Beiträge von Sanne

    Guten Morgen,


    nein, Sili. Ich habe keine Geschwister. Von meiner Mutter ( 76) lebt noch die Schwester, allerdings 450 km entfernt. Der Kontakt beschränkt sich aufs Telefonieren. Von den Geschwistern meines Vaters lebt noch seine jüngste Schwester (78), auch 450 km weit weg und da besteht nicht viel Kontakt. Mit der Schwester meiner Mutter konnte ich viel, was Mutter betraf, besprechen. Krankenhaus, Heimunterbringung etc.


    Die Trauer um meinen Papa und unseren Opa "beschränkt" sich daher auf meine eigene kleine Familie. Wir alle waren aber auch dankbar, dass er gehen durfte. Er war des Lebns müde. Das ist sicher ein oft negativ besetzter Begriff, aber ich betrachte ihn ebi einem alten Menschen nicht so. Mein Vater strahlte keinen Lebnswillen mehr aus. Er hatte sich zuletzt allein auf sich besonnen. Seine letzten zwei Wochen waren ganz merkwürdig. Er war noch da, aber eigentlich doch nicht. Dieser Zustand ist schwer zu beschreiben.Als ich kurz nach seinem Tod bei ihm war, war in seinem Zimmer so eine seltsame Atmosphäre. Das Zimmer war leer und doch angefüllt mit, ja mit was eigentlich? Weiß jemand, was ich sagen will? Kennt ihr das?


    Natürlich ist die Trauer um Eltern etwas anderes, als einen partner oder gar sein eigenes Kind zu verlieren. Meine Trauer empfinde ich als "richtig", aber bei der Trauer um das eigene KInd ist eine Trauer da, die es nicht geben sollte, weil ein Kind doch nicht vor den Eltern stirbt. Diese Trauer ist sicher unvorstellbar grausam.



    LG Sanne

    Liebe Rosalie,


    dein Beitrag hat mich sehr bewegt. Du hast großartiges geleistet. Es wird bestimmt eine Weile dauern, bis du alles, was passiert ist, verarbeitet hast. Die Pflege deiner Mutter hat sicher unendlich Kraft gekostet. Für dich selbst blieb bestimmt keine Zeit. Und wenn du sie für dich hast, wird bestimmt auch Trauer dich einholen, was einfach dazugehört. Hier im Forum hast du aber Menschen, die dir zu hören und einfach da sind. Vieles kann man hier besser "los werden" als in einem persönlichen Gespräch mit irgendwelchen Bekannten. Hier sind unterschiedliche Menschen mit verschiedenen Geschichten, aber immer wieder welche, die sich ähneln.



    LG



    Sanne

    Hallo Annita und auch ein Hallo in die Forumsrunde!


    fast täglich lese ich im Forum, aber meistens fehlt mir die innere Ruhe, um auf Beiträge zu antworten. Füllsel möchte ich nicht beitragen. Ich hoffe, Ihr seid nicht bös darüber. Es heißt nämlich nicht, dass ich kein Interesse an Euch habe. Viele habe so schmerzliche und schlimme verluste erlitten, dass ich für mich denke: Dir geht es gut. Es ist der normale Weg des Lebens, dass Eltern ( bei mir mein Vater) sterben. Schlimm ist es bei anderen. Ich denkedann, dass meine Trauer mit der der anderen nicht zu vergleichen ist. Aber trotzdem ist Trauer da. Der Beitrag vom dir, Annita, hat mich bewogen eine meiner "stillen Stunden" zu nutzen, um zu schreiben.


