und das macht mir meine Trauer etwas leichter,
Lieber Markus, Manuel und Juttap...
danke vielmals, das ihr euch Zeit genommen habt, meine Geschichte zu lesen. Bisher war ich mit meiner Trauer allein, das heißt nur meine Kinder und ich konnten über den Tod meines Freundes, meines Lebenspartners (auch wenn wir nicht zusammenlebten) reden.
Am Wochenende bekam ich eine SMS, von seiner Schwester, zu der ich sehr lange ja keinen Kontakt hatte.
Sie fragte mich, ob sie mit mir reden kann. Ich wollte eigentlich noch ein paar Tage Zeit haben, aber dann sagte sie mir, das der Sohn meines Partners bei ihr wäre und es ihm sehr wichtig wäre, mit mir zu reden und mich kennen zu lernen.
Ich war vollkommen daneben, warum finden Menschen immer erst nach dem Tod zusammen?
Ich habe dem Gespräch erst zugestimmt, als ich mir sicher war, das dieses Gespräch aus reinem Herzen und nicht aus Berechnung stattfindet.
Sein Sohn wußte seit 2008 von uns...und er sagt über sich selbst, das er ein offener Mensch ist und das dies die Geschichte seines Vaters ist.
Es sind zwar seine Eltern, aber sein Vater würde Gründe gehabt haben.
Es machte ihn nur traurig, dass sein Vater sich ihm nicht anvertraut hatte, denn sie hatten ein sehr gutes Verhältnis.
Und das, macht alles wieder so schwierig, warum hatte mein Partner immer alles verschwiegen, wo ja doch so viel erfahren haben, das es mich in seinem Leben gab.
Ich kann mir bis heute keinen Reim darauf machen, zumal ich bis 10 Tage vor seinem Tod alles wusste und er seiner Familie aber sagte, das er schon lange nicht mehr, mit mir zusammen ist.
In einem langen Gespräch, ergänzte mir sein Sohn dann, wie die letzten 10 Tage von meinem Partner gewesen sind. Es hat mir fast das Herz zerrissen, aber einen Trost hatte ich dann doch, das er in den Armen seines Sohnes gestorben ist und nicht in denen seiner Frau.
Ich möchte jetzt und hier nicht über die Frau meines Partners reden, das wäre pietätlos, aber sie war nicht gut zu ihm. Bei dem Gespräch mit seinem Sohn, war auch die Schwester anwesend, es kamen immer wieder Bemerkungen über die Kaltherzigkeit dieser Frau, was mich dann immer wieder zu extremen Tränen brachte. Der Sohn hatte gehört, was seine Tante über seine Mutter sagte. Er sagte mir, er kennt seine Mutter...und ich wollte nicht weiter nachfragen.
Aber immer wieder waren Beide, also Sohn und Schwester verwundert, wie viel ich wußte. Ich habe dann seinem Sohn angeboten, dass wenn sich die Emotionen etwas gelegt haben, und er etwas Luft hat (da er den ganzen Nachlass allein regelt) wir uns treffen können und ich ihm Fotos und andere Erinnerungen zeige, wie sein Vater bei mir war, ein ganz anderer Mensch.
Ich habe gemerkt, das er das wollte, und das ehrlichen Herzens, das er mir seine Adresse gab, das ich jederzeit anrufen könne, wenn ich fragen habe.Vielleicht können wir so, gegenseitig ein wenig die Trauer aufarbeiten.
Das gab mir auch Anerkennung... Wahnsinn. Sein Sohn...sein Junior, wie mein Partner ihn genannt hat, er erkennt mich an, das es mich gegeben hat. Das gibt mir soviel. Ich brauche nicht die Anerkennung seiner Frau oder seiner Geschwister, nein sein Sohn....macht das.
Damit wird mir die Trauer etwas leichter und ich darf auch an das Grab gehen und etwas hinstellen. Er wird dafür sorgen, das es nicht fort genommen wird.
Ich habe seinem Sohn auch gesagt, das ich ja nichts tun werde, was seine Mutter oder meinem Partner in Verruf bringt.
Leider waren wir dann beide etwas ratlos, was die Art der Beerdigung anging, denn auch er hatte das so im Ohr, das sein Vater nicht verbrannt werden wollte, aber seine Mutter hatte es so gesagt.
Niemand weis, ob mein Partner sich zuletzt umentscheiden hat, denn darüber entscheiden, wie er letztendlich bestattet wird, kann nur seine Frau.
Ich habe viel erreicht, leider erst nach dem Tod meines Partners..und lieber Markus...auf deine Frage, ob ich manchmal wütend bin auf meinen Partner, kann ich nur antworten, das es keine Wut ist, mich plagt dieses WARUM....warum hat er sich nicht entscheiden können, egal ob für seine Frau oder mich. Für mich war unser "entferntes" Zusammenleben ja schon Normalität.
Eine Frage habe ich noch an dich...vorerst...Markus.
Ich bin ja nun nicht die rechtmäßige Frau, sagen wir mal so, kann ich aber die Parte, die seine Familie gemacht hat, auf meine Seite übernehmen, oder eine eigene Seite für mich und meine Familie machen...ich meine so nicht öffentlich, wo wir wieder beim "verstecken" sind leider, aber es würde mir sehr viel geben, wenn ich wüßte, wo meine Familie und Freunde trauern können, denn wir hatte auch viel Freunde in Deutschland, und zumal ich auch erfahren habe, das ein Großteil über seinen Tod gar nicht informiert ist. Und das sind Menschen, aus seinem Umfeld, also nicht aus unserem gemeinsamen, wo es die Aufgabe der Ehefrau gewesen wäre, diese Menschen zu informieren.
Welchen Rat würdest du mir geben, wenn seine Frau auf mich trifft. Ich weis, das ist schlecht vorherzusagen, aber mir wurde geraten ihr aus dem Weg zu gehen (aus Eigenschutz, wirklich...so wurde mir gesagt) und sein Sohn sagte mir, das er es nicht ausschließen kann, das seine Mutter mich aufsuchen wird.
Nun habe ich wieder mir die Seele frei geschrieben.
Danke, an alle, die Anteil an meiner Trauer nehmen, die mir schreiben und Mut machen.
Wünsche für heute...einen schönen Tag....
Liebe Grüße Sonnenschein