja schon vorher gewusst und sollte mich nicht hineinsteigern, nicht herumspinnen. Er sieht es einfach anders, ich kann aber auch nichts dafür, oder? Ich will ja meine Arbeit machen, es fällt mir nur unendlich schwer. Meine Mutter und meine Töchter können das nachvollziehen. Ihnen gehts auch nicht besonders. Ich aber soll mich zusammenreißen. Der wichtigste Mensch meines Lebens ist gegangen und ich soll mich zusammenreißen, soll normal funktionieren.
Gibts Medikamente, die mir dies ermöglichen?
Mein Vater war im 70. Lebensjahr und unsere Beziehung war mehr als eng, auch wenn es jahrelang Unstimmigkeiten gab, die er mit mir kurz vor seinem körperlichen Verfall letzten Sommer aus der Welt schaffte. Übrigens glaube ich sehr wohl an ein Leben nach dem Tod, freue mich sogar, für ihn, dass das Leiden ein Ende hat. Ist es also wirklich nur Selbstmitleid, das mich zu Tränen rührt?