    Mein Vater starb im März 2008, mit 88 Jahren. Wir haben uns immer sehr Nahe gestanden, aber die letzten Wochen mußte er in einem Pflegeheim verbringen, was mir noch jetzt sehr leid tut. Er starb im Krankenhaus an einer Lungenentzündung und ich war nicht bei ihm. Ich wäre es so gern gewesen, aber der Tod kam zu schnell, als dass man mich vorher rufen konnte. Ich habe noch heute das Gefühl, dass man mir meinen Vater weggenommen hat. Ich wäre ihm gern näher gewesen und habe das Gefühl, uns beiden (meinem Vater und mir) hat man etwas vorenthalten. Das sog. Trauerjahr ist vorbei. Ich vermisse ihn immer mehr. Seine Bilder anzuschauen fällt mir oft sehr schwer, aber ich muss es trotzdem machen. Kein Tag vergeht, an dem ich nicht mehrfach an ihn denke, an alles was wir erlebt haben, was er getan hat für mich und meine Familie.usw. Manchmal glaube ich, ich denke in jeder Stunde an ihn. Er durfte 88 Jahre alt werden, und das relativ gesund. Ich bin dankbar dafür, dass wir solange mit einander gehen durften. Aber ich hätte ihn gern noch bei mir. Wenn ich an ihn denke, sehe ich ihn nicht in seinen letzten Wochen, sondern in einer Zeit, wo es ihm gut ging. Man vergißt die letzte Leidenszeit ein wenig. Vergessen ist das falsche Wort, verdrängen ist besser. Ich gehe gern zu ihm auf den Friedhof. Ob ich ihm dort näher bin, als hier zu Huase, wo wir gemeinsam gelebt haben, glaube ich nicht. Er ist nämlich hier im Haus für mich überall. Wenn ich im Garten arbeite, ist er immer irgendwie dabei. Klingt merkwürdig, oder? Aber ich bin sicher, Ihr versteht, was ich damit meine. In meinen Gedanken rede ich mit ihm.


    Im Trauerjahr war ich zwischendurch der Meinung, ich hätte alles gut verarbeitet. Das war aber ein Trugschluss. Immer wenn man meint, dass es so ist, holt mich die Trauer ein. Winzige Kleinigkeiten reichen auch heute noch aus. Ein Opa mit seinem Enkel z.B. Schon denke ich an meinen Vater und meinen Sohn und mir kommen die Tränen. Manchmal helfen mir die Tränen aber auch wieder ein wenig.Verarbeitet ist das alles noch nicht. Und das Vermissen wird mehr. Viel Trauerarbeit kommt auch jetzt noch. Aber meinen Mitmenschen will ich das alles gar nicht so zeigen. Viele können diese Trauer nicht nachvollziehen. Immerhin ist ein alter Mensch gestorben. Aber ein für mich sehr wichtiger und sehr lieber. Ich hätte ihn so gern hier bei mir. So wie früher.


    Meine Mutter leidet an Demenz. Sie hat hat ihren Mann und seinen Tod schon fast vergessen. Durch die Krankheit wird sie mir immer fremder. Sie müßte eigentlich mit mir trauern, sagt mein Gefühl. Und mein Verstand sagt, sie ist krank und weiß nichts wehr. Demenz ist ein Abschied zu Lebzeiten.


    Etwas über ein Jahr ist seitdem vergangen. Man gewöhnt ishc an vieles. Das Leben richtet sich anders ein. Aber der Platz eines lieben Menschen im Herzen bleibt immer von diesem besetzt. Egal wie alt, wie krank er war. Die Trauer ist für jeden Menschen anders, für den, der trauert und auch um wen man trauert. Aber Trauer ist da. Und sie ist ein Zeichen der Liebe und wichtig.



    Liebe Grüße


    Sanne

    Liebe Chris und liebe Christine,


    über eure aufmunternden Worte habe ich mich sehr gefreut. Von sich aus macht meine Mutter überhaupt nichts. Man muss sie sanft zwingen. Aber das geht schon Jahre so. Wohl ein Zeichen der Demenz, was ich früher nicht wahrhaben wollte.Ich weiß, dass ich meine Mutter nicht bei mir im Haus pflegen könnte, weil ich nicht die Nerven und Geduld besitze. Bei meinem Vater war es eine andere Pflege, die zu leisten war und auch das zerrte an mir. Ich bin heute froh um alles, was ich für ihn tun konnte. Aber sein Leiden war körperlich, nicht geistig. Ich hatte immer Angst davor, dass jemand an Demenz erkranken würde- und jetzt ist es so. Man bekommt i, Leben immer wieder Aufgaben, die man nicht wollte und die man bewältigen muss. An diesen Aufgaben werden wir alle wachsen. Das gilt nicht nur für mich, sondern für uns alle hier. Ich bin sicher, wir verstehen den Sinn lange nicht, aber es gibt einen. Und ich glaube auch, wir bekommen nur die Aufgaben, die wir iregndwie meistern können.
    Was ich im Moment vermisse, ist in Ruhe trauern zu können, weil ich genau spüre, dass dieser Trauerprozess da ist und ich zwar alles verarbeiten will, aber mir die Zeit fehlt. Oder nehme ich sie mir nur nicht? Ich muss die Entwicklung der letzten Monate für mich verarbeiten. Ich bin immer von iregndwas herumgetrieben, was gemacht werden muss. Hoffentlich rächt sich das nicht.
    Gehört diese Thema Demenz überhaupt hier ins Forum?


