Beiträge von Eisvogel

    Hallo Salome,


    Ich denke es ist in Ordnung um jemanden zu trauern der Suizid begangen hat.


    Wie die Medien solche Themen ausschlachten ist nicht zu tolerieren,
    Ich kauf z.B. keine Kronenzeitung mehr, sie hat meinen Trauerfall falsch und zum Grossteil unwahr berichtet.
    Auf die Angehörigen wird keine Rücksicht genommen.


    Eine sachliche und "diskrete" Berichterstattung ist, denke ich, in Ordnung.


    Bei einem Suizid (und natürlich sonst auch) anderen Menschen Schaden (in jeder erdenklichen Weise) zuzufügen ist ehrlos und schändlich.


    L.G. Eisvogel

    Hallo,


    Zu Allerheiligen war ich zu Besuch bei Erika,
    Doch als ich am Grab stand empfand ich überhaupt nichts, es war sehr seltsam.
    Eigentlich wollte ich hinfahren, um zu trauern.
    Daraus wurde dann nichts,
    Es war alles weg. ich empfand kaum etwas, ich war weder traurig noch sonst was.
    Der Zustand hielt dann den ganzen Tag an, es war sehr befremdlich.


    Kennt das jemand?


    Vorgestern packte mich dann wieder das Traurigsein und Erinnerungen kamen auch wieder.
    Alles wieder gut, dachte ich mir, alles wieder normal.
    Ich hoffe diese Empfindungsleere kommt nicht wieder.



    Naja,


    LG Eisvogel.




    PS.: Heut habe ich dieses Gedicht von Erika gefunden


    Du willst noch was sagen
    sagst aber lieber nichts mehr
    da geht so viel an dir vorüber
    wo geht das alles hin
    ausser ins Nichts


    in ein Nichts an das man sich
    nicht einmal mehr erinnern
    wird können


    es war nur kurz
    soviel ist klar
    wie schnell dauert
    trennen


    wie schnell geht vergehen
    es macht nichts wenn man
    nie gewusst hat wann wer geht
    wann wer kommt zuerst
    denn das, Lieblinge aller Welt,
    ist nie vorauszusehen
    das lohnt sich noch zu erleben


    du willst noch was sagen
    aber wozu genau
    und verstanden wirst du
    so oder so nicht also
    lieber nicht ist meist besser


    wie lang dauert trennen
    zu lang während sich näher
    zu treten doch die gleichen
    Schritte sind


    der kleine Fluch der uns
    unter sich begräbt
    sich einfach nicht erinnern
    zu können
    einfach nicht und einfacher
    wird’s auch nicht
    je mehr man auch vergisst

    Der glückliche Ort



    wo Schnee fällt
    wortlos die Stille
    Spuren tritt


    Bewegungen zerfallen
    und so weiter


    wo ist der glückliche Ort
    Glück war immer visionär
    diesen Sommer


    nicht kam es von draussen
    es war auf meiner Couch
    an meinem Tisch zuhaus
    manchmal


    ich weiss nicht ob es nötig
    ist ich weiss nicht ob es
    schön ist eigentlich


    ich weiss dass es kurz ist
    und visionär


    der glückliche Ort
    unterscheidet sich
    täglich


    wo zeitlos ist
    der Vorstellung
    von Glück schon
    ähnlich
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    Hallo Maki, Hi Silvia,


    Hier ist ein Gedicht von Erika.
    Es ist eines der weniger Er-Schrecklichen.
    Ich hoffe es gefällt euch.


    Ich kann es nicht beurteilen, ich lese zwar gerne, aber " Literatur" verstehe ich nicht.


    Viele Gedichte die Erika schrieb waren düster, oder hatten mit Tod zu tun.
    Wie viele es waren habe ich erst nach ihrem Tod festgestellt.
    Die meisten hatte sie in ihrem privaten Bereich auf dem Computer gespeichert, oder bei ihren Tagebüchern verwahrt,
    dort werden sie auch die nächste Zeit noch bleiben.
    Wenn ich aber ein schönes finde werde ich´s euch mitteilen.


    Liebe Grüsse,
    Eisvogel.

    Hallo Nora,


    Ein herzliches willkommen hier.


    Mein Beileid zum Tod deines Vaters.


    Wie andere schon geschrieben haben ,sind Ängste anscheinend "normal".


    Bei mir ist es mit der Angst erst nach dem Begräbnis (meiner Lebensgefährtin) richtig schlimm geworden. Als ich heimkam dachte ich " Ich bin der nächste",
    Ich verkroch mich einige Tage in meiner Wohnung, denkend: wenn ich nichts tu dann passiert (mir) auch nichts.
    Oft hatte ich nachher Panikattacken während des Autofahrens, manchmal so schlimm das ich die Fahrt Unterbrechen musste um die Bremsfunktion zu überprüfen.
    Oder die Reifen. Oder sonst was.
    Jedes unbekannte Geräusch liess mich zusammenzucken.


