Beiträge von Keks

    Hallo ihr Lieben,
    den Artikel hab ich gelesen.. und es stimmt, ich fühl mich wie ein kleines Kind dem man etwas weggenommen hat. Manchmal will ich sogar schreien und auf dem Boden stampfen oder so, weil ich so schrecklich hilflos bin.


    Heute ist kein guter Tag, Mama fehlt mir ganz schrecklich. Sie fehlt mir jeden Tag aber heute ist es ganz besonders schlimm. Ich kann den ganzen Tag nicht aufhören zu weinen. Eben habe ich in ihrem Zimmer gesessen und ihr Bett angeschrien. Ich weiß auch nicht.. manchmal mach ich im moment Dinge die ich mir nicht so wirklich erklären kann. Gestern war komischerweise irgendwie ein Tag der Resignation.. ich war einfach nur so unheimlich deprimiert. Dieses Ewige Auf und Ab ist so kräfte zehrend. Ich weiß nie was der Auslöser sein kann für einen fürchterlichen Heulkrampf. Aber heute bin ich schrecklich traurig.


    Es sieht hier aus wie immer.. und irgendwie doch nicht. Es geht weiter, aber es ist alles anders. Es ist komisch, still und leer.. und trotzdem sieht es so aus, als könnte sie einfach jeden Moment wieder reinspazieren. Wenn ich ein Geräusch höre lausche ich immer ob es nicht das schlurfen von Mamas Puschen ist. Aber das kann es nicht mehr sein. Das ist so fürchterlich ungerecht, ich brauch sie doch, sie kann nicht einfach weg sein. Das macht mich so traurig.


    Die Ideen mit den Briefen sind auch ganz gut, aber das hab ich alles schon gemacht. Meine Schwestern und ich haben ihr Briefe geschrieben und Blumen daraus gebastelt. Und eigentlich wollte ich erst so was aufschreiben und dann überlegen was ich in den Sarg mit lege aber dann ist der Brief plötzlich 12 Seiten lang geworden und ich hab ihn einfach auch mit reingelegt. Und ich habe ihr einen Teddy mitgegeben. Den habe ich ihr mal gekauft, eigentlich hatte ich erst meiner Schwester einen gekauft, aber Mama fand den so süß, dass ich ihr auch einen geschenkt habe. Ich habe auch hier eine Box stehen, wann immer mir was einfällt schreibe ich es auf einen Zettel und leg es darein. Gestern musste ich daran denken, wie Mama mir vor ein paar Monaten ganz stolz erzählt hat, dass sie jetzt auch Spritzen setzen darf, weil sie einen Kurs gemacht hat. Meine Mama war Erzieherin und hat in einem Behindertenkrankenhaus gearbeitet, auch wenn sie zwischen durch lange zuhause war wegen uns Kindern hat sie so gerne da gearbeitet. Ich habe auch mal ein Praktikum bei ihr gemacht weil ich wissen wollte was sie so tut wenn sie arbeiten geht. Und da hab ich gesehen wie liebevoll sie mit ihren KlientenInnen umgegangen ist. Meine Mama war einfach ein so unglaublich lieber Mensch. Es ist einfach nicht fair, dass sie uns so früh genommen wurde..


    Noch etwas.. das mit der Haushaltshilfe wollte Papa beantragen, aber dann sagen die ihm, dass meine kleine Schwester schon zu alt ist?!?! Sie ist 10 Jahre!! Und die behaupten wir brauchen keine Unterstützung mehr, weil sie zu alt ist??!! :95: Das macht mich richtig wütend. Vielleicht klappts ja mit einer anderen Organisation, aber eine Haushaltshilfe kriegen wir erstmal noch nicht. Das wollte ich noch loswerden, weil ich es unverschämt finde.. wäre sie 5 Jahre hätten wir vielleicht eine gekriegt, aber sie ist "schon" 10..