    Liebe Grüße und einen in jeder Hinsicht sonnigen Tag wünsche ich Euch!


    Sanne

    Hallo Chris,


    vielen Dank, dass du dir soviele Gedanken machst. Das ist sehr lieb.
    Seit meine Eltern im heim waren, war ich eingentlich jeden Tag mal da, bis auf ganz, ganz weinige Ausnahmen. Die vielen Besuche sind Ausdruck meines schlechten Gewissens, denke ich.Meine Mutter erzählt mir immer, wie einsam sie dort ist, keinen hätte, nur rumsitzen würde. Fakt ist: sie sitzt nie auf dem Zimmer, wenn wir kommen. Sie macht sich überall nützlich, hilft beim Aufräumen im Cafe, auf der Wohngruppe.Sie nimmt an Veranstaltungen teil (Ausflug am Sonntag).Sie geht jeden Tag mit irgendwem spazieren.Das Erzählen, wie schlecht es ihr dort geht, glaube ich nicht mehr. Sie sieht auch nicht leidend aus,in keiner Weise. Nach Eingewöhnungsschwierigkeiten denke ich, geht es ihr gut. Natürlich will sie "nach Hause", das Heim ist nicht ihr daheim. Ich muss an mir abeiten, dass ich das was sie sagt, nicht als Vorwurf oder Aufforderung eines gesunden Menschen sehe. Ich arbeite daran, meine Besuche zu reduzieren, weil ich auch Urlaub geplant habe und ich nicht möchte , dass sie von heute auf Morgen eine ganze Zeit nicht besucht wird. Bekannte werden aber gehen.



    Vielleicht wird meine Akzeptanz der Krankheit größer, je verwirrter sie wird? Das ist ein wenig meine Hoffnung.


    Liebe Grüße,


    Sanne

    Hallo Hans-peter,


    in Gedanken wandere ich mit. Die Natur hat etwas wunderbares, unvergleichliches. Man lernt so viel in ihr und mit ihr. Auch ich fühle mich im Garten und draußen meinem Vater viel näher.


    Sanne

    Die Zeichen, die wir als solche empfinden, sind - so denke ich- persönliche Zeichen an uns. Egal, wie andere dies bewerten. Wichtig ist, wie wir es empfinden. Ein solches Zeichen als Zeichen wahrzunehmen, ist etwas besonderes und ein Zeichen der engen Verbundenheit zu einem Menschen in der anderen Welt.


    Ich hoffe, Ihr versteht, was ich meine.


    LG


    Sanne

    Guten Morgen,


    es tut mir leid, dass ich mich so spät wieder melde und so unregelmäßig da. Ich bin auch noch nicht so weit, dass ich zu den Themen scchreiben kann. Mir fehlt es an der Besinnung darauf. Beruflich bin ich zur Zeit sehr angespannt und mir bleibt nicht viel ´Zeit, was schlecht ist.


    Ich kämpfe damit, die Besuche bei meiner Mutter eniger werden zu lassen, was auch eine Art von Loslassen ist. Wenn meine Tochter hin geht, bin ich beruhigt und habe kein schlechtes Gewissen.


    Seid mir nicht böse , liebe Grüße an alle.


    Sanne

    Hallo Darina,


    meine Tage sind ziemlich ausgefüllt. Ich drücke mich heute um um einen Besuch bei meiner Mutter. Meine Tochter fährt jetzt hin. Ich war bislang jeden Tag da, nur auch ich möchte irgendwann 2 Wochen Urlaub machen. Es ist daher besser denke ich, man reduziert die Besuche vorher langsam, als dass man plötzlich 14 Tage gar nicht da ist.Ich weiß aber nicht, ob sie es tatsächlich zeitlich ordnen kann.


    Die Traurigkeit überfällt mich meist gegen Abend. Wie ist es bei Dir/Euch?



    LG


    Sanne

    Hallo Ihr Lieben,


    vielen, vielen Dank für eure Zeilen.


