Ich kann das Buch "Mein Vater ist nicht gestorben" von Christian Kortmann sehr empfehlen. Der Autor schreibt darin über das Leben und Sterben seines Vaters. Dieser muss ein sanfter und sehr interessanter Mensch gewesen sein, ein echter Philosoph und Lebenskünstler! Kortmann lässt uns an sehr intensiven und oft auch lustigen Erinnerungen teilhaben. Das ist wirklich sehr berührende und feinsinnige literarische Trauerarbeit, die einem auch in düsteren Zeiten das Licht am Horizont aufzeigt.
In einem Interview sagt der Schriftsteller: "Durch den Verlust habe ich meinen Vater noch einmal neu kennengelernt. Und zwar weniger in seiner Vaterrolle, die er nun nicht mehr ausfüllen konnte. Ich habe mich zum ersten Mal mit ihm als freiem, unabhängigem Menschen und seinem Lebensentwurf beschäftigt. Materiell hat mein Vater mir nichts vererbt, ich betrachte mich aber als reichen Gedanken- und Verhaltenserben. Die Fortsetzung des Dialogs und das Bewahren des Schönen, Guten und Wahrhaftigen ist die vielleicht vornehmste Aufgabe der Kunst und vor allem des Schriftstellers. Um dieses Gespräch fruchtbar zu führen, muss man akzeptieren, dass das Gegenüber gegangen ist, und lehnt sich zugleich gegen das Verstummen auf. Andere Menschen, heute oder in ferner Zukunft, werden das Buch lesen und den Dialog vielleicht weiterführen – wir senden und empfangen über lange Distanzen."
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"Mein Vater ist nicht gestorben" von Christian Kortmann: mein absoluter Lesetipp!