Beiträge von schwalbe

    Hallo zusammen,


    ja, die Situation ist total verfahren, wenn nicht sogar hoffnungslos verfahren...nein, diese besagte Schwägerin macht sich keine Gedanken...sie hat null Schuldbewusstsein und zeigt kein Fünkchen Reue, rennt aber jeden Sonntag in die Kirche...echt passend...ich sag nur noch...so viel Selbstgefälligkeit und Hochmut gehört bestraft...
    Wie es mir geht? Hhhmm, natürlich bin ich manchmal noch traurig, aber ich hab in der Zwischenzeit viel zum Thema Tod und Trauer gelesen und einiges gelernt...Kübler-Ross schreibt, dass niemand im Augenblick des Todes allein ist, da Geistwesen, wie verstorbene Angehörige oder andere liebe Menschen da sind, außerdem kann man sich in dieser Phase dorthin wünschen, wo und bei wem man gerade am liebsten wäre, daran glaube ich und das ist irgendwie sehr tröstlich...
    Weiters schreibt sie, dass das Verdrängen von Tod und Sterben aus dem Alltag nicht gut ist...eine Oma - im meinem Fall war es zwar die Großtante, aber das ist egal - kann einem Kind anders begegnen, hat nicht so viele Erwartungen wie die Eltern und kann es deshalb bedingungsloser lieben...sie war es, die mir beigestanden hat, als es aufgrund von Alkoholismus große Probleme zwischen meinen Eltern gegeben hat...sie hat mich davon abgehalten mich unnötig einzumischen und mit mir gebetet, dass alles wieder gut wird...
    Irgendwie ist in unserem Haus wieder ein bisschen mehr Ruhe eingekehrt...es dauert lange, bis in einem Haus, wo jemand gestorben ist, der Gedanke und das Erwarten des Moments des Todes wieder verschwindet...das ist ein riesiger psychischer Stress und da muss man sich einfach Zeit lassen und geben...
    Ich denke, dieses Forum ist insofern hilfreich, da man hier einfach abladen kann, was einem bedrückt...allein Dinge auszusprechen und beim Namen zu nennen, hilft schon...das Verständnis und Mitgefühl, das man hier im Forum zu dem bekommt und spürt, erfährt man nirgendwo sonst...
    Danke und allen alles Gute weiterhin!


    Eure Schwalbe

    Hallo Burkhard,


    danke auch für dein Posting! Leider sehe ich keine Möglichkeiten, es wurde bis lang kein Friedensangebot, das immer nur von unserer Seite ausgegangen ist, angenommen. Stattdessen reagierte sie mit einem totalen Abblocken und Aus-dem-Weg-gehen. Das ist nicht angenehm, wenn man in einem Dorf wohnt, wo es das Selbstverständlichste auf der Welt ist, dass man sich gegenseitig grüßt, aber nicht einmal mehr das konnte sie über die Lippen bringen und das obwohl sie an dem Tag des großen Zerwürfnisses mir zugesichert hat, dass sie den Kontakt zu mir aufrecht erhalten würde. Leider war alles nur heiße Luft, nie hat sie ihr Wort gehalten, auch bevor zu diesem Streit kam.


    Liebe Grüße, Schwalbe

    Hallo Walter,


    vielen Dank für deine Zeilen! Es stimmt, die Schwalben kommen jedes Jahr wieder an denselben Ort zurück. Ich hoffe, du behältst Recht und es ist vielleicht wirklich ein gutes Omen...
    Leider bin ich nicht der neutrale Ort, um den Streit zu glätten, ich steh genau mitten drin und das ist für mich sehr unangenehm. Wir haben bereits versucht, Gras über die Sache wachsen und es einfach ruhen zu lassen. Damit konnte es aber die besagte Schwägerin nicht belassen, sie musste daherkommen und alte Sachen aufwärmen (die sogar über 20 Jahre zurück lagen...). Diese Leier an Vorhaltungen war dann auch der Schnitt, der Tag des endgültigen Zerwürfnisses. Leid tut es mir, wie gesagt, nur um meinen Onkel, der ein herzensguter Mensch ist und sich leider viel zu viel gefallen lässt...


    Danke nochmal an alle für eure Postings! Es tut gut, wenn man sieht, dass es Menschen gibt, die mit einem fühlen.

