Beiträge von Ayuna

    Hallo


    danke das Ihr an mich denkt.es geht mir den Umständen entsprechend gut.ich habe mich bemüht wieder einigermaßen auf die Beine
    zu kommen,viel mit den Kindern unternommen,habe mit den Hunden trainiert,mich viel abgelenkt und sehr viel gelesen über das Leben nach dem Tod.
    Es tut noch sehr weh wenn ich an Sie denke,heute sind es 32 Wochen das sie nicht mehr bei uns ist.


    Ich danke euch von ganzem Herzen
    Christa

    Es ist doch so das Menschen denen dieses Schlimme nicht passiert ist es gar nicht verstehen können.Kaum jemand kann das.Kaum einer weiß durch welche Hölle wir grade gehen,welche Schmerzen wir im Herzen tragen,die gehen nicht mehr weg,vielleicht werden sie erträglicher,mit den Jahren,oder aber auch nicht.Für mich ist das kein Leben mehr,es geht hier nur ums Überleben,sich irgendwie über Wasser halten.Keine Perspektiven mehr,ich schau nicht mehr in die Zukunft denn die ist mir egal,ich plane nichts mehr.Was kommt das kommt und was nicht kommt bleibt weg.Die wenigen Freunde die ich habe kann ich an 1 Hand abzählen und davon sind zwei auch noch in Deutschland.Von anderen distanziere ich mich deutlich denn was soll ich mit denen reden?Sie wollen hören das es mir besser geht usw usw.aber das wäre gelogen.Man hat mich Anfang Mai lächelnd auf einem Foto gesehen und gesagt:"Schön Dich so zu sehen". Das ich nicht lache,nur sehr wenige wissen das daß nur meine Maske ist,ein aufgezwungenes Lächeln weil es sein musste.
    Ich habe früher oft gebetet und Gott gedankt das ich drei gesunde Kinder habe,jetzt frage ich mich oft warum müssen wir so leiden und trauern?
    Vorwürfe zerfressen mich und jeden Tag sind sie allgegenwärtig.Ich kann nur jedem raten,sagt euren lieben jeden Tag wie sehr ihr sie liebt denn es kann so schnell vorbei sein.ich konnte Vanessa nicht mehr sagen wie sehr ich sie liebe,nein,wir haben uns 2 Tage zuvor gestritten und diese Tatsache wird mich mein Leben lang begleiten.

    Liebe Jutta


    vielen Dank für den Link.Keine Ahnung warum das bei mir nicht geklappt hat.
    Wie waren meine letzten Tage? Turbulent.Wir haben eine Kurzreise nach Deutschland
    gewagt,mit dem Motorrad,und sind natürlich gestrandet bei dem vielen Wasser.Unsere Maschine steht kaputt in Bayern.
    Nun,wieder zu Hause grübele ich über den Sinn des Lebens nach,freue ich über gute Noten meiner "Kleinen" und hoffe auf
    gutes Wetter bzw. den Sommer.Ich würde gerne hier im Garten etwas verändern,habe aber nicht die
    Kraft und den Auftrieb dafür.Manchmal schaffe ich etwas und bin dann ganz stolz auf mich aber es gibt
    Tage da hänge ich voll durch.Ich denke viel über die Gründe eines Menschen nach der Suizid begeht
    und auch viel über ein Leben nach dem Tod.


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    Ja beim verfassen der Nachricht sehe ich es,später nicht mehr :(

    Hallo woelkchen,


    ich wäre bereit mich mit Dir auszutauschen.Ich habe meine Tochter vor drei Monaten im Alter von 20 Jahren an Suizid verloren.


    Fühl Dich gedrückt
    Ayuna

    Liebe Joanna,


    die Zeit heilt keine Wunden,zumindest nicht die Wunden des Verlustes eines geliebten Menschens.Man lernt damit zu leben,zu überleben.Das mag jetzt aus meinem Mund vielleicht absurd
    klingen weil es "erst" 3 Monate her ist aber meine Tochter hat in ihrem Abschiedsbrief über mich geschrieben:" Du bist der stützende Pfeiler,ohne Dich funktioniert nichts,Du packst das"!
    Und ich werde es packen,schon den Kindern zuliebe auch wenn es manchmal verdammt hart ist.Möglich das ich an anderen Tagen hier schreibe wie schlecht es mir doch geht und ich nur weinen kann aber es kommen auch wieder bessere Tage.


    Liebe Linda,


    ich versuchte ein Bild meines Tattoos zu posten,ich versuche es jetzt nochmal.
    ich danke euch für die tröstlichen Worte die mir viel Kraft geben.


