Beiträge von sabrina2011

    ich glaube, da ist - mit Recht - eine tiefe Trauer darüber, dass deine Mutter dich so abgelehnt hat. Weißt du eigentlich, warum das so war?


    Man meint ja immer, dass eine innige Beziehung zwischen Kindern und Müttern naturgegeben ist, aber es gibt sie eben auch, die Mütter, die keine Liebe geben können, warum auch immer. Aber, das ist ein ziemliches Tabu. Hast du selber Kinder?


    Hallo!
    christina : Vielen Dank. Warum mich meine Mutter so abelehnt hat, weiß ich bis heute nicht. Sie war zu meinen Brüdern sehr liebevoll. Ich weiß nicht was sie in mir gesehen hat um so lieblos zu sein.


    Kinder habe ich keine. Wollte auch nie welche.


    Morgen ist die Veranschiedung. Ich habe gerade einen Brief an meine Mutter geschrieben und möchte den morgen nach der Urnenbeisetzung verbrennen.
    Lieber wäre mir ich könnte ihn in die Urne geben, aber das wird wohl nicht möglich sein. Die ist sicher richtig verschlossen.
    Ich werde auch warten bis alle gegangen sind, denn das würde sicher blöd ausschauen, wenn ich da einen Brief "abfackle".
    Ich brauche dieses Ritual um abschließen zu können. Mit diesem Brief möchte ich mich auch von meiner lieblosen Kindheit befreien, meiner Mutter aber auch noch sagen, wie leid es mir für sie tut, dass sie so leiden hat müssen.


    Ich möchte nun einfach vergessen was war und LOSLASSEN.

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    Hast Du Deiner Mutter innerlich verziehen ?Wie ist das Verhältniss zu Deinem Bruder ?


    Vielen Dank für Eure Antworten.


    chrisu : ich habe kein gutes Verhältnis zu meinem Bruder. Es gab schon vor einiger Zeit Streit wegen der zu erwartenden Kosten. Da meinte er "Nach dem Begräbnis werden wir uns nicht wiedersehen".


    Ich glaube dass ich meiner Mutter verziehen habe - klingt blöd gell - aber es ist kein Zorn und keine Wut da - nur momentan kommen alle Erlebnisse mit ihr und was sie mir so angetan hat, wieder hoch. Ich weine grad wieder, aber ich weine nicht weil sie tot ist, sie fehlt mir auch nicht - ich weine weil ich nicht verstehen kann, warum sie mich nicht geliebt hat. Sie hat bestimmt gespürt, dass es ihr Todestag ist und sogar da schickte sich mich noch weg.


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    Vielleicht schließt du ja deinen inneren Frieden mit ihr-irgendwann.


    karla : Ich versuche seit meinem Auszug (damals war ich 16), also vor 24 Jahren das alles zu vergessen. Einige Jahre, das war die Zeit in der ich mit ihr keinen Kontakt hatte, gelang es auch, aber jetzt kommt grad alles wieder hoch.


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    Welche Gefühle hast du denn genau, wenn du an deine Mutter denkst bzw. an ihren Tod und dass sie nicht mehr ist?


    Christine : Gefühle? - mmh ich weiß es nicht so genau. Ich habe nur momentan das Bild meiner Mutter im Kopf, als ich sie tot im Bett liegen sah, die Augen halb offen, der Mund auch leicht offen, aber trotzdem milde und friedlich lag sie da. Ich nahm ihre Hand, sie war warm, weich, eben so als wäre sie gerade von einem Nickerchen erwacht. Eigentlich ein schönes friedliches Bild (klingt für Euch wahrscheinlich richtig krass) - aber ich hatte sie selten so entspannt gesehen. Ich glaube daher, dass sie ganz leicht gestorben ist (Gott sei Dank!!!) Ich hoffe dass ich mir dieses Bild in meinem geistigen Auge noch lange bewahren kann, denn ihr Gesichtsaudruck war mild, wenn sie nur mich in meiner Kindheit gelegentlich so mild angeschaut hätte. Aber in ihren Augen stand immer nur Haß, wenn sie mich ansah.


