Beiträge von verlassen

    In Mannheim fuhr heute jemand mit dem Auto in eine Menschenmenge.

    Mein Sohn war zufällig zu diesem Zeitpunkt dort, weil er sich was für die Mittagspause holen wollte.

    Zum Glück ist er nur leicht verletzt.


    Es gibt, soviel ich weiß, 2 Tote und viele Schwerverletzte.


    Ich bin so dankbar und glücklich.Gleichzeitig trauere ich mit den Angehörigen der Toten und meine Gedanken gehen zu den Schwerverletzten.

    Ich drück dich auch.


    Heute gehöre ich jedoch zu den Glücklichen.

    Mein Sohn war in Mannheim zufällig in der Menschenmenge. Er wollte sich nur in der Mittagspause was zu essen holen.

    Zum Glück ist er nur leicht verletzt. Hätte auch anders sein können. Ich bin so dankbar.

    Glück und Leid...so nah beieinander.

    Liebe Luise,

    Du jammerst nicht.

    Du teilst Deine Gefühle mit uns!

    Das ist ein großer Vertrauensbeweis.

    Danke dafür! :2:


    Deine Situation ist so schwer und Deine Angst, deine Verzweiflung, deine Kraftlosigkeit, das Gefühl des Allein- und Einsam seins irgendwie normal

    Ich glaube dein Mann wäre stolz auf dich. Er würde dich in den Armnehmen und dir in das Ohr flüstern : "Du tust Dein Bestes", mehr geht grad nicht. Sei nicht so streng zu dir."


    Auch ich sage dir, geh sanft mit dir um.

    Selbsthass ist fehl am Platz. Aber ich weiß

    , das schreibt sich so leicht...

    Gefühle sind stark und kaum mit Verstand zu zügeln...

    Vielleicht hilft dir der Gedanke , dass es Menschen gibt , die hinter dir stehen , wenn auch " nur" virtuell.


    Viele , hoffentlich kraftspendende, Grüße

    gehen an dich.


    Wünsche Dir - zumindest hin und wieder - erträgliche Momente und ab und zu ein Lächeln


    :24:



    ..



    :




    Ach Toni ,

    möchte dir gerne so viel schreiben, aber es geht grad irgendwie nicht. Meine Gedanken verflüchtigen sich, während meine Finger die Tasten auf dem Smartphone suchen und verirren sich im Nirwana.

    Auch ich hänge gerade in den Seilen und vermisse meinen Partner extrem.


    Ich möchte dir nur sagen, dass ich dich so gut verstehe. Der Himmel ist blau, die Sonne scheint...dabei sollte doch alles trüb und grau sein. Die Welt soll still stehen. Genau so , wie es in unserem Innern aussieht. Dass die Sonne scheint, empfindet man, wie ein Schlag ins Gesicht. Zumindest geht es mir so.


    Ich setzte mich jetzt einfach zu Dir, halte Deine Hand, streich Dir sanft über den Kopf und den Rücken und halte gemeinsam mit dir dieseTraurigkeit diese Einsamkeit aus. Ich bleibe sitzen, solange du es brauchst. Zwar nur virtuell aber vielleicht hilft es dennoch. :24::30::33:

    Du bist so jung und wurdest schon (zu) oft mit dem Tod konfrontiert. So viele dir liebe Menschen sind gegangen und ich denke, die Trauer um sie , stülpt sich jetzt noch auf die frische Trauer um Martin obendrauf. Macht zusätzlich alles noch viel schlimmer und schwerer.


    Es ist echt kaum aushaltbar. Das einzige was vielleicht hilft ist einfach nur zu atmen. Mehr nicht. Einatmen, ausatmen, einatmen....Minute um Minute, Stunde um Stunde. Irgendwann wird es besser. Versprochen! Und wenn du kannst, dann weine!


    Ich schicke Bärenkräfte zu dir und hoffe ,dass das Trauermonster bald müde wird und sanfter mit dir umgeht.


    Bis dahin koche ich uns einen guten Kaffee oder eine schöne Kanne voll Tee. Was magst du lieber?


    Wir packen das!


    Alles Liebe

    Liebe Toni,

    Deine Situation ist wirklich alles andere als einfach - zumal Du zusätzlich auch noch schwanger bist, und zusätzlich noch viel Kraft brauchst für dein noch ungeborenes Kind.

    Ich finde es stark und mutig, dass Du hier so offen und ehrlich über Deine Gefühle schreibst.

