Beiträge von Lichtbringer

    "'Trauerstern'Man kann nicht lächelnd in die Zukunft blicken, wenn die Augen noch voller Tränen der Vergangenheit sind!"


    Hallo Trauerstern.
    Ich denke, das Gesicht hat so viele Muskeln, dass der Mund sehr wohl bereits wieder (wenn auch nur müde) lächeln kann, obwohl die Augen noch das Geschehene aufzeigen.
    Irgendwo und irgendwann muss man ja wieder anfangen, sich zu bewegen und der Mund ist da gut.


    Und niemand verlangt bzw. es ist auch ok und gut, dass auch beim Lächeln in der Zukunft die eine oder andere Träne uns erinnert.
    Tränen sind ja nichts Schlechtes, sondern natürlich.


    Lichtbringer

    Hallo Verena,


    noch bevor ich all die Antworten der anderen Mitglieder hier las, stach mir eine Sache sofort ins Auge:


    "Ich habe in der Schangerschaft versucht............., da ich MEIN KIND nicht gefährden wollte".


    Jetzt ist sie da. Und die Welt bricht zusammen."


    Meine erste Frage war sofort: Was ist mit Dir???


    Eigentlich sagst Du hier alles schon: Du hast dich für die Tochter und NUR FÜR SIE ALLEIN stark gehalten.


    Einmal: Respekt davor! Du hast irgendwoher die Kraft geschöpft, da durch zu gehen und das zu schaffen.
    Weiters: Du wirst schätze ich weiterhin für sie da und stark sein, aber mir macht da Sorgen: Was ist mit Dir?
    ( Und eigentlich sollte Dein letzter Satz heissen: Ratschläge und Tips wie ICH diese Zeit überstehen kann.)


    Aber ich lese draus auch: Die Kraft hast du geschöpft, also war/ist sie da. Nur nutztest Du die nicht für Dich selbst.
    Warum nicht?
    Was veranlasst uns Menschen immer dazu, nicht auf uns selbst sondern alle anderen zu schaun? Es denen recht zu machen? Dinge 3 mal zu überlegen und unsicher auszuführen, weil es könnte ja sein, dass einer zuschaut/sich was denkt/ es nicht gutheisst etcetc.


    Wie kannst Du auf Dich schaun? :)
    Wie kannst Du auch in dieser Zeit, die schwierig ist, auf Dich schaun und die Kraft so einteilen, dass Du und Deine Tocher davon haben?


    Wenn Du selbst stark bist, kannst Du andere stützen. :)


    Ich wünsche Dir viel Kraft und dass Du die Quelle Deiner Kraft findest und auch etwas für Dich selbst benützt.



    Lichtbringer

    Mona: ja ich glaube auch, die Zeit bringt das (aber man muss sich auch die Zeit selbst geben und nehmen, das zu Entwickeln, je mehr man sich selbst Gutes tut, desto besser funktioniert es.)


    Maki und Trauerstern:


    Manchmal müssen wir Dinge einfach


    dulden, tolerieren, annehmen, akzeptieren, verstehen, begreifen (sind meiner Meinung nach die Stufen), die wir nicht ändern und/oder beeinflussen können.


    Ich denke, man kann es akzeptieren, denn auch wenn man sich wehrt, es ändert leider nichts mehr.


    Die eigenen Grenzen des Handelns/deer Möglichkeiten zu akzeptieren, anzunehmen, oder einfach nur zu dulden ist ja schon schwer genug.


    Zur Natur: der ist herzlich egal, ob ich was, was sie mir auferlegt, (dulden, tol, annehm., akz., verst....was auch immer) WILL oder nicht. Wir sind alle Ihr Teil und es bleibt uns vermutlich nichts anderes übrig.
    Klingt trostlos....vorerst. Aber...mein Ziel war es, wenn ich an die Vermissten denke, wieder lächeln zu können. Ich glaube, das passiert einfach (dann, wenn man es nicht will ?!?! Vielleicht).


