Liebe Kathrin, liebe Karla und lieber Josef,
ich danke euch für eure Worte, es tut wirklich unglaublich gut, das zu lesen. Und auch hier reinzuschreiben und mich meiner Trauer endlich mal wieder zu stellen, die ich aus Angst meistens gar nicht zulassen will.
Ich erzähle einfach mal ein bisschen, wie es dazu kam.
Sie war eigentlich schon sehr sehr lange krank - seit ihrem 16. Lebensjahr - aber immer mit Höhen und Tiefen. Sie hatte Magersucht. Es gab aber auch Jahre, in denen es ihr besser ging, sie Normalgewicht hatte und auch eine Ausbildung begonnen. Irgendwann kam die Krankheit dann zurück - so ganz weg war sie eigtenlich auch nie. Sie war immer wieder in Therapie - zwei Wochen nach ihrem Tod hätte sie wieder einen Platz in einer Klinik gehabt. sie hat alles dafür getan, dort so schnell wie möglich hinzukommen, doch hat es nicht mehr gereicht.
Das letzte Mal, dass ich sie sah, war 5 Wochen vorher, als ich bei meinen Eltern zu Besuch war. Sie kam kaum aus ihrem Zimmer raus, doch als ich mich verabschiedet hab, kam sie, drückte mich ganz lange und sagte mir mehrmals, dass sie mich ganz doll lieb hat und ich ihr auch. Ich bin so froh darüber, dass wir uns auf diese Weise verabschiedet haben, auch wenn wir nicht wussten, dass es für immer sein sollte.
Ich danke euch dafür, mich so warm willkommen zu heißen. Ihr habt ja auch alle so schreckliche Schicksalsschläge erlitten, die man sich einfach kaum vorstellen kann. Ich denke an euch und nehme eure Kraft und Umarmungen dankbar an, ich schicke euch meine zurück!!!
Eure Katou