    Ich sag schon mal danke an alle die sich meinen Kummer anhören.. ich bin froh, dass ich diese Seite gefunden habe.


    Lg Carla

    Hallo ihr.. vielen dank für die lieben Zusprüche, ich weiß gar nicht was ich sagen soll.


    Heute ist es besser als Freitag, ich konnte schon lernen und auch noch ein bisschen sauber machen. Nur muss ich heute vermehrt über Dinge nachdenken die ich doch noch tun wollte. Das Wochenende bevor es passiert ist hat Mama mich gefragt, ob ich den Müll runterbringe und ich hab gesagt ich mach das, aber an dem Abend hab ichs vergessen am nächsten Tag musste ich arbeiten (ich hab n Minijob als Kassiererin) und dann hab ich danach bei meinem Freund geschlafen. Sie musste den Müll selber runterbringen und das obwohl sie eine Entzündung im Fuß hatte und doch so schlecht laufen konnte. Ich habs einfach vergessen.. das tut mir so schrecklich leid. Es ist nichts wichtiges eigentlich.. aber es tut mir einfach so leid, dass sie das selber machen musste. Und dann war ich Sonntag bei meinem Freund und wollte eigentlich schon viel früher fahren, aber er hat immer gesagt, nimm doch den nächsten Bus, so dass ich erst um 10 zu Hause war und da hat sie schon geschlafen. Ich hätte doch noch mit ihr reden können, wenn ich nur eher gefahren wäre. Ich weiß dass ich jetzt nichts mehr ändern kann, aber es macht mich so unheimlich traurig. Und sie hat mich die Woche davor gefragt, ob ich ihr die Füße massiere, das hab ich früher auch oft gemacht, aber ich hab nein gesagt, weil ich weg musste und weil ich auch nicht wollte auch das tut mir so unheimlich leid. Ich hab doch nicht gewusst, dass sie so plötzlich nicht mehr da sein wird. Ich hätte nie damit gerechnet. Wie ich bereits gesagt habe, Mama war halt immer da. Sie ist nie auch nur ein Wochenende weggefahren. Seid wir auf der Welt sind, war sie immer bei uns..


    Und meine kleine Schwester ist doch erst 10. Eigentlich hätten wir noch eine kleine Schwester gehabt, aber sie ist gestorben, gleich nach der Geburt. Da war ich 5 Jahre alt. Das hat Mama auch sehr lange traurig gemacht. Dafür kam dann, als meine große Schwester 11 und ich 9 war unsere Kleinste auf die Welt. Das war total toll für mich, weil ich in dem Alter war wo ich schon richtig mithelfen konnte. Ich hab sie gewickelt, gefüttert und ins Bett gebracht.. und jetzt ist sie zwar schon ziemlich groß, aber es kommt noch so viel. Es kommt noch so viel wichtiges wo Mama mit dabei sein sollte. So viele Geburtstage und Weihnachten und besondere Ereignisse. Das sind alles Dinge wo sie mit bei sein sollte. Auf eine irgendeine Art und Weise macht mich das wütend. Auch an dem Tag an dem sie von uns ging war ich so wütend. Unheimlich traurig aber auch wütend. Nicht wirklich auf Mama.. aber sie ist halt nicht mehr da.. und die MUSS doch da sein, das ist so schrecklich gemein. Ich kann nicht sauer auf sie sein, ich kann auf nichts sauer sein und dennoch bin ich es. Weil es einfach unfair ist. So kommt es mir vor..