    Ich drücke euch fest



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    Christa

    Liebe Linda,


    jetzt habe ich heute morgen hier einen langen Post verfasst und als ich ein Foto anhängen wollte stürzte der Browser ab und alles war weg.
    Nun ja,Meniere,die Medis schlagen bisher nicht an,ich nehme sie jetzt seit 3,5 Wochen und teilweise macht mich dieses Geräusch verrückt.
    Muttertag war nicht so schlimm wie ich es befürchtet habe,es gab schlimmere Tage und es kommen auch noch schlimmere.Ich hatte Besuch von lieben
    Freunden und meine Kinder haben liebevoll Geschenke verteilt und mir Frühstück bereitet.Am Nachmittag waren wir bei meiner Mama und haben Kuchen
    und Kaffee verspeist.
    Heute genau sind es 3 Monate her und ich erinnere mich schon den ganzen Tag an jede Minute,an den vergeblichen Anruf meiner Mutter(sie hatte mir auf die Mailbox gesprochen und ich habe es vor ein paar Tagen abgehört,aber nur einen Teil.Zu mehr hatte ich keine Kraft).Ich würde so gerne wissen wie es ihr geht,ob sie sieht wie es uns geht.Ich mache Vanessa keine Vorwürfe das sie diesen Schritt gegangen ist,ich sage ihr jeden Tag wie sehr ich sie liebe und vermisse.Ich frage mich aber auch jeden Tag ob es ein Leben nach dem Tod gibt,wo sie nun ist usw.usw.Ich habe derzeit keine Perspektiven mehr im Leben,mache nur das was sein muss und wozu ich Kraft habe.das ist alles in allem nicht viel.Meine Gefühle fahren immer noch "Achterbahn" und das verwirrt mich sehr.Ich gebe mir die größte Mühe mein Leben auf die Reihe zu bekommen schon der Kinder wegen aber es ist so verdammt schwer.Ich sollte verzeihen können aber ich kann es(noch)nicht,ich sollte keine Wut haben aber ich habe(noch)viel Wut.
    Ich trage zur Erinnerung ein Tattoo mir sehr viel Stolz und ich werde sicher bis an mein Ende Stolz und voll Trauer sein.

    Joanna,mein aufrichtiges Beileid zu diesem großen Verlust Deines Mannes.Auch bei mir ist der Schmerz um einen geliebten Menschen noch sehr frisch.Meine Tochter ist am 21.02. im 21.Lebensjahr von uns gegangen.ich fühle mit Dir,ganz intensiv und weiß wie schmerzlich das alles ist.Du bist hier in diesem Forum gut aufgehoben und irgendwann verspürst Du ein wenig Trost.Es tut gut hier zu sein.


    Ich wünsche Dir viel Kraft.

    Liebe Linda,


    die letzten Tage waren sehr schwer für mich zu bewältigen,ich habe viel geweint und hatte einen Streit mit meiner jetzt ältesten Tochter wegen einer belanglosen Sache.Dieser hat sich bereits wieder gelegt aber er hat mich sehr geschwächt.So eine Meinungsverschiedenheit kommt bei uns höchtens einmal im Jahr vor.Ich war auch etwas im Gefühlschaos und habe mich entschuldigt.Die täglichen Aufgaben die ich zu erfüllen habe schaffe ich und manchmal wachse ich über mich hinaus,Tage später falle ich wieder in das tiefe Loch.
    Meine Selbstdiagnose hat sich leider bestätigt,ich habe Meniére.Darauf kam ich,als ich letzte Woche morgens aufstehen wollte und von einem starken Drehschwindel und Übelkeit übermannt wurde.Mein HNO Arzt bei dem ich am Montag war hat sofort alle medis abgesetzt und mich neu eingestellt.Ich hasse Medikamente,seit Vanessas Tod noch mehr,aber ich hoffe das sie mir helfen und evtl. sogar mein schlimmes Ohrgeräusch etwas lindern.Im schlimmsten Fall verliere ich auf dem linken Ohr mein Gehör.Wenn wieder ein Anfall kommt(keiner weiß wann das passieren kann)muss ich halt schnell meinen Hausarzt anrufen der mir dann eine Infusion gibt.Das alles schockiert mich überhaupt nicht denn nichts ist schlimmer als der Verlust eines geliebten Menschens.
    Immer noch bin ich von Wut,Hass und Trauer total benebelt und gleichzeitig verwirrt vom Seminar und des medialen Abends mit Paul Meek den ich letztes Wochenende besucht habe.Ich lese immer abends im Bett noch ein paar Zeilen und meine Fragen wie es ihr wohl geht beschäftigen mich sehr.Ist es wirklich so bei Menschen die Suizid begehen das sie erstmal schlafen oder wie in einem nebel allein herumirren?Sehen sie wie sehr wir trauern?Ich weiß es nicht.
    Ich bin sehr sensibel geworden und denke an alle Menschen dessen Schicksale ich hier lese.Bei jedem könnte ich sofort weinen und in den letzten 2 Wochen haben sich hier in der Gegend zwei Suizidversuche ereignet wovon einer geklappt hat.Eine 48 jährige Frau und Mutter hat sich ebenfalls erhängt und ein junger Mathematiklehrer von der Schule meiner Tochter hat es versucht.Ich finde es so traurig.
    Franziska(die jüngere)bekommt Intensivbetreuung vom Jungendamt,die Frau kommt zweimal die Woche zu uns und ist hilfreich und lieb.Lisa-Marie spricht nicht viel aber wenn es sich ergibt reden wir intensiv über Vanessa.Lisa-Marie hat sich als Erinnerung ein Tattoo machen lassen was ich sehr schön finde.
    Franziska fragt sich immer wie Vanessa ausgesehen hat und darüber hatten wir ein Gespräch.Auch über das Bild was immer in ihrem Kopf herumschwirrt haben wir gesprochen mit viel Einfühlungsvermögen von mir und ich glaube es geht ihr jetzt etwas besser.Ich habe schreckliche Angst ich könnte sie auch verlieren weil Vanessa in ihrem Abschiedsbrief geschrieben hat ich solle auf sie aufpassen.


    Ich weiß nicht ob ich es geschrieben hatte,Vanessas Urne ist seit dem 11.04.2013( ihr 21.Geburtstag)bei uns zu Hause.Für meinen Mann war es eine Erleichterung denn er wollte nicht das an ihrem Grab falsche Tränen geweit werden.Auch Vanessa wollte keine (wortwörtlich)Heuchler an ihrem Grab haben.Für mich ist es aber dennoch immer noch so als wäre sie im Urlaub und sie kommt bald wieder durch die Tür.Für mich hat sich dadurch nichts geändert auch wenn ich es selber so haben wollte.
    Ich hatte mir eingeredet,weil mein Mann im Augenblick nicht viel redet,er würde nicht mehr so intensiv trauern aber dem ist nicht so.Er sagte er denkt jeden Tag an sie und so ist es auch bei den Mädels.Jeder muss seinen Weg finden um es etwas erträglicher zu machen und ich versuche es in diesem und einem anderen Forum.
    Meine Mutter hat es noch schlimmer,sie ist ja nun alleine in einer neuen Wohnung aber ich besuche sie so oft es geht.Reden tun wir nicht oft über Vanessa weil sie jedesmal in Tränen ausbricht,ich gehe bei ihr langsam an diese Sache heran.Es fällt mir unsagbar schwer aber ich versuche mein bestes.


    Ich freue mich hier schreiben zu können und bin glücklich über Rückmeldungen wie die von Dir Linda.


    In Gedanken bin ich sehr oft bei euch allen.

    Hallo,


    nein,es war wohl keine Kurzschlusshandlung denn am 19.02.(zwei Tage vorher)hat sie bereits einen Versuch unternommen der allerdings fehlschlug und von dem wir erst zu spät erfahren haben.Man hat uns nicht darüber informiert,warum auch immer,ich denke es gibt doch sowas wie unterlassene Hilfeleistung?Es ändert nur im nachhinein nichts denn es
    bringt sie ja nicht wieder zurück.Sorry,das schreiben fällt noch sehr schwer.


    Lg Christa

    Im Augenblick fahren meine Gefühle Achterbahn.Auf der einen Seite die tiefe Trauer auf der anderen die Wut.
    Wut gegen die Menschen die mir nicht gesagt haben das mein Mädchen bereits 2 Tage zuvor einen Suizidversuch
    unternommen hat,Wut gegen den oder die Menschen die den Abschiedsbrief vom Handy gelöscht haben und Wut
    gegen mich das ich mein Kind nicht noch besser hab schützen können.Dann kommt wieder tiefe Trauer,Tränen sind
    derzeit iwie nicht möglich,weiß nicht warum.ich lese immer und immer wieder den Abschiedsbrief um noch irgendetwas
    herauszulesen,durchforste ihr Handy auf der Suche nach weiteren Mitteilungen und resigniere dann weil es ja nichts
    ändert.Einzigste gute Nachricht,wir haben die telefonische Zusage für die neue Wohnung für die Oma bekommen und
    müssen nun bis Mittwoch die alte räumen.Davor graut es mir am meisten.Die Wohnung,das Zimmer betreten wo alles
    geendet hat.Dann müssen wir schnell einen Nachmieter finden,was nicht einfach ist,sonst müssen noch weitere 3
    Monate gezahlt werden und es ist eh schon schwierig genug die ganzen Kosten zu tragen.
    Oft sitze ich am fenster und schaue hinaus in den Wald in der Hoffnung sie kommt gleich um die Ecke und begrüsst mich.


    Wie lange die Trauer,Wut usw. anhält vermag ich nicht wissen...viel zu lange...immer.


    Liebe Grüße an alle Trauernden
    Christa

    Dies ist eine kleine Vorstellung und der traurige Rückblick auf die letzten 14 Tage.Wir sind(waren) eine eigentlich glückliche Familie.Mein Mann,die beiden Mädels(17 &12),Oma,Ich und bis vor 14 Tage Vanessa.Vanessa war unsere älteste Tochter.Sie hat sich im 21.Lebensjahr das Leben genommen.
    Alles ist noch sehr frisch und schmerzt unheimlich.Der Ohnmacht nahe versuche ich täglich die wichtigsten Dinge zu erledigen,rede den ganzen Tag und lenke mich irgendwie ab aber es funktioniert nicht.Ich spüre das ich immer mehr an ein tiefes Loch trete und drohe hineinzufallen.Alle Freunde versuchen zu helfen wo es nur geht,mein mann ist derzeit noch im Krankenstand,die Mädels gehen wieder zur Schule.Oma war 14 Tage im Krankenhaus und ist nun für weitere 28 Tage zur Rehabilitation im Pflegeheim.Sie wird eine neue Wohnung bekommen denn Vanessa hat sich bei Oma in der Wohnung damals erhängt.Oma kommt darüber nicht hinweg,genausowenig wie wir.Bisher habe ich noch keine Hilfe in Anspruch genommen aber ich denke es muss sein.
    Vanessa war 2,5 Jahre in einer Beziehung.Das letzte Jahr war nicht so wie sie es sich gewünscht hat.Wir haben das oft diskutiert aber keiner hat erkannt wie sehr sie darunter leidet.Dazu der Druck in der Schule(Matura etc.).Ich könnte an dieser Stelle ein ganzes Buch füllen aber es hätte keinen Sinn.Am Sonntag nach Ihrem Suizid haben wir die gelöschten daten vom Handy durch einen Freund wiederherstellen lassen.Dort war ein Abschiedsbrief.Zu spät,die Beisetzung war bereits einen Tag zuvor.
    Sie hat sich das Leben genommen weil er sie nicht mehr wollte hat sie geschrieben und vieles anderes.Im nachhinein haben wir erfahren das dass nicht der erste Suizidversuch war.Ihr Freund und dessen Mutter haben es gewusst,keiner hat je zu uns etwas gesagt.Ich muss dazu sagen das Vanessa bei meiner Mutter wohnte seit 2 Jahren.Sie wollte dort leben weil es näher an der Schule war und sie so mehr Möglichkeiten hatte.Sie hat Oma immer geholfen,ich kam min.zweimal die Woche vorbei und wir haben auch oft telefoniert usw.
    Vanessa war schon immer ein eher zurückhaltender Mensch,sie hatte wenige aber gute Freunde war sehr intelligent und wollte ab Sommer in Graz studieren.Den Freund den sie hatte war ihr erster richtiger Freund und mit ihm wollte sie bis an ihr Lebensende zusammen sein.Sie hat ihn über alles geliebt und er war allgegenwärtig.
    Ich habe große Angst das unsere Familie daran zerbricht,ich versuche alle zu halten aber es fällt mir von Tag zu Tag schwerer.Ich schaffe alles nur noch mit Mühe,bin gereizt.Nachts kann ich,dank leichter Schlafmittel,durchschlafen aber morgens fühle ich mich wie gerädert.In einer Woche versucht mein Mann wieder zu arbeiten und ich weiß nicht wie es ist wenn ich hier am Tag allein bin.Wir haben eine Hundezucht und ich bin den ganzen Tag(normalerweise)mit den Tieren zusammen aber auch dies schaffe ich derzeit kaum.Ich bekomme viel Trost aber ich kann keinen Trösten,weder meine Mutter noch meinen Mann.Ich habe Angst um die beiden Mädels,werde zur Glucke,schaue ständig nach ihnen usw.usw.
    Ich weiß das das Leben weitergeht und die Erde sich weiter dreht aber für mich steht grad die Zeit still.


    Einen stillen Gruß an alle trauernden
    Christa