Beiträge von Hardy24

    Liebe Emmi,

    mein herzlichstes Beileid zu Deinem schweren Verlust, ich kann mir nur annähernd vorstellen was Du durchmachst, denn mit 30 Jahren den Sohn verlieren muss sehr schwer für Dich sein, vor allem so plötzlich womit niemand gerechnet hat. Es tut mir sehr leid für Dich und ich wünsche Dir viel Kraft das alles durchzustehen. Ich habe auch vor einigen Wochen meine Frau verloren und das schmerzt verdammt.

    Du bist hier in dem Forum gut aufgehoben, mir hat das sehr geholfen das alles zu verarbeiten, hier gibt es viele liebe Menschen die Dich verstehen.

    Weiterhin viel Kraft für Dich.

    Liebe Grüße Hartmut

    Liebe Christine,

    das stimmt, Ossi bleibt Ossi, ich bin nur durch einen blöden Zufall durch einen Bekannten in Augsburg gelandet, wäre lieber in der Heimat geblieben aber beide 1991 ohne Arbeit da blieb keine große Auswahl, hab mich aber nie dort heimisch gefühlt und bin froh wenn ich dieses Jahr den Umzug, also die Wohnung leerräumen hinter mich bringen kann und dann wieder dauerhaft in der Heimat bin. Meine Tochter die auch bei uns im Mietshaus wohnt muss ich noch davon überzeugen wieder hier her zu kommen, sie müsste allerdings in Berlin arbeiten (DB Fernverkehr) und im Umland wohnen, weil sie wäre dann dort unten alleine.

    Ja es hieß mal Wilhelm Pieck Stadt Guben, die Stadt ist aber auch ziemlich geschrumpft, Schade man hätte nach der Wende Arbeitsplätze schaffen müssen und keine abbauen.

    Eigentlich wollten wir unseren Lebensabend gemeinsam genießen, der Traum wurde uns aber nicht gewährt.

    Herzliche Grüße Hartmut

    Hallo liebe Christine, danke für Deine lieben Worte. Auch wenn verspätet auch mein herzliches Beileid für Dich zu Deinem Verlust.

    Bei mir ist das jetzt erst ein paar Wochen her, durch das Schreiben und Lesen hier im Forum hilft mir das irgendwie die Trauer und den Schmerz zu verarbeiten. Ich habe mir auch vorgenommen zusammen geplante Vorhaben umzusetzen, ein neues Beet am Stallgebäude mit Hortensien, einen Pfirsichbaum wollte sie haben und den werde ich auch pflanzen. Die Umbauten und Renovierungen im Haus muss ich jetzt nach meinen Ansprüchen umsetzen denn es hat sich ja vieles geändert. Meine Frau hat auch eine wundervolle Beerdigung bekommen, wie sie sich das gewünscht hatte falls der Tag mal kommt, leider kam er viel zu schnell. Liebe Christine ich wünsche Dir auch weiterhin viel Kraft in der schweren Zeit.

    Herzliche Grüße Hartmut

    Hallo Kerstin,

    vielen lieben Dank für Deine Worte. In Guben nicht direkt, bin auf dem Dorf. Danke für Dein Hilfe Angebot, vielleicht kann man ja wirklich mal mit einem Betroffenen über diese Probleme reden.

    In der Firma können sie das nicht verstehen, ich kenne keine/n der seine Frau oder Mann verloren hat und das durchmachen muss.

    Heute sind vier Wochen vergangen, da war die Beerdigung, der schlimmste Tag in meinem Leben. Nächste Woche kommt meine Tochter aus Augsburg über Ostern her, sie hat eine Woche vor dem Tod ihrer Mama einen Arbeitsunfall gehabt, also einen Wegeunfall von der Arbeit nach Hause, ist gestürzt, Schultergelenk war raus und musste operiert werden. Sie ist auch mit allem durch.

    Ja die Vierbeiner erleichtern einem das Leben gerade, sie will jetzt immer in meinem Bett schlafen, ganz nah bei ihrem Herrchen, das spendet schon Trost.


    Liebe Grüße Hartmut

    Danke Euch allen für die lieben Worte die mir in der schweren Zeit sehr helfen. Ich werde und muss mir die Zeit nehmen auch wenn das in der Firma die wenigsten verstehen werden. Ich habe über 45 Jahre meinen Job gemacht, habe mehr Zeit mit Arbeit verbracht als zu Hause. Es reicht, gerade nach so einem Schicksalsschlag, muss nur sehen wie ich die restlichen Monate über die Bühne bringe und einen sauberen Abschluss machen kann.

