Hallo,
ich kann einfach nicht mehr. Im August 2000 starb meine Oma mit 75. Da hatte ich schon viel daran zu knieffeln, weil ich mit ihr aufgewachsen bin und sie überalles liebte, sie ersetzte mir auch als Kind meinen Vater, der sich nie um mich gekümmert hatte.
4 Jahre später im September 2004 starb meine Mama, sie war 54 Jahre und fiel im Schlafzimmer einfach um. Mein 5jähriger Sohn stand daneben. Bis zu diesem Zeitpunkt fehlte ihr nichts, sie rauchte und trank nicht. Der Arzt stellte Sekundentod fest.
1 Jahr später heiratete ich und ich versuchte meine Verluste zu verarbeiten.
Vor einem Jahr wurde bei meinem geliebten Schwiegervater Darm-, und Leberkrebs diagnostiziert und heute, 1 Jahr später liegt er im sterben. Ich glaub, ich schaff das nicht - ich möchte so gerne stark sein für ihn, aber ich bin nur mehr am weinen. Es tut so weh, diesen stattlichen Mann hier liegen zu sehen, sein Bauch aufgebläht vom Wasser. Er seit Sonntag nicht mehr aufstehen, kann vor lauter schwach nicht mehr lesen, fernsehen usw......
Er hat in den letzten 4 Wochen 20kg abgenommen, sieht aus wie ein Gespenst und mir zerreist es mein Herz. Ich denke so an meine Mama und an meine Oma. Der 3.te geliebte Mensch, den ich sterben sehe. Mein Sohn weiss, dass sein Opa sterben wird, er ist so stark. Wir reden darüber und er kann mich alles fragen, aber warum er ?
Er war für mich immer da, wir hatten die gleichen Interessen und lachten oft und viel. Ich kann mir nicht vorstellen, nie mehr mit ihm zu lachen, zu reden und uns über unser Lieblingsthema zu unterhalten : Bücher !!!
Ich bin so verzweifelt, ich würde ihm so gerne helfen - ich muss zusehen und warten, dass er stirbt. Es tut mir leid, ich schreiben hier so verwirrt und nebenbei rinnen mir die Tränen herunter.
Ich fühl mich ,als ob ich in Watte gewickelt bin. Ich funktioniere, schon meinem Sohn zulieben, aber wenn er schläft, dann brech ich zusammen. Ich kann kaum noch schlafen, ich wache in der Nacht auf und beginne zu Weinen.
Meine Schwiegereltern waren 44 Jahre verheiratet, mir tut sie so leid, sie redet immer davon, dass sie ihm dann folgen möchte, sie kann ohne Ihn nicht leben. Wie soll ich ihr helfen könne, wenn ich mir zur Zeit selbst nicht helfen kann.
Liebe Grüsse Verena