    Ich bin sonst kein ängstlicher Mensch, aber in den Wochen nach Erikas Tod war es schlimm.
    Ein grauslicher unbekannter Zustand.(erschreckt)
    Vielleicht ist die Angst umso schlimmer wenn man sonst nicht dazu neigt sich zu fürchten.


    Jetzt nach drei Monaten ist es nicht mehr ganz so schlimm mit der Angst, es wird besser.


    Mehr kann ich momentan nicht sagen......


    Viel Kraft wünsch ich Dir, für die kommende Zeit


    LG Eisvogel.

    Hallo Winkey,


    Das Wort WEIB hat und hatte für mich und Erika ganz und gar nichts Plumpes.


    Es steht für Grazie, Eleganz, Weiblichkeit, aber auch für Gattin, Ehefrau etc.


    Also eine Frau, voller Kraft und Schönheit, innerlich wie äusserlich, lebendig, voller Tatendrang und Stolz.
    Aber auch anhänglich, liebevoll, ratsuchend, und kraftgebend.


    Erika und ich verwendeten dieses Wort ohne negative Behaftung.


    Erika schrieb Gedichte und Kurzgeschichten, wohl deshalb nahm sie Wortbedeutungen sehr genau.
    Und Sie akzeptierte und mochte dieses Wort für sich, deshalb werde ich es hier auch so stehen lassen.


    Ich will hier nichts verklären, wir hatten auch unsere Probleme, aber beim Wort WEIB waren wir uns einig.


    LG Stephan.

    Hallo Burkhard,
    Hallo Regenbogen,
    Hallo Silvia,
    Hallo Kate,


    Danke für eure Worte, Antworten und auch Fragen.
    Und Danke auch an die anderen.


    Ich werde euch gerne von Erika erzählen, wenn die Zeit dafür für mich richtig ist.
    Ich bin es nicht gewohnt mich mit anderen über mein Leben oder einen Teil davon zu unterhalten.
    Ich muss das noch ein bisschen üben.


    Die letzten Jahre war eigentlich nur Erika meine Ansprechperson für die wichtigen Dinge, oder die inneren.
    Einen Freundeskreis pflege ich seit Jahren nicht, es gab da mal ein einschneidendes Erlebnis, seit dem ist mir die Lust darauf vergangen.
    Erika und ich gegen den Rest der Welt. So war das. Und es war gut.


    Ausgenommen meinen Vater, zu ihm pflege ich eine freundschaftliche Beziehung,
    Natürlich respektiere ich meine Eltern, aber mein Vater ist mehr ein Freund als Vater, meine Mutter ist meine Mutter.
    Aber mit ihm kann ich momentan kaum reden. Er braucht allem Beistand den er kriegen kann.
    Er und die Familie erfuhr im August das er am Darmkrebs im fortgeschrittenen Stadium leidet.
    Die Metastasen sind in der Leber und in den Lymphknoten.
    Er wurde 3 mal operiert, es gab Komplikationen, etc.
    Chemo und Bestrahlung kommen noch, hoffentlich hilft´s was.
    Meine 7 Geschwister sind damit beschäftigt, meine Mutter und ich, auch, natürlich.


    So ist das momentan.
    Liebe Grüsse, Euer Eisvogel.


    Ps.: Ich schreib noch etwas viele ich´s , ich hoffe es werden mehr Erikas.

    Hallo Kate,


    Möglich wäre es schon dass Sie jemandem helfen wollte, das würde Ihrem Charakter entsprechen.
    Das ist auch eine Vermutung die mir besser "gefällt".
    Zur gleichen Zeit ertrank an der selben Stelle noch jemand anderes....


    Und ja, es gibt noch ein paar Dinge/Gewohnheiten die ich behalten habe.
    Und ein paar Angewohnheiten die ich angenommen habe.


    LG Eisvogel.

    Hallo Juttap,
    Hallo Kate,


    Dinge die mich Unmittelbar nach dem Tod von Erika beschäftigt haben, waren unter anderem herauszufinden wie genau der Unfall passiert ist und
    was in den letzten Minuten davor Passiert war.
    Es gab keine Zeugen.
    Es ist nur bekannt das der Fluss leichtes Hochwasser führte ,also bleibt die Frage warum Erika (eigentlich eine erfahrene Schwimmerin) in den Fluss Schwimmen ging.
    Hat Sie die Gefahr falsch eingeschätzt? , War es ein Suizid? Oder was?
    Es wird wohl keine Antwort darauf geben.
    Und dann beschäftigten mich noch eine ganze Reihe von Selbstvorwürfen, was ich hätte anders, oder besser machen können (in der Beziehung).
    Es ist grauslich wegen irgendwelcher Kleinigkeiten zu streiten, weiss ich jetzt, auch wenn allgemein gesagt wird es sei normal Auseinandersetzungen zu haben.


    Die schönen Erinnerungen, gibt´s aber auch noch und diese werd ich hegen und pflegen und in meinem Herzen tragen.


    Nun, Liebe Grüsse
    Eisvogel.

    Hallo Christine,


    In der Arbeit geht´s so.
    Ich muss nur darauf achten dass die Auslöser für die akuten Traueranfälle ( wenn´s Hochkommt), sich in Grenzen halten.
    Oft wird´s schlimm wenn´s im Radio Lieder spielt die wir gemeinsam gehört und gemocht haben.
    Am besten sind Arbeiten bei denen ich mich stärker konzentrieren muss, Wie Z.B. Baggerfahren oder Baumarbeiten.
    Im Allgemeinen ist es momentan schwierig die gleiche Leistung zu bringen bzw. ich brauch mehr Energie um die gleiche Leistung zu erbringen.
    Mein Arbeitgeber ist recht verständnisvoll und versucht mich zu schonen, was allerdings irgendwie befremdlich ist, fast als wäre ich Krank.
    Also, es geht so.


    Danke auch an alle anderen für die Anteilnahme.


    LG Eisvogel

    Danke an Euch,
    Die Ihr da Seid.


    Heut geht´s wieder so halbwegs, gestern hatte ich wieder einen ´Durchhänger´.


    Den letzten Todesfall in der Familie hatte ich vor 15 Jahren als meine Oma Gestorben ist.
    Es fehlt also an `Übung`, mit der Trauer umzugehen.


    Und ich muss etwas richtig stellen: Wir waren nicht verheiratet, wir hatten uns 2 Wochen vor Ihrem Tod verlobt.
    Ich hab´s wohl etwas missverständlich geschrieben, Bitte verzeiht.


    Ich kann von Erika nur stückerlweise erzählen, im Alltag kommen immer wieder Erinnerungen die meistens zum `falschen´ Zeitpunkt hervorbrechen.


    Jedenfalls: Die letzten Wochen vor Erika´s Ableben waren richtig toll, unsere Beziehung gewann an Intensität, wir hatten wenig Auseinandersetzungen,
    kaum einmal in meinem Leben hab ich so geliebt.


    So, momentan fehlen mir die Worte, ich meld´ mich dann wieder wenn ich meine Gedanken etwas geordnet habe.


    Danke euch für die Rückmeldungen.

    Liebe Grüsse


    Eisvogel.

    Hallo,


    (nach einigem Lesen im Forum habe ich mich nun entschieden auch mal was zu schreiben, es ist das erste mal dass ich in einem Forum schreibe deshalb entschuldigt bitte etwaige Form.- und auch sonstige Fehler.)


    Eigentlich war sie ja meine Lebensgefährtin, wir waren nicht verheiratet, aber als wir einmal zusammenlagen nahm ich sie in die Arme und sagte zu ihr `mein Weib!´, Sie erwiderte ´Ja´,
    und so war es dann auch, wir lebten als Mann und Weib 18 Monate zusammen.


    Wir kannten uns ein Jahr, bevor wir entschieden, aus unserer Freundschaft eine Beziehung zu machen, Wir waren 3 Jahre zusammen bevor wir uns entschlossen zusammenzuziehen, nach 17 1/2 Monaten zusammenleben entschieden wir zu heiraten,Dazu kam es jedoch nicht mehr, 2 Wochen nach der Verlobung hatte meine Liebe Erika einen tödlichen Badeunfall.


    Nun gehe ich schön langsam kaputt, einige meiner Freunde/Bekannten meinten nach ihrem Tod, es würde alles wieder werden, ich sollte nur Zeit vergehen lassen, doch dass stimmt so nicht , es wird alles immer schlimmer, ich werd von Tag zu Tag trauriger.


    aus der Familie kommen Meldungen wie: ´Gott hat nicht gewollt das ihr zusammen seid´, oder : ´War eh´ nicht die richtige für dich´ .


    WAS SOLL MAN DENN DAVON HALTEN? ?(


    Momentan hänge ich ein `bisschen´ in der Luft, ich weiss halt nicht wie´s weitergehen soll.


    Nun ja,


    Liebe Grüsse an euch


    Woauchimmerihrseid