Hallo Schneckchen,
zu Deiner Frage: mir ging/geht es ganz ähnlich. Ich hab ja schon geschrieben, dass ich einen ganz lieben Mann habe und er war/ist mir eine ganz große Stütze. Er hat meine Mama auch sehr gerne gehabt - aber als das alles passiert ist, war ich ihm soooo fern.
Ich habe manchmal das Gefühl, wie hinter Glas zu sein... Das dauert noch an (es wird ein bischen weniger) und ich glaube es hängt ein bischen damit zusammen, dass für mich das ganze Geschehen so unteilbar ist. Es ist einfach meine Geschichte.
Übrigens meine Mama hätte vorgestern Geburtstag gehabt...
Sie hat immer Maus zu mir gesagt...
Alles Gute an Dich, Eva
Beiträge von Eva
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es tut mir so leid für Dich!
Meine Mutter ist im September gestorben.
Seit damals rumort es ganz heftig in mir. Es geht von "Kopf hoch und weitermachen" bis hin zu "das Leben ist doch ein fürchterlicher Irrtum..."
Zu Deinen Fragen:
Wie ich trauere? Ich weiß es nicht... Ich mache einfach... versuche mich zu erinnern an die guten Zeiten... rede mit meinen Schwestern... besuche das Grab... - weh tut einfach die Endgültigkeit!!! Und das soll man sagen dürfen! Was ich auch fühle, dass Zeit heilend ist. Man integriert Gefühle in sein Leben, wächst vielleicht ein bischen.
Ich habe Angst gehabt, dass mit dem Ende der Trauer auch das Vergessen kommt - das stimmt aber nicht!!!
Gibt es Phasen? Ja ja ja... kannst Du ja schon aus dem vorhergehenden Absatz herauslesen! Ich kann sie schwer beschreiben, aber es gibt dazu ja sogar wissenschaftliche Arbeiten... Mir hat das (fallweise) geholfen, dass alles auch auf eine rationale Ebene zu heben
Alleine, mit Familie oder anderer Hilfe? Nun ja - ich habe zwei ganz liebe Schwestern und einen noch viel lieberen Mann - es hilft alles nichts - ich habe wahrgenommen, dass es Lebenssituationen gibt, die unteilbar sind. Es hilft schon zusammen zu sitzen und zu reden oder zu schweigen - aber abnehmen konnte mir keiner etwas... Da geh ich alleine durch.
liebes Schneckchen - ich bin ungefähr in Deinem Alter, die Geschichte, die Du geschildert hast, ist ungefähr wie die meiner Mutter - habe kein schlechtes Gewissen und kein schlechtes Gefühl - ich glaube unsere Muttergeneration war sehr streng zu sich selbst... da kannst Du nichts dafür! Versuche die schönen Geschichten in den Vordergrund zu stellen - ich hab soviel geheult, weil ich an die schönen Geschichten gedacht habe und das hat wirklich geholfen... lege vielleicht mal kurz die Störungen beiseite und erinnere Dich an die feinen Situationen - so wie Du schreibst, hast Du Deine Mutter sehr lieb gehabt und sie Dich auch - nimm ein Stück von dieser Kraft mit...
Es wird Zeiten geben, wo Du mehr Kraft hast, dann kannst Du Dich mit den Störungen auseinandersetzen!
Ich wünsche Dir alles Gute!
Eva -
Hallo,
meine Mutter ist vor vier Wochen verstorben.
Sie war seit Mai im Spital. Seit Mitte August wussten wir, dass es keine Hoffnung mehr gibt.
Mein größter Wunsch war, dass sie nicht alleine sterben muss. Ich konnte auch wirklich bei ihr sein, als sie gegangen ist. Ich weiß nicht, ob es ihr geholfen hat??? Mir hat es aber sicher geholfen - hoffe, das klingt nicht zu egoistisch...
Ich bin wie betäubt - das kann ich so gut nachvollziehen. Ich habe manchmal das Gefühl, dass ist eine reine Vorsichtsmassnahme von Körper und Seele - man kann einfach nur ein gewisses Maß an Realität vertragen.
Seit ein paar Tagen träume ich viel und seltsames und wache oft weinend auf...
Eigentlich seitdem ich wusste, dass meine Mutter sterben muss, war ich nur mehr mit Liebe erfüllt und auch jetzt sind die Erinnerungen an sie zum allergrößten Teil ganz hell und schön. Nur manchmal muss ich an den schrecklichen Leidensweg von Ihr denken und das tut echt sehr weh - ich konnte ihr nicht helfen und manchmal habe ich auch das Gefühl versagt zu haben!!!
Ich habe noch zwei Schwestern - wir drei reagieren ganz unterschiedlich und jede lässt die andere auch - ohne diese Hilfe, wäre ich glaub ich untergegangen...
Das schlimmste sind die Gedanken, dass ich sie jetzt anrufen möchte... das geht einfach nicht mehr...
Ich wollt einfach mal was loswerden - vielleicht hat ja jemand in einer ähnlichen Situation Fragen.
Eva