    @ Hans-Peter: Es tut mir sehr leid, dass deine Eltern beide nicht mehr da sind. Mit Eltern geht auch ein Stück des eigenen Lebens. Es dauert einige Zeit, bis man es in Frieden mit sich annehmen kann. Ich versuche mir auch immer wieder klar zu machen, wie dankbar ich sein kann, einen solchen Papa gehabt zu haben. Ich finde es sehr lieb von dir, dass du ihm eine Kerze anzünden möchtest. Vielen, vielen Dank. Es ist unglaublich, wie Trauer Menschen verbindet und wie schnell so etwas geht. Aber auch das andere erlebt man. Ich habe interessante Erfahrungen gemacht. Ihr bestimmt auch. Menschen, die einfach da waren und andere, die man in dieser Situation von unschöneren Seiten kennenlernen konnte. Schön, dass es dieses Forum gibt.
    Wie kommst Du mit deiner Trauer im Moment zu recht? Geben dir die Besuche am Grab viel? Ich finde gehe gern dorthin.


    chrisu :


    Ich bin nicht stark. Ich finde mich eher feige und überlege immer wieder, ob ich meine Mutter nicht selbst pflegen müßte. Meine Eltern haben immer alles für uns getan und jetzt pflege ich meine Mutter nicht zu Hause. Gleichzetig habe ich schon bei der Vorstellung dieses zu tun eine riesige Angst. Das würde alles nicht gut gehen.Von der guten Tochter bin ich weit weg. Meine Mutter weiß nicht richtig, dass sie in eiem Pflegeheim ist, aber ich weiß sie wollte nie dort hin.



    Merkwürdig ist, dass ich am Anfang nie so hier Schreiben konnte, es es mir im Moment leicht fällt.


    Ich habe gelesen, dass sich einige von Euch mit Esoterik beschäftigen, was mich auch sehr interssieren würde. Gibt es so ein "Einstiegsbuch", Esoterik für Anfänger?


    Liebe Grüße an alle !


    Sanne

    Hallo Darina und Chris,


    vielen Dank für die freundliche Begrüßung. Mich haben die ganzen Dinge zum Jahresanfang einfach überrollt. Meine Mutter war fats nicht wiederzuerkennen nach dem Demenzschub. Was das Heim mir über ihr Verhalten in der Kurzzeitpfle und meinem Vater gegenüber erzählt hat, hat mich nur staunen lassen. Das meine Eltern nach dieser Pflege nicht mehr in ihre Wohnung zurückkehren würden, hätte ich nicht für möglich gehalten. Die Pflege vorher zu hause war auch nicht spannungsfrei bei meiner Mutter, aber es ging. Sie hat zwar alles mögliche auf mich abgewälzt, aber es ging so. Manchmal lagen auch bei mir die Nerven blank, zumal ich selbständig bin, 2 Kinder ( 13,18) habe und ein Haus mit Garten.Mehr Verständnis hatte ich für Papa. Meine Mutter ist eigentlich körperlich noch ganz gut drauf, leider geistig nicht.Vergeßlich war sie schon lange, aber nicht in dieser Form.
    Den Tod meines Vaters habe ich mit mir und meiner Familie bewältigt, so einigermaßen. Manchmal komme ich nicht zum Trauern, so mit vielen Tränen und ganz allein mit mir. Aber dann genügt eine Kleinigkeit, ein Wort meines Sohnes,und ich kann die Tränene nicht mehr zurückhalten. Mein Vater konnte wirklich nicht mehr und ich war für ihn froh, dass er gehen durfte. Ich hoffe, Ihr versteh was ich meine. Er konnte nichts mehr von dem, was er so sehr mochte. Reden mit den Leuten, Spazieren gehen, Zeitung lesen. Er hat zu letzt ( vor der Woche Krankenhaus) um jedes Wort ringen müssen. Das Essen fiel ihm schwer, er konnte sich nicht mehr bewegen. Immerhin durfte er fast bis zum Schluss gesund alt werde, fast 89. Im ersten Text wurde aus der 8 ein Gesicht. Viele von Euch mußten ein lieben Menschen viel früher gehen lassen. Ich bin dankbar für die lange Zeit mit ihm. Die Todesnachricht wurde mir nachts am Telefon überbracht. Ich wollte gern bei ihm sein, aber er ist so schnell gegangen, dass die Schwestern die Situation nicht so eingeschätzt haben. Ich glaube auch, er wollte allein sein. Ich bin dann nochmal ins Krankenhaus gefahren, um Abschied zu nehmen. Meiner Mutter habe ich mit meinem Mann die Nachricht am nächsten Morgen im Heim überbracht. Sie war fast regungslos. Ich habe sie nicht einmal weinen sehen. Bis jetzt nicht. Ich denke, für sie ist es gut, nicht zu trauern. Sie bringt den Tod ihres Amnnes mit dem Tod ihres Vaters (1979) in Verbindung und spricht von den Männern, sie so kurz hintereinander verstorben sind. Sie weiß nicht richtig, wer wo begraben ist, steht am Grab und versteht nicht, dass es ihr Mann ist usw. Meinen Vater habe ich mit meiner Familie beerdigt und meine Mutter erst nach der Beisetzung mit auf den Friedhof genommen. Ich hatte Angst vor ihrer Reaktion dort. Ich habe dass vorher mit der Schwester meiner Mutter besprochen und wir waren der Meinung, dass es so o.k.. Ob es richtig war, weiß ich nicht.Es ist schon komisch, allein (zwar mit meinerFamilie) und ohne meine Mutter zutrauern. Es war komisch der Urne hinterherzugehen. Meinen Platz dort hätte meine Mutter eigentlich haben müssen.