    Du hast einen großen Verlust erlitten und es ist alles noch sehr frisch. Irgendwie befindest Du Dich noch in einem Schockzustand und da ist die Angst, in eine Depression zu fallen sehr verständlich. Aber Linchen schrieb ja schon, dass solche Ängste in einer solchen Situation sehr normal sind. Auch das Gefühl, das Leben sei sinnlos bzw. man kann nicht mehr weiterleben ist normal. Lass einfach alle Gefühle zu. Sie alle haben ihre Berechtigung. Sie kommen und gehen....


    Du hast mit Martin eine tolle Beziehung gehabt. Ihr habt einander viel gegeben, Du konntest mit ihm über alles reden, Martin war Dein Halt, Deine Stütze. Er gab Dir Sicherheit, das Gefühl geliebt zu werden. Er war Freund und Vater gleichzeitig. Er hat dir all das geschenkt, was du brauchst.

    Ihn zu verlieren ist ein herber Verlust der unendlich quält. Ein riesiger Berg von Leid.


    Ich fühle mit dir.:30:


    Und ich denke, liebe Toni, in diesem Forum ist Platz, um all Deine Gefühle zu teilen und rauszulassen. Das wird dich befreien.

    Schreib Dir alles von der Seele , was Dich quält.

    Zwar kann Dir niemand die Trauer wegnehmen - das geht leider nicht - aber "da sein", zuhören , das können wir. Wir alle können - zumindest ein Stück weit - nachvollziehen, wie Du fühlst und was Du zu ertragen hast. Jeder trauert zwar anders und auf seine eigene Weise, aber uns alle eint der unermessliche Schmerz! Wir alle leiden und können uns daher so halbwegs in dich einfühlen

    Die Trauer, die wir empfinden, wenn ein geliebter Mensch von uns geht, ist völlig unabhängig von der Art der Beziehung . Da ist es egal ,ob es ein Ehepartner, ein Kind, die Eltern oder "nur" ein Freund war. Ausschlaggebend ist die Tiefe der Beziehung.


    Jetzt noch kurz ein Wort zu der vermeintlichen "Gefühllosigkeit" und mangelnden Unterstützung des Vaters deines Kindes. Vielleicht ist er auch nur hilflos. Kann mit der Situation ( noch ) nicht umgehen. Vielleicht spielt auch Eifersucht eine Rolle. Ja, es gibt auch Eifersucht auf einen Toten, denn gegen einen Toten kann niemand "gewinnen". Martin wird immer in deinen Augen das Idealbild von Mann bleiben, denn er kann ja nichts mehr falsch machen. Vielleicht hat dein Freund daher Angst, dich ganz an Martin zu verlieren. Und aus seiner Hilflosigkeit/Angst zieht er sich zurück. Für ihn ist das ja auch eine sehr schwierige Situation. Weißt Du, was ich meine?


    Ich würde dich jetzt gerne in den Arm nehmen - wenn du magst - und ich wünsche Dir, dass Du trotzdem in Deinem Alltag die eine oder andere Insel finden kannst, die Dir ein wenig Erholung ermöglicht


    Pass gut auf Dich und Dein Baby auf.

    Liebe Luise,

    Christine hat recht! Hol dir fachliche Hilfe. Und die Telefonseelsorge hat mir auch oft aus einer aktuellen Krise geholfen. Sie kennen auch Adressen, an die du dich sofort wenden kannst. Du musst nicht alles allein durchstehen!!! Und für den Augenblick hilft ATMEN. Eiiiin, auuuuuus! Länger Ausatmen als Einatmen . Komm, ich setzt mich zu dir und atme mit dir: ein...auuuuus.....ein....auuuuus.....

    Ach liebe Luise, :30:

    Ich fühle mit dir. Kann dich gut verstehen, denn mir geht es ganz ähnlich.

    Leider können Worte nicht immer trösten. Aber manchmal hilft eine Stille Umarmung.

    Wenn du es mir erlaubst, dann nehme ich dich in den Arm und sitze einfach bei dir.

    Ein kleiner, aber herzlicher Geburtstagsgruß von mir. Kommt zwar verspätet, aber von Herzen.


    "Möge der traurigste Tag in deiner Zukunft

    nicht schlimmer sein als der glücklichste Tag in der Vergangenheit" Irischer Segensspruch.

    Hallo liebe Sonnenschein ,

    ich danke dir für deinen lieben Willkommensgruß. Ich fühle mich von dir verstanden und das tut mir sehr gut.:2:


    Liebe Babajaga,

    auch dir danke ich recht herzlich. Es tut mir so leid, dass du soviel Schlimmes erleben musstest

    Erst den Mann verlieren und auch noch den Sohn. ...ch mag mir gar nicht vorstellen, wie es ist , sein Kind beerdigen zu müssen. Finde jetzt keine Worte und nehm dich wortlos in den Arm. Darf ich dich kurz sanft drücken? :30::24:


    Liebe Linchen,

    deine Worte und deine Anregungen haben mich aufgefangen. Danke.

    Werde mich aufraffen und morgen in den Wald gehen. Früher habe ich dort immer Kraft getankt. Ich liebe Bäume! Ich hatte immer das Gefühl , sie sprechen mit mir.

    Ist aber alles in den letzten Jahren irgendwie in den Hintergrund getreten. Danke für die Erinnerung.:2:


    Liebe Luise,

    ich habe schon viel bei dir gelesen. :30:Schön, dass du mir geantwortet hast. Das bedeutet mir sehr viel.

    Ich wünsche dir eine gute Nacht.

    <3

    .

    Hallo liebe Forumsmitglieder,

    seit Monaten lese ich hier, doch ich hatte bisher nie den Mut, hier zu schreiben.

    Vieles was ich hier las, hat mich tief berührt. In vielem habe ich mich wiedererkannt. Vieles hat mir geholfen und vieles hat mich etwas getröstet. All das, hat mich bewogen, nun auch zu schreiben. Vielleicht mag der eine oder andere sich mit mir austauschen. Wäre schön.

    Doch jetzt kurz einige Worte zu mir:

    Ich bin mir nicht sicher, ob ich hier schreiben darf, denn ich bin keine "frisch"Trauernde.

    Mein Lebenspartner ist mittlerweile schon 6 Jahre tot. 6 Jahre ⁹!! Das ist eine lange Zeit und eigentlich sollte ich so langsam über seinen Tod "hinweg sein", sollte nach vorne schauen und in einem neuen Leben angekommen sein. Aber darüber hinweg? Das bin ich nicht. Ganz und gar nicht! Und das kann ich auch nicht.

    Ich kann Johannes nicht "los lassen". Der Schmerz ist noch viel zu groß Bohrt immer noch in mir.. Immer noch liegt meine Welt in Scherben. Noch immer habe ich das Gefühl ,dass ich machtlos ,in einer Nussschale kauernd, bei Sturm, Nebel und peitschendem Regen irgendwo im Meer treibe - ohne Schwimmweste, mit kaputten Ruder. Allem ausgeliefert.

    Es gibt zwar Tage, da geht es mir gut. Da kann ich sogar lachen und mich des Lebens freuen. Doch das ist sehr selten. Meistens bin ich wie ein menschlicher Roboter. Ich funktioniere. Punkt.

    Oft liege ich aber auch tagelang im Bett

    Unfähig aufzustehen. Kraftlos, energielos, willenlos. Empfinde mein Leben als sinnlos. Trotz Antidepressiva

    Mein soziales Leben liegt brach. Fast alle Bekannten habe ich vergrault...Sie verstehen mich nicht, dass ich noch so in den Seilen hänge oder sie haben sich schon sehr bald selbst verabschiedet. Und ich verstehe sie sogar. Sie haben/ hatten es nicht leicht mit mir.

    Ich war schon 38 Jahre alt, als ich Johannes kennenlernen durfte und es klingt jetzt kitischig: es war, als würden wir uns Tausende Jahre kennen. Wir waren Seelenpartner!

    Mit 40 wurde ich dann Mutter eines Jungen und unser Glück war perfekt.

    28 Jahre waren wir ein Paar. Zwar unverheiratet, aber innig verbunden. Wir hatten Höhen und Tiefen, aber nichts brachte uns auseinander. Im Gegenteil: wir wurden immer vertrauter. Die Grundlage unserer Beziehung war Vertrauen. Für alle Konflikte fanden wir Lösungen und Auswege. Nur für seine schlimme Erkrankung nicht. Er hatte Nierenkrebs, Blasenkrebs und zum Schluss Hirnmetastasen. Ich pflegte ihn und musste hilflos zusehen, wie er mir immer mehr entglitt...

    Er fehlt mir so.

    Jetzt muss ich aufhören zu schreiben. Mir stehen Tränen in den Augen , doch gleichzeitig tut es mir gut, das alles geschrieben zu haben.

    Werde in Kürze mehr berichten.

    Danke allen, die bis hierher gelesen habe.. Ich wünsche euch noch einen erträglichen oder - hoffentlich - guten Tag.

    :8::24: