Beiträge von ursula78

    Es fällt mir schwer
    ohne dich zu leben,
    jeden Tag zu jeder Zeit
    einfach alles zu geben.
    Ich denk so oft
    zurück an das was war,
    an jedem so geliebten
    vergangenen Tag.
    Ich stell mir vor
    dass du zu mir stehst
    und jeden meiner Wege
    an meiner Seite gehst.
    Ich denke an so vieles
    seit dem du nicht mehr bist,
    denn du hast mir gezeigt
    wie wertvoll das Leben ist.


    Wir war'n geboren um zu leben
    mit den Wundern jeder Zeit,
    sich niemals zu vergessen
    bis in aller Ewigkeit.
    Wir war'n geboren um zu leben
    für den einen Augenblick,
    bei dem jeder von uns spürte
    wie wertvoll Leben ist.


    Es tut noch weh
    wieder neuen Platz zu schaffen,
    mit gutem Gefühl
    etwas Neues zuzulassen.
    In diesem Augenblick
    bist du mir wieder nah,
    wie an jedem so geliebten
    vergangenen Tag.
    Es ist mein Wunsch
    wieder Träume zu erlauben,
    ohne Reue nach vorn
    in eine Zukunft zu schau'n.
    Ich sehe einen Sinn
    seitdem du nicht mehr bist,
    denn du hast mir gezeigt
    wie wertvoll mein Leben ist.


    Wir war'n geboren um zu leben
    mit den Wundern jeder Zeit,
    sich niemals zu vergessen
    bis in aller Ewigkeit.
    Wir war'n geboren um zu Leben
    für den einen Augenblick,
    bei dem jeder von uns spürte
    wie wertvoll Leben ist.


    Wie wertvoll Leben ist.


    Wir war'n geboren um zu leben


    Mit den Wundern jeder Zeit,
    Geboren um zu leben.


    Wir war'n geboren um zu leben
    mit den Wundern jeder Zeit,
    sich niemals zu vergessen
    bis in aller Ewigkeit.
    Wir war'n geboren um zu leben
    für den einen Augenblick,
    bei dem jeder von uns spürte
    wie wertvoll Leben ist.


    Wir war'n geboren um zu leben
    mit den Wundern jeder Zeit,
    sich niemals zu vergessen
    bis in aller Ewigkeit.
    Wir war'n geboren um zu leben
    für den einen Augenblick,
    bei dem jeder von uns spürte
    wie wertvoll Leben ist.


    Wir war'n geboren um zu leben.

    Jetzt muß ich mir auch noch einen neuen Job suchen.


    Mama, wieso ist das alles so?
    Ist es nicht hart genug, daß du gestorben bist?
    Wieso ist das Leben so gemein???
    Ich bin so angeschlagen, weil ich dich so sehr vermisse und manche Tage nur weinen möchte und dann das noch.
    Ich funktioniere. Mehr geht nicht. Warum kann mich das Leben nicht jetzt einfach in Ruhe lassen?!?
    Ich brauche Zeit und viel, sehr viel Energie für mich. Ich hab keine Energie für andere Dinge.


    Liebe Mama, du hast mir nie viel Ratschläge gegeben aber ich habe dich immer in Krisenzeiten angerufen und wir haben geredet. Jetzt bist du nicht da und ich hätte dich schon längst angerufen und dir erzählt wie gemein alles ist. Und du hättest mit mir gefühlt. Ich vermiss dich so, daß ich nicht mehr weiß, was ich machen soll. Es wird immer schlimmer...

    Immer wenn ich dich besuch, fühl ich mich grenzenlos.
    Alles andere ist von hier aus so weit weg.


    Ich mag die Ruhe hier zwischen all den Bäumen,
    als ob es den Frieden auf Erden wirklich gibt.


    Es ist ein schöner Weg, der unauffällig zu dir führt.
    Ja, ich habe ihn gern, weil er so hell und freundlich wirkt.


    Ich habe Blumen mit, weiß nicht, ob du sie magst.
    Damals hättest du dich wahrscheinlich sehr gefreut.


    Wenn sie dir nicht gefallen, stör dich nicht weiter dran.
    Sie werden ganz bestimmt bald wieder weggeräumt.


    Wie es mir geht, die Frage stellst du jedes Mal.
    Ich bin okay, will nicht, dass du dir Sorgen machst.


    Und so red ich mit dir wie immer,
    so als ob es wie früher wär,
    so als hätten wir jede Menge Zeit.


    Ich spür dich ganz nah hier bei mir,
    kann deine Stimme im Wind hören
    und wenn es regnet, weiß ich, dass du manchmal weinst,
    bis die Sonne scheint; bis sie wieder scheint.


    Ich soll dich grüßen von den andern:
    sie denken alle noch ganz oft an dich.


    Und dein Garten, es geht ihm wirklich gut,
    obwohl man merkt, dass du ihm doch sehr fehlst.


    Und es kommt immer noch Post, ganz fett adressiert an dich,
    obwohl doch jeder weiß, dass du weggezogen bist.


    Und so red ich mit dir wie immer
    und ich verspreche dir,
    wir haben irgendwann wieder jede Menge Zeit.


    Dann werden wir uns wiedersehen,
    du kannst dich ja kümmern, wenn du willst,
    dass die Sonne an diesem Tag auch auf mein Grab scheint -
    dass die Sonne scheint, dass sie wieder scheint.

    Das Leben ist eine Bühne
    und erst am Ende des Lebens wissen wir, welche Rolle wir gespielt haben.


    Wir sind noch da und "spielen" weiter - ohne dich.
    Mit der Hoffnung, daß das Leben mehr Gutes als Schlechtes bietet.
    Mit der Hoffnung, nicht die Arschkarte gezogen zu haben.
    Mit der Hoffnung, daß alles immer gut wird.
    Mit der Hoffnung, daß du immer bei uns bist.
    Mit dir in unseren Herzen.
    Immer mit der Frage nach dem Warum.
    Immer mit einer Sehnsucht im Herzen.