    Hallo zusammen,

    ich habe mich hier angemeldet weil ich denke das es vielen genauso geht wie mir, das man sich gegenseitig Ratschläge geben kann wie man mit dieser Situation klarkommt.

    ich bin noch berufstätig in Augsburg, unseren Hauptwohnsitz haben wir aber seit 2019 wieder in unserer alten Heimat in Brandenburg Guben. Ich wollte noch bis Ende des Jahres arbeiten und dann mit 63 in Rente gehen, wir wollten gemeinsam das Haus ihrer Oma noch renovieren um dort unseren Lebensabend zu verbringen, doch nun ist alles auf einmal anders.

    Ich war dann ab Anfang Februar bei ihr, hatte mich krankschreiben lassen weil ich wieder starke Rückenschmerzen hatte.

    Meine Frau hatte eine Erkältung wie sie die letzten Monate schon oft hatte und sie war auch diesmal der Meinung es geht bald wieder, ich habe oft gefragt ob ich einen Arzt holen soll, ihre Antwort war es geht schon wieder, ist so wie die letzten Male auch. Sie hatte die letzten Tage wenig geschlafen, setzte sich in den Fernsehsessel und wollte etwas schlafen, TV war aus, ich saß neben ihr am Laptop und merkte auf einmal das sie nicht mehr atmete, habe sofort die 112 gewählt und sollte dann mit der Wiederbelebung beginnen, paar Minuten späten waren die Ersthelfer da und wenig später der Notarzt der meine Frau leider nicht mehr retten konnte.

    Meine Nachbarn waren ebenfalls gleich da und haben sich um mich gekümmert, sie haben mich dann auch mit unserer kleinen Yorki Hündin die Nacht zu sich genommen damit ich nicht alleine bin. Auf diese Nachbarschaft kann ich nur stolz sein, denn es ist ja nicht selbstverständlich. Sie und ihre Eltern haben mir auch bei der Erledigung der Formalitäten mit dem Bestattungshaus, Blumenbestellung für den Sarg und beim Ausfüllen des Antrages auf Witwenrente geholfen und haben auch eine kleine Trauerfeier bei sich zu Hause organisiert. Das hat mir alles in diesem schweren Moment sehr geholfen.


    Nun sind einige Wochen vergangen, ich bin seit März wegen der Trauer krankgeschrieben, kann das nicht verarbeiten. Jeden Tag bin ich auf dem Friedhof, bringe ihr Blumen, rede mit ihr. Es gibt jeden Tag Momente wo ich nichts tun kann, ich will mich mit Gartenarbeit oder im Haus ablenken, aber ich sitze teilweise Stundenlang da und starre vor mich hin, keine Motivation vorhanden, spielen sie ihre Lieblingsmusik im Radio fange ich an zu weinen, hab immer wieder das Bild vor den Augen als sie im TV Sessel saß und für immer eingeschlafen ist.


    Ich will am liebsten überhaupt nicht mehr zur Arbeit, will sie hier auf dem Friedhof nicht alleine lassen, denn sie war oft 3 bis 4 Wochen hier alleine weil ich arbeiten musste, habe sie zu oft allein gelassen. Ich habe die letzten Jahre versucht vom Arbeitgeber Unterstützung zu bekommen damit ich öfter zu ihr fahren kann, da ist aber nichts passiert, deshalb möchte ich dort nicht mehr hingehen.

    Meiner Ärztin hab ich das alles auch erzählt, das Körper und Seele im Ausnahmezustand sind, sie hat dafür vollstes Verständnis, bekam deswegen eine Überweisung zum Psychiater da dieser mich lang genug krankschreiben kann.

    Klare Gedanken kann ich nicht fassen, ich habe auch noch die Zweitwohnung die ich bis Ende des Jahres räumen und kündigen will. Ich weis im Moment nicht wie ich das alles organisieren soll.

    Dann kamen schon zweimal Anrufe von meinem Abteilungsleiter, erst fragen wie es mir geht, ob sie mir helfen können und dann wann ich denke wieder arbeiten zu kommen. Der erste Anruf war zwei Tage vor der Beerdigung, da war ich so wütend auf diesen Menschen, noch nicht mal beerdigt und fragen wann ich wieder arbeiten komme.


    So vergehen die Tage, ich fühle mich einsam, ab und zu lenke ich mich etwas ab, gehe zu den Nachbarn reden und mal ein Bierchen trinken, aber wenn ich dann wieder im Haus bin ist die Einsamkeit wieder da.

    Warum hat sie es auf einmal so eilig gehabt, Fragen über Fragen. Der einzige Trost ist das sie friedlich eingeschlafen ist und sich nicht quälen musste.

    Trotzdem tut das im Herz und in der Seele weh.


    Gruß Hartmut