    Hallo,


    vielen Dank für eure tröstenden und mitfühlenden Worte! Ja, sie wurde schon beerdigt und ich hatte Gelegenheit bei der Auferstehungsfeier mitzuwirken.
    Im Volksmund heißt es "um Maria Geburt fliegen die Schwalben furt" - so auch unsere liebe Großtante... (das ist auch der Grund, weshalb die Wahl auf diesen Nickname fiel)


    Und jetzt, nachdem sie fort ist, hat meine Mama Angst, dass die Besuche, die es von Verwandten und Bekannten zu Lebzeiten gab, ausbleiben. Der Zusammenhalt in der Verwandtschaft war unserer "Oma" immer ein großes Anliegen und jetzt, wo sie nicht mehr da ist, gibt es keinen Grund mehr für einen Bruder meiner Mama den Kontakt aufrechtzuerhalten, da unsere Familie mit seiner Frau total zerstritten ist. Es ist also in gewisser Weise auch ein Abschied von ihm. Das erfüllt mich mit großer Wehmut, da meine Mama gerade für diesen Bruder (sie ist die älteste aller Geschwister und er der jüngste) immer so etwas wie eine Ersatzmutter gewesen ist. Bis vor drei/vier Jahren war auch der Kontakt zu dieser Schwägerin noch halbwegs in Ordnung, sie hat meine Mutter zu dem bei der Pflege unserer lieben Verstorbenen unterstützt. Auch nachdem es die großen Differenzen gab, hat sie dies fortgesetzt (zwar nicht aus reiner Nächstenliebe sondern gegen bare Münze), wobei sie sich immer über die Hintertüre hereingeschlichen hat, um ja niemanden von uns zu begegnen. Irgendwann hielten wir diesen Zustand nicht mehr aus und haben uns Hilfe von der hiesigen Hauskrankenpflege geholt, die wirklich einmalige Arbeit leisten, das sollte hier mal gesagt werden.
    Als es unserer Großtante nicht mehr gut ging, wollte auch diese Schwägerin sie noch einmal sehen. Weil wir aber nicht wollten, dass sie wiederum über die Hintertüre hereinkommt, haben wir ihr das Angebot gemacht, dass, wenn sie sich bei uns allen entschuldigt, sie sie noch einmal besuchen kann. Obwohl diese Schwägerin auch nach dem großen Krach immer beteuert hat, dass sie für unsere Großtante bis zum Schluss da sein würde, konnte sie selbst dann nicht einmal von ihrem Ross herunter, um einen letzten Besuch zu machen. Ich kann einfach nicht verstehen, wie man so rückgratlos sein kann. Traurig macht es mich auch deshalb, weil ich mir diese Schwägerin als Firmpatin ausgesucht habe. Ich weiß wirklich nicht, wie ich damit umgehen soll...


    Vermutlich bringt es Karl Heinrich Waggerl auf den Punkt, wenn er sagt: "Wir sterben viele Tode, solange wir leben, der letzte ist nicht der bitterste."

    Hallo,


    vergangenes Wochenende ist meine Großtante gestorben. Ihr Tod kam nicht unerwartet, da sie schon sehr alt war, trotzdem bin ich sehr traurig, weil sie für mich und meine Geschwister wie eine Oma war, mehr noch, sie war die gute Seele unseres Hauses. Sie war einfach immer da und hat unsere Familie - insbesondere in schwierigen Zeiten - zusammengehalten. Gottseidank konnte ich an dem Tag, bevor sie gestorben ist, noch bei ihr sein und für einige Stunden ihre Hand halten. Ich war kurze Zeit, bevor sie gestorben ist, auch noch einmal bei ihr, es war Nacht und ich war zufrieden, ihren Atem zu hören. Ich habe es einfach nicht geschafft, das Licht aufzudrehen, ich wollte und konnte sie so nicht sehen.
    Ich bin froh, dass sie wenige Stunden darauf erlöst wurde, sie war schon so schwach.
    Es ist für mich und meine Familie ein Trost, dass sie bis ins hohe Alter in den eigenen vier Wänden sein und ihrem Bett einschlafen konnte. Ich hoffe aber - insbesondere für meine Mama, die sie lange Jahre liebevoll umsorgt hat - , dass es liebe Menschen gibt, die ihr in dieser Zeit beistehen und neue Kraft geben.


    Ich weiß, dass es meine Großtante dort, wo sie jetzt ist, viel schöner hat und es tröstet mich, dass sie jetzt von oben auf uns aufpasst, trotzdem tut es unheimlich weh.