Beiträge von elaw

    Danke für eure Antworten und die Anteilnahme. :)
    Mein Bruder hat sich leider selbst zugrunde gerichtet (durch Alkohol), insofern sind die Gefühle sehr ambivalent. In gewisser Weise kam es trotzdem überraschend, da er sich viele Jahre auf einem, wenn auch sehr niedrigen Niveau, sozusagen gehalten hat. Meine Eltern trifft es am härtesten, ich war mehr auf Distanz, aber trotzdem ist es jetzt schwierig für mich, vielleicht auch wegen des totalen Gefühlschaos. Leider sind meine Eltern auch nicht mehr die Jüngsten und gesundheitlich schon seit Jahren angeschlagen, ihnen bin ich auch sehr nahe. Ich hoffe einfach mal, wir haben noch einige Jahre zusammen und können diese intensiv nutzen.
    Es stimmt wohl, dass man lernen muss, mit dieser Ungewissheit zu leben und zugleich zu akzeptieren, dass die, die wir lieben uns von einen Tag auf den nächsten verlassen können. Das gehört genauso dazu, wie der Beginn der Liebe.
    Derzeit schlage ich mich auch sehr mit dem Fakt herum, dass mein Partner in knapp einer Woche eine neuntägige Reise unternimmt. Das war schon lange vor dem Tod meines Bruders geplant. Leider ist mein Partner selbst sehr sensibel und auch anfällig für Depressionen, er hat mich in den ersten Tagen liebevoll aufgefangen, aber am Wochenende ging es ihm sehr schlecht und er hat extrem erschöpft auf mich gewirkt. Ich hatte das Gefühl ihn entlasten zu müssen. Einerseits denke ich mir, dass ihm die Reise vielleicht Kraft gibt, andererseits redet er jetzt davon, dass er es sich nie verzeihen würde, wenn er abstürzt. Das ist mir keine Hilfe, wie ihr denken könnt. Ich möchte stark sein und ihn verreisen lassen können, in mir ist der Wunsch die Angst nicht so einen riesengroßen Platz einnehmen zu lassen, dass sie unser aller Leben beschränkt, aber andererseits wünsche ich mir, er würde hier bleiben und wir verreisen lieber später mal zu zweit. Ich habe ihm gesagt, er soll es entscheiden, ob er verreisen möchte, aber irgendwie habe ich das Gefühl, es könnte zu viel für mich sein...die Angst, wenn er weg ist.


    Danke sehr für euer Mitgefühl und eure Anteilnahme, eure helfenden Antworten.
    Ela

    Guten Morgen,


    vor wenigen Tagen ist mein Bruder gestorben. Derzeit habe ich den größten Schock überwunden, aber extreme Angst davor, dass anderen, die ich liebe, etwas zustoßen kann. Ich möchte aber zugleich niemanden mit dieser Angst "terrorisieren" bzw. darin einsperren, vor allem, weil ich ja weiß, dass man das was passieren muss, sowieso nicht verhindern/aufhalten kann. Trotzdem fällt es mir sehr schwer, diese Angst irgendwie aufzulösen, wie seid ihr damit umgegangen? Was konnte euch helfen die Angst zu überwinden? Wieder zuversichtlich in den Tag zu gehen und nicht im Hintergrund mit einer weiteren Katastrophe zu rechnen?
    Danke für eure Antworten. :)
    Ela