    Noch eine Sache die ich loswerden will ist meine Trauer über Oma. Die hat sich total verändert. Meine Oma ist ja erst letztes Jahr im Januar gestorben, das ging auch sehr schnell. Kurz Weihnachten kam sie ins Krankenhaus und sie sagten sie würden sie operieren und dann haben wir sie an Weihnachten noch einmal besucht. Und dann ein paar Tage später kam ich nach hause und Mama hat geweint. Sie hat gesagt sie können doch nichts mehr für Oma machen. Dann sind wir hingefahren Papa, meine große Schwester und ich. Mama wollte nicht. Und dann haben wir Oma da liegen sehen. Weil sie was mit der Leber hatte war sie schon ganz gelb, sie war auch nicht mehr ansprechbar und sah ganz schlimm aus. Ich habe so lange gebraucht um nicht mehr an dieses Bild denken zu müssen, wie Oma da liegt so zusammengefallen und nicht mehr sie selbst. Und wenn ich jetzt das Bild anschaue vom Oma und Mama dann schäme ich mich fast dafür dass ich um Oma nicht weinen kann. Ich habe sie sehr lieb gehabt und war sehr lange sehr traurig, aber dieser Schmerz im Bauch wenn ich dann Mama angucke betäubt alles. Wie Michi das gesagt hab. Es ist nicht nur so dass ich traurig bin, ich kriege manchmal richtige Bauchschmerzen wenn ich darüber nachdenke. Dann verkrampft sich alles. Ich verstehe das nicht, ich habe meine Oma wirklich sehr gerne gehabt.. aber das mit Mama? Das ist irgendwie so schlimm, dass ich im moment gar nicht mehr an Oma denken kann.

    Danke für die liebe Antwort, sie war auch nicht zu lang.
    Wellen ist wirklich ein guter Ausdruck dafür.. an dem Montag an dem es passiert ist hätte ich nie gedacht, dass es besser werden könnte, ich könnte nie wieder auch nur an sie denken ohne in Heulkrämpfe auszubrechen und ohne mich so hilflos zu fühlen.. und schon am Freitag als sie beerdigt wurde und die gesamte Familie da war konnten wir teilweise wieder lachen. Und in der zweiten Woche musste ich auch nicht mehr so viel weinen. Aber diese Woche ging es nur bergab. In der Schule haben wir die Mottowoche, wo wir jeden Tag verkleidet in der Schule waren und es hat auch so viel Spaß gemacht, aber wenn ich dann nach hause komme und meine kleine Schwester noch in der Schule ist und Papa arbeiten, dann bricht alles aus mir heraus. Heute war mein letzter Schultag und als ich wieder hier war die ganze gute Laune weg. Ich kann dann nur noch weinen.. dann seh ich mir ihre Sachen an.. ihren Schmuck und ihr Zimmer.. und sie fehlt mir so schrecklich. Ich möchte dass sie wieder da sein kann, ich möchte nach ihr rufen können, sie umarmen, ihr sagen, dass ich sie lieb hab. Das hab ich viel zu wenig getan. Ich bin gerade so am Ende, dass ich nicht weiß wohin mit meinen Gefühlen. Mein Papa weint schon nicht mehr, nicht vor uns. Und meine kleine Schwester auch nicht. Und meinem Freund und meinen Freundinnen habe ich auch schon alles erzählt. Ich habe schon das Gefühl sie zu nerven, weil mir immer irgendwas zu Mama einfällt. Ich weiß, dass das bestimmt keiner so sieht und selbst wenn würden sie es sich trotzdem anhören.. aber trotzdem komme ich mir so hilflos vor. Ich habe unendlich viele Gedanken, wie man gerade sieht, es hört gar nicht mehr auf. Manchmal dreht sich auch alles im Kreis, dann sagt der eine Gedanke, ich wünsche mir dass sie wieder da sein kann und der andere sagt mir, dass es jetzt aber nicht mehr geht. Ich find das alles so schrecklich gemein, ich bin 19 Jahre alt ich fühl mich noch nicht alt genug um ohne Mama alles zu schaffen.


    Aber um von meiner Mama zu erzählen, sie war der liebste Mensch auf der Welt! Sie hat es nicht immer leicht gehabt und auch wenn wir nicht immer viel Geld hatten hat sie immer versucht uns glücklich zu machen, sie hat sogar das ganze Jahr über Geschenke besorgt und Kleinigkeiten, damit immer was da war für besondere Anlässe, Geburtstage oder Weihnachten. Wie sie selbst immer sagte, sie ist wie eine Löwin für ihre Kinder hätte sie alles getan. Und sie hat auch immer alles getan, sie hat für alle gesorgt und umsorgt, war das Oberhaupt der Familie. Nur auf sich selbst hat sie nicht gut genug geachtet. Meine Mama hatte leider starkes Übergewicht und vielleicht auch Diabetes, aber das wollte sie wohl nicht wahr haben ist dann einfach nicht mehr zum Arzt gegangen, so genau weiß ich das leider auch nicht weil darüber nicht gesprochen wurde. Dazu kommt das innerhalb weniger Monate ihre Mutter und ihr Bruder gestorben sind. Meine Mutter ist ihrem Bruder noch im gleichen Monat gefolgt.


    Gleichzeitig glücklich und traurig macht unser Verhältnis. Als ich klein war, war sie mein Ein-und-alles, ich war das totale Mamakind, aber dann bin ich ein Teenager geworden. Und ich hab so viel Mist gebaut hab ihr so viel Kummer bereitet, ich war nicht brav wie meine große Schwester, ich bin immer länger weggeblieben, hab getrunken, geraucht, hab sie angelogen, angeschrien und bin weggelaufen.. erst vor 2 Jahren sind wir uns wieder wirklich näher gekommen, ich konnte ihr wieder erzählen was ich so gemacht hab, ich konnte wieder mit ihr lachen und vor allem hab ich ihr wieder sagen können, dass ich sie lieb hab. Und das macht mich alles so unglaublich glücklich.. und gleichzeitig so traurig weil ich weiß, dass das alles ist was ich noch von ihr hab. Es wird nichts neues hinzukommen. Sie wird nicht mehr an meinem Abiball dabei sein und nicht dabei sein, wenn wir heiraten und wenn ich mal Kinder habe, können die auch niemals ihre Oma kennen lernen. Sie fehlt mir so schrecklich und immer wieder denke ich nur, sie ist doch meine Mama, meine Mama kann nicht einfach weg sein.. das ist ganz schlimm sie war für mich einfach immer selbstverständlich. So ich hoffe das liest sich überhaupt noch wer durch, ist so schrecklich viel geworden =(


    Liebe Grüße Carla

    Hallo ihr,
    ich hatte noch nie mit so etwas zu tun deswegen bin ich mir nicht sicher wie ich hier genau anfangen soll. Vor knapp 2 Wochen ist meine Mama ganz plötzlich an einem Herzinfakt gestorben. Keiner hat damit gerechnet, es ist sehr schwierig für mich, ich weiß nicht wo mir der Kopf steht. Meine Mama wäre nächsten Monat 50 geworden und ich habe noch nicht so lange wieder ein so gutes Verhältnis zu ihr gehabt. Dazu kommt, dass mein Vater sehr viel arbeiten muss und meine eine Schwester ist schon ausgezogen jetzt wohnen wir nur noch zu dritt hier, ich hab nämlich noch eine kleine Schwester die gerade erst auf die Weiterführende Schule gekommen ist. Meine Mutter war unser Mittelpunkt, sie war einfach immer da. Und jetzt ist sie das nicht mehr. Und in 2 Wochen schreibe ich mein Abitur und die mündliche Prüfung fällt auf den Tag vor ihrem Geburtstag. Das wird alles zu viel. Wir müssen irgendwie weitermachen, aber ich weiß nicht wie. Wenn ich unter Menschen bin geht es meistens, aber wenn ich zuhause alleine bin ist es unheimlich schlimm. Ich weiß einfach nicht weiter. Ich hoffe ihr könntet mir Tips geben wie ich das hinbekommen soll. Ich fühle mich überfordert mit Schule, mehr im Haushalt, meiner kleinen Schwester und dem ganzen Schmerz und den Erinnerungen die sie hinterlassen hat.


    Liebe Grüße