    Akzeptieren würde ich im Bezug auf Konversation schon mit "Bejahen" in Verbindung bringen.
    In solchen Situationen gefällt mir aber der Bezug zu "hinnehmen" besser, bzw. macht mehr sinn in dem Zusammenhang. (Ist für mich gesprochen).


    Angie:
    Wenn ein Wolfsjunges im Rudel nicht in der Lage war, eine bestimmte Distanz zurückzulegen, um zur Mutter zu kommen, wurde es totgebissen. Weil es zu schwach war, um zu überleben.
    Das ist für uns Menschen, die sorgsam, liebend und Geborgenheit gebend sind, eine grausame Vorstellung. Auch wenn ich das nicht so will oder mache, passiert das weiterhin.
    Wenn ich verstehe, dass ein Amokläufer auf Grund seiner Vergangenheit, wie er in der Schule, in Arbeit, Umfeld schlecht von Mitmenschen behandelt wurde eine Tat begeht und dann verstehe, warum er das tat, heisst das noch nicht, dass ich seine Aktionen gut heisse.
    Was will ich damit sagen, ohne dass es wie ein Angriff oder ähnliches klingt, hmm...Wir haben über gewisse Dinge keine Wahl oder Macht. Ausser dem dulden, tolerieren, annehmen, etc.. das ist einfach so. Und selbst, dass es so ist, können wir nur annehmen. Ich versuche ganz neutrale Worte zu finden, aber evtl. ist es noch nicht so weit, sry. Ich denke mal nach. :)


    BZW: Du sprichst die Sinnfrage an. ... Gerade in solchen Situationen ein wichtiger Punkt. Glauben wir. Wir fragen: was f. einen Sinn hat das Alles? Was für einen Sinn habe ICH SELBST noch?
    Aber drauf gibt es keine Antwort. Ich habe mit 17 mal zu mir gesagt: Der Sinn meines Lebens ist, meinem Leben Sinn zu geben.
    Macht das Sinn?
    Denn wenn wir das nicht tun, nehmen wir IRGENDWAS (Bestimmung, auferlegter Sinn, das was kommt), immer (nur) als Gegeben hin......das würde für MICH persönlich keinen Sinn mehr machen. Ein Programm fahren, was programmiert ist?


    Aber das ist dann schon sehr sehr weit in die Wurzeln des Lebens gedacht, wo wir nur mehr spekulieren oder auch für uns eine Möglichkeit finden können :)
    In diesem Sinne


    Gesegnetes Neues Jahr Euch Allen und all die Kraft, die notwendig ist, egal welchen Weg man findet oder wählt, damit umzugehen.


    Euer Lichtbringer

    Danke fürs Willkommen heissen an Euch beide.


    Ich denke, man kann das nie "schaffen". Ich denke, man wird immer ein wenig Trauer, Sehnsucht in sich tragen, aber ist nicht genau das das, was uns diese Menschen dann nie vergessen lässt?
    In guten wie in schlechten Tagen spüren wir sie. Mit guten und auch (subjektiv empfunden) schlechten Emotionen denken wir an Sie.


    Maki: ich denke es geht mehr um die Akzeptanz der Natürlichkeit des Ganzen. Die Akzeptanz der Vergänglichkeit. Der Herbst, alles Laub fällt, ist für mich DAS Bild der Vergänglichkeit schlechthin. aber er hat auch was Schönes. Farben, Winde, Wetter, Leben.Und nach der Ruhe des Winters ein Neuanfang. Zurück zur Natürlichkeit.
    Es kommt drauf an, wie Du damit umgehst. Wenn Du dich gegen was wehrst, wird Dich das so lange beschäftigen, bis ES zerstört ist (....uhm...versuch mal, Natürlichkeit zu zerstören :D geht nicht), oder man (sich) selbst zerstört ist (hat). Beides scheints die einzigen Lösungen.


    Aber ich glaube an den Weg dazwischen, der der das Gleichgewicht hält: Die Trauer und Vergänglichkeit akzeptieren und MIT Ihr Leben. Sich zu sagen: So ist es. Ich weiss, ich bin ein Mensch mit begrenzten Fähigkeiten und das kann ich eben NICHT ändern. Somit nehme ich das an. Der Nebeneffekt: Ich nehme auch MICH in diesem Moment mehr (mit meiner erkannten Schwäche des Handelns unfähig/nicht beeinflussen zu können) an. Und indem wir unsere Schwächen annehmen, ist das die größte Stärke die uns widerfahren kann.


    Somit für Euch beide: Nein, ich habe es nicht geschafft, aus der Trauer rauszukommen. Will ich auch gar nicht. Dann wäre etwas falsch. Aber ich GLAUBE, ich habe es geschafft, die Trauer als natürlich anzusehen und MIT ihr zu leben, weil ich GLAUBE (also rein ich für mich), dass es nicht anders geht oder Sinn macht, ohne Einbussen an sich selbst zu haben.
    Wenn ich weine, dann weine ich voll und bewusst, nutze es als Ventil, genau dafür, wozu Weinen da ist. Und danach folgt meist ein Lächeln, trotzig den Kopf nach oben gehoben und es geht weiter.


    Wie lange uns jemand fehlt, ob das gestern, vor 14 Jahren war oder ob ich Angst habe, jemanden in Kürze oder überhaupt zu verlieren, spielt denke ich keine Rolle, denn der Schlüssel scheint für mich derselbe zu sein.


    Trauerstern: ich finde Deine Bilder interessant. So grau, dunkel und dennoch immer etwas Farbe drin. Du suchst Dein Licht :) Wenn Du weitermalst, wirst Du wahrscheinlich immer mehr und mehr Farben verwenden, ohne dass Du das "willst". Ausser das Bild mit dem Sonnenuntergang. Da warst Du nicht in Dir, sondern aus Dir ;) es unterscheidet sich von den Anderen. Nach einem Spaziergang....heisst für mich: Du warst in Bewegung.


    Bleibe in Bewegung :)

    Warum vorbeigehen?
    JA es sind schwere Zeiten, wenn eine geliebte Person nicht mehr ist.
    JA es wird ewig währen.
    JA es wird der Umgang damit einmal besser und einmal nicht so gut klappen.
    aber auch:
    JA, das ist natürlich. Es ist die Vergänglichkeit so natürlich wie Lachen. Lachen wie Weinen. Weinen wie Freude. Freude wie Hass. und so weiter. Alles natürliche Dinge.
    Wir können im Prinzip das alles nur Annehmen.
    Im Endeffekt geht es um 2 Kernfragen:


    WIE gehe ICH mit der Situation um?
    WIE kann ich mir und meiner Situation/meinem Leben noch weiterhin Sinn und Inhalt geben und das Beste draus machen?



    Indem ich die nicht so angenehmen Tage annehme und akzeptiere, denn Ändern können wir leider nicht alles und eben dieses Gefühl der Machtlosigkeit ist einer der schwierigsten Brocken, die wir Menschen zu kauen haben.
    Einerseits wollen wir immer alles Mitentscheiden, aber andererseits keine Verantwortung übernehmen? Ich bin froh dass einige Dinge NICHT in unserer Hand liegen.


    Das klingt vielleicht für einige hier hart, aber vielleicht auch für viele nicht. Worauf will ich hinaus?


    Wenn wir uns machtlos fühlen, weil wir was nicht beeinflussen können, zehrt und zerrt das an unserer Energie.
    Auch an der Energie die wir in besonders diesen Tagen brauchen können. Um uns selbst und den Lieben stütze zu sein. Um uns selbst ein Ziel und einen Plan zu geben. Weiterzugehen.
    Ich wette, jeder, der an einen verlorenen Menschen denkt stimmt zu: Wenn die dabei wären, wenn wir uns selbst aufgeben würden, würden die uns in den A...treten und sagen: was soll das? Mach doch weiter. Für Dich und für uns. ;)


    Diese Energie die wir brauchen sollten wir versuchen auf das, wo sie uns HILFT zu kanalisieren, zu konzentrieren. Mit einem (dem Tod) trotzendem Lächeln dazustehen und zu sagen: Ich verwende die Energie FÜR mich, FÜR uns und werde sie nicht dem Futter der Macht- und Hilflosigkeit opfern und verpuffen lassen. (Klar, funktioniert nicht gleich auf Anhieb und nicht immer, aber man kanns lernen).


    Nun werden einige sagen: auch macht und hilflosigkeit sind natürliche Dinge. DANKE, ja , schön, wenn Ihr das erkannt habt. Und dennoch gehts um den Punkt: genau diesen Fakt zu akzeptieren.
    Was kann der Mensch am wenigsten? Was ist für uns am Schwierigsten? Das LOSLASSEN (nicht: das Vergessen!! das ist was anderes).
    Akzeptanz hat mit Loslassen zu tun. Einen Rucksack von Ballast (den Dingen die man nicht braucht) zu befreien, um mit dem was man Behalten will (die man braucht) leichter weiterzugehen.


    jaja....alles in Theorie einfacher als in Praxis :) aber man kann den Umgang damit lernen.


    Leere, Ziellosigkeit, planlosigkeit, erfolglosigkeit, demotivation, wo kommen wir hin? orientierungslosigkeit, haltlosigkeit, machtlosigkeit, UNSICHERHEIT.


    "Der Mensch wird Sicherheit erst erreicht haben, wenn er gelernt haben wird, mit Unsicherheit umzugehen."


    WOW....was heisst das? ;) :D


    nehmen wir an: wir fühlen uns leer
    leere, kein Halt, auch kein ziel, kein plan dorthin, also können wir auch nicht erreichen was wir (nicht ) als ziel gesetzt haben.also kein erfolg, somit keine motivation, wir schwimmen immer noch in der leere, oder? hmmm - blöder Kreislauf....man kommt da nicht so einfach raus......
    sagen wir uns: setzen wir uns ein kleines ziel
    Ziel, wir planen dorthin (beschäftigt uns, wir tun was, ist schon mal gut, weil wir uns bewegen), wir erreichen das ziel, haben also erfolg, das motiviert uns SO FEST, dass wir das nächste ziel setzen
    BUMM, was is passiert? gleicher weg nur .... andere Einstellung ;) fühlen wir uns dann sicherer, weil wir wieder was haben was wir halten können?
    Ziel kann ein job, eine reise, etwas was ich schon immer mal tun wollte oder nur ein ritual sein. aber auch mal jemanden wieder zu treffen den wir vor 10 jahren schon am tel. sagten: na jez müssen mer uns wieda mal sehn, ehrlich, rufn mir uns zamm!!!
    Es kam bis heute nicht dazu...Wir sind alle irgendwo gleich ;)


    Was will ich Euch nun mitgeben: Mona: diese Tage sind sicher die intensivsten nach dem Verlust, aber auch die sollten wir mit all der Trauer, Freude, dem Vermissen und den schönen Erinnerungen annehmen und so intensiv wie möglich erleben. Wenn wir unsere Augen vor unseren eigenen Emotionen verschliessen, werden wir selbst nie die innersten eigenen Werte erfahren können. Stell Dir vor, Du musst mit Dir selbst ja Dein ganzes Leben auskommen ;) (Ganz zu Schweigen der Freunde und Familie, Mitmenschen die Dich ertragen müssen :P )


    Und nach der Erfahrung dieser diese auch noch mit anderen zu teilen. Stütze für andere sein, Ihnen das eigene Licht bringen :). Was gibt es wertvolleres? Die Schätze des eigenen Lebens, so individuell wie das Leben selbst zu teilen.


    Frohe Festtage!