Beiträge von Suppenstern

    Zuerst einmal ein ganz ganz dickes Dankeschön an Jutta und Ariadne für eure Antworten. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen wie gut es tut, wenn jemand da ist der einem zuhört und auch noch versucht zu erklären was mein Freund gerade durchmacht.


    Er besucht seit etwas mehr als einem Jahr eine Trauergruppe und sagt selbst die Menschen dort, seien die einzigen die ihn verstehen könnten und das sie ihm das Leben gerettet haben. Denn wie wohl die meisten Trauernden konnte er sich damals nicht vorstellen ohne seinen Sohn weiterzuleben.


    Geduld habe ich ganz sicher mit ihm, aber die Maske, hinter der er sich versteckt, kann er wohl auch bei mir nicht richtig absetzen. Dadurch, dass er unseren Kontakt nur noch auf E-Mails beschränkt, ist es auch nicht gerade einfach tiefer hinter die Fassade zu blicken. Ich habe ihm mal gesagt, dass ich ihm keine Fragen zum Max und dessen Tod stellen würde, sondern dann wenn er mir etwas darüber erzählen möchte, sehr gern zuhöre. Ich weiß leider nur das er in einer Entzugsklinik an einem Kollaps gestorben ist, als alle schon dachten das Schlimmste sei wohl überstanden.
    Mittlerweile überlege ich aber, ob ich ihn nicht vielleicht doch mal ganz vorsichtig danach Frage. Allerdings habe ich Angst das er sich dann vielleicht doch bedrängt fühlt.
    Dazu kommt noch, das die Situation zwischen uns ihn doch sehr belastet. Er schreibt das er mich vermisst und das er sich meine Nähe wünscht, aber es einfach nicht zulassen kann. Und dann kommen Sätze wie: "Ach Süße, was soll wir nur tun."


    Auf jeden Fall würde ich mich sehr freuen, wenn mir hier noch mehr Betroffene ihre Sicht der Dinge erklären könnten.


    Mit ganz besonderen Grüße
    Anja

    Nun, wo fang ich an? Vielleicht mal so.


    Ich habe mich in einen Mann verliebt der vor fast 2 Jahren seinen damals 20 jährigen Sohn verloren hat.
    Wir haben uns als Teenager kennengelernt, eine Brieffreundschaft begonnen (wir wohnen 160km auseinander) und uns dann wieder verloren.
    Im Dezember 2009 fanden wir uns zufällig im www wieder und begannen eine sporadischen Mail austausch.
    Nach einigen Monaten ohne Mails schrieb er mir dann im Mai 2010 wieder und erzählte mir das sein Sohn verstorben ist.
    Von diesem Tage an ist unser Mail und SMS Kontakt immer intensiver geworden.
    Im Sommer 2011 wollten wir uns nach 27 Jahren das erstemal wieder sehen. Dieses Treffen hat er dann zwei Tage vorher abgesagt. Es ging ihm nicht gut und saß in einem dunklem Loch.
    Wir haben weiter geschrieben, auch mal telefoniert und sind uns immer Näher gekommen.
    Über seinen Sohn, den Tod und die Umstände wollte er aber nie reden.
    Im Dezember 2011 haben wir uns dann doch wieder gesehen. Es war der absulute Hammer. Es fühlte sich gleich Richtig an und wir wussten beide das wir genau diesen Menschen der uns da gegenüber saß gesucht haben. Auf Grund der Entfernung und seiner Arbeit (er ist weltweit tätig) sehen wir uns nicht so häufig, aber das ist nicht schlimm.
    Vor einer Woche wollten wir uns eigentlich wiedersehen. Schon seit Tagen schrieben wir uns wie sehr wie uns darauf freuen und wie wichtig es uns ist.
    Sonntag bekam ich dann eine Mail in der er mir mitteilte das er unsere Beziehung so wie sie ist nicht weiter führen kann und sie auf Mails und SMS Kontakt beschrenken will.
    Er liebt mich, will aber nicht glücklich sein. Wenn er glücklich ist, hat er ein schlechtes Gewissen, zieht sich zurück und stößt alle Menschen von sich. Er will sich einen Liebe nicht gönnen.


    Ich weiß was ich ihm bedeute und das dass keine blöde Ausrede ist. Ich möchte ihn verstehen. Ihm helfen und keine Fehler dabei machen. Ich habe noch keinen Menschen verloren und kann mich wohl nicht in sein Gefühlchaos versetzen. Vielleich könnt ihr mir helfen ihn zu verstehen und mir Tipps geben wie ich ihm helfen kann.


    Lieben dank schon mal vorab.