    Heute haben wir ausgesucht, was auf deinem Grabstein stehen soll und es ist der gleiche Spruch, wie auf deiner Parte: Du warst ein Geschenk des Himmels, für alle die dich kennen durften. Du weißt von wem er ist. Auch Susi hat dich in ihr Herz geschlossen, sie hatte dich gern von Anfang an.


    Ich will dich umarmen, ich will dir alles in dein Gesicht sagen können, ich will dir sagen können, wie sehr ich dich liebe und bewundere für alles. Dabei will ich dir in deine Augen sehen und deinen eigenen Stolz auf dich selbst sehen.



    Denk Dir ein Bild: Ein weites Meer - ein Segelschiff setzt seine weißen Segel
    und gleitet hinaus in die See.
    Du siehst wie es kleiner und kleiner wird.
    Wo Wasser und Himmel sich berühren verschwindet es.
    Da sagt jemand: "Nun ist es gegangen!” - Ein anderer aber sagt: "Es kommt!"


    Der Tod ist ein Horizont,
    und ein Horizont ist nichts anderes als die Grenze unseres Sehens.
    Wenn wir um einen Menschen trauern freuen sich andere,
    die ihn hinter dieser Grenze wieder sehen.



    Als Gott sah, dass der Weg zu lang,
    der Hügel zu steil und das Atmen zu schwer wurde,
    legte er den Arm um dich und sprach: Komm heim.

    Liebe Chrisu,


    danke für deine Antwort und es tut mir sehr leid, daß du deinen Sohn verlieren mußtest. Das ist das Schlimmste, was passieren kann. Toll, daß du so stark bist!
    Alle haben hier jemanden verloren und ich bin sehr froh und dankbar, daß in so einer Situation noch Kraft vorhanden ist, den anderen zu trösten. Danke dafür!


    Ich glaube, wenn jeder den Tod mehr ins eigene Leben integrieren würde, könnten sich alle mehr Trost spenden. Ich habe mich schon immer viel mit dem Tod beschäftigt und auch Bücher gelesen. Ich war schon immer davon überzeugt, daß es nach dem Tod nicht zu Ende ist. Was wäre denn das Leben wert wenn es nur dieses Leben geben würde und dann ist es aus? Für mich war das schon immer unlogisch. Der Tod war für mich nie tabu, ich war auch beim Tod meines Opas dabei. Er ist friedlich eingeschlafen und ich durfte bei ihm sein und seine Hand halten. Das war für mich eine große Ehre. Denn er hat gewartet, bis meine Oma eingeschlafen ist (er ist um 4 Uhr in der Früh gestorben) und hat vor mir ganz friedlich seinen letzten Atemzug gemacht. Ich habe ihm die ganze Zeit gesagt, er soll nach Hause gehen und das hat er auch gemacht.
    Ich weiß, daß nichts für ewig ist. Der Mensch den wir lieben, kann morgen schon nicht mehr sein. Alles ist nur ausgeborgt und wird irgendwann auch wieder "zurückgegeben".
    Leider ist mir erst seit dem Tod meiner Mama klar geworden, daß es Versäumnisse im Leben gibt, die nicht mehr nachzuholen sind. Wir sollten den Menschen, den wir auch wirklich lieben, es viel öfter sagen. Wir sollten füreinander da sein, weil wir nie wissen, wann wir einander das letzte Mal sehen. Aber stattdessen wird oft gestritten was das Zeug hält. Und belanglose Themen sind unendlich wichtig.


    Das Leben ist nicht nur Freude, auch der Schmerz muss gelebt werden und er wäre erträglicher, wenn der Tod nicht so ignoriert werden würde.


    Liebe Grüße, Uschi

    Liebe Mama,


    heute vor einem Monat hast du entschieden, daß es genug ist.
    Heute vor einem Monat hast du um 23 Uhr 25 deine letzte Reise angetreten.
    Morgen vor einem Monat bekam ich kurz nach 8 Uhr den Anruf vom Krankenhaus.


    Mama, ich liebe dich so sehr und ich vermisse dich von Tag zu Tag mehr.


    Liebe Mama, jeder liebt und vermisst dich so sehr! Hättest du dir gedacht, daß du so eine Leere in jedem von uns hinterlässt? Ich glaube, dir war nie klar, wie wichtig du für uns warst. Hättest du nur je spüren können, was du uns bedeutest. Du warst so wichtig und hast dich immer so klein gemacht.


    Noch kommt keiner mit deinem Tod zurecht. Wir versuchen es jeden Tag aufs neue, doch es ist alles noch viel zu frisch, viel zu schwer.


    Liebe Mama, ich weiß das war dein Weg. Wahrscheinlich war dir dieser Weg vorbestimmt. Ich glaube auch, daß es dir sehr gut geht mit Opa, Ingeborg und all den anderen. Es tut mir auch so leid, daß ich dich so vermisse und so viel um dich weine. Ich möchte dir kein schlechtes Gewissen machen und ich möchte daß du dort wo du jetzt bist, unbeschwert leben kannst. Ich kann halt noch nicht.... und es tut mir auch leid, daß es jeden Tag schwerer wird für mich.


    Ich spüre dich um mich herum. Manchmal so, als würdest du neben mir stehen - wahrscheinlich ist es dann auch so. Es ist so komisch, du wirst für mich in mir immer lebendiger und trotzdem bist du nicht mehr am Leben. Das ist für mich nicht ganz logisch, weil du einerseits in mir so lebendig bist und andererseits eben nicht mehr. Mit dem muss ich noch lernen umzugehen. Ich weiß daß du da bist. Du bist nicht nur in meinen Gedanken, meiner Erinnerung und in meinem Herzen. Du bist wirklich da. Ich spüre deine Gegenwart, deine Energie. Und wenn ich dich so spüre, dann möchte ich zu dir, dich umarmen, dich anschauen und einfach bei dir sein. Und mit dem kann ich noch nicht umgehen. Denn ich kann nicht mehr zu dir. Ich werde am Dienstag wieder zu deinem Grab fahren. Vielleicht ist das ja der Ort, an dem ich meine Liebe zu dir "abgeben" kann.


    Heute fahr ich zum Papa und wir werden dich wieder besuchen. Er tut mir so leid. Ich versuche ihm zu helfen, wo ich kann aber den Schmerz kann ihm niemand abnehmen. Bitte Mama, schick ihm Menschen, mit denen er reden kann und die sich ein bißchen um ihn kümmern.


    Die Omi weint sehr viel um dich. Ich habe vorgestern mit ihr telefoniert und sie hat mir sehr leid getan. Aber ich kann ihr nicht helfen. Sie hat immer ihr ganzes Leben um jemanden getrauert, sie war immer unglücklich. Ihrer Meinung nach hat sie immer so viel mitmachen müssen - und wenn eine Katze gestorben ist, hat sie ein Jahr trauern müssen. Ja Mama, wir wissen beide wie sie ist und war. Und wir wissen beide, daß es in dieser Situation nicht mehr möglich ist, ihr zu helfen. Denn jetzt hat sie ja wirklich einen Grund zu trauern und da wird sie nicht mehr rauskommen. Ich habe ihr gesagt, daß ich ihr einen Psychologen besorgen werde. Auch wenn ich wollte, ich kann ihr nicht helfen. Sie hat so viel falsch gemacht, Mama. Und jetzt ist sie allein, weil sie jeden vergrault hat. Und dich hat sie nie verstanden, sie hat dich nie respektiert, auf dir ist sie herumgetrampelt und hat dich kaputt gemacht. Sie hat so viel falsch gemacht. Sie hat dich ihr Leben lang verletzt und jetzt trauert sie so sehr um dich. Wie kann man seine einzige Tochter so behandeln? Sie hat dich zu Tode geliebt. Sie wollte dich immer besitzen, festhalten. Du hast das nicht mehr ausgehalten. Du warst dein Leben lang so stark, doch dann ging es nicht mehr. Doch am Ende konntest du dich von ihr lösen und diese Stärke warst du, du selbst.


    Mama, ich freue mich schon sehr darauf, wenn ich wieder bei dir sein kann. Auch wenn ich noch 50 Jahre leben sollte, weiß ich daß du da sein wirst, wenn ich gehe. Ich freu mich schon jetzt auf dich.

    Jeden Tag öffnet sich eine neue Tür. Eine neue Tür die mich wieder einen Schritt vorwärts bringt - oder für den Moment auch einen Schritt zurück. Es passiert auch, daß ich stehen bleibe, weil es mir vor lauter Schmerz den Atem verschlägt. Manchmal ist es einfach kaum auszuhalten. Es gibt aber auch Türen, die mir Schönes zeigen. Mitfühlende Menschen oder Momente, in denen meine Mama ganz nah bei mir ist, Momente voller Zuversicht, tiefer Liebe und einem besseren Verständnis für die größeren Zusammenhänge des Lebens.
    Trotz allem bleibt diese Sehnsucht, diese unstillbare Sehnsucht nach meiner Mama.
    Das erste Mal erlebe ich einen Schmerz in mir, der so stark ist, daß ihn nie ganz zulassen kann. Ich habe das erste Mal in meinem Leben Angst, vor Schmerz wahnsinnig zu werden. Es gibt Momente, wenn ich alleine bin, in denen ich kurz erfasse, wie weh es tut und ich halte es nicht aus.


    Ich gehe arbeiten, mache alles was ich machen muß, aber mehr geht nicht. Ich bin gerade sehr froh, wenn ich allein sein kann, mit meiner Mama und meinen Erinnerungen. Ich funktioniere dort wo es sein muss, aber zu Hause bin ich unfähig, viel zu tun. Ich habe keine Depression aber ich habe einfach keine Energie. Ich fühle mich erschöpft, wie ausgebrannt ohne aber wirklich leer zu sein. Könnte ich jetzt eine Woche Urlaub machen (kommt gottseidank Anfang August) würde ich nichts machen, einfach nichts. Ich würde schlafen, trauern, ans Grab fahren, mit meiner Mama reden und sonst nichts. Ich weiß nicht ob das richtig wäre, aber ich tu mir gerade verdammt schwer damit zu funktionieren.


    Außerdem frage ich mich immer wieder in welcher Gesellschaft wir eigentlich leben. Meine Mama ist gerade mal 1 Monat tot und es fragt mich kaum jemand wie es mir geht. Ich brauche die Ausrede nicht, daß andere damit vielleicht nicht umgehen können oder mich vielleicht schonen wollen. Was glauben die eigentlich? Daß ich sofort in Tränen ausbreche? Daß meine Mama tot ist weiß ich sowieso, jede Minute, jede Sekunde weiß ich das und es ist mir auch sehr bewußt! Daß andere nicht damit umgehen können, ist für mich kein Argument.
    Meine Meinung ist, daß es einfach niemanden interessiert. Eine eigentlich liebe Arbeitskollegin von mir hat ihre Mutter vor ein paar Jahren verloren, aber sie weicht mir aus.
    Der Tod gehört zum Leben dazu!! Und warum kann man nicht darüber reden?? Warum unterhalten sich die meisten lieber übers Wetter, Einkaufen gehen und anderes, was absolut belanglos ist?! Warum ist der Tod bei uns so ein Tabuthema? Oder komme ich einfach immer mit den falschen Leuten zusammen?

    Liebe Manuela,


    hallo erstmal, wir kennen uns noch nicht. Ich habe viele deiner Beiträge gelesen und war sehr bewegt, schön daß du so tolle Eltern hattest/hast!


    Der Tod eines lieben Menschen ist etwas sehr sehr persönliches und trifft im tiefsten Inneren. Die Trauer um den geliebten Papa oder die geliebte Mama holt das Innerste in uns raus. Man steht plötzlich da wie ein kleines Kind und kann die Welt nicht mehr verstehen. Der Verlust eines lieben Menschen ist das Härteste was es in diesem Leben zu verkraften gibt. Und wo soll man seine Liebe und Emotionen sonst ausdrücken, wenn nicht auf der Parte, am Grab.... Wenn die innersten Gefühle dort auch nicht erlaubt sind, wo dann? Nur in den eigenen 4 Wänden, beim Therapeuten - und am besten leise, dass es sonst niemand mitkriegt?!
    Wir hatten, wie es so weit war, keine Zeit die Parte meiner Mama so schön persönlich zu gestalten wie du es gemacht hast. Beim Bestatter mußte alles "schnell" gehen und die Tage davor nach ihrem Tod waren wir alle so unter Schock, daß wir nicht daran dachten. Schade, aber dafür wird das Grab jetzt umso schöner.


    Ich finde die Parte wunderschön, sie zeigt, wieviel dir dein Papa bedeutet hat und dass er bei dir sehr viel richtig gemacht hat.


    Man kann Menschen leider nicht ändern und die die bei so einem traurigen Anlass blöd reden, haben einfach nicht begriffen, um was es eigentlich im Leben geht - LIEBE!


    Alles Liebe Uschi

    Lieber Markus,
    danke für deine "Bestätigung". Meine Mama ist bei mir, ich fühle es und ich weiß es. Du hast mir mit deiner Antwort wirklich sehr geholfen, du hast recht, sie hat sich vor ihrem Tod noch mal komplett gewandelt - und mit dieser Kraft und Stärke ist sie jetzt bei mir.


    Liebe Jutta,
    ich werde den Spruch ewig behalten. Er hat so viel Wahres.... und ich hab ihn in der Lieblingsnascherei meiner Mama gefunden...unglaublich eigentlich und sooo schön und ergreifend....


    Mein Vater ist weiterhin ein Wahnsinn. Ich weiß natürlich nicht, wie es ihm so geht wenn er alleine ist aber wenn ich ihn besuche oder ihn anrufe, ist er immer so, dass ich zuversichtlich bin, dass er es schaffen wird. Ich glaube auch nicht, dass er mir was vormacht. Ich mache mir weiterhin zwar Sorgen, weil man nie weiß, in welche Richtung die Trauer noch gehen kann aber ich glaube ganz fest, dass meine Mama auch ihm hilft. Es ist alles sehr labil zur Zeit, mein Vater ist alleine, meine Mutter nach 39 Jahren Ehe gestorben und ich kann nicht abschätzen, wie viel davon bei ihm wirklich schon angekommen ist. Ich habe ihm die Adresse einer Therapeutin in seinem Wohnort rausgesucht die auf Trauer spezialisiert ist, auch eine Trauergruppe von der Caritas habe ich gefunden. Alles bei ihm in der Nähe. Ich glaube, es ist wichtig für ihn, daß er Leute findet, mit denen er drüber reden kann und wo er sich verstanden und aufgehoben fühlt. Aber ob er das auch annimmt, muss er für sich selbst entscheiden.
    Wie sehr würde ich mir wünschen, dass sie noch bei uns ist. Wie schön wäre es, wenn alles noch so wäre wie vorher.


    Heute waren die Schwester meines verstorbenen Großvaters, mein Vater, Bruder, Schwägerin, Kind, ich und mein Freund essen und anschließend am Grab meiner Mutter. Es war ein schönes Treffen und auch wenn wir während des Essens nicht viel über sie gesprochen haben, war es ganz im Zeichen meiner verstorbenen Mama. Heute vor 4 Wochen ist sie gestorben und am Sonntag wird es ein Monat.


    Ich vermisse sie unendlich. Es ist noch immer so unglaublich, daß ich es einfach nicht fassen kann. Obwohl der Tod zum Leben dazu gehört, schlägt er mit einer so erbarmungslosen Endgültigkeit zu, die man nicht im Ansatz begreifen kann. Ich sehe meine Eltern immer vor mir, zusammen, im Urlaub in Italien, beim Spazieren gehen.... und dann der Gedanke, das ist alles Vergangenheit, das wird es nicht mehr geben. Dieses Leben meiner Eltern, mit dem ich mich ja auch identifiziert habe, gibt es nicht mehr. Und dann sehe ich meinen Vater vor mir, alleine, verzweifelt, auf der Suche nach einem neuen Dasein, alleingelassen.... das raubt mir jedes Mal den Atem.
    Jetzt ist es wieder sehr schlimm, meine Mutter ist gerade wieder für mich lebendig geworden - zu viele Erinnerungen....
    Ich muss mich ablenken, wünsche euch noch einen schönen Abend, lg Uschi

    Danke für eure Antworten!


    Heute war ich beim Grab meiner Mutter, das erste Mal alleine und es hat mir gut getan. Ich habe meiner Mama in einem Blumengeschäft ein schönes Herz aus kleinen Ästen gekauft und einen mit Bast gewickelten Lavendelstrauss darauf befestigen lassen. Ist sehr sehr schön geworden. Das ist genau der Stil meiner Mama und ich denke, dass es ihr gefällt. Ich bin dann einige Zeit am Grab gesessen, habe ein bißchen mit ihr geredet und es war überhaupt nicht traurig. Eigentlich total friedlich, ruhig und irgendwie schön. Keine Ahnung, vielleicht ist es das nächste Mal anders, aber ich werde jetzt öfter alleine zu ihr fahren. Auf jeden Fall geht es mir heute, seit ich bei ihr war, besser....ich bin ruhiger.


