Beiträge von Leanne

vor 2 Tagen hat bei uns mehrmals eine unbekannte Nummer angerufen und immer wieder aufgelegt, wenn jemand abgenommen hat. Als ich heute rangegangen bin, hat eine Weile niemand etwas gesagt und dann hat eine Person gesagt, dass sie hoffe, dass mein Bruder einen schönen Tod hatte und dass sie gern neben ihm auf dem Friedhof liegen würde. Ich bin fassungslos, dieser Anruf hat mich so unglaublich traurig und wütend gemacht, mich Kilometer weit zurück geworfen. Ich habe meinen Eltern nichts von dem Anruf erzählt, weil ich sie nicht noch mehr belasten wollte. Sie sind so sehr mit ihrer eigenen Trauer beschäfitgt, dass sie es gar nicht mehr schaffen sich um meine Schwester oder mich zu kümmern, aber das ist okay. Ich habe auch viele meiner Freunde verloren, sie wissen nicht wie sie sich mir gegenüber verhalten sollen und gehen mir aus dem Weg. Mir wird von Tag zu Tag klarer, dass ich ihn nie mehr wieder sehe und es wird mir immer bewusster, was ich Zukunft fehlen wird. Ich kann mir zur Zeit einfach nicht vorstellen, dass es irgendwann besser wird. Mein Bruder kommt ja auch nicht mehr zurück, warum sollte der Schmerz also jemals besser werden..? Eben haben wir noch zusammen gelacht, und plötzlich bin ich alleine. Ich fühle mich wie in einem tiefen schwarzen Loch und der Einzige der mich da rausholen könnte, ist mein Bruder. Meine kleine Schwester hat Levi gegenüber ein schlechtes Gewissen wenn sie Spaß hat, wenn sie lacht, obwohl er tot ist, dass sie leben kann und er nicht. Ich weiß einfach nicht wie ich ihr ein Trost sein kann, ich möchte, dass sie glücklich ist und freue mich, wenn sie wieder lachen kann. Aber sie sagt dann, dass es sich für sie so falsch anfühlt, wenn sie Spaß hat und er auf dem Friedhof liegt. Sie denkt, dass er ihr Lachen hört und dann denkt, dass er ihr nicht fehlt. Sie ist der Meinung, dass sie es ihm schuldig ist, traurig zu sein, weil er für immer tot ist, sich nie wieder verlieben, lachen, singen, tanzen kann.. Ich glaube das hängt damit zusammen, dass sie nicht so oft bei ihm im Krankenhaus war als es zu ende ging. Sie wollte einfach nicht verstehen, dass er sterben wird und hat alles was damit zu tun hatte gemieden. Jeden Morgen wache ich auf und hoffe, dass es nur ein schrecklicher Traum war, aber ich weiß ganz genau, dass es die Wirklichkeit ist und es Levi hier in der Wirklichkeit nicht mehr gibt. Ich wünsche mir nur noch bei ihm zu sein...

Danke für eure lieben Antworten und die große Anteilnahme.

Ich fühle mich völlig hilflos. Plötzlich gibt es da noch so viele Dinge, die ich ihm sagen wollte. Wir haben unser ganzes Leben miteinander geteilt. Es gibt niemanden, der mich so gut kannte wie er. Ich vermisse sein Lachen, seine Späße, unsere Heimlichkeiten.. Jetzt habe ich niemanden mehr, mit dem ich unsere Geheimnisse teilen und mit dem ich über unsere Witze lachen kann. Er war ein sehr lebenslustiger Mensch und wusste, wie er Leute zum Lachen bringen kann. So viele Erinnerungen, die eigentlich schön sind, tun so weh, wenn ich daran denke. Mir fehlt seine Fröhlichkeit so sehr. Wenn er mich angelacht hat, war alles wieder gut, egal wie es mir vorher ging. Ich wünschte, so wäre es jetzt auch... Aber ich hab mir auch oft Sorgen um ihn gemacht, denn schon immer schien Levi keine Gefahr zu umgehen, vor nichts Angst zu haben. Er war schon verantwortungsvoll, vor allem was das Leben anging, das er sehr liebte, aber mir war er immer zu wenig vorsichtig. Doch es war kein Auto- oder Sportunfall, keine Folge von Abenteuerlust oder unbedachtem Handeln. Mein Bruder ist an Leukämie gestorben. Es war sehr langjährig und schwer ansehen zu müssen, dass er leidet und man nichts dagegen tun kann. Die Therapie sollte ein halbes Jahr dauern und er hat immer gesagt:"Was sind schon 6 Monate gegen ein ganzes Leben." Aber all das leiden war umsonst. ...und das Leben geht weiter. Seine ganzen Freunde haben grad ihr Abi gemacht und stehen vor einer schönen Zukunft. Doch ich bin eine kleine Schwester ohne großen Bruder und das tut weh. Ich selbst bin 16 (bald 17) und habe noch eine jüngere Schwester. Ich versuche so gut es geht für sie da zu sein, denn sie vermisst unseren Bruder genauso sehr wie ich und ich bin froh, dass ich sie habe.

Mein großer Bruder ist vor 2 Monaten gestorben und wirklich begriffen habe ich es noch nicht. Gerade mal 19 Jahre und 2 Wochen alt ist er geworden.. Die Tage ohne ihn sind wie Schatten ohne Licht, er fehlt mir so schrecklich. Ich dachte immer Trauer wäre nur ein Gefühl, aber es tut körperlich weh, mein Herz ist gebrochen und das Atmen fällt mir schwer. Ohne ihn leben zu müssen fügt meiner Seele tiefe Wunden zu. Er hat immer gesagt er will nicht sterben und ich frage mich immerzu, warum es uns nicht gegönnt war zu erleben, wie er wieder gesund wird!