    Ich wohne nicht weit weg vom Hospiz - sie war also gerade mal ca. 20 Minuten tot.
    Es tut mir leid für sie, dass sie nicht mehr am Leben ist.



    Tut mir leid das mit dem zitieren funktioniert nicht. Ich schreibe sonst im keinem Forum. :-)

    Hallo an alle!


    Ich habe mir lange überlegt ob ich mich überhaupt registrieren soll und schreiben soll, denn eigentlich "schäme" ich mich für meine Gefühle und Gedanken und habe auch ein wenig Angst von Euch "verurteilt" zu werden.


    Meine Geschichte:
    Ich hatte nie ein gutes Verhältnis zu meiner Mutter. Ich bin schon früh von zu Hause ausgezogen, weil sie sehr gemein zu mir war - eigentlich hatte ich immer das Gefühl, dass sie mich hasst (sie schlug mich, sperrte mich ein, terrorisierte mich, usw. - es war wirklich furchtbar). Meine Brüder liebte sie über alles, da war sie die Supermutti. Mein Stiefvater verstarb 1996, mein anderer Bruder 2001. Also gibt es nur noch meine Mutter, meinen Bruder und mich.
    Meine Mutter war 2009 an BSD Krebs erkrankt. Sie hatte sehr viele Chemos zu ertragen, hatte sie auch alle sehr gut weggesteckt. Sie war eine sehr starke aber auch harte Frau.
    Heuer im Jänner kam noch Bestrahlung dazu und das packte sie dann nicht mehr. Vor einigen Wochen sagte ihr dann der Arzt, dass sie noch ein paar Wochen - max. 2-3 Monate zu leben hat.
    Die letzten beiden Wochen war sie schon sehr schwach, lag den ganzen Tag im Bett, es kamen Pflegedienste/mobiles Hospiz, mein Bruder und an den Wochenenden ich, weil sie auf keinen Fall ins stationäre Hospiz wollte. Am Mittwoch war es aber ganz schlimm (mein Bruder fand sie morgens blutend im Bett liegend) und verständigte sofort die Rettung - sie kam dann ins Hospiz. Am Vormittag besuchte ich sie noch, sie war sehr schwach und schickte mich aber nach Hause und meinte ich soll sie morgen wieder besuchen. Am Abend um 2200 Uhr verstarb sie. (Ich bin dann noch sofort ins Hospiz gefahren und konnte sie noch ein letztes Mal sehen.)


    Ich hatte seit der Diagnose Krebs wieder regelmäßig Kontakt zu ihr und ich hoffte, dass ich dadurch wenigstens noch ein bisschen "Nähe" aufbauen könnte, so wie es eigentlich für Mutter-Tochter-Beziehungen sein sollte - aber mehr als Mitleid kam bei mir nicht auf. Es tat mir sehr leid für sie, dass sie diese furchtbare Krankheit hatte und es tat mir unendlich leid, mitansehen zu müssen, dass es ihr immer schlechter ging, sie immer schwächer und hilfloser wurde - aber wie gesagt mehr als Mitleid hatte ich nicht.


    Sogar an ihrem Sterbetag schickte sie mich weg, so, wie sie es ihr ganzes Leben lang getan hat!


    Vor einigen Monaten lernte ich zufällig eine Bekannte meiner Mutter kennen und bekam zu hören: "Deine Mama hat mir nie erzählt, dass es eine Tochter gibt" - Ich bin aus allen Wolken gefallen. Sogar während ihrer Krankheit hat sie so getan als würde ich gar nicht existieren.


    Ihr werdet es schrecklich finden, was ich da schreibe und ich glaube auch gar nicht, dass es in dieses Forum passt, aber mich erschrecken meine Gefühle so sehr, dass ich das einfach los werden muss.
    Warum kann ich nicht traurig sein, so wie es sich für eine Tochter gehören würde - wie es angemessen und passend wäre??


    Ich emfinde keine Trauer. Eigentlich fühle ich gar nichts. Sie ist einfach nicht mehr da. Das erschreckt mich - bin ich so gefühlskalt und warum??
    Man sagt schließlich eine Mutter ist eine Mutter, egal was im Leben auch immer vorgefallen ist. Ich habe dieses Gefühl nicht.


    LG
    Sabrina2011