    Gestern hatte ich ein komisches Erlebnis und ich werte es wieder als Antwort meiner Mama.... Ich arbeite in einem Geschäft und es lag bei uns eine Schachtel Ildefonso herum. Meine Mama hat Ildefonso früher sehr gerne gegessen und ich habe es ihr als Kind immer zum Muttertag und Geburtstag geschenkt, und jedes Mal wenn ich heute noch Ildefonso seh, denke ich automatisch an sie. Auf jeden Fall war die Packung ein Geschenk von einer Kundin an uns und ich habe einen Würfel gegessen. Ich wusste nicht, dass in der Schleife immer ein Spruch steht und meiner lautete: Man wandelt nur das, was man annimmt. Carl Gustav Jung. Gestern war so ein Tag, an dem ich nicht akzeptieren konnte, dass meine Mama gestorben ist. Ich hatte sogar kurze Momente, in denen ich mir überlegte, ob ich was machen kann um sie zurückzuholen. Und ich konnte mit dieser Endgültigkeit kaum umgehen. Dieser Spruch war für mich die Antwort. Erst wenn ich den Tod meiner Mutter akzeptieren kann, wird sich was verändern können. Ich weiß aber, das wird noch lange dauern....
    Auch Freitag vor 2 Wochen war sowas ähnliches. Ich konnte am Anfang nicht trauern und machte mir schon wirklich Gedanken, warum das so ist und hatte schon fast so was wie ein schlechtes Gewissen. An diesem Freitag sprach ich mit meiner Mama darüber und schrieb einer Bekannten eine Email auch darüber. Sie hat vor mehreren Jahren ihren Vater verloren und konnte auch erst später trauern. Auf jeden Fall setzte ich mich danach vor den Fernseher und schaute ohne wirkliches Interesse für ein paar Minuten 2 Serien. Die erste handelte von Tod und Sterben und in der zweiten lag jemand in der Intensivstation. Da kam alles in mir hoch und ich wußte, daß meine Trauer nur vergraben war.


    Ich will ja nichts überbewerten aber ich bekam jedes Mal genau die richtige "Antwort" auf mein Problem....


    Auch bei meinem Vater und bei meiner Schwägerin sind schon "komische" Dinge passiert.


    Es ist so komisch, ich war noch heute Vormittag so unendlich traurig, daß ich kaum meine Tränen zurückhalten konnte und seit ich bei meiner Mama war, ist es ganz anders. Ich bin fast "glücklich" (wie man halt unter solchen Umständen glücklich sein kann...). Vielleicht ist glücklich gar nicht das richtige Wort sondern eher ruhig, friedlich.... Es ist so, als würde ich meine Mama in mir tragen, als wäre sie in mich, in mein Herz geschlüpft und füllt es voll mit Liebe, Zuversicht und Frieden aus.
    Versteht ihr was ich meine? Hattet ihr auch so was? Ich bin noch immer der Meinung, daß man mit einem verstorbenen Menschen immer und überall reden kann, aber irgendwas hat sich beim Grab getan.... ist man dem Verstorbenen doch näher wenn man zu seinem Grab geht?


    Ich bin was meine Ansichten über Tod, Sterben und Seelen betrifft eh schon immer sehr eigen gewesen. Jetzt werd ich noch eigener 8|


    Danke und alles Liebe an euch, Uschi

    Was ich bis jetzt nicht erwähnt habe, meine Mam und ich haben etwas in unserem Leben "vergessen": Wir konnten uns nicht unsere Liebe füreinander zeigen. Wir waren uns schon sehr wichtig, aber das war nicht immer klar.... Meine Mama war so ein herzensguter Mensch aber so verschlossen.... Sie hat mich nie umarmt, mir nie gesagt, daß sie mich liebt. Ich habe es ihr aber noch ein paar Tage bevor sie gestorben ist im Krankenhaus gesagt. Da war sie aber schon meistens weggetreten. Sie hat aber trotzdem geantwortet!! Sie hat gesagt: Ich dich auch...
    Und diese Versäumnisse tun so weh!! Sie hatte 2 Kinder und konnte keinem sagen, daß sie es liebt... das tut gerade so verdammt weh, daß ich es rausbrüllen möchte!!!! Und jetzt ist sie weg und ich kann an die Wand rennen mit diesen Gefühlen.

    Mama, ich möchte mit dir in Kontakt bleiben.


    Aber ich weiß nicht wie.


    Ich rede mit dir.


    Ich denke an dich, die ganze Zeit.


    Bitte gib mir Antworten!


    Lass mich spüren, dass du bei mir bist.


    Ich brauche einen Draht zu dir, ich kann dich noch nicht loslassen.


    Noch lange nicht.


    Vielleicht mein ganzes Leben nicht.


    Das tut mir leid, ich hoffe ich belaste dich damit nicht.


    Mama, ein Stein liegt in meinem Herzen.


    Ich lass ihn da liegen, denn er zeigt mir wie viel du mir bedeutest.


    Mama ich liebe dich!!!!!


    Wir haben so viel versäumt und wir weinen.


    Auch wenn ich dich nicht sehen kann, weinen wir zusammen.


    Ich glaube, deine Traurigkeit spüren zu können.


    Wir weinen zusammen, um einander, für einander, es ist eine heilende Trauer.


    Und wir werden, wenn der Tag kommt, mit offenen Herzen und Armen voreinander stehen.


    Ich werde ich so fest umarmen wie ich kann und dich lange nicht loslassen.


    Denn dann bin ich wieder bei meiner Mama und du hast dein Kind wieder.

    Jetzt bist du noch so nah.


    Dein Foto ist erst ein halbes Jahr alt.


    Was ist in ein paar Jahren?


    Wirst du mir fremd werden?


    Werden die Erinnerungen an dich weniger werden?


    Wirst du mir irgendwann egal????


    Werde ich irgendwann nicht mehr jeden Tag an dich denken?????


    Bitte Mama, bleib in meinem Herzen! Mein Leben lang, für immer!!


    Ich will dich nie vergessen und ich möchte kein Stück Erinnerung hergeben.


    Bitte Erinnerungen brennt euch ein in mein Gedächtnis!


    Ich will nichts vergessen, keine Szene, keinen noch so kleinen Ausschnitt.


    Mama, deine Stimme, deine Bewegungen, dein Lachen, dein Blick…


    Alles muss sich einbrennen und bleiben.


    Erinnerungen und meine Liebe sind jetzt wie eine Verbindungsschnur zu dir.


    Ich darf nichts davon verlieren.


    Mama, du musst bei mir bleiben, bitte mach, dass ich nichts vergesse!

    Liebe Mama,


    ich vermisse dich so sehr.


    Jeder Tag scheint mir gerade immer schwerer zu werden.


    Seit gestern hat es auch mein Herz begriffen, dass du nicht mehr lebst.


    Und jeden Tag wünsche ich mir mehr, noch einmal mit dir reden zu können.


    Wir hätten uns so viel zu sagen.


    Ich sage es dir eh immer und ich weiß auch, dass du es hörst.


    Aber du kannst mir nicht in Worten antworten.


    Und ich bekomme auch gerade keine Zeichen von dir…


    Ich bin gerade am liebsten alleine – alleine mit meinen Gedanken und mit dir.


    Ich ertrage gerade die Welt nicht.


    Ich will nicht funktionieren.


    Ich will ein kleines Mädchen sein, das um seine Mama weint.


    Ich will aber nicht von anderen getröstet werden.


    Ich will nur alleine sein, mit dir, mit mir, meinen Erinnerungen, Gedanken, Gefühlen…


    Es braucht mich auch keiner verstehen, ich will kein Mitleid.


    Ich will meine Ruhe haben und mit dir alleine sein. Ich brauche deine Nähe.


    Ich will dich vermissen und um dich weinen und trauern.


    Das ist zur Zeit meine einzige Möglichkeit, meine Liebe zu dir ausdrücken zu können.


    Es werden andere Zeiten kommen, fröhlichere, bessere…


    Dann werde ich mit einem Lächeln an dich denken.


    Reden werde ich aber mit dir solange ich lebe.


    Liebe Mama, das Leben ist gerade sehr hart.


    Aber mit deiner Hilfe werde ich auch das schaffen.

    Noch ein Gedicht.
    Das habe ich meiner Mama kurz nachdem wir erfahren haben, daß sie Krebs hat und ein knappes Monat vor ihrem Tod gegeben. Sie hat das Gedicht schon gekannt und gemeint, daß es genau das ist, was sie nie leben konnte. Sie hatte das Gedicht dann immer bei sich, im Krankenhaus und zu Hause - auch jetzt hat sie es bei sich, ich habe es zu ihr in den Sarg legen lassen.



    Selbstliebe


    Als ich mich selbst zu lieben begann…
    habe ich verstanden,
    dass ich immer und bei jeder Gelegenheit
    zur richtigen Zeit am richtigen Ort bin
    und dass alles, was geschieht, richtig ist –
    von da an konnte ich ruhig sein.
    Heute weiß ich:
    Das nennt man VERTRAUEN.


    Als ich mich selbst zu lieben begann,
    konnte ich erkennen,
    dass emotionaler Schmerz und Leid nur
    Warnungen für mich sind, gegen meine eigenen Wahrheit zu leben.
    Heute weiß ich:
    Das nennt man AUTHENTISCH SEIN.


    Als ich mich selbst zu lieben begann,
    habe ich aufgehört,
    mich nach einem anderen Leben zu sehnen
    und konnte sehen,
    dass alles um mich herum eine Aufforderung zum Wachsen war.
    Heute weiß ich:
    Das nennt man REIFE.


    Als ich mich selbst zu lieben begann,
    habe ich aufgehört,
    mich meiner freien Zeit zu berauben,
    und ich habe aufgehört,
    weiter grandiose Projekte für die Zukunft zu entwerfen.
    Heute mache ich nur das,
    was mir Spaß und Freude macht,
    was ich liebe und was mein Herz zum Lachen bringt,
    auf meine eigene Art und Weise und in meinem Tempo.
    Heute weiß ich:
    Das nennt man EHRLICHKEIT.


    Als ich mich selbst zu lieben begann,
    habe ich mich von allem befreit,
    was nicht gesund für mich war,
    von Speisen, Menschen, Dingen, Situationen
    und von allem,
    was mich immer wieder hinunterzog, weg von mir selbst.
    Anfangs nannte ich das „Gesunden Egoismus“,
    aber heute weiß ich:
    Das ist SELBSTLIEBE.


    Als ich mich selbst zu lieben begann,
    habe ich mich geweigert,
    in der Vergangenheit zu leben
    und mich um meine Zukunft zu sorgen.
    Jetzt lebe ich nur noch in diesem Augenblick,
    wo ALLES stattfindet,
    so lebe ich heute jeden Tag und nenne es BEWUSSTHEIT.


    Als ich mich selbst zu lieben begann,
    da erkannte ich, dass mich mein Denken
    armselig und krank machen kann.
    Als ich jedoch meine Herzenskräfte anforderte,
    bekam der Verstand einen wichtigen Partner.
    Diese Verbindung nenne ich heute HERZENSWEISHEIT.


    Wir brauchen uns nicht weiter vor Auseinandersetzungen,
    Konflikten und Problemen mit uns selbst und anderen zu fürchten,
    denn sogar Sterne knallen manchmal aufeinander
    und es entstehen neue Welten.
    Heute weiß ich:
    DAS IST DAS LEBEN!


    Charles Spencer Chaplin Jr., bekannt als Charlie Chaplin
    an seinem 70. Geburtstag am 16.April 1959

    DANKE für eure lieben Antworten!!


    @ Jutta: Danke für den Tipp mit den Naturfreunden, ich werd da mal nachschauen!
    Von meiner Oma lass ich mich sicher nicht lange tyrannisieren. Auch wenn es jetzt sehr hart klingt, aber wir sind uns ziemlich sicher, daß sie einen großen Beitrag zu der Erkrankung meiner Mutter geleistet hat. Aber das wäre jetzt egal, weil sie ja ihre einzige Tochter verloren hat aber anstatt ehrlich zu trauern, lebt sie ihren Egoismus weiter und dreht sich alles so, wie es für sie passt. Ich bin am Überlegen, ihr zu sagen, daß ich den Kontakt zu ihr weiter sehr einschränken werde (wenn nicht sogar für eine Zeit einstellen werde), wenn sie nicht endlich Ruhe gibt.
    Heute bin ich den ganzen Tag alleine und zu Hause. Das hab ich mir absichtlich so eingeteilt. Seit 9 Uhr sitze ich am Computer, schreibe hier, schreibe für mich über meine Mama, laß Erinnerungen durch meinen Kopf ziehen und bin nur am weinen. Aber das tut sehr gut. Wenn ich abgelenkt bin, kann ich es nicht zulassen und die Trauer muß aber raus. Ich glaube, heute wird mir erst so richtig klar, daß meine Mama tot ist. Ich höre "one sweet day" von Mariah Carey in Endlosschleife und kapiere irgendwie jetzt noch nicht, daß sie weg ist. Und das tut grad heute unendlich weh.
    Nach einem kurzen Blick in den Spiegel, habe ich beschlossen, heute auch nicht mehr rauszugehen. ;(


    @ Kathrin: Das mit der Liebe und der Trauer stimmt. Ich habe jetzt einige Zeit gebraucht, um die Trauer spüren zu können und habe mir schon Vorwürfe gemacht, nicht genug für meine Mama empfunden zu haben... dass das Blödsinn ist, hab ich eh gewusst, trotzdem war ich beunruhigt. Letzte Woche habe ich gearbeitet, als wäre nichts geschehen und mich immer gewundert. Jetzt ist die Trauer da und ich heiße sie Willkommen, weil ich jetzt all meine Liebe und Gefühle zu meiner Mama schicken kann. Heute tut es sehr sehr weh und ich glaube, heute weint auch meine Mama mit.

    Für meine Mama:


    Ich liebe dich und ich vermisse dich so sehr!!



    One sweet day


    Sorry, I never told you
    All I wanted to say
    And now it's too late to hold you
    'Cause you've flown away
    So far away


    Never had I imagined
    Living without your smile
    Feelin' and knowing you hear me
    It keeps me alive, alive


    And I know you're shining down on me from Heaven
    Like so many friends we've lost along the way
    And I know eventually we'll be together
    One sweet day
    Eventually I'll see you in Heaven


    Mama, I never showed you
    Assumed you'd always be there
    I took your presence for granted
    But I always cared
    And I miss the love we shared


    I know you're shining down on me from Heaven
    Like so many friends we've lost along the way
    And I know eventually we'll be together
    One sweet day
    Picture a little scene from Heaven


    Although, the sun will never shine the same
    I'll always look to a brighter day
    Yeah, Lord, I know, when I lay me down to sleep
    You will always listen as I pray


    And I know you're shining down on me from heaven
    Like so many friends we've lost along the way
    And I know eventually we'll be together
    One sweet day


    And I know you're shining down on me from Heaven
    Like so many friends we've lost along the way
    And I know eventually we'll be together
    One sweet day


    Sorry, I never told you
    All I wanted to say

    Danke für eure Antworten!


    Wir wohnen nicht mehr zusammen.


    Mein Vater versucht so wie es halt geht, seinen Alltag zu meistern. Und ich bin weiterhin sehr stolz auf ihn.


    Vor 4 Wochen hat es angefangen.... gestern vor 4 Wochen hat mein Vater meine Mutter ins AKH geführt. Heute vor 4 Wochen hat er mich in der Arbeit angerufen, weil ihm ein Arzt gesagt hat, daß ihr Zustand sehr besorgniserregend ist. Ich konnte daraufhin nicht weiterarbeiten und bin zu meiner Mutter gefahren. Sonntag zu Mittag kam sie dann in die Intensivstation. Montag in der Früh erfuhr ich am Telefon, daß über Nacht ihre Organe versagt hatten, sie nicht mehr selbstständig atmete und an jedem möglichen Gerät hängt. Sie lag im Sterben... Ich fuhr daraufhin mit meinem Freund zu meinem Vater und mußte ihm die schreckliche Nachricht überbringen. Mein Bruder fuhr auch zu uns und wurde so von diesem Schmerz überwältigt, daß er plötzlich keine Luft mehr bekam und am Boden lag. Es war so schlimm!.... gottseidank konnten wir ihn beruhigen. Aber ich dachte echt, er erstickt! Wir verbrachten alle den Tag im AKH und besuchten immer wieder meine Mutter, deren Anblick fast nicht zum aushalten war. Sie war aufgedunsen von den Medikamenten und das schlimmste war, daß sie nicht mehr selbstständig und natürlich atmete sondern Luft ins sie rein- und rausgepumpt wurde. Ich weiß nicht mehr, wie wir diesen Tag überstanden haben aber man überlebt ja bekanntlich (fast) alles. Am Abend ließen wir eine Seelsorgerin kommen. Wir beteten und verabschiedeten uns mit eigenen Worten und weihten meine Mutter mit Weihwasser. Wir sahen sie das letzte Mal.... Donnerstag Nacht starb sie. Wir konnten nicht mehr zu ihr fahren, weil wir es nicht mehr verkraftet hätten, auch die Ärzte rieten mir davon ab, weil sie ab Dienstag immer schlimmer aussah. Aber jeder war mit seinen Gedanken, seiner Liebe, seiner Energie bei ihr. Meine Mama war nie allein. 2 Energetikerinnen von mir arbeiteten mit meiner Mutter über die Ferne. Sie erzählten mir immer, wie es meiner Mutter geht und sie versicherten mir, daß sie ganz ruhig und friedlich sterben konnte. Jetzt ist meine Mutter bei ihrem Vater, der 14 Monate vor ihr gestorben ist.


    Ich weiß für mich, daß es ein Leben nach diesem Leben gibt. Ich weiß, daß es meiner Mama jetzt gut geht. Und ich weiß, daß ich sie wiedersehe. Ich rede jeden Tag mit ihr, laut oder in Gedanken. Ich fürchte mich nicht vor dem Sterben.


    Meine Mama war eine sehr starke Frau, obwohl sie es in ihrem Leben nie so zeigen konnte. Meine Mutter litt ihr ganzes Leben unter ihrer Mutter, die sie tyrannisiert hat. Meine Mutter war ein Einzelkind und die Leibeigene meiner Oma, sie wurde zu ihrer Dienerin erzogen. Sie hat es bis zu ihrer Krebserkrankung nicht geschafft, sich von ihrer Mutter zu lösen. Als sie aber erfuhr, daß sie so krank war, hat sie von einem Tag auf den anderen den Kontakt zu ihrer Mutter abgebrochen. Sie wollte sie nie wiedersehen. So war es dann auch. Meiner Mutter ging in ihren letzten paar Wochen ein Licht auf und erst da kapierte sie, unter welch einer Tyrannerei sie gelebt hatte. Meine Mutter wußte schon immer vorher, daß meine Oma ihr nicht gut tut, aber sie konnte sie nicht "alleine lassen". Kurz vor ihrem Tod konnte sie sich noch emanzipieren. Meine Mama lebte die letzte Zeit befreit und in Frieden im Kreise ihrer Familie.


