Beiträge von desolare

    Das Grab hat dich verschlungen,
    Da schlummert dein Gebein;
    Das Sterbelied ist verklungen,
    Wer denkt noch fürder dein?
    Ach! alle sind verschwunden,
    Die einst geweint mit mir;
    Ich hab’ allein gefunden
    Den stillen Weg zu dir.


    Ich kann es nimmer fassen,
    Dass noch der Frühling glüht,
    Dass nicht die Blumen blassen,
    Seitdem du ausgeblüht;
    Dass nicht ein schmerzlich Bangen
    Durch jeden Jubel geht,
    Seitdem du heimgegangen
    Still, wie ein Nachtgebet.


    Unendlich war dein Lieben,
    Groß wie die Welt dein Herz;
    Dies bleibet tief geschrieben
    In meines Schmerzes Erz.
    Lass dich getrost vergessen –
    Wenn jedes Band zerbricht,
    Wenn alle dich vergessen,
    Mein Herz vergisst dich nicht!


    Ein Lied, das, kaum geboren,
    Auf leisem Hauch entschwebt,
    Und doch so unverloren
    In treuem Busen lebt –
    So lebst du mir in Dauer:
    Bist ein verklungnes Lied,
    Das durch der Seele Trauer
    Mit ew’gem Singen zieht.


    -Ludwig Pfau-

    Die Zeit stellt sich zwischen uns.
    Drängt uns unweigerlich voneinander fort.
    Auch, wenn du schon lange nicht mehr bist.
    Meine Erinnerungen an dich
    gleichen Spuren im Sand.
    Unmöglich, für immer den Wind abzuwehren,
    der sie verwischt.
    Angst vor dem Vergessen.
    Die Trauer um dich lässt dich weiter bestehen.
    Mein Herz - gefangen in der eisernen Jungfrau.
    Stechende Schmerzen begleiten die Gedanken an dich.
    Die einzige Verbindung zu dir, die mir bleibt.