    Chris, wen hast du mit Demenz erlebt?


    Demenz ist ein Abschied über eine lange Zeit. Ich glaube, hier wird die Trauer fast vorweggenommen oder die Zeit schon mit ins Leben verlagert.


    Ich hoffe, ich texte euch hier nicht zu.


    Liebe Grüße nach Tirol und wo immer Ihr seid!


    Sanne

    Hallo !


    Seit lägerem bin ich eine von den stille Lesern im Forum.Da ich es fair finde, wenn man weiß, wer so mitliest, auch ohne zu antworten, möchte ich mich euch etwas näher vorstellen. Ich bin Sanne. Auf dieses Forum bin ich in der Zeit gestoßen, als mein Vater langsam dem Ende seines Lebens zu ging. Ich habe sicherlich nicht soviel dramatische Dinge erlebt, wie viele hier, jedoch verbindet uns alle wohl die Trauer um einen geliebten Mneschen.Meine Eltern ( Mutter 75, Vater 88) lebten lange mit meiner Familie unter einem Dach. Meine Mutter leidet schon einige Jahre an Demenz. Es ging alles relativ gut noch im häuslichen Bereich, auch wenn es stetig etwas schlechter wurde. Mein Vater wurde im letzten Jahr aufgrund seines Alters pflegebedürftig. Gemeinsam mit einem Pflegedienst, der mich am Wochenende entlastete, habe ich mich um ihn gekümmert. Meine Mutter war dazu irgendwie nicht mehr in der LAge. Für sie war es schon zuviel ihren Haushalt zu machen, zu kochen und ihm beim Essen behilflich zu sein. Im Dezember verschlechterte sich die Situation erheblich. Anfang Januar war ich eine Woche im Urlaub und meine Eltern beide in der Kurzzeitpflege. Meine Mutter erlitt dort ein Demenzschub und musste nach der Pflge 6 Wochen ins Krankenhaus zu Medikamenteneinstellung. Mein Vater stürzte in der Kurzzeitpflege 2 mal, brach sich den Arm und erlitt eine Gehirnerschütterung. Meine Mutter war der Meinung, er könnte alles alleine und hat ihn immer zur Eile angebtrieben und zum Laufen. Mein Vater brauchte dann einen Rollstuhl, weil er nicht mehr lief. Damit konnte ich ihn nicht mehr nach Hause holen. Er blieb im Heim, kam dann ins Krankenhaus und starb an einer Lungenentzündung am Karfreitag. Ich bin ein Papakind, auch mit 43.Die Demenz meiner Mutter ist so stark, dass ich mich nicht mehr traue, sie zu Hause zu versorgen. Den Tod meines Vaters hat sie nicht wirklich realisiert und sie trauert auch nicht. Mir ist innerhalb kürzester Zeit meine heile Welt kaputt gegangen. Mein Vater ist verstorben und meine Mutter wird mir immer fremder. Sie ist nicht mehr der Mensch, der sie war. Ich kämpfe mit meinem schlechten Gewissen, sie nicht bei mir zu versorgen und ich vermisse meinen Vater.


    Liebe Grüße an alle.


    Sanne