    Meine Mama war eine extrem starke Frau, aber das kapieren wir alle erst jetzt... Erst jetzt seit sie gestorben ist, offenbart sich ihr Leben, ihre Stärke, aber auch ihr Leiden. Vor allem ich erlebe jetzt erst, wie sie sich gefühlt hat und wie stark sie ihr ganzes Leben war. Obwohl meine Oma 85 ist, sehe ich jetzt was sie meiner Mutter alles angetan hat. Meine Oma glaubt, sie kann mich jetzt wie ihre Tochter behandeln und es ist ein Wahnsinn, wie stark diese alte Frau noch ist. Ein Außenstehender kann sich kaum vorstellen, welche Macht diese Frau noch hat, und wie sie die ausspielt. Aber meine Oma ist ein eigenes Kapitel, vielleicht schreib ich noch über sie, aber gerade ist sie es mir nicht wert.


    Meine Mama war eine Heldin, sie ließ ihre Kinder nie spüren, unter welchem Druck sie leben mußte. Ich sage ihr das jeden Tag und ich danke ihr jedes Mal dafür, daß sie so viel aushalten konnte. Es ist schade, daß ich das erst jetzt erkennen darf, aber es ist für mich fast wie ihr Vermächtnis, mir kommt so vor, daß sie mir jetzt gewisse Situationen schickt, um mir zu zeigen, wie sie leben mußte (siehe meine Oma). Und für diese Erkenntnis bin ich dankbar.


    Ich hoffe, daß ich nicht zu wirr geschrieben habe. Aber genau diese Gedanken gehen mir ständig durch meinen Kopf und es tut gut, sie aufzuschreiben und auch anderen zu zeigen, was ich für eine tolle Mama hatte/habe!


    Liebe Grüße, Uschi

    Hallo an alle,


    meine Mutter (58 Jahre) ist am 26.5. gestorben. Sie hatte Krebs und es ging alles sehr schnell. Nach der Diagnose "Lymphom Stufe 4" Anfang Mai und der Aussicht auf Heilung (trotz der massiven Erkrankung) starb sie sehr schnell ohne bewußt mitzubekommen, daß sie sterben muss. Für meinen Bruder, meinen Vater und mich war das alles blanker Horror, wir konnten uns auf nichts einstellen.... Eine Woche bevor sie starb, wurde sie sehr müde, innerhalb von 3 Tagen fiel sie ins Koma, ihre Organe versagten und sie ging von uns, ohne je wieder aufzuwachen.
    Das alles ist noch nicht einmal ein Monat her, jeder versucht für sich, wieder in sein Leben zu finden und sich neu zu ordnen. Ich für meinen Teil bin davon überzeugt, daß die Seele weiterlebt und wir uns alle wiedersehen werden. Diese Einstellung hilft mir sehr.
    Mein Vater versucht seitdem mühsamst so was wie einen "Alltag" zu finden. Daß das nach so kurzer Zeit fast unmöglich ist, ist uns allen klar, aber ich bewundere ihn dafür. Ich möchte ihm so gerne helfen, weiß aber nicht immer wie. Ich bin natürlich immer für ihn da, besuche ihn sehr viel, wir telefonieren täglich, aber das hilft (wenn überhaupt) auch nur sehr wenig. Mein Vater war nie ein Mensch, der viele Freunde hatte, meine Mutter und er waren sehr zusammengeschweißt und lebten in ihrer eigenen kleinen Welt. Schön eigentlich, aber das "fällt ihm jetzt auf den Kopf". Er hat einen Freund aus der Jugend, zu dem er lange keinen Kontakt mehr hatte, der sich jetzt aber wieder gemeldet hat. Mit meiner Tante telefoniert er auch öfter, aber sonst hat er niemanden. Er macht sich große Sorgen, daß er die Einsamkeit nicht aushält, die jetzt immer größer wird. Ich hab jetzt versucht, mich übers Internet schlau zu machen, ob es Leute gibt (Wien, Umgebung) die Freundschaften suchen zwecks gemeinsamer Unternehmungen (Wandern, Spaziergänge, Plaudern). Außer einer Partnerbörse für Leute 50 plus habe ich nichts gefunden.
    Ich mache mir Sorgen, daß mein Vater mit seiner Einsamkeit nicht umgehen kann und würde mich freuen, wenn er ein paar Leute findet, mit denen er sich etwas ablenken kann.
    Habt ihr eine Idee wie ich mich jetzt als Tochter verhalten soll? Er sagt ja selbst, daß er Menschen braucht, mit denen er reden kann aber ich will auch nicht daß er sich überfordert. Es ist ja alles noch so frisch.... Er ist sooo tapfer und ich bewundere ihn so sehr dafür und bin so stolz auf ihn, wie sehr er versucht optimistisch zu sein. Dieser Schicksalsschlag zieht ihm täglich den Boden unter den Füßen weg und er steht jedes Mal auf... ich weiß nicht, ob ich so mutig, aufrecht und fast stolz dieses Schicksal meistern und annehmen könnte, wenn mein Partner gehen müsste...
    Vor einem Monat hätte ich nicht gedacht, daß ich meine Mutter verlieren würde und jetzt sitz ich da vorm Computer und schreibe von Dingen, die mir eigentlich im Herzen fremd sind. Ich nehme Beileidwünsche entgegen, erzähle vom Sterben meiner Mutter. schreibe diese Zeilen, als ob sie mich nichts angingen. Dabei denke ich an sie und sie ist mir noch immer so selbstverständlich, daß ich es nicht begreifen kann, sie in diesem Leben nicht mehr zu sehen. In meinem Handy ist "Mama-handy" noch gespeichert und das wird es noch lange bleiben....
    Danke